6. Nirvana Prakarana - Von der Befreiung

Satya Narayana Vrata - Teil II

Oh großer Weiser! Ich erzähle euch die Geschichte einer Person, die dieses Vrata ausführte. Es war einmal ein Brahmane in Benares. Er war sehr arm und litt Hunger. So zog er von Ort zu Ort, um seinen Hunger zu stillen. Der Herr, der seine Anhänger liebt und dem die Leiden des Brahmanen bekannt sind, nahm die Gestalt eines alten Brahmanen an und sagte zu ihm als er ihn traf: „Oh Brahmane! Weshalb bist du unglücklich und wozu wanderst du herum? Ich möchte alles ganz genau erfahren.“

Der Brahmane sagte: „Oh Herr, ich bin ein Brahmane. Ich bin sehr arm. Ich ziehe für Almosen umher. Ich weiß nicht, wie ich meine Armut loswerden kann. Nimm dich freundlich meiner an und zeige mir den weg. Der alte Brahmane sagte: „Satya Narayana selbst ist Vishnu. Er ist der Erfüller deiner Wünsche. Oh Vipra! Führe dieses Vrata aus, welches das Beste ist und dadurch wirst du von allem Übel und der Sterblichkeit befreit." Satya Narayana in der Verkleidung des alten Brahmanen erklärte dann Vipra die Technik des Vratas und verschwand sogleich.

Dann entschloss sich der arme Brahmane, die Satya Narayana Vrata wie vom alten Brahmanen erläutert, auszuführen. Am nächsten Tag aus einer übermäßigen Freude heraus, nach einer schlaflosen Nacht, stand er früh am Morgen vom Bett auf, führte seine Waschungen aus und entschied sich wieder, Satya Narayana Vrata auszuführen. Dann machte er sich auf die Suche nach Almosen. Genau an diesem Tag sammelte er viel Geld ein. Er lud seine Verwandtschaft und einige Brahmanen zum Vrata ein und führte geziemt Satya Narayana Vrata auf.

Als Ergebnis der Pracht des Vratas war der Brahmane von allen Anfechtungen Samsaras befreit, erwarb alle Reichtümer und war sehr glücklich. Von diesem Zeitpunkt an, führte er jeden Monat Vrata aus. Durch die tugendhafte Ausführung dieses Vratas erlangte er am Ende nicht nur Wohlstand, sondern auch Befreiung. Wer egal wann dieses Vrata ausführt, wird von allem Unglück sofort und ohne Verzögerung befreit. Oh Munis! Ich habe euch erzählt, was Narayana dem Narada über dieses Vrata erzählt hat. Was möchtest ihr noch wissen?

Die Rishis sagten: „Oh Suta! Erzähle uns freundlicherweise von der Person, die vom Brahmanen all dies über Vrata erfuhr und es ausführte“. Suta fuhr fort… Sobald der Brahmane begann, dieses Vrata regelmäßig und nach seinen Möglichkeiten auszuführen, wurden all seine Verwandten sehr glücklich. Einmal kam ein Holzfäller vorbei, legte sein Holzbündel draußen ab, betrat das Haus und wurde Zeuge dessen, was gerade ausgeführt wurde. Obwohl der Holzfäller sehr durstig war, fragte er den Brahmanen beeindruckt von dem, was dieser tat: „Oh Mahatma! Wie heißt dieses Vrata? Zu welchem Zweck führst du es aus? Bitte erkläre mir all dies sehr genau.“

Der Brahmane sagte zu ihm: „Mein Lieber, dies ist das Satya Narayana Vrata. Es erfüllt all unsere Wünsche. Es führt zu persönlichem Wohlstand und Gedeihen. Da wurde der Holzfäller sehr glücklich. Er stillte seinen Durst, empfing das Prasad, aß das Mahl und kehrte nach Hause zurück.

Im Holzfäller entstand der Wunsch, selbst Vrata auszuführen. So entschloss er sich entsprechend am nächsten Tag als er ein Holzbündel auf seinen Kopf lud: „Alles, was ich heute aus dem Verkauf dieses Bündels einnehme, verwende ich komplett darauf, Satya Narayana Vrata auszuführen. Und so begann er. An diesem Tag ging der Holzfäller in eine Straße, in der reiche Leute wohnten und verkaufte sein Bündel. Er verdiente für das gleiche Bündel mehr Geld als jemals zuvor. Voller Freude kaufte er von dem Geld Bananen, Zucker, Ghee, Milch und Weizenmehl und kehrte nach Hause zurück.

Dann lud er seine Verwandten ein und führte Satya Narayana Vrata mit allen dazugehörenden Riten aus. Durch das Ausmaß dieser glänzenden Vrata erlangte er Reichtümer, Söhne und Töchter, Frieden und Überfluss. Er genoss ein lebenslängliches Glück und erlangte am Ende Satyapura, den Ort der Wahrheit.

So endet der zweite Teil der Geschichte von Satya Narayana Vrata im Skanda Purana.