
Yoga ist mehr als ein Fitness Programm mit verschiedenen Körperübungen. Jeder Mensch kann von den Übungen profitieren, aber Yoga ist weitaus mehr! Im Yoga gibt es eine eigene Philosophie und Einstellung zum Leben, der Natur und dem Umgang miteinander. Je nachdem wie tief jemand eintaucht, kann es zu einer neuen und gesünderen Lebenseinstellung führen, welche sich auf verschiedenen Ebenen auswirken kann. Ursprünge der Yoga Philosophie können in uralten indischen Texten gefunden werden, wie zum Beispiel den Lehren des Vedanta, den Upanishaden und der Bhagavadgita.
Wird "Spiritualität" als ein "Weg des geistigen Übens mit dem Ziel der Vereinigung mit einer höheren Wirklichkeit" (s. Yoga Wiki: "Spiritualität") verstanden, so kann eine Verbindung mit Yoga nachvollziehbar sein. Denn wird der Begriff "Yoga" als "Vereinigung, Verbindung" oder als "Einheit/Harmonie" verstanden, (s. Yoga Wiki: "Yoga") so kann dieses auch als Einheit und Verbindung mit dieser höheren Wirklichkeit verstanden werden.
Auch wenn Yoga von den meisten Menschen vielleicht als ein Übungssystem mit dem Schwerpunkt auf der Gesunderhaltung des Körpers verstanden wird, so beinhaltet das ganzheitliche Yoga eine mehr als 5000 Jahre alte Philosophie. Insbesondere der Zweig des Jnana Yoga kann als der philosophische Teil des Yoga betrachtet werden.
Karma, abgeleitet vom Sanskrit-Wort für „Handlung“ oder „Tat“, ist ein zentrales Konzept in der Yoga-Philosophie. Es beschreibt das Gesetz von Ursache und Wirkung, wonach jede Handlung – sei es physisch, sprachlich oder gedanklich – Konsequenzen nach sich zieht. Diese können sich im aktuellen Leben oder in zukünftigen Inkarnationen manifestieren. Im Yoga wird Karma nicht als Schicksal verstanden, sondern als dynamischer Prozess, der durch bewusstes Handeln beeinflusst werden kann. Durch Praktiken wie Karma Yoga, dem Yoga des selbstlosen Handelns, strebt man danach, Handlungen ohne Anhaftung an deren Ergebnisse auszuführen. Dies fördert inneren Frieden und spirituelles Wachstum, indem es das Ego reduziert und das Bewusstsein erweitert. Letztlich dient das Verständnis und die Anwendung von Karma im Yoga dazu, den Kreislauf von Handlung und Reaktion zu durchbrechen und einen Zustand der Befreiung (Moksha) zu erreichen.
In der Yoga-Philosophie, insbesondere in der Tradition von Yoga Vidya, ist die Reinkarnation – die Wiedergeburt der Seele – ein zentrales Konzept. Nach dem physischen Tod verlässt die unsterbliche Seele (Atman) den Körper und tritt, basierend auf dem angesammelten Karma, in einen neuen Körper ein. Dieser Zyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt wird als Samsara bezeichnet. Das Ziel der spirituellen Praxis im Yoga ist es, diesen Kreislauf zu durchbrechen und Moksha, die endgültige Befreiung, zu erlangen. Durch bewusstes Leben, Meditation und selbstloses Handeln kann man sein Karma positiv beeinflussen und spirituell wachsen. Die Lehre der Reinkarnation bietet somit eine tiefgreifende Perspektive auf den Sinn des Lebens und den Umgang mit Tod und Vergänglichkeit.
Tantra, abgeleitet vom Sanskrit-Wort für „Gewebe“ oder „Zusammenhang“, ist eine ganzheitliche spirituelle Lehre, die das gesamte Universum als Ausdruck des Göttlichen betrachtet. Im Zentrum steht die Vereinigung von Shiva (Bewusstsein) und Shakti (Energie), die gemeinsam die Schöpfung formen. Tantra umfasst verschiedene Pfade, darunter das Weiße Tantra, das auf spirituelle Reinheit und Energieerweckung abzielt, sowie das Rote und Schwarze Tantra, die sich mit sinnlichen Erfahrungen und magischen Praktiken befassen. Im Weißen Tantra, wie es bei Yoga Vidya praktiziert wird, liegt der Fokus auf der Erweckung der Kundalini-Energie durch Rituale, Meditation und die Verehrung der göttlichen Mutter in ihren vielfältigen Formen. Diese Praxis dient der spirituellen Transformation und dem Streben nach Einheit mit dem höchsten Bewusstsein.
Bei Yoga Vidya gibt es eine Vielzahl von Seminaren und Ausbildungen, die sich mit spirituellen Themen befassen. Hier eine kleine Auswahl von Themen: