Hier ein paar Tipps, wie man auch vor der vollständigen Kundalini-Erweckung (über die ich an späterer Stelle schreiben werde / siehe auch Buch „Die Kundalini-Energie erwecken“) besseren Zugang zur inneren und zur kosmischen Kraft finden und diese gut ausstrahlen lassen kann:

  • Öffne dich immer wieder zur Kosmischen Kraft und bitte darum, dass sie durch dich wirkt. Stelle dir vor, dass du beim Einatmen von oben Lichtkraft aufnimmst und diese beim Ausatmen alle Teile von dir energetisiert.
  • Öffne dich zur Kundalini Shakti. Sage dir immer wieder: „In mir ist unendliche Kraft. Ich weiß, dass in mir genügend Kraft für all meine Aufgaben ist.“
  • Atme tief ein und aus. Beim Einatmen stelle dir vor, dass du Licht in den Beckenbodenbereich und die untere Wirbelsäule atmest. Halte dann die Luft ein paar Sekunden an, ziehe dabei die Beckenbodenmuskeln, die Geschlechtsmuskeln und Anusschließmuskeln zusammen. Stelle dir dabei vor, dass der Beckenbodenbereich und das Steißbein aufleuchten oder glühen. Beim Ausatmen stelle dir vor, dass du von dort Lichtenergie in alle Teile von dir schickst.

Diese drei Übungen kannst du jederzeit im Sitzen, Liegen oder Stehen üben, wann immer du neue Kraft brauchst.

Vermeide negatives Denken

Vermeide überflüssige Selbstzweifel, negatives Denken und Schwarzmalerei. Gedanken wie „Ich bin nicht gut genug“, „Das klappt doch nie“, „Ich habe nicht genügend Kraft dafür“ blockieren den Zugang zur inneren Energie, verschließen die Chakras und Nadis. Wenn du dich bei solchem negativen Denken ertappst, nutze die so genannte Pratipaksha-Bhavana-Methode aus dem Raja-Yoga. Damit erzeugst du die gegenteilige (Pratipaksha) Einstellung (Bhavana): Sage dir also stattdessen „Ich habe alle Fähigkeiten und ausreichend Kraft“, „Wenn Gott will, wird alles klappen“, „Gott hat mir die Aufgabe gegeben. Er kennt mich besser als ich. Er wird mir auch die Kraft dafür geben.“

Tue das, was du tust, von ganzem Herzen

Wenn du etwas tust, gib dein ganzes Herz, deine ganze Energie, deine ganze Konzentration, deine Begeisterung und deine Fähigkeiten hinein. Wenn Gedanken, Gefühle und Prana in eine Richtung strömen, öffnen sich die inneren Energiequellen. Die Kosmische Kraft wird in dich hineinströmen. Was du halbherzig machst oder wo du dich selbst zurückhältst, wird dir keine Erfahrung höherer Energie ermöglichen.

Mein Reitlehrer hat mir während meiner Teenagerjahre gesagt: „Wenn du Hindernisse angehen willst, wirf dein Herz voraus. Bevor das Pferd das Hindernis übersprungen hat, musst du mit deiner Vorstellung und deinem Herzen schon drüber sein. Dann wird das Pferd von selbst springen.“ Vom Kundalini-Yoga-Standpunkt aus gilt: Wo du deine Gedanken hinschickst, fließt Prana hin. Letztlich ist ein Gedanke die feinste Manifestation von Prana. Und wenn du mittels der Gedanken schon einen kleinen Prana-Strom irgendwo hingeschickt hast, kann aus diesem kleinen Rinnsal schnell ein machtvoller Strom werden, der von der Unendlichen Quelle gespeist wird. Wenn du also vor einer neuen Aufgabe stehst, sage dir ein paar Mal, zumindest beim Einschlafen, beim Aufwachen und nach der Meditation oder wann immer du es für geeignet hältst: „Ich freue mich darauf, das und das zu machen“, „Ich freue mich darauf, dieses Projekt mit großem Elan und Begeisterung anzugehen“, „Ich freue mich darauf, dass dieses und jenes bald erreicht sein wird.“

Fehlschläge sind Stufen zum Erfolg

Nicht alles, was man mit Elan angeht, wird auf Anhieb gelingen. Oft aber geben Menschen nach einem Misserfolg sofort auf und verfallen wieder in Selbstzweifel und Niedergeschlagenheit. Dadurch verschließen sie den Zugang zur inneren und Kosmischen Shakti. Die Energie hört auf zu fließen. Das Gesetz des Karma besagt, dass einem das Schicksal das schickt, was man braucht, um zu wachsen. Wenn sich also schwere Hindernisse in den Weg stellen, sollte man daran wachsen. Wenn man starke Oberschenkelmuskeln bekommen will, muss man Treppenstufen nach oben laufen oder bergsteigen oder bergauf Fahrradfahren. Hindernisse und Schwierigkeiten sind kein Zeichen dafür, dass man etwas falsch gemacht hat, sondern dass man fröhlich-energetisch weiter voranschreiten sollte. Und selbst wenn mal etwas trotz großem Enthusiasmus ganz gründlich und unrettbar fehlgeschlagen ist, war es nicht umsonst: Man hat damit nämlich die Fähigkeit, etwas mit großer Energie zu verfolgen, trainiert und Erfahrungen gesammelt. Wenn man beim nächsten Mal etwas angeht, wird man noch mehr Energie hineingeben können. So ist es eine wichtige Lernlektion, in alles, was man tut, seine ganze Energie, sein ganzes Herz, seine ganze Achtsamkeit, seinen Verstand und sein Können hineinzugeben. So wird das Leben intensiv, energiegeladen und großartig. Und man wird merken: Gerade wenn man nicht danach strebt, Misserfolge zu vermeiden, sondern danach strebt, seine Lebensaufgaben mit Enthusiasmus anzugehen, wird man auch viele Erfolge erleben können.

Buch-TIPP:

Die Wissenschaft des Pranayama

Swami Sivananda, Yoga Vidya Verlag