Glossar

Ashram: ein Ort, an dem Wahrheitssucher zusammen unter Leitung eines Gurus leben, ähnlich einem Kloster oder einer Einsiedelei

Ashrama: Die vier aufeinanderfolgenden Lebensstadien (Ashramas) von Brahmacharya (Schülerstand im Zölibat), Grihastha (Lebensstand des verheirateten Haushälters, Familienleben), Vanaprastha (Stadium, in dem sich die Eheleute zurückziehen und Kontemplation und spirituelle Disziplinen üben) und Sannyasa (Lebensstand des Bettelmönchs, der Familie, Besitz, Stellung und allem, woran er haftete, entsagt hat, um sich völlig dem Göttlichen hinzugeben).

Atma oder Atman: Das wahre Selbst. Höchste Existenz oder Sein, das die Natur von Selbstgewahrsein und Glückseligkeit in sich besitzt und hinter allen Manifestationen der Schöpfung liegt.

Atma darshana: Schau des wahren Selbst. Das Selbst ist „selbst-leuchtend“ und kann deshalb nicht durch irgendetwas anderes offenbart werden.

Avatar: Herabkunft, physische Inkarnation des Göttlichen, entweder in einem Seiner Aspekte oder Kräfte oder in Seiner Fülle (Purna Avatara). Der Zweck einer solchen Inkarnation ist der Schutz der Rechtschaffenen, die Vernichtung des Bösen und die Wiederherstellung der moralischen Ordnung in der Welt.

Bhagavad Gita: Gesang des Herrn; ein Kapitel aus dem hinduistischen Epos „Mahabharatam“, in dem Shri Krishna, die achte Inkarnation Vishnus, die Lehre über selbstloses Handeln erteilt. Dieses Handeln wird als Pflicht aufgefasst, welche nicht dem Bedürfnis nach Gewinn und Anerkennung entspringt, sondern in Hingabe an das Eine, Höchste ausgeführt wird. Die Gita ist wahrscheinlich die bekannteste der hinduistischen Schriften und ist in alle wichtigen Sprachen der Welt übersetzt worden.

Brahmachari: Ein religiöser Schüler, der sich spirituellen Übungen und dem Dienen hingibt und striktes Zölibat einhält.

Brahmana:Ein Mitglied der Priesterkaste, der höchsten Kaste in der hinduistischen Gesellschaft. Die besondere Aufgabe eines Brahmanas ist es, nach Brahmavidya, der Erkenntnis der Höchsten Wirklichkeit, zu streben. Ein wirklicher Brahmana muss ein Brahmana von Geburt an sein, dessen Verhalten brahmanisch ist und der Wissen von Brahman besitzt.

Candi oder Durga Saptashati: Teil des Markandeya Puranas, in dem die Herabkunft der Göttlichen Kraft (Mahashakti) geschildert wird, die sich manifestiert, um die bösen Mächte zu besiegen, die nicht nur auf die Menschheit eindringen, sondern auch in die Reiche der Devas. Es besteht aus drei Teilen, die den Sieg der Göttlichen Kraft auf drei verschiedene Weisen über drei zerstörerische böse Kräfte an drei denkwürdigen Gelegenheiten, die sich in der Geschichte ereigneten, beschreiben.

Dharma: Das Gesetz des Daseins. Es bezeichnet das innere Prinzip der Religion. Das Dharma des Menschen besteht darin, seine ewige Natur bzw. Gott zu erkennen. Dharma kann auch Rechtschaffenheit oder natürliche Pflicht bedeuten.

Dhyana: Meditation. Sie unterscheidet sich, je nachdem, ob sie sich auf ein äußeres Objekt richtet oder auf die Fähigkeit zur Sinneswahrnehmung selbst, nämlich das Ego, das hinter dem ganzen Prozess steht. Das höchste Dhyana ist transzendent und von seiner Natur her unterscheidend und kann nur auftreten, wenn das Egobewusstsein aufgelöst ist.

Diksha: Einführung, Initiation in das spirituelle Leben, bewirkt durch die Gnade des spirituellen Meisters, der das Göttliche repräsentiert. (Siehe auch Guru)

Durga: Name der Göttlichen Mutter als Beschützerin und Nährerin.

Gayatri: Heiliges Mantra aus dem Rig Veda, welches täglich von allen Hindus der drei oberen Kasten wiederholt wird, nachdem sie die heilige Schnur erhalten haben.

Grihastha Ashrama: Gemäß des Systems der Hindus ist das menschliche Leben in vier aufeinander folgenden Stadien oder Ashramas aufgeteilt, die vom Standpunkt eines Pilgers auf dem spirituellen Weg gesehen werden. Der Grihastha Ashrama eines verheirateten Familienvaters oder einer Mutter ist das zweite der vier Lebensstadien, dem Brahmacharya folgend, dem Stadium des Schülers im Zölibat.

Guru: Spiritueller Lehrer und Führer. Entsprechend der hinduistischen Tradition muss der Anwärter um Zulassung zum spirituellen Leben bitten, indem er sich selbst unter die Führung eines kompetenten Lehrers begibt, der ihm gewöhnlicherweise die Initiation durch ein Mantra gibt. Dieses Mantra steht für die Gottheit (Ishta) des Schülers und muss vom Schüler regelmäßig und auf eine besondere Art wiederholt werden.

Ishta: Wörtlich „Geliebter“. Die gewählte Gottheit, die man verehrt, der Gegenstand des höchsten Wunsches. Es ist der spezielle Aspekt des Göttlichen, mit welchem der Schüler völlig vereint sein muss, bevor die Höchste Erkenntnis möglich ist. Der Ishta erscheint auf der niedrigeren Ebene als eine Person, aber in Wirklichkeit ist Er nur das Selbst jenseits der Form, der Höchste in Seinem Aspekt der Glückseligkeit.

Ishvara: Herr und Schöpfer des Universums, das Saguna Brahman.

Japa: Wiederholung eines Mantras oder eines Namens Gottes als Mittel fortwährender Erinnerung an Seine Gegenwart. Die Wiederholung, die zur täglichen Disziplin gehört, mag eine bestimmte oder unbestimmte Anzahl von Malen geübt werden. Es gibt drei Arten von Japa: laut ausgesprochen, halblaut und geistig. Japa kann ohne Rhythmus oder rhythmisch ausgeübt werden, dem natürlichen Atemvorgang folgend. Das Zählen während Japa kann entweder durch die Hilfe von Fingern in der vorgeschriebenen Art oder mit Hilfe eines Rosenkranzes vollzogen werden. Japa kann auch ununterbrochen ohne Zählen gemacht werden.

Karma: Handlung, Resultat der Handlung und Gesetz von Ursache und Wirkung, durch das eine Handlung unvermeidlich ihre Frucht tragen wird. Karma entsteht aus dem individuellen Ich, das in seiner Unwissenheit als aktiv Handelnder wirkt. Wenn man sein eigenes wahres Selbst erkennt, wird das Karma beendet.

Kashi Vishvanatha: Ein Beiname von Shiva. Kashi Vishvanatha ist die herrschende Gottheit von Varanasi.

Kheyala: Plötzliche und unerwartete psychische Manifestation, sei es Wunsch, Wille, Aufmerksamkeit, Erinnerung oder Wissen. Ma hat dem Wort jedoch eine viel größere Bedeutung gegeben. Sie beschreibt die unbegreiflichen Handlungen des Höchsten als Kheyala, wie Er Sich bei der Schöpfung teilt usw. In Ma’s Fall gibt es kein Ego, das für ihre Bewegungen, Gefühle und Gedanken verantwortlich ist. Wenn Sie das Wort Kheyala in Bezug auf Ihre eigene Person benutzt, muss es als ein spontaner Willensimpuls verstanden werden, welcher göttlich ist und deswegen frei.

Kirtana: Chanten oder Singen der Namen oder Herrlichkeiten Gottes. Es kann von einer Person oder von einer Gruppe von Leuten in Begleitung von Musikinstrumenten, meistens Trommeln und Zimbeln, ausgeführt werden.

Kumari Puja: Eine Zeremonie, in der ein kleines Mädchen vor der Pubertät, gewöhnlich die Tochter eines Brahmanen, als Vertreterin der Ewigen Jungfrau, der Mutter der gesamten Schöpfung, verehrt wird.

Lila: wörtlich „Spiel“. Bewegungen und Aktivitäten des Höchsten, die von Natur aus frei sind und keinen Gesetzen unterliegen. Die Schöpfung wird von den Vaishnavas als das Lila Gottes erklärt.

Mahadeva: Maha - groß, deva - Gott; ein Name von Shiva.

Mahashunya: Große Leere bedeutet Absolutes Bewusstsein, charakterisiert durch die Abwesenheit jeglicher Schöpfung. Shunya oder (gewöhnliche) Leere ist der Intervall oder die Lücke zwischen zwei Personen, Dingen, Gefühlen, Gedanken, Ideen etc., die in der Welt der Dualität notwendigerweise existiert.

Mantra: Eine Anzahl von Klängen von großer Macht, klangliche Repräsentation des Ishta Devata, d.h. einer besonderen Gottheit. Name und Form sind unzertrennlich, wenn daher der Name mit Leben erfüllt ist, muss sich die Form, die er repräsentiert, offenbaren, wenn die Übung wirklich intensiv ist. Ein Mantra ist ein Wort der Kraft, göttliche Macht durch ein Wort vermittelt.

Prana pratishtha: Wenn eine Bildgestalt einer Gottheit zur Verehrung eingeweiht wird, dann wird eine Verbindung mit dem besonderen Aspekt des Göttlichen hergestellt, welche sie repräsentiert. Das wird „prana pratishtha“ genannt. Die Bildgestalt wird dadurch ein lebendiger Fokus für die Übertragung von göttlicher Macht und Segen.

Prasada: Nahrung, die einer Gottheit oder einem Heiligen dargebracht wird, wird durch ihre Annahme Prasad – gesegnete Speise – ,welche die Devotees danach zu sich nehmen.

Puja: Zeremonielle Verehrung der Hindus, bei der verschiedene Dinge, die jeweils Aspekte von uns selbst darstellen, dem Objekt der Anbetung dargebracht werden.

Rama, Shri Ramacandra: Eine Inkarnation Vishnus und der Held des Ramayana. Ma hat oft die tatsächliche Bedeutung des Wortes Rama als Ananda (Glückseligkeit) erklärt.

Ramayana: Ein hinduistisches Epos, das hauptsächlich das Leben von Ramacandra und seiner Begleiterin Sita behandelt.

Sadhaka: Jemand, der Sadhana praktiziert.

Sadhana: Spirituelle Übung, welche die Person für die Selbsterkenntnis vorbereitet.

Sadhu: Jemand, der sein Leben dem spirituellen Streben geweiht hat.

Sannyasa: Entsagung. Entsprechend dem hinduistischen System ist es das letzte Lebensstadium, in welchem ein Mensch seiner Familie, Besitz, Stellung, sozialer Position etc. – ja allem, woran er haftet, entsagt und sich völlig dem Göttlichen hingibt. Technisch unterscheidet man zwei Arten von Sannyasa: Vividisha Sannyasa, welchem das Gefühl der Loslösung von der Welt vorausgegangen ist, und Vidvat Sannyasa, Höchstes Sannyasa, aufgrund von Brahmanverwirklichung. Bei der ersten Art müssen bestimmte Regeln und Disziplinen eingehalten werden. Das Letztere ist absolute Freiheit.

Sannyasi: Jemand, der Sannyasa genommen hat.

Shastras: Die heiligen Schriften der Inder

Satsang: Die Gemeinschaft mit Weisen, Heiligen und Wahrheitssuchern, entweder physisch oder geistig durch das Lesen heiliger Schriften bzw. über Leben und Lehren Heiliger; auch: religiöses Treffen. Im weitesten Sinne die Praxis der Vergegenwärtigung Gottes.

Shrimad Bhagavatam: Eins der 18 Puranas, welches die Avataras Vishnus beschreibt, vor allem sehr detailliert das Leben Shri Krishnas.