Die von Yoga Vidya finanzierte Studie in Zusammenarbeit mit der Uni Bremen über die Wirkung von Kinderyoga ist abgeschlossen.
Fazit vom Studienleiter Dr. Dieter Brinkmann:
Hohe Akzeptanz bei Kindern, Eltern und Lehrern
Ganz deutlich erkennbar ist die hohe Akzeptanz für das Kinderyoga bei allen Beteiligten. Den Kindern hat das Yoga überwiegend sehr viel Freude gemacht. Die befragten Mütter stehen dem Yoga positiv gegenüber. Und auch die Lehrer sprechen sich für eine Fortführung des Angebots als bereicherndes Element für die Lebenswelt Schule aus. Neben der Akzeptanz des Angebots wurden im Rahmen der Studie drei Wirkungsbereiche herausgearbeitet.
Größere Ausgeglichenheit und Körperbeherrschung
Gut dokumentiert sind die körperlichen Effekte und die damit verbundene andere Körperwahrnehmung durch die Kinder. Sie beschreiben sich als ruhiger, entspannter, wacher aber auch gelenkiger. Ausgleichende Effekte werden auch von einem Teil der Mütter und den beteiligten Lehrern wahrgenommen. Eine größere Körperbeherrschung wird von einzelnen Kindern sogar unter Leistungsaspekten gesehen.
Gewachsenes Selbstvertrauen
Der Bereich „Selbstvertrauen“ wird von den beteiligten Lehrern als zentral für mögliche persönlichkeitsfördernde Effekte des Yoga herausgestellt. Insbesondere bei den schwächeren Schülern lässt sich eine positive Entwicklung hin zu mehr Zuversicht, weniger Ängstlichkeit und einem größeren Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten feststellen. Die bei den Müttern vor und nach dem Kurs abgefragten Persönlichkeitsprofile stützen diese Einschätzung. Allerdings gehen die beobachteten Veränderungen offenbar nicht allein auf die Kursteilnahme zurück Kinderyoga unterstützt in diesem Sinne möglicherweise alterstypische Entwicklungsschritte bei den Kindern.
Die positiven Wirkungen von Yoga, Entspannung, Atemübungen und Meditation auf Kinder und Jugendliche wurden mittlerweile von vielen Forschern untersucht und sind in zahlreichen Studien nachgewiesen. Yoga hilft Kindern und Heranwachsenden, AlltagsStress abzubauen und mit Aggression umzugehen, Yoga macht Kinder und Jugendliche selbstbewusster und ruhiger, hilft bei Schulangst, Depressionen, Essstörungen, Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsstörungen, Traumata; Yoga stärkt die Wahrnehmungsfähigkeit, Konzentration, Kognition und verbessert das soziale Miteinander.
Körperlich steigert Yoga die motorische Leistungsfähigkeit und wirkt gegen Übergewicht, das nach der KiGGS-Studie (Langzeit-Studie des Robert-Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland) heute unter Kindern weit verbreitet ist. Kinder lernen sich zu entspannen und wenden diese Techniken von sich aus auch unabhängig vom Unterricht im Alltag an. Yoga hat sogar bei autistischen Kindern erfolgreiche Wirkungen erzielt.
Und das Schönste dabei: Kinder lieben Yoga, sie haben Spaß bei den Übungen und führen Eltern und Freunden stolz vor, was sie alles können.
Die Übungen müssen aber unbedingt kindgerecht angepasst werden. Man kann mit Kindern nicht einfach dasselbe Yoga wie für Erwachsene üben. Der kindliche Körper befindet sich noch im Wachstum. Daher muss man Einiges beachten. Zum Beispiel dürfen die Handgelenke nicht zu stark belastet werden. Atemübungen muss man abwandeln und Meditation eignet sich meist erst für Kinder ab etwa 10 Jahren.
Ideal, wichtig und sinnvoll ist es daher, für Kinder ein spezielles Yogaprogramm zusammenzustellen, das sie nicht überfordert, die Fantasie anregt, spielerische Elemente und kleine Rituale einbezieht.