Yoga Geschichten

Der Bettler und der Minister

Es war einmal ein Minister in einem indischen Königreich, der jeden Tag reich geschmückt mit seinem Pferd, das ebenfalls wunderschön geschmückt und mit einer edel verzierten Decke bekleidet war, zum Palast ritt. Der Minister selbst war immer prächtig gekleidet und mit Diamanten und Juwelen geschmückt. Ein alter Bettler war jeden Tag im Park und sah ihn vorbeikommen.

Nach ein paar Jahren sagte der Bettler einmal zum Minister: „Ich danke dir so sehr.“ Der Minister fragte: „Warum und wofür dankst du mir?“ Da antwortete der Bettler: „Du hast mich so reich beschenkt, vor allem mit deinen Juwelen.“ Der Minister fürchtete zunächst, er habe vielleicht Juwelen verloren und der Bettler habe sie gefunden. So fragte er: „Habe ich dir Juwelen gegeben?“ Da sagte der Bettler: „Nein, aber jeden Morgen und jeden Abend sehe ich dich so geschmückt mit all diesen Juwelen und in all deiner Pracht. Und das ist ein so schöner Anblick, an dem ich mich erfreue und Freude für den ganzen Tag daraus schöpfe.“

Der Bettler sieht die Juwelen, weil sie ihm nicht gehören und er selbst sie nicht trägt und kann sich daran erfreuen, während der Minister sie nicht sieht. Natürlich hätte der Bettler auch vor Neid erstarren können, nach dem Motto: „Er hat all diese Juwelen, und ich armer Schlumpf muss von Bettelgaben leben.“