13. Kapitel Vasanta Panchami

Vasanta Panchami ist ein wichtiger Tag für rituelle Bäder und kennzeichnet den Frühlingsanfang im Monat Magh (Januar/Februar). Dieses von allen Hindus begangene Fest wird daher auch als Magh Sukla Panchami bezeichnet.

Vasanta
bedeutet Frühjahr, eine besonders günstige Zeit für eine kraftvolle Yogapraxis. An diesem Tag trägt man vorzugsweise gelbe Kleidung. Gelb steht für Glück und Spiritualität. Es repräsentiert die Farbe des reifen Frühjahrs getreides. Auch das Essen wird mit Safran gelb gefärbt. Man kommt zusammen und singt Frühlingslieder.

Morgens steht man früh auf, nimmt ein Bad und verehrt die Sonne, den Ganges (der als „Mutter Ganga“ vergöttlicht wird) und die Erde. An diesem denkwürdigen Tag verbrannte Shiva den Liebesgott Kama. Die Götter hatten den Liebesgott zu Shiva geschickt, damit dieser ihn aus seinem tiefen Samadhi (überbewusster Zustand) heraushole und ihn in Versuchung führe, einen machtvollen Sohn zu zeugen, der in der Lage sein würde, den schrecklichen Dämonen Tarakasura42 zu vernichten. Der Liebesgott stand hinter einem Baum und schoss einen Pfeil auf Shiva ab. Shiva war sehr aufgebracht. Er öffnete sein „Drittes Auge“ und verbrannte Kama zu Asche. Mehr über diese Legende steht im Kapitel 21 über Skanda Sashti.

Die Bengalen nennen das Fest Saraswati Puja. Sie verehren an diesem Tag die Göttin Saraswati. Es gibt eine Prozession mit einem Bildnis der Göttin, das anschließend im Ganges versenkt wird.

42. Die Dämonen unter Führung von Tarakasura kämpften schon lange gegen die Engelswesen, welche nun zu unterliegen drohten. Tarakasura war jedoch durch eine Gabe geschützt, so dass er von keinem Erwachsenen getötet werden konnte, sondern nur von einem Kind. Die Engel wandten sich an die Götter um deren Hilfe. Die Götter sagten, nur ein Sohn von Shiva könne die Dämonen besiegen und sannen nun darauf, wie man den in tiefe Meditation versunkenen asketischen Shiva dazu bringen könne, zu heiraten und einen Sohn zu zeugen.