Entsage dem weltlichen Glanz

  1. Nur spirituelle Stärke ist wahre Stärke.
  2. Jeder Tag ist ein neuer Anfang. Vergiss die vergangenen Fehler und Misserfolge. Beginne ein neues erfolgreiches Leben.
  3. Sei ehrlich zu dir selbst. Handle richtig. Niemand kann dir etwas anhaben.
  4. Mache aus dem Leben eine ständige Freude. Gewinne Freude aus Wahrheit; gewinne Freude aus Enthaltsamkeit; gewinne Freude daraus, ein liebender Mensch zu sein; gewinne Freude aus Mitgefühl.
  5. Habe ein großes Herz. Sei großzügig in deinen Ansichten. Erweitere dich. Schließe alle in deine Liebe ein. Überwinde alles Trennende.
  6. O Ram, lass dich nicht vom Glanz der Welt, von Stellung, Prestige, Titel, Ruf und Ruhm täuschen. Überwinde das Verlangen nach weltlichen Freuden. Ruhe friedlich in deiner eigenen essentiell göttlichen Natur.
  7. Habe keine Wünsche. Verlange nach nichts. Hoffe auf nichts. Erwarte nichts. Du bist der reiche, glückselige Atman. Erfahre die Freude in dir.
  8. Bleibe ruhig, frei von Ärger, Furcht, Sorge, Kummer und Angst. Du bist die unsterbliche Seele. Die physische Hülle ist nur eine Illusion.
  9. O Eroberer, wie kannst du ein wahrer Eroberer sein, wenn du nicht deinen Stolz und deinen Egoismus besiegt hast?
  10. Öffne die Augen, O Ram. Erkenne das eine Selbst in allen.
  11. O Ram, sei nicht besorgt. Es ist niemals zu spät, sich zu bessern. Strebe. Arbeite weiter und erreiche den Gipfel der Vollkommenheit.
  12. Kontrolle über den Geist und die Sinne zu erlangen ist wahres Heldentum. Werde ein Held.
  13. Für jemanden, der nach nichts verlangt, der seine Sinne und seinen Geist gebändigt hat, der immer einen ausgeglichenen Geist hat und der zufrieden in seinem Atman ruht, ist alles voller Glück.
  14. O Ram, der Wunsch nach Reichtum, Macht, Ruf, Ruhm und Leidenschaft wird dich von deinem Weg abbringen. Sie führen zu deinem spirituellen Bankrott. Sie verderben deine Tugend. Überwinde daher die Wünsche durch das Entwickeln von Reinheit und Zufriedenheit.
  15. Selbst ein übler Mensch kann durch Reue, Gebet und Meditation die Vereinigung mit Gott erlangen.
  16. Einige Jahre zu atmen ist kein wahres Leben. Reichtum und Ruhm zu erlangen ist kein wahres Leben. Wissen über das Selbst zu erlangen ist wahres Leben; es ist ewiges Leben.
  17. Bemühe dich, großmütig, selbstlos und rein zu leben.
  18. Sei aufrichtig in all deinen Taten, Gedanken und Wünschen.
  19. O Ram, denke gut nach. Alles ist vergänglich in der Welt. Bemühe dich um etwas, das nicht vergänglich ist. Was erreichst du am Ende durch das Bauen und Wiederaufbauen von Häusern aus Sand? Du bist das alldurchdringende Selbst. Lebe nicht wie ein Hirsch, der dem Moschus verzweifelt hinterher rennt, der in Wahrheit in ihm selbst zu finden ist. Richte den Blick nach innen. Lüfte den Schleier.

Praktiziere Sadhana, solange du jung bist:

Während eines Gesprächs mit einem älteren Mann sagte der Meister zu ihm: „Man sollte spirituelle Praxis in der Jugend machen. Die Jugend ist die beste Zeit für Sadhana, denn das Herz ist rein und der Geist ist nicht mit den weltlichen Eindrücken des Lebens überladen. Im Alter ist es schwierig, erfolgreich Sadhana zu praktizieren, nachdem man im Gehirn so viele weltliche Eindrücke gespeichert hat. Wenn man versucht, Sadhana im hohen Alter zu machen, nachdem man den größten Teil seines Lebens ein weltliches Leben geführt hat, ist das als ob eine Katze eine fromme Pilgerfahrt beginnt, nachdem sie 100 Ratten umgebracht hat!"

Gewaltlosigkeit und Sannyas:

Swami Bhaskarananda hatte in Delhi eine Schule für Flüchtlingskinder eröffnet. Der Meister ging den Teil des Schulberichts durch, in dem es hieß, dass die Jungen und Mädchen in der Schule auch militärisches Training erhielten. Er kommentierte: „Es ist gut. Die Jungen und Mädchen wachsen dann als gute Soldaten und mutige Frauen und Männer auf. Sie sind dann ein Gewinn für ihr Land. Was ist mit Sannyasins? Bekommen wir auch ein militärisches Training?"
Ein Sannyasin, der in der Nähe stand, sagte: „Swamiji, im Falle eines nationalen Notstands sollten auch wir uns der Armee anschließen. Zum Beispiel während der letzten kommunalen Unruhen war ich sehr wachsam und hielt Ausschau nach Eindringlingen. Wenn ich auf jemanden gestoßen wäre, hätte ich ihn sicherlich getötet."
„Nein, nein, das sollte nicht die Einstellung eines Sannyasins sein. Nicht einmal, um sich zu verteidigen, sollte ein Sannyasin töten. Nein, auf gar keinen Fall. Der Tod ist die größte Ehre für einen Sannyasin. Wenn du sagst, dass wir uns selbst oder andere verteidigen müssen, dann weißt du nicht, wie man dem Angreifer begegnet. Erinnere dich daran, wie du während der Vraja Homa Zeremonie das Gelübde abgelegt hast, allen Lebewesen Furchtlosigkeit zu gewähren. Du hast gesagt, dass sich kein Lebewesen vor dir zu fürchten braucht, dass du niemanden verletzen wirst. Du musst fühlen, dass du nicht der Körper sondern das unsterbliche, alldurchdringende Selbst, der Atman, bist. Wie kannst du jemanden verletzen? Selbst wenn man dir den Hals durchschneidet, solltest du lächeln und sagen 'Shivoham' (Ich bin Shiva, absolutes Bewusstsein). Für dich gibt es keine Welt, wen willst du also verteidigen? Für einen Sannyasin ist Ahimsa (Gewaltlosigkeit) ein absolutes Prinzip."


Bitte um keine Gefallen:

Der Beamte für die Pflege und Erhaltung des Waldes von Dehra Dun kam zusammen mit einem Beamten für Landwirtschaft, seinen Stellvertretern und Polizeibeamten ins Büro.
Noch bevor sie gefragt wurden, wer sie sind, bot man ihnen Kaffee, Gebäck, Früchte und etwas zu lesen an.
Dann wurden die Beamten vorgestellt. Der Beamte war beeindruckt von der Größe der Arbeit, die im Büro verrichtet wurde. Er war überrascht, Mönche in ockerfarbenen Gewändern an den Schreibmaschinen zu sehen. Er und sein Begleiter waren voller Bewunderung für den Dienst, der im Ashram geleistet wurde.
„Es gibt einen Tempel und eine Bhajanhalle auf dem Hügel", sagte der Meister. „Sie werden von ihrem Anblick inspiriert werden. Bei dieser Gelegenheit sollten Sie das Yoga Museum nicht verpassen. Swami Chidanandaji wird es Ihnen erklären. Eine vollständige Erklärung des Museums dauert fast 2 Stunden, aber da Ihre Zeit knapp ist, wird er sich beeilen. Wenn Sie noch weitere 10 Minuten aufbringen, können Sie sich einen Film über Yoga Asanas (Yogaübungen) und Kriyas (yogische Reinigungstechniken) ansehen."
Der Beamte war überwältigt: „Solche spirituellen Einrichtungen sind eine Bereicherung für das Land, Swamiji", war alles, was er sagen konnte, so entzückt war er.
Nachdem der Beamte gegangen war, meinte der Ashram-Baumeister, der Meister hätte mit dem Beamten über einen Antrag der Divine Life Society auf ein Grundstück am Gangesufer sprechen sollen. Aber für den Meister war so eine Vorgehensweise undenkbar. Er griff nie zu solchen Hintertür-Methoden.
Der Meister wurde darauf hingewiesen, dass man, wenn der Antrag nicht genehmigt wurde, das auf dem Grundstück errichtete Gebäude verlieren würde.
Der Meister antwortete gelassen: „Lasst es die Regierung nehmen. Sie können das Gebäude nicht essen. Sie können es nur für irgendetwas verwenden. Das ist genug." So war des Meisters Geist der Entsagung!
Der Meister rügte den Schüler alleine für den Gedanken daran, bei einer günstigen Gelegenheit einen Regierungsbeamten um einen Gefallen zu bitten.
„Denke niemals daran, an der Tür solcher Menschen um irgendeinen Gefallen zu bitten. Du bist der König der Könige, der Schah der Schahs, der Kaiser der Kaiser. Wenn du mit dem Geist der Entsagung erfüllt bist, wird dir ein solcher Gedanke niemals kommen. Habe kein Verlangen nach diesen unbedeutenden Dingen. Sie sind deine Sklaven, nicht dein Herr. Wenn dir die ganze Welt zu Füßen liegt, was bedeutet es dann, wenn du ein Stück Land nicht bekommst?
Diene allen. Diene selbstlos. Diene mit Aufrichtigkeit und mit deinem ganzen Herzen. Wenn du dienst, habe nicht einmal den Gedanken daran, dass dieser Dienst den anderen beeinflussen sollte, dir einen Gefallen zu tun. Nein, nein, du solltest ihm dienen, indem du Gott in ihm siehst. Das ist die Lehre von Krishna in der Bhagavad Gita. Das ist der Yoga der Gita."
Am Nachmittag wurde berichtet, dass der Beamte dem Antrag nach seinem Besuch im Ashram zugestimmt hatte.

Suche Einsamkeit, nicht Gesellschaft:

Srimati Karina wurde von Dr. Kailas Nath zu einer Teeparty für alle Ärzte eingeladen, die am Kumbha Mela Festival (eines der größten religiösen Feste Indiens) Dienst gehabt hatten und deren Arbeit nun beendet war.
Sie kam zum Abendsatsang zurück.
„Wie war die Teeparty?", fragte der Meister, „Hat sie dir gefallen?"
„Ich musste es ertragen, Swamiji. Ich habe mich sehr gelangweilt. Gott sei Dank hatte ich meine Mala dabei und konnte so während der Feier 10 Runden Japa machen!"
„Vielleicht wünschst du jetzt, dass du erst gar nicht hingegangen wärst?"
„Auf jeden Fall, Swamiji."
„Das ist der Grund, weshalb ich zurückgezogen bleibe. Wenn man etwas Unterscheidung übt, dann erscheinen einem all diese Aktivitäten uninteressant und erzeugen Unruhe. Man sehnt sich danach, ihnen auszuweichen und den Frieden der Meditation in der Einsamkeit genießen. Diese soziale Natur ist jedoch sehr schwer zu zügeln. Der Mensch möchte in Gesellschaft leben und sich in Gesellschaft bewegen. Er ist ein soziales Wesen. Er wünscht sich Begleitung und Freunde. Er erfreut sich sehr an Feiern und sozialen Ereignissen. Es dauert sehr lange, diesen Wunsch nach Gesellschaft zu überwinden. Wenn du ihn aber einmal überwunden hast, erfreust du dich an ungebrochenem Frieden."

Notwendigkeit der Disziplin:

Als er gerade ins Büro gehen wollte, sah der Meister, wie Swami Paramananda und Sri Ayyannaji sich an der Tür der Diamond Jubilee Halle unterhielten. Während des Gesprächs mit ihnen erwähnte er, dass die Kleidung und das Auftreten eines Sadhu großen Einfluss auf ihn und andere habe.
„Wenn jemand einen schönen Bart und gut geschnittenes Haar hat und schicke moderne Kleidung trägt, dann nimmt seine Haltung gegenüber dem Leben und seine Einstellung gegenüber anderen eine eigentümliche Wendung. Er erwartet, respektiert zu werden. Er kann anderen nicht frei und mit Freude dienen. Er kann sich nicht vor allen verneigen. Wenn er in einem Zug reist und spirituelle Zeitschriften und Broschüren bei sich hat, wird er keine Lust haben, diese an Mitreisende in seinem Abteil zu verteilen.
Wo immer ich hingehe, nehme ich spirituelle Literatur mit und bestehe darauf, dass die Leute sie annehmen. Wenn ich mit dem Zug reise, gehe ich von Abteil zu Abteil, um Kopien der Zeitschriften und Broschüren zu verteilen. Das ist ruhmreiche Arbeit. Warum sollte man sich dafür schämen? Es ist die Kleidung, die einen oft verunsichert!
Wenn ihr einfache und sattwige Kleidung tragt, könnt ihr sehr leicht spirituelle Arbeit verrichten. Die Menschen werden die Zeitschriften und Broschüren aus euren Händen als Gottes Prasad (Gabe) annehmen. Sie werden Vertrauen haben. Sie werden sie lesen und erhoben werden.
Es ist die freie Verteilung von Broschüren, Handzetteln und Büchern, die diese Einrichtung hat so groß werden lassen. Heute gibt es hier genügend Arbeit, um 100 dynamische, selbstlose Arbeiter Tag und Nacht zu beschäftigen. Sie wird noch weiter wachsen. Es gibt noch viel Arbeit zu tun. Ich habe den Samen gesät. Er muss noch weiter wachsen.
Wenn ihr ernsthaft und wirklich an der Arbeit interessiert seid, könnt ihr Wunder vollbringen. Es gibt eine Quelle der Kraft in euch. Wenn ihr euren ganzen Geist, euer ganzes Herz und eures ganze Seele der Arbeit widmet, dann kann jeder von euch die Arbeit von 10 erledigen.
Schaut euch die Britten an! Eine Handvoll von ihnen hat Indien einige 100 Jahre lang regiert. Sie haben fast die ganze Welt erobert und waren in der Lage zu sagen: 'Im britischen Königreich geht die Sonne niemals unter!' Wie haben sie das erreicht? Durch harte Arbeit, Disziplin und Ordnung. Sie waren fleißig, begabt und intelligent. Es gab Einheit in ihren Reihen. Sie vollbrachten große Leistungen. Durch unaufhörliche Leistung schaffte es eine Handvoll Engländer, das Gesicht der Erde zu verändern. Seht ihr, sogar heute sind die Menschen noch stolz darauf, ihre Sprache zu sprechen.
Aber ihr habt nicht dieses Verlangen. Ihr seid mit etwas Arbeit zufrieden. Ihr macht 2 Stunden lang sogenannte harte Arbeit, streckt euch dann und bewundert euch selbst für eure Arbeit. Nach einem Jahr möchtet ihr damit aufhören. Junge Männer, die voller Energie sind, sollten Tag und Nacht arbeiten, das ganze Jahr hindurch. Wenn ihr nicht jetzt diese Arbeit macht, wann dann?
Mein Geist ist ständig damit beschäftigt, sich neue Wege auszudenken, um der Menschheit zu dienen. Wenn ihr euch alle zusammentut und arbeitet, dann können Wunder bewirkt werden. Aber jetzt, wenn ich einer bestimmten Person etwas sagen möchte, kann ich ihn hier nicht finden. Swami X. ist nicht da. Er arbeitet in seinem Zimmer. Seit Tagen ist es mir unmöglich, ihn auch nur zu sehen. Wie kann da die Arbeit erledigt werden? Seht ihr, ich muss mir eine Notiz der Dinge machen, die ich ihm sagen will. Wenn alle diese Einstellung haben, ist meine Tasche voll mit solchen Notizen. Vielleicht verliere ich sie und dann wird die Arbeit vergessen werden.
Wer macht wirklich richtig harte Arbeit? Den ganzen Tag wird im Büro getratscht und erzählt. Das Büro hat sich in einen Fischmarkt verwandelt. Laute Gespräche, Rufen, schallendes Gelächter - das sind Hindernisse beim Sadhana. Einer ruft von der einen Ecke des Raumes zu jemand in der anderen Ecke. Warum steht man nicht auf und geht zu demjenigen hin? So überwindet man niemals die Einstellung eines faulen Ochsenkarrenfahrers. Wie kann die Arbeit in einer solchen Atmosphäre reibungslos fortgesetzt werden? Die Mitarbeiter sollten nur flüstern und auch das nur, wenn es für die Arbeit absolut notwendig ist. Die Heiligkeit des Ashrams und des Büros sollten bewahrt bleiben. Wann werdet ihr Disziplin und Ordnung lernen?
Ich bin hier, um allen zu dienen. Meine einzige große Leidenschaft ist es, der Menschheit zu dienen. Ich lebe, um euch allen zu dienen. Aber wer möchte meinen Dienst? Wer möchte die Kunst des Dienens von mir lernen?
Ich werde euch meinen Rat nicht aufdrängen, denn ihr werdet nicht zuhören. Ich werde euch weiterhin davon erzählen, aber ihr geht euren Weg.
Schaut euch Srimati Karina hier an! Sie ist eine sehr kultivierte Dame. Sie kann ein Dutzend Sprachen. Sie ist sehr gebildet. Sie ist sehr bewandert in Psychologie. Sie hat Psychologie unter Sigmund Freud persönlich studiert. Sie hat ein offenes Herz und ein großes Verlangen, Yoga und Vedanta zu lernen. Und - oh Wunder - sie ist bereit, jede Arbeit hier zu verrichten. Sie hat sofort den Wert von selbstlosem Dienst erkannt. Sie braucht keinen Diener, der ihr die Decke oder Tasche trägt. Sie hat sich an alles angepasst. Sie sitzt sogar auf dem Boden und verpackt Zeitschriften.
Ich bin genauso. Für mich gibt es keine minderwertige Arbeit. Jede Arbeit ist edel und göttlich. Glaubt ihr, ich möchte nur in einem Sessel sitzen? Ich bin gerne bereit, einen Dienst zu erbringen, den andere zurückweisen würden. Ich bin der Erste, der die Bettpfanne eines Patienten auf seinem Kopf tragen würde. Ich diene einem Bettler oder Aussätzigen. Und zur gleichen Zeit kann ich Zeitschriften und Broschüren an einen Premierminister verteilen. Für mich gibt es keinen Unterschied zwischen einem Premierminister und einem Bettler. Ich bin nie zu schüchtern, um kostenlose Literatur an alle zu verteilen. Ich bin nie für irgendeine Arbeit zu schüchtern. Das ist der sicherste Weg, das Herz zu reinigen und es bereit zu machen, das göttliche Licht zu empfangen. Karina hat es gelernt. Sie ist eine Bereicherung für die Divine Life Mission.
Tatsächlich ist jeder von euch eine Bereicherung für die Mission. Vielleicht entwickelt ihr euch alle zu dynamischen Zentren spirituellen Wissens, aber zuerst müsst ihr zu Zentren von Disziplin und Ordnung werden.
Was ist Gott? Gott ist Harmonie, Friede, Disziplin und Ordnung. Ihr müsst diesen Gott in eurem Herzen verankern. Dann werdet ihr als große Yogis mit göttlichem Licht strahlen. Ihr werdet Frieden, Harmonie, Ordnung und Disziplin zu allen um euch herum ausstrahlen.
Ihr alle wurdet von Gott mit seltenen Fähigkeiten ausgestattet. Aber von irgendwo innen steigt Unordnung auf und verdirbt alles. Plötzlich gibt es Reibung zwischen 2 Menschen und sie verlassen den Ashram. Sie können jemanden oder etwas nicht tolerieren und gehen. Wer verliert? Nur sie sind die Verlierer.
Dies geschieht aus mangelndem Verständnis. Sich durch die geringste Provokation beeinträchtigen zu lassen, ist nicht gut für einen Schüler. Er sollte voller Frieden sein. Dann wird er wissen, wie er sich den Umständen anpassen kann. Er sollte niemals diskutieren oder um etwas kämpfen, um einen Kugelschreiber oder wenn eine Sache, die ihm gehört, verlegt wurde. Er sollte immer ruhig und gelassen sein. Ein systematisches und strukturiertes Leben ist ein göttliches Leben. Wenn jeder von euch ein göttliches Leben führt, wird es keine Grenze für die Menge an Arbeit geben, die ihr erledigen könnt.
Hütet euch auch vor eurem Intellekt. Intellektuelle Verdrehungen sind die größten Hindernisse auf eurem Weg. Sie erzeugen eine falsche Vorstellung von Philosophie. Ihr werdet denken, dass Arbeit ein großes Hindernis für Sadhana und Gottverwirklichung ist. Wenn diese Idee den Geist erfüllt, wird sich Tamas (Trägheit) bei der erstbesten Gelegenheit melden. Es verbündet sich mit den intellektuellen Verdrehungen und bringt euch dazu, die Arbeit für eine tamasige Zügellosigkeit aufzugeben.
Einige lesen das Panchadasi (philosophische Schrift) und glauben, dass sie das Ziel erreicht haben. Sie verschwenden ihre Zeit mit vedantischem Geschwätz, Zeitungslesen, Essen, Schlafen und Rauchen. Sie praktizieren keine Selbsterforschung und finden heraus, für wen laut den Schriften die Arbeit ein Hindernis ist. Sie ist ein Hindernis für den sehr fortgeschrittenen Schüler und auch das nur, wenn er ein meditativer Mensch ist. Ihr alle braucht Arbeit. Also verrichtet sie im Geiste selbstlosen Dienstes und dann werdet ihr feststellen, dass alles, was ihr macht, euch zu Samadhi führen kann.
Ich lehre Schüler mit großer Begeisterung, aber ihr denkt, ihr wisst alles. Die meisten von euch besuchen die Kurse der Yoga Forest University nicht regelmäßig. Ihr merkt nicht, welch gute Gelegenheit, Yoga und Vedanta zu erlernen, ihr täglich verpasst. Ihr nehmt nicht am Abendsatsang teil. Wenn es eine allgemeine Veranstaltung im Ashram gibt wie Puja (Ritual) im Tempel, Satsang und Kurse, dann sollten alle daran teilnehmen. Aber nur wenige tun das. Es zeigt einen Mangel an Disziplin. Es zeigt einen Mangel an Kultur. Fangt heute ernsthaft damit an, von diesem Moment an. Dann werdet ihr zu dynamischen Yogis. Ihr werdet als befreite Weise noch in dieser Geburt erstrahlen. Ihr werdet göttliches Leben verkörpern. Dann werdet ihr der Menschheit einen großen Dienst erweisen."

Ein Vorbild an Gesundheit:

Der Prozentsatz an Zucker im Urin des Meisters war ständig hoch. Er bekam einen leichten aber unnachgiebigen Schmerz im rechten Arm. In seiner kindlichen Einfachheit sagte er: „Es ist heute erträglich."
Es war eine Woche her, seit der Schmerz das erste Mal aufgetreten war, aber der Meister hatte mit niemandem darüber gesprochen.
„Aber wenn er noch etwas stärker wird, kommt die Stufe des Weinens", sagte er und lachte.
Der Meister zog seinen Mantel und sein Gewand aus. Der Arm war sichtbar geschwollen.
„Tut es schon seit längerem weh, Swamiji?", erkundigte sich Chidanandaji.
„Ja, ja, es ist seit einer Woche so", antwortete der Meister zur Überraschung aller.
„Wir holen Dr. Bose, um sich Swamiji anzusehen. Aber es wäre hilfreich, wenn Swamiji wenigstens einige Tage nicht so viel schreiben würde", sagte Chidanandaji.
„Das ist wie tot, obwohl man lebt! Es wird schon wieder werden. Aber ich muss fortfahren, zu schreiben", sagte der Meister, der noch einige Momente zuvor gedacht hat, er könnte sogar die Wein-Stufe erreichen.
Dr. Bose kam und wollte sicherstellen, dass der Meister keinen Bluthochdruck hatte. Nach der Untersuchung war er sichtlich überrascht.
„Swamiji hat für einen Menschen seines Alters ein sehr gesundes Herz, trotz ständiger Überarbeitung und strenger Askese in letzter Zeit."
Sobald der Arzt gegangen war, schlug der Meister die letzte Seite seines Adressbuches auf und schrieb sich die Diagnose auf.
„Es wird eines Tages nützlich sein", sagte er.

Advaitisches Sadhana:

Zusammen mit einigen Arbeitern trug ein Schüler Steine vom Gangesufer zur freien Stelle vor der Arzneiausgabe. Gegenüber der Arzneiausgabe wurde gebaut.
Der Meister bemerkte dies und sagte: „Dies ist das Sadhana für die Entwicklung des advaitischen Bewusstseins der Einheit. Reines Lesen der Upanishaden, der Brahma Sutras and des Panchadasi wird nicht so hervorragende Ergebnisse liefern wie diese praktische Anwendung der Prinzipien von Advaita (Einheit, Nicht-Dualität).
Ein wahrer spiritueller Schüler sollte sich ganz ungezwungen unter Arbeitern und ungebildeten Dorfbewohnern bewegen. Er sollte überprüfen, ob sich bei ihm das Gefühl der Überlegenheit einstellt. Er sollte den Dämon des Stolzes niederwerfen und die harte Nuss des Egoismus mit Hilfe des harten Steins des Sadhana zertrümmern.
Alle Grenzen, die den Menschen vom Menschen trennen, sollten langsam niedergerissen werden, indem das Gefühl der Einheit mit allen entwickelt wird. Man sollte eins werden mit dem Arbeiter und sich bewusst machen, dass der Gott in einem selbst auch in ihm ist.
Diese Einstellung sollte nicht auf Menschen begrenzt sein. Man sollte sie auch schrittweise gegenüber Tieren entwickeln. Vor einigen Tagen hast du auf der Tempelveranda einen schlafenden Hund mit deinem Tuch bedeckt. Chidanandaji kümmerte sich täglich mit großer Liebe um einen armen, leidenden Hund, völlig unbeeindruckt von dessen schlechtem Geruch. Solches Sadhana entwickelt das advaitische Gefühl viel schneller als das Grübeln über Büchern.
Einige Mahatmas - besonders die moslemischen - nehmen ihr Essen vom selben Teller wie die Hunde. Hygienische Prinzipien interessieren sie nicht. Sie haben sie überschritten. Aber man sollte nicht auf die Idee kommen, solche Mahatmas nachzumachen und die Prinzipien der Hygiene zu verletzen, bis man tatsächlich diese Stufe erreicht hat.
Genauso sollte ein Schüler, der eine Weile Kobra-Bhav (wachsame Einstellung) gegenüber Frauen erlernt hat, sich unter ihnen bewegen. Er sollte seinen Geist wachsam beobachten, um festzustellen, ob er von Frauen angezogen wird oder eher nicht. In ihrer Gegenwart sollte es keine lustvollen Gedanken oder Verachtung geben. Das ist der Test für wahre Leidenschaftslosigkeit. Er sollte sich gleich verhalten gegenüber einer alten Frau und einem jungen Mädchen, gegenüber einem Mann und einer Frau, gegenüber einem Stein und einem Diamanten. Nur dann kann man sagen, dass er wahre Leidenschaftslosigkeit erlangt hat.
Er sollte darauf achten, dass er in Begleitung ist, wenn er sich unter Frauen bewegt. Er sollte sich nur ein wenig unter ihnen bewegen, um seinen inneren Fortschritt zu erkennen und dann wieder Kobra-Bhav üben. Sonst kann es zu einem Rückfall kommen. Das sollte nicht geschehen."
Das Leben des Meisters war ein Beispiel für die Dinge, die er hier beschrieb. Während seines Sadhanas im Swarg Ashram zog seine süße, ekstatische Stimme die Aufmerksamkeit einiger Maharanis (Fürstinnen) auf sich. Eine lud den Meister in ihren Palast ein, um Kirtan zu leiten. Der Meister nahm die Einladung an und ging in den Palast, um einige Tage den Kirtan zu leiten. Die Maharani wollte den Meister für immer im Palast behalten. In dem Moment als er dies bemerkte, verließ er nachts den Palast und kehrte, ohne jemand Bescheid zu sagen, zum Swarg Ashram zurück. Er nahm nicht einmal eine Decke mit, obwohl es mitten im Winter war, da er keinen Verdacht erwecken wollte.
Einmal besuchte der Meister die Vereinigten Provinzen und Punjab mit seinen Schülern, Swami Atmananda und Swami Swaroopananda. Er kehrte zum Ashram zurück, nachdem er bei einer öffentlichen Veranstaltung den Vorsitz geführt hatte, auf der er gelobt und gepriesen wurde. Auf dem Weg bemerkte er einen alten Wäscher, der Kleidung wusch. Leise näherte er sich dem Mann und begann, die Kleidung gemeinsam mit ihm zu waschen. Der erstaunte Wäscher wusste nicht, was er tun sollte. Er brauchte einige Zeit, um den Meister davon zu überzeugen, nicht mit der Arbeit fortzufahren. Aber das entwaffnende Lächeln des Meisters und sein Gefühl der Einheit mit allen überkam den Wäscher und er begann die Kleider mit noch mehr Eifer zu waschen.
Zuerst konnten sich die beiden Schüler nicht mit der Situation anfreunden. Sie schauten eine Weile lang zu, wie der Meister mit aller Ernsthaftigkeit und Freude mit Waschen beschäftigt war und halfen dann selbst mit.

Die Natur von Samsara:

Die Diamond Jubilee Halle umfasst eine Reihe von Räumen, darunter auch eine Küche und einen Lagerraum. Die Arzneiausgabe grenzt an die Diamond Jubilee Halle durch ein enges „Tal" von ihr getrennt. Die Veranden beider Gebäude haben ein offenes Ende und ein wenig Unachtsamkeit kann dazu führen, dass man 15 Fuß tief auf den Bürgersteig fällt, der an die Küche und den Lagerraum grenzt.
Der Meister wünschte, dass dieser Graben überdacht würde, so dass die Veranda der Arzneiausgabe mit der der Diamond Jubilee Halle verbunden werden konnte. Die Arbeiten hatten bereits begonnen.
Paramandaji gefiel die Idee nicht.
„Swamiji, das verursacht den Menschen in der Küche viele Unannehmlichkeiten. Selbst am Mittag gibt es kaum Licht in der Küche. Der Rauch in der Küche, der sonst durch die Fenster und durch die offene Stelle abgezogen ist, füllt nun die ganze Küche. Ich überlege, den Plan ein wenig zu ändern, Swamiji."
„Nein, nein, die offene Stelle bestehen zu lassen bedeutet, eine Gefahr heraufzubeschwören. Komplett geschlossen ist es in Ordnung. Unter dem neuen Dach wird sogar ein neuer Raum entstehen. Außerdem bekommen wird durch das Verbinden der beiden Verandas mehr Platz für Satsangs."
„Ja, Swamiji, das stimmt ohne Zweifel, aber die Menschen in der Küche fühlen sich dadurch belästigt."
„So ist das weltliche Leben. So wird es immer sein. Wenn etwas gut für den einen ist, ist es schlecht für einen anderen. Wenn etwas für einen angenehm ist, ist es für einen anderen unangenehm. Das lässt sich im weltlichen Leben nicht verhindern. Ständige und ungebrochene Tugend, Glück und Freude kann es nur in Gott geben."

Wahre Mildtätigkeit:

Am Abend ging eine Gruppe von Menschen die Straße entlang und sang Lieder, die von Instrumenten begleitet wurden. Der Meister rief sie und brachte sie ins Büro. Nachdem sie für ihn eine Weile den Namen Gottes gesungen hatten, gab er ihnen ehrerbietig 5 Rupien und etwas Obst als Dankesgabe.
Später wurde der Meister darauf hingewiesen, dass sie in Wirklichkeit Zigarettenverkäufer seien!
„Glaubt ihr, wir hätten ihnen die 5 Rupien nicht geben sollen, weil sie Zigarettenverkäufer sind? Nein, nein, das sollte nicht unsere Einstellung sein. Mildtätigkeit ist Mildtätigkeit. Wir sollten bei Mildtätigkeit nicht unterscheiden. Macht die Sonne einen Unterschied und scheint nur für gute Menschen? Übt der Ganges Unterscheidung und gibt nur den guten Menschen Wasser? Gibt ein Mangobaum seine Früchte nur an Tugendhafte? Weigert sich die Luft, in die Nasenlöcher von schlimmen Menschen zu gehen? Jeder ist dein eigenes Selbst. Habt immer dieses Gefühl. Das ist der Weg zur Befreiung."

Ahamkara Yoga:

„Wisst ihr, was Ahamkara Yoga ist?", fragte der Meister eines morgens die Schüler, als er ins Büro kam.
„Nein, Swamiji", antwortete einer der Schüler.
„Ich werde ihn euch erklären. Jeder, der sich wünscht, den ganzheitlichen Yoga zu praktizieren, sollte auch ein klares Verständnis dieses neuen Yogas haben. Ahamkara Yoga (Ahamkara = Ich, Ego; Identifikationsprinzip) ist das Gegenteil des Yogas der Synthese. Man muss sehr wachsam sein, um ihn zu vermeiden. In jedem Moment kann der Schüler zu einem Anhänger dieses Ahamkara Yogas werden.
Die erste Art von Ahamkara Yoga ist die Swatantrananda-Swami-Art. Aus reiner Not verleiht der Guru das ockerfarbene Gewand und weiht den Schüler in den Brahmacharyastand ein. Ein Grund mag sein, damit der Schüler Almosen aus dem Almosenhaus bekommt oder um seine Familie von ihm fern zu halten. Aus offensichtlichen Gründen weiht der Guru ihn nicht in den heiligen Stand des Sannyas ein. Aber der Schüler geht hin, rasiert den Kopf und legt den heiligen Faden (Kennzeichen weltlicher Brahmanen) ab. Von nun an erstrahlt er als Paramahamsa Sannyasin! Bald beginnt sein Untergang. Das ist eine Art von Ahamkara Yoga.
Ein junger Mann kommt in den Ashram. Er hat gute spirituelle Eindrücke und das Verlangen zu dienen. Um ihn zu ermutigen, gibt der Guru ihm Sannyas. Er schreibt einige Lieder und Gedichte. Der Guru möchte dieses Talent in ihm entwickeln und bewundert daher seine Gedichte. Nun erliegt er dem Stolz und glaubt, dass er nur durch Meditation - ohne die Notwendigkeit zu dienen - seine Talente schneller und leichter entwickeln kann. Er möchte für die tiefe Meditation nach Uttarkasi gehen. Er möchte umherziehen.
Wie kann jemand die geheimnisvollen Wege erfahren, auf denen Gott einem Anhänger hilft und ihn beschützt? Dies ist nur möglich, indem man sich ihm komplett ergibt. Aber der Schüler hat nicht soviel Vertrauen in Gott. Er ist nicht bereit, sich vollständig hinzugeben. Er behält 50 Rupien in der Tasche und erwartet von Gott, dass er seine Gnade zeigt. 'Wenn Du mir nicht hilfst, O Gott, dann habe ich noch das Geld dabei.' Das ist eine weitere Art von Ahamkara Yoga.
Ein Schüler möchte Kundalini Yoga üben. Das ist sehr schwierig und braucht die Unterstützung eines Fachmanns. Der Schüler fährt leichtsinnigerweise fort, Pranayama zu üben. Er glaubt, dass er alleine dadurch die Kundalini erweckt, indem er den Atem anhält. Was passieren wird, wenn die Kraft erweckt ist, weiß er nicht. Er weiß nicht, was richtiges Sadhana ist. Er möchte keinen Dienst leisten. Er glaubt nicht an selbstlosen Dienst. Er nährt nur seinen Egoismus, indem er sich in ein Höhlenleben flüchtet. Er braucht einige Annehmlichkeiten und Komfort, die es im Höhlenleben nicht gibt. Er vernachlässigt seine Gesundheit und sein Sadhana. Sein Körper wird die Beute von Krankheit und Verfall. Sein Geist ist überwältigt von Egoismus. Das ist eine weitere Art von Ahamkara Yoga.
Hier ist ein weiterer Schüler. Er glaubt, dass er gegen alle Schwierigkeiten gewappnet ist. Er ist ein Jnana Yogi. Er glaubt, die ganze Welt sei eine Täuschung und nur Brahman alleine ist wirklich. Er hält Vorlesungen. Er möchte von den Menschen dieser falschen Welt bewundert werden! Er ist nicht in der Lage, selbst eine kleine Gewohnheit zu beherrschen wie zum Beispiel Rauchen. Er kann das Verlangen nach Tabak nicht unterdrücken, aber behauptet kühn: 'Die Welt der Namen und Formen ist nicht real!' Das ist eine weitere Art von Ahamkara Yoga.
Die Schriften zu lesen, ist sehr einfach. Tagelang packende Vorträge über einen Vers der Gita oder der Upanishaden zu halten, ist ebenfalls einfach. Den Atem und den Herzschlag anzuhalten und verschiedene Siddhis (übernatürliche Kräfte) zur Schau zu stellen, ist auch einfach. Den Kopf zu rasieren, ist sehr sehr einfach. Das ockerfarbene Gewand anzuziehen und umherzuwandern, ist sehr einfach. Ahamkara, Egoismus zu unterwerfen, ist sehr schwer. Bescheiden und einfach zu sein, allen mit dem Gefühl zu dienen, dass sie Formen Gottes sind, ist sehr sehr schwer. Nur dieser selbstlose Dienst versetzt einen in die Lage, den Egoismus zu besiegen.
Selbstloser Dienst muss für lange Zeit erbracht werden. Fahrt fort, zu dienen und zu Gott zu beten. Zügelt den Egoismus. Rasiert den inneren Egoismus. Dann werdet ihr wahrhaft erstrahlen. Dann wird die Kundalini von alleine erwachen und euch erleuchten. Das ist wahres Sadhana. Sadhana, das nicht zum Ziel hat, den Egoismus zu zügeln, sondern ihn zu nähren, ist das genaue Gegenteil von Sadhana. Es ist überhaupt kein Sadhana."

Guru und Schüler:

„Guru und Gott sind eins und ein Guru ist notwendig, wenn ein spiritueller Schüler schnell auf dem Weg voranschreiten möchte", sagte der Meister als Antwort auf eine Frage eines Besuchers aus dem Westen.
Dieser Sucher hatte sich in vielen Ashrams aufgehalten und war immer auf Lehrer getroffen, die eine dominante Art hatten und ihn fast versklavten. Sogar das Wort „Guru" ließ ihn mittlerweile schaudern. Aber in der Gegenwart des Meisters fühlte er sich wohl, da er in ihm einen wahren Freund, Philosophen und Führer gefunden hatte.
Der Meister fuhr fort und sagte: „Es gibt 2 Arten von Schülern: solche, die sich auf jemanden stützen wollen und andere, die unabhängig sein möchten. Du gehörst zur letzteren Kategorie. Deshalb brauchst du keinen Guru. In deinem Fall wird dich Gott, der in deinem Herzen ist, führen. Daher nähere dich ihm durch Gebet und Meditation. Alle deine Zweifel werden geklärt werden und du wirst mehr Licht erhalten, das dich auf deinem Weg führt.
Aber nicht alle können diesen inneren Führer finden. Nicht alle haben diese ethische Vollkommenheit, die scharfe Intelligenz und Unterscheidungskraft, die einen allein in die Lage versetzen, diese innere Führung zu bekommen. Die, die nicht dem inneren Führer folgen können, brauchen einen menschlichen Guru. Um ihretwillen erscheint ihnen Gott in Form des Guru.
Guru und Gott sind eins. Der wahre Guru ist jemand, der Gott verwirklicht hat, jemand der seine Identität mit Ihm verwirklicht hat. Er ist gefestigt in der Erkenntnis der Einheit. Tatsächlich sind dein Selbst, Gott und Guru eins und eins allein. Du hast es nicht verwirklicht, aber der Guru hat es. Deshalb kann der Guru dein Herz erobern und deine Liebe und Bewunderung gewinnen. Obwohl er außerhalb in einem menschlichen Körper erscheint, ist er tatsächlich in dir, in deinem Herzen, so wie Gott in deinem Herzen wohnt. Das ist die Natur des wahren Guru. Wenn du dich also einem verwirklichten Weisen näherst und ihn als Guru akzeptierst, ergibst du dich ihm und wirst schließlich eins mit ihm."
„Aber Swamiji, worin liegt der Sinn, den Guru so zu verehren, wie das die Menschen hier in Indien machen?", frage der Sucher.
„Bist du dem Menschen, der dir dient und dir hilft nicht dankbar? Zeigst du ihm gegenüber nicht auf die ein oder andere Weise deine Dankbarkeit? Wenn du dich so gegenüber jemandem verhältst, der dir ein wenig auf weltliche Weise hilft, wie viel größer sollte deine Dankbarkeit gegenüber dem Menschen sein, der dir den Weg zum Göttlichen zeigt? Er gibt dir ein neues Leben, ja, er gibt dir Unsterblichkeit und ewiges Glück. Kannst du es unterlassen, ihm gegenüber deine Dankbarkeit zu zeigen? Diese Verehrung des Guru ist die Art, wie man in Indien höchste Dankbarkeit zum Ausdruck bringt.
Im gewöhnlichen Leben drückt man seine Dankbarkeit dadurch aus, dass man dem Menschen, der einem hilft, etwas gibt. Aber dem Guru, der einem das höchste Geschenk spirituellen Wissens verleiht, gibt man sich selbst."
„Aber Swamiji, ist das nicht Sklaverei? Willst du damit sagen, dass der Schüler der Sklave des Gurus wird?", frage der Sucher aus dem Westen.
„Oh nein! Ein echter Guru kann niemals den Schüler versklaven. In Wahrheit ist der echte Guru ein Diener des Suchers. Der echte Guru besitzt die höchste Art der Liebe für den Schüler. Der Guru ist im Herzen des Schülers. Er hat das Herz des Schülers gewonnen. Die zwei sind eins geworden. Zwischen ihnen gibt es göttliche Liebe, keine Sklaverei.
Zum Beispiel sind alle in diesem Ashram unabhängig. Ich gebe den Schülern die größtmögliche Freiheit. Ich behandle sie wie meinesgleichen und versuche sie mehr erstrahlen zu lassen als mich selbst. Ich feiere sogar ihre Geburtstage und veröffentliche Erinnerungsschriften zu dieser Gelegenheit. Innerhalb weniger Jahre wachsen sie zu kraftvollen Persönlichkeiten. Ich diene ihnen, führe sie und gebe ihnen alle erdenklichen Möglichkeiten, sich zu entwickeln. Ich zwinge sie zu nichts. Ich gebe ihnen die Gelegenheit, ihre eigenen Talente zu entwickeln und auf ihre eigene Art zu wachsen. Dafür lieben sie mich. Und die Arbeit geht weiter.
Auch du kannst so lange hier bleiben wie du möchtest. Ich stelle niemandem Fragen, der sich dem Ashram anschließen möchte. Ich bitte niemanden darum, für mich zu arbeiten, noch stelle ich Fragen, wenn jemand irgendwann aus irgend einem Grund abreisen möchte. Du kannst Sannyas nehmen und der Welt und der Weltlichkeit entsagen. Werde ein spiritueller Prediger. Verbringe einige Jahre mit Studium, Dienen, Zurückgezogenheit und Sadhana. Dann teile das Wissen, das du dir angeeignet hast, mit anderen. Kümmere dich nicht darum, ob du ein erstklassiger Jesus, ein drittklassiger Jesus oder ein zehntklassiger Jesus wirst. Die Welt braucht alle - den größten Heiligen und auch den gewöhnlichsten Menschen. Mit welchem Wissen dich Gott auch immer ausgestattet hat, kannst du der Menschheit dienen. Du kannst ein König der Welt werden. Du kannst über die Herzen aller herrschen.
„Ich möchte über niemanden herrschen, Swamiji."
„Nein, das meinte ich nicht. Du kannst allen dienen und ihre Herzen gewinnen. Werde ein religiöser Prediger. Bleibe eine Zeitlang in Indien. Indien ist der beste Ort, um dich mit spirituellem Wissen auszurüsten. Bleibe in einem Ashram und studiere."
„Swamiji, ich möchte zuerst Psychologie auf wissenschaftliche Weise studieren."
„Das kannst du im Selbststudium lernen. Was gibt es in der westlichen Psychologie? Östliche Psychologie wird dir alles geben, was du dir wünschst. Studiere vedantische Philosophie. Sie  ist die Basis aller Wissenschaften. Vedanta enthält die ewige Wahrheit. Aber es ist auch gut, etwas wissenschaftliche Kenntnis zu erlangen und sei es nur, um die Argumente der Wissenschaftler zu widerlegen und die Wahrheit des Vedanta zu verkünden. Du kannst Psychologie an der Universität in Benares studieren. Dafür musst du Indien nicht verlassen.
Nachdem du dich auf diese Weise gut gerüstet hast, gehe und predige. Du musst vollständig frei von Weltlichkeit sein. Entsage allem. Behalte kein Geld für dich. Dann wird dir viel Wohlstand zufließen, um auf richtige Art Gebrauch davon zu machen. Erinnere dich immer an die beiden Stichworte Dienst und Opfer. Du wirst als großer Heiliger und Weiser erstrahlen. Das sollte dein Ideal sein."
Nachdem er dem Besucher aus dem Westen einige Bücher gegeben hatte, sagte ihm der Meister: „Schreibe mir oft. Ich werde dir dienen und dich führen. Möge Gott dich segnen!"


Die Notwendigkeit eines Lehrers:

Ein Besucher, der auf der Bank neben dem Tisch des Meisters im Büro saß, fragte: „Swamiji, ist es möglich, spirituelles Wissen nur durch das Lesen von Büchern gottverwirklichter Seelen zu erlangen oder braucht man einen Lehrer?"
Der Meister antwortete: „Ist es möglich, ohne Lehrer Mathematik zu lernen? Ist es möglich, ohne einen Lehrer Kochen zu lernen? Ist es möglich, ohne einen Lehrer Schneidern zu lernen? Wenn man in Bezug auf weltliche Dinge einen Lehrer benötigt, sollte dann dieselbe Regel nicht auch für spirituelle Dinge gelten?"
Nach einer Pause fügte der Meister hinzu: „Aber für einen Menschen mit Willen, analytischem Denken und Selbstvertrauen ist alles möglich. Er kann alles erreichen."


Ein ruinöses Leben:

Sri X. erschien beim Meister. Er hatte vor einigen Jahren Brahmacharya Diksha (Einweihung in den Brahmacharya-Stand) von ihm erhalten. Er war intelligent und hatte eine hohe Meinung von seinen eigenen intellektuellen Fähigkeiten. Er studierte Bücher und erwarb sich großes theoretisches Wissen von Vedanta und anderen Schriften. Dadurch hatte das Ashramleben für ihn keine große Anziehungskraft. Er nahm das Leben eines Wandermönchs an. Er mochte es und nun kam er zurück.
„Ich nehme an, dir gefällt das sorgenfreie Wanderleben?", fragte der Meister.
„Nein, Swamiji, ich habe mich entschlossen, bei deinen Lotusfüßen zu bleiben und dir mit meinem ganzen Herzen zu dienen."
„Oh! Du hast solange gebraucht, um die Sinnlosigkeit des nomadischen Lebens zu erkennen. Sannyas ist kein Stand, den man annehmen sollte, um Respekt, Girlanden und gutes Essen zu bekommen. Sannyas ist für die, die es ernst meinen. Ein ständiges Ablegen der äußeren Schalen ist notwendig -  das ist Entsagung. Bis man Wissen über den Atman erlangt, sollte der Prozess der Entsagung fortgesetzt werden.
Dein Predigen wird solange keinen Wert haben, bis du die innere Reinheit, die aus Entsagung entsteht, erreicht hast. Alleine die Entsagung wird deinen Worten Kraft verleihen und die Stärke zu predigen. Ohne sie wirst du ein Sklave der Berufstätigen (auf die du wegen Essen und Unterstützung angewiesen bist).
Ständig in der Gesellschaft von Familienvätern zu sein, um ihren Respekt und ihre Bewunderung zu gewinnen, der Wunsch anderen zu predigen, ohne sich um den eigenen Fortschritt zu kümmern und das angeborene Verlangen nach Komfort und kleinen Freuden haben dir die Sehnsucht nach Befreiung gestohlen. Sie machten dich untauglich für Sadhana. Du hast während dieser wenigen Jahre des Nomadenlebens all das verloren, was du während vieler Leben mit intensivem Sadhana erreicht hattest.
Es ist für einen spirituellen Schüler notwendig, eine bestimmte Zeit in Abgeschiedenheit zu bleiben und intensives Sadhana zu praktizieren. Arbeit ist notwendig. Du solltest der Menschheit dienen. Abgeschiedenheit und Dienst sind nur möglich, wenn du lange Zeit an einem idealen Ort bleibst. Ein rollender Stein sammelt kein Moos. Ich habe hier das beste Feld für dich bereitgestellt. Du kannst sowohl Abgeschiedenheit als auch Dienst haben. Von diesem Ashram aus kannst du der ganzen Welt dienen; und trotzdem kannst du immer alleine bleiben, unberührt von Weltlichkeit.
Ich bin froh, dass du wenigstens jetzt erkannt hast, was für ein Fehler es war, diesen Ort zu verlassen und ein Nomadenleben zu führen. Nun denke erst gar nicht mehr an solch ein Leben. Bleibe an diesem Ort. Du hast hier reichliche Möglichkeiten, dich schnell zu entwickeln."

Des Meisters frühe Jahre der Zurückgezogenheit

Als der Meister nach dem Satsang zu seiner Hütte zurückkehrte, begleitet von Swami Narayan Maharaj von Almora, drehte sich das Gespräch zwischen ihnen um die frühen Tage des Meisters, nachdem er der Welt entsagt hatte und aus Malaysia kommend in Indien ankam.
Swami Narayan Maharaj war ein Anhänger der Gottheit Panduranga aus Pandharpur. Der Meister war in den frühen Tagen, nachdem er der Welt entsagt hatte, in Pandharpur gewesen. Der Meister beschrieb die Schwierigkeiten, die er dort hatte: „Bevor ich nach Rishikesh kam, war ich auch in Pandharpur. Dort habe ich von einem Ort namens Rishikesh gehört, an dem Sannyasins lebten. Zu dieser Zeit benötigte ich etwas zum Anziehen. Die Dorfbewohner sammelten Geld und kauften einen Dhoti (indisches Tuchgewand) für mich.
Ich blieb bei einem Postmeister und diente ihm. Ich brachte Wasser aus dem Fluss, Gras für die Kühe und kümmerte mich um andere Arbeiten im Haushalt. Ich wusste nicht, wie man Chappatis zubereitet. Wenn der Postmeister vom Büro zurück kam, bereitete er sie zu. Dann aßen wir beide zusammen. Nach einiger Zeit brachte er ein Mädchen mit und ich musste auch ihr dienen."
Swami Narayan Maharaj hörte die schmerzvolle Geschichte aus den frühen Tagen des Sannyaslebens des Meisters und drückte sein Mitgefühl aus. Als ihn der Meister fragte, ob er auch solche Prüfungen bestehen musste, gestand Swami Narayan, dass auch er sich in den frühen Tagen der Entsagung vielen Schwierigkeiten und Leiden stellen musste. Daraufhin bemerkte der Meister: „Ohne Schmerz kann niemand Glück erlangen."

Ein ewiger Student:

Der Satsang schloss mit Swami Chidanandajis Vortrag.
„Chidanandaji, sobald du in dein Zimmer gehst, schreibe einen schönen Artikel aus den Notizen dieses Vortrags. Später kommt andere Arbeit und du wirst diese Ideen vergessen.
Wenige hier sind so sehr Schüler wie ich. Ich habe so viele Bücher geschrieben und trotzdem habe ich auch heute noch das Gefühl, Schüler zu sein. Deshalb höre ich eifrig den Vorträgen in der Klasse zu. Wenn ich eine neue Idee habe, entwickle ich daraus ein kurzes Gedicht. Dieser einen Idee füge ich verschiedene eigene Ideen hinzu, die dann mehr Licht auf das fragliche Thema werfen. Dann wird es zu meinen Manuskripten hinzugefügt. Dadurch profitiert die ganze Welt davon.
Wir sollten immer bereit sein, neue Ideen aufzunehmen. Wir sollten immer Schüler sein. Nur dann werden wir uns verbessern. Einige denken fälschlicherweise, dass sie außergewöhnliche Kräfte haben, Ideen zu verstehen und dass sie ein gutes Gedächtnis haben. Aber die Zeit wird die Ideen auslöschen. Wenn man die Ideen in einem Notizbuch sammelt, bewahrt man sie für alle Zeit.
Für mich sind die Manuskripte wertvoller als alles andere in der Welt. Ich achte sehr auf sie. Ich habe einen Stahlschrank voller Manuskripte. Einige Manuskripte sind in Vorbereitung. Täglich werden Artikel geschrieben und ich füge sie vorsichtig zu den Bündeln hinzu und zähle jedes Mal die Seiten. Jeden Monat widme ich ein oder zwei Tage dem Sortieren der Artikel, so dass keine Fehler in der Ordnung der Manuskripte entstehen. All diese Arbeit mache ich selbst. Ich weiß, wo jeder Artikel zu finden ist. Ein oder zwei Bücher wurden für den Nachdruck entnommen. Ich weiß, dass es noch mehr Material gibt, das in die Bücher aufgenommen werden soll, obwohl das Material schon vor zwei Jahren gesammelt wurde. Wenn die Bücher gedruckt werden, hole ich das zusätzliche Material heraus und schicke es in die Druckerei.
Diese heiligen Gedanken werden Tausende von Suchern erheben. Die Gedanken gehören Gott. Wir alle sind seine Kanäle, seine Kommunikationsmittel.
Ich habe meine Arbeit praktisch abgeschlossen. Deshalb konzentriere ich mich darauf, die Schriften anderer zu drucken."

Regeln und Vorschriften:

„Es scheint, dass Swami A. gestern in die Küche gegangen ist und um Almosen gebeten hat. Jemand dort hat ihm gesagt, dass er zuerst meine Erlaubnis benötige. Er kam zu mir und obwohl ich im Büro sehr beschäftigt war, hörte ich ihm zu und stellte sicher, dass er seine Almosen bekam", sagte der Meister zu den Schülern im Büro.
Weil wir sparsamer sein wollen, haben wir gesagt, dass die Verteilung von Essen reguliert wird und man die Erlaubnis des Sekretärs einholen soll, wenn besondere Aufwendungen nötig sind. Das bedeutet, dass man für jede kleine Sache zum Sekretär oder zu mir gehen muss. Andererseits, wenn wir es etwas lockerer handhaben, werden wir jedem Nahrung geben, der hier vorbeikommt.
Der Zuständige für die Küche sollte mit den Sekretär zusammen arbeiten. Wenn eine Situation wie gestern auftritt, sollte er selbst die Entscheidung treffen und sich verhalten, als sei er Chidanandaji oder ich selbst.
Ich weiß, es gibt durchaus eine Begründung, den Mann wegzuschicken. Der Küchenchef wird sagen, dass, wenn man dem Mann heute Almosen gibt, er einen Monat lang jeden Tag kommen wird und es wird schwierig, ihn später abzuweisen. Das ist auch wahr. Es ist schwierig, für die Küche verantwortlich zu sein.
Ihr müsst immer daran denken, dass Menschen, die hierher kommen, der Welt entsagt haben. Ihr könnt nicht von ihnen erwarten, dass sie sich um irgendetwas in der Welt kümmern. Sie lehnen Regeln und Vorschriften ab. Es ist sehr schwer, sie unter ein einheitliches System der Disziplin zu bringen. Die Temperamente unterscheiden sich. Jeder hat sein eigenes Sadhana. Der Geist zweier Menschen wird niemals übereinstimmen. Eine Regel kann nicht auf alle Schüler angewandt werden. Wenn man darauf besteht, dass jeder sich den Regeln beugt, werden die Menschen gehen. Wir werden gute Arbeiter verlieren; und wir werden ihren Lebensweg behindern.
Redet nicht zuviel von Regeln und Disziplin. Ihr müsst dasselbe Ergebnis, das ihr durch Regeln und Disziplin erreichen wollt, auch auf andere Weise erreichen. Habt ein freundliches und verständnisvolles Herz. Berührt die Füße aller mit Gefühl und Demut. Dient, dient und dient. Wenn ihr um etwas bittet, dann macht es mit Höflichkeit. Gewinnt andere zur Arbeit durch Liebe und Hingabe. Dann könnt ihr von allen viel Arbeit erledigt bekommen. Die Menschen werden euch instinktiv gehorchen, ohne dass ihr ihnen Regeln auferlegt. Gleichzeitig werdet ihr euch selbst schnell reinigen und dem Tag eurer spirituellen Erleuchtung entgegeneilen."

Wenn alle Sannyas nehmen:

Srimati Sylvia Hellmann saß im Büro auf einem Stuhl gegenüber dem Meister. Der Meister war wie gewohnt bei seiner täglichen Arbeit und wandte sich gelegentlich zu den Besuchern und tauschte einige Worte mit ihnen.
Der Meister fragte an Frau Hellmann gewandt: „Wenn alle Menschen Sannyas nehmen, was wird dann mit der Welt geschehen?"
Während sie über eine Antwort nachdachte, beantwortete der Meister selbst die Frage.
„Es können nicht alle Sannyasins werden. Nur die, die in ihren früheren Leben Sannyasins waren und die kein Verlangen nach weltlichen Freuden haben, können Sannyas nehmen. Es sind etwa 5 oder 6 Millionen. Der Rest wird in der Welt bleiben. Selbst wenn alle Mönche werden, welcher Schaden soll entstehen? Die Welt wird voller guter Menschen sein. Selbst wenn alle in den Wald gehen und den Weg der Entsagung beschreiten, kann Gott, wenn er das möchte, neue Welten innerhalb einer Sekunde erschaffen."


Die Ursache für Enttäuschung:

„Wie gefällt dir Dehra Dun?", fragte der Meister Frau Hellmann, die nach einem zweimonatigen Aufenthalt dort in den Ashram zurückgekehrt war, nachdem sie dort Unterricht in Bharata Natyam genommen hatte.
„Ich kann es nicht sagen. Ich bin ein wenig enttäuscht", antwortete sie.
„Wie kannst du enttäuscht sein, wenn du nichts erwartet hattest?", fragte der Meister. „Enttäuscht ist man nur, wenn man auf etwas hofft, wenn man etwas erwartet. Deshalb hoffe nicht und erwarte nichts. Dann wird du nicht enttäuscht werden."


Das Geheimnis der Wiederholung von Gottes Namen:

Während er im Büro war, stellte der Meister Frau Sylvia Hellmann eine Frage: „Warum wiederholt man ständig 'Ram, Ram, Ram'?"
Der Meister beantwortete die Frage selbst, als er merkte, dass keine Antwort kam:
„In jedem Wort ist eine Kraft. Wenn du jemanden einen Narr schimpfst, wird er sich sofort ärgern. Wenn das Wort 'Narr' soviel Kraft besitzt, wie viel mehr Kraft müssen dann die heiligen Namen Gottes haben! Wenn jemand das Wort 'Laddu' ausspricht, bildet sich sofort Speichel im Mund derer, die es hören. Wenn ein so einfaches Wort, das eine Süßigkeit bezeichnet, eine so große Wirkung hat, was für eine große Wirkung wird die Wiederholung der göttlichen Namen auf denjenigen haben, der sie wiederholt und auf jene, die die Wiederholungen hören! Jeder Name Gottes ist mit unendlicher Macht geladen. Er kann die geistige Substanz transformieren. Durch Wiederholen des Namen Gottes wird Sattwa (Reinheit) erhöht und Rajas (Unruhe) und Tamas (Trägheit) zerstört. Schließlich wird der Geist rein und glückselig."