Mohammed

Mohammed, arabisch Muḥammad ‏محمد‎ [muˈħamːad] (* ca. 570 in Mekka; † 8.6. 632 in Medina), war der Religionsstifter des Islam und gilt dort als Prophet und Gesandter Gottes. Ihm wurde der Koran als Offenbarung Gottes (Allahs) enthüllt. Er ist nach islamischer Auffassung „das Siegel der Propheten“ (‏خاتم النبيين ‎ / ḫātam an-nabiyyīna, Sure 33, Vers 40).

Bei diesem Text handelt es sich um einen überarbeiteten Auszug aus dem Buch "Lives of Saints" von Swami Sivananda.

Der Prophet Mohammed

Mohammed, bekannt als der Prophet des Islam, wurde am 20. April als Abkömmling der hochgeachteten Qoreish-Stämme in Mekka geboren. Die Hauptbeschäftigung seines Stammes war der Handel.

Einfachheit und Armut

Der islamische Prophet führte ein Leben der Einfachheit und Armut. Sein Haus, das aus Lehmwänden errichtet und mit Dattelpalmenblättern gedeckt war, blieb oftmals dunkel, weil es an Öl für die Lampe fehlte. Manchmal hatte er nicht einmal das Mehl, um Brot zu backen.Der Name von Mohammeds Vater war Abdullah. Er starb, während er von einer Reise nach Medina zurückkehrte. Seine Mutter starb sechs Jahre später und ließ Mohammed in der Obhut seines Onkels Abu Talib zurück. Der Name seiner Mutter war Amna.

Schwächen und Stärken

Mohammed war Analphabet, doch er zeigte schon von klein auf eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Konzentration. Er war ein ernstes Kind und beteiligte sich nie an Streichen oder Herumtollen. Als er aufwuchs, erwarb er sich einen sehr guten Ruf für seine Ehrlichkeit und Integrität. Er erfüllte immer seine Versprechen. Da er äußerst vertrauenswürdig war, wurde er als Al-Amin bekannt.

Ein zukünftiger Prophet

Eines Tages begleitete Mohammed seinen Onkel auf eine Geschäftsreise nach Syrien. Während dieser Reise traf er Bahera, einen christlichen Mönch, der den Jungen sofort als zukünftigen Propheten erkannte. Als Mohammed fünfundzwanzig war, heiratete er Khadija, eine reiche Witwe aus Mekka, die damals vierzig Jahre alt war. Sie war eine sanftmütige Frau von makellosem Charakter.

Die Geburt des Islam

Mohammed ging regelmäßig zu einer Höhle in der Wüste, drei Meilen von Mekka entfernt, wo er ganze Monate in Gebet und Meditation zu verbringen pflegte. Eines Morgens erschien ihm der Engel Gabriel und sprach: „Erhebe dich, denn du bist der Prophet Gottes. Gehe hin und predige im Namen deines Herrn. Dein Gott ist barmherzig." Eine Stimme war zu hören – die Stimme des Herrn – die zu dem Propheten sprach. Es wurde aufgezeichnet und wurde zu dem Text des heiligen Koran. Der Koran ist damit kein literarisches Werk Mohammeds, er ist eine direkte Offenbarung des Herrn.

Die ersten Anhänger des Islam

Als er von der Höhle zurückkehrte, war Mohammed von göttlicher Erhabenheit erfüllt. Als er seine Frau über die Vision in Kenntnis setzte, sagte sie: „Du bist gläubig und sprichst niemals die Unwahrheit. Daher magst du dem Ruf gehorchen und der Stimme folgen.“ Khadija war die erste Jüngerin, die ihr Vertrauen in den Propheten bekannte. Sie wurde seine Schülerin und die erste Anhängerin des Islam. Mohammed hielt öffentliche Predigten über seinen Glauben, in denen er die Einheit Gottes verkündigte und das Übel der Trunkenheit und Unreinheit anprangerte. Obwohl einige spotteten und sich abwandten, wurden andere durch die Macht seiner Worte bekehrt.

Der Umgang mit Hindernissen

Einmal ging er zur Kaaba und verkündete, dass es keinen Gott außer Allah gäbe. Manche Menschen sahen dies als große Beleidigung an und griffen ihn an, doch Mohammed wurde von seinen Schülern gerettet. Er wurde oftmals in aller Öffentlichkeit beschimpft und beleidigt. Mohammed hielt keine Debatten ab, noch forderte er irgendjemanden zu Auseinandersetzungen und Diskussionen heraus. Er bekehrte die Menschen durch seine starke Persönlichkeit, sein charmantes Benehmen und die Kraft seiner göttlichen Tugenden, in aller Stille zu seinem Glauben. Er ertrug geduldig die Verfolgung durch seine Peiniger. Seine Eigenschaften sowie die Kraft der Verse des Korans nahmen die Herzen der Menschen gefangen.

Die Ausbreitung des Islam

Im Jahr 622 n. Chr. floh Mohammed von Mekka nach Medina, als er herausfand, das der Qoreish-Stamm plante, ihn zu töten. Der Kalender der Muslime beginnt an dem Tag dieser Flucht, welcher als die „Hijra“ bekannt ist.

Die Einwohner von Medina akzeptierten bereitwillig Mohammeds Glauben, weil er schlicht, einfach und direkt war. Mit ihrer Hilfe kehrte der Prophet später mit einer Armee nach Mekka zurück, wo er dabei erfolgreich war, seine Verwandten und Mitmenschen zu bekehren. Danach schickte er Missionare zu anderen Teilen Arabiens, mit dem Ziel, die gesamte Halbinsel zu dem neuen Glauben zu bekehren. Die Lehren Mohammeds zogen zahlreiche Anhänger an, weil sie von einem einfachen und ehrlichen Mann kamen, der sich niemals als Weltenlehrer aufspielte. Er sagte seinen Schüler oftmals, dass er nur ein gewöhnlicher Mensch wie sie sei, der sie lehrte, an Allah und Seine Offenbarungen zu glauben.

Mitgefühl in Aktion

Mohammed besaß sehr viel Mitgefühl und Liebe. Er diente den Witwen und Waisen, den Armen, Kranken, Alten und Obdachlosen. Einmal traf er eine alte, verarmte Witwe. Mohammed sagte zu seiner Frau: „Meine Liebste, gib zuerst dieser alten Frau zu essen, danach kannst du essen.“

Hilfsbereitschaft

Als der Prophet eine blinde Frau in Mekka auf der Straße umherstolpern sah, führte er sie sanft nach Hause und brachte danach täglich Mahlzeiten zu ihr. Eines Tages sah er eine Frau, die eine schwere Last auf dem Kopf trug. Sogleich erlöste er sie von ihrer Bürde und trug sie auf seinem eigenen Kopf.

Demütig und einfach

Mohammed war demütig und einfach. Obgleich er ein Prophet mit einer großen Anhängerschaft war, arbeitete er während des Baus der ersten Moschee in Medina zusammen mit anderen wie ein gewöhnlicher Arbeiter. Er flickte seine eigenen Schuhe, molk die Kühe, fegte das Haus, kaufte ein, band die Kamele an und fütterte sie. Er lachte niemals laut, sondern lächelte nur. Er hatte ein anziehendes Gesicht und ein bezauberndes Lächeln. Er achtete die Armen und gab vielen Sklaven die Freiheit zurück.

Grundsätze des Islam

Islam bedeutet "Hingabe an den Willen Gottes" und hat deutliche Gemeinsamkeiten mit der semitischen Religion des Judentums. Er betont das Prinzip der Bruderschaft und der Gleichheit der Menschen und basiert auf einem kargem und einfachem Leben. Die Hauptvorschriften des Islam sind Fasten, Beten, Pilgern, Barmherzigkeit und der feste Glaube an die Einheit Gottes und Seiner Propheten, besonders Mohammed. Der heilige Koran, bestehend aus mehr als 100 Kapiteln, beginnt und endet mit dem Thema der Einheit Gottes.

Die Religion des Islam ist tatsächlich eine Religion des Friedens, denn Mohammed liebte Frieden und Gewaltlosigkeit. Selbstlosigkeit und der Dienst für die Menschheit sind die Schlagworte des Islam.

Geschichten über Mohammed

Der sterbende Hund

Eines Tages näherte sich einem Anhänger Mohammeds ein sterbender Hund. Der Mann hatte keine Möglichkeit den Hund mit Wasser zu versorgen, da Brunnen in der Wüste schnell austrocknen. Er fand eine kleine Pfütze mit schlammigem Wasser in der Nähe. Er zerriss sein Hemd, tränkte es in das Wasser, nahm den Hund auf den Schoß und gab sein Hemd an die Schnauze.

Ein anderer Araber, der das sah, ging zum Propheten und sagte: "Einer deiner Anhänger hat ein schmutziges Tier angefasst, einen Hund, und sollte deswegen hier nicht mehr erlaubt sein." Mohammed fragte, "Was hat er mit dem Hund gemacht?". "Ich weiß es nicht, aber ich sah ihn die Schnauze mit einem zerrissenen Stück Stoff befeuchten, das in schlammiges Wasser getaucht war," antwortete der Mann. "Er ist ein besserer Moslem als du, denn er ist gut zu Tieren," sagte der Prophet.

Der kranke Sklave

Als Mohammed einem kranken Sklaven half, fragte dieser, "Hat mein Meister dich geschickt, nach mir zu sehen?" "Ja," sagte Mohammed, "der Meister aller Meister hat mich geschickt, um nach dir zu sehen."