GaneshaBeseitiger aller Hindernisse,
Pranava Svaroopi,
dessen Form Pranava, der Urklang, ist,
Verkörperung von Weisheit,
Gottheit des Muladhara Chakra!
Oh Vinayaka,
Gewährer von Glück,
der Du die Süßspeise Modaka
in Deinen Händen hältst!
Oh Elefantenköpfiger!
Gegrüßet seist Du.
Om Gam Ganapataye Namaha.

 

GANESHA ist der elefantenköpfige Gott. Er wird immer als erstes angerufen. Seine Namen werden vor jeder glückverheißenden Arbeit und zu Beginn jeder Art der Gottesverehrung wiederholt Er ist der Gott der Stärke und der Weisheit. Er ist der älteste Sohn von Shiva und der ältere Bruder von Skanda oder Karttikeya. Er ist die Energie von Shiva und daher wird Er der Sohn von Shankara und Uma genannt. Durch die Verehrung von Ganesha erhoffen sich Mütter für ihre Söhne die Tugenden Ganeshas.

Der Elefantenkopf

Die folgende Geschichte wird über die Geburt Ganeshas und seinen Elefantenkopf erzählt. Es war einmal, dass die Göttin Gauri (die Goldene), die Gemahlin von Rudra (Shiva), zur Badezeit Ganapati (Ganesha) als einen Shuddha, ein reines Wesen, aus dem Schmutz ihres Körpers erschuf und ihn vor den Eingang ihres Hauses setzte. Sie sagte ihm, er solle niemanden ins Haus lassen und begab sich zu Ihrem Bade. Shiva selbst kehrte ziemlich durstig in sein Haus zurück, wurde aber von Ganesha am Eingang auf gehalten. Shiva wurde darauf sehr ärgerlich und schlug Ganesha den Kopf ab, weil er Ihn für einen Fremden hielt. Als Gauri dies erfuhr, trauerte sie sehr um Ihren Sohn. Deshalb befahl Shiva seinen Dienern, den Kopf des erst besten Geschöpfes zu bringen, das sie schlafend mit dem Gesicht nach Norden gerichtet finden würden. Die Diener machten sich auf eine gründliche Suche und fanden nur einen Elefanten in dieser Position. Der Kopf wurde dem Elefanten abgeschlagen und zu Shiva gebracht, der ihn dann auf den Körper von Ganapati setzte.

Shiva sorgte dafür, dass die Menschen Ganapati zu Beginn all ihrer Unternehmungen – Hochzeiten, Reisen, Forschungsreisen, Studien usw. anrufen und verehren. Er ordnete an, dass die jährliche Verehrung von Ganesha am vierten Tag der hellen Hälfte des Bhadrapada-Monats (August-September) statt - finden solle.

Die Symbolik von Ganeshas Gestalt

Ganesha ist die Verkörperung von Weisheit und Wonne. Er ist der Gott der Brahmacharis. Er ist der Führende unter den Brahmacharis, den Zölibatären. Sein Reittier ist Vahana, eine kleine Maus. Er ist die vorherrschende Gottheit des Muladhara Chakra.

Er ist der Gott, der alle Hindernisse auf dem spirituellen Weg beseitigt und weltlichen Erfolg verleiht. Darum wird er Vighna Vinayaka genannt. Sein Bijakshara (Samenmantra) ist GANG. Er ist der Gott der Harmonie und des Friedens.

Ganesha repräsentiert OM oder den PRANAVA-Klang. Pranava ist das Hauptmantra der Hindus. Nichts kann geschehen, ohne dass es ausgesprochen wird.

Dies erklärt die Praxis der Anrufung von Ganesha vor jeder Art von Ritus oder Tätigkeit. Seine beiden Füße sind Jnana-Shakti und Kriya-Shakti. Ganesha hat einen Elefantenkopf, weil der Elefantenkopf in der Natur die Form darstellt, die auch die Form von Pranava ist. Das Reiten auf der Maus bedeutet, dass er den Egoismus überwunden hat. Er hat Ankusa. Das bedeutet, dass Er der Herrscher der Welt ist. Dies ist das Emblem der Göttlichen Königswürde. Ganesha ist der erste Gott, Adi-Deva. Die Maus ist eine kleine Kreatur, der Elefant ist das größte Geschöpf unter den Tieren. Indem Er auf einer Maus reitet und einen Elefantenkopf hat, zeigt Er an, dass Er der Erschaffer aller Geschöpfe ist, vom größten Elefanten bis zur kleinsten Maus. Elefanten sind sehr weise. Mit seinem Elefantenkopf weist Er darauf hin, dass Er die Verkörperung von Weisheit ist. Er weist auch auf den Prozess der Evolution hin. Die Maus entwickelt sich graduell zu einem Elefanten und wird schließlich zu einem Menschen. Das ist der Grund, warum Ganesha einen menschlichen Körper, den Kopf eines Elefanten und eine Maus als sein Reittier hat. Dies ist die symbolische Bedeutung seiner Gestalt. Ganesha ist der Herr der Ganas (Gruppen), wie z.B. die Gruppe der Elemente, die Gruppe der Sinne, die Gruppe der Tattvas (Grundprinzipien). Er ist Herr über die Gefolgschaft von Shiva.

Auch die Vaishnavas verehren Ganesha. Sie haben Ihm den Namen Thumbikkai Alwar gegeben, d.h. Alwar mit dem Rüssel. Die beiden Shaktis von Ganesha sind Kundalini Shakti und Vallabha Shakti.

Geschichten über Ganesha

Ganesha isst sehr gerne Modaka, süße Reisbällchen. An einem seiner Pujatage ging Er von Haus zu Haus und nahm Modaka als Opfergabe entgegen. Als Er davon eine beträchtliche Menge gegessen hatte, setzte Er sich auf Seine Maus für einen nächtlichen Ritt. Die Maus sah plötzlich eine Schlange, erschreckte sich und stolperte, so dass Ganapati von Seinem Reittier herunter fiel. Durch diesen Sturz platzte der Magen auf und die gegessenen Modakas fielen heraus, aber Ganapati stopfte sie sich wieder in Seinen Magen zurück, fing die Schlange ein und knotete sie sich um den Bauch. Als der Mond oben am Himmel dies sah, musste er heftig lachen. Ganapati war darüber ziemlich verärgert, zog einen Seiner Stoßzähne heraus und warf ihn gegen den Mond. Dabei sprach Er den Fluch aus, dass niemand an einem Ganeshapujatag den Mond anschauen dürfe. Sollte es doch jemand tun, würde er einen schlechten Namen, Kritik und schlechten Ruf ernten. Wenn jedoch jemand an einem solchen Tag den Mond unbeabsichtigt und zufällig sieht, wird er von Übel und Schande verschont bleiben, wenn er sich die Geschichte des Syamantaka Edelsteins, bei der Krishnas Charakter geprüft wurde, durch Hören oder Wiederholen vergegenwärtigt. Ganesha war glücklich, dies anordnen zu können. Ruhm und Ehre sei Ihm. Wie freundlich und gütig Ganesha zu seinen VerehrerInnen ist! Ganesha und Sein Bruder Subrahmanya (Karttikeya) hatten einmal einen Streit darüber, wer wohl der Ältere von beiden sei. Die Sache wurde Shiva zur endgültigen Entscheidung vorgetragen.

Shiva entschied, dass derjenige, der zuerst die Welt umrunden und dann zum Ausgangsort zurückkehren würde, derjenige sei, der das Recht des Erstgeborenen für sich beanspruchen dürfe. Subrahmanya startete sogleich auf Seinem Reittier, dem Pfau, zur Weltumrundung. Ganesha aber umrundete Seine Eltern und bat um den Siegespreis. Shiva sagte daraufhin zu Ihm: „Geliebter und weiser Ganesha! Du hast die Welt nicht umrundet.“ Ganesha antwortete: „Nein, aber ich bin um meine Eltern herumgegangen. Meine Eltern repräsentieren diese manifeste Welt.“ Der Streit wurde zugunsten von Ganesha beigelegt. Ganesha wurde danach als der Ältere der beiden Brüder bestätigt. Von Seiner Mutter Parvati erhielt Er dafür als Preis eine Frucht.

Ganesha Mantra und Ganesha Gayatri

Ohne die Gnade und Hilfe von Ganesha kann nichts erreicht werden. Keine Handlung kann ohne Seine Unterstützung, Seine Gnade und Seinen Segen ausgeführt werden. Während Aksharabhyasa wird das Kind in Sein Mantra Om Sri Ganeshaya Namah in Maharashtra und anderen Orten eingeweiht. Erst dann wird das Alphabet gelehrt. Die folgenden Namen sind einige von Ganeshas am meisten gebräuchlichen und bekannten Namen: Sumukha, Ekadanta, Kapila, Gajakarnaka, Lambodara, Vignaraja, Vinayaka, Dhoomraketu, Ganadhyaksha, Balachandra, Gajanana, Vakratunda, Surpakarna, Heramba, Skandapoorvaja, Siddhivinayaka, Vigneshwara. Er wird auch Maha Ganapati genannt.

Sein Mantra ist Om Gam Ganapataye Namah. Sadhakas (spirituelle Aspiranten), die Ganesha als ihre Hauptgottheit verehren, wiederholen dieses Mantra oder Om Sri Ganeshaya Namah.

Ekadantaya Vidmahe Vakratundaya Dheemahi; Tanno Danti Prachodayat ist das Ganesha Gayatri. Die VerehrerInnen von Ganesha können mit diesem Mantra auch Japa machen.

Ganesha Chaturthi und Ganesha Vrata

Ganesha Chaturthi ist eines der populärsten Hindu-Feste. Es ist der Geburtstag von Ganesha. Dieser Tag ist der heiligste Tag für Ganesha. Chaturthi wird am vierten Tag der hellen zwei Wochen im Bhadrapada Monat (August-September) in ganz Indien gefeiert. Tonfiguren der Gottheit werden hergestellt und nachdem sie zwei Tage lang verehrt wurden oder in einigen Fällen sogar 10 Tage lang, anschließend ins Wasser geworfen.

Die jährliche Ganesha Chaturthi Puja, die in ganz Indien durchgeführt wird, ist die festliche Variante der Ganesha Vrata (Gelübde), die als Pflichtfeier in der Tradition vorgeschrieben ist. Außer dieser jährlichen Puja wird die Ganesha Vrata – auch bekannt unter dem Namen Siddha Vinayaka Vratam – als spezielle Vrata ausgeführt, um etwas Besonderes zu erhalten, gewöhnlich um sich vonfalschen und ungerechtfertigten Anschuldigungen und Beschwerden zu befreien, um verlorene Gegenstände wiederzufinden, einen verlorenen Status wiederzuerlangen und für die Beseitigung von Hindernissen bei einem Unter - nehmen. Sie wird am vierten Tag der dunklen zwei Wochen des Bhadrapada Monats ausgeführt und besteht aus komplizierten Verehrungsritualen mit Shodashopachara und verschiedenen Opfern nach angemessenem Sankalpa (Entschluss, Wunsch).

Der göttliche Weise Narada beschrieb Sri Krishna dieses Vrata, der die Unehre wegen des Diebstahls eines Syamantaka Juwels auslöschen wollte. Viele Jahre später, zur Zeit des Mahabharata Krieges, unterwies Krishna Yudhishthira in diesem Vrata. Dieses berühmte Vrata wurde am Vorabend des Ozean-Quirlens von den Devas erfolgreich ausgeführt, um Ambrosia, den göttlichen Nektar, zu erhalten und von Damayanti, um ihren verlorenen Ehemann wiederzufinden, von Rama, um Sita zurückzugewinnen, von Indra, um den Asura (Dämon) Vritra zu bekämpfen, von Bhagiratha, um die himmlische Ganga (Fluss Ganges) zur Erde zu bringen, von Draupadi, um den Pandavas zum Sieg zu verhelfen und von Samba, um von unheilbarer Krankheit geheilt zu werden. Demjenigen, der diese Puja mit Glauben, Hingabe und Konzentration ausführt, erfüllen sich alle Wünsche und er erreicht das Höchste Ziel. Mögen die Segnungen von Sri Ganesha mit euch sein! Möge Er alle Hindernisse auf dem spirituellen Weg beseitigen und euch sowohl Bhakti (Hingabe) als auch Mukti (Befreiung) gewähren!

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