Dieses Tantra Yoga Portal beschreibt umfassend die Aspekte des weißen Tantra in der Tradition von Swami Sivananda und Swami Vishnu-devananda. In Sukadev Bretz Buch zum Thema: „Die Kundalini Energie erwecken“ sowie im Kundalini Yoga Portal kannst du zusätzliches Wissen zum Thema finden. Auf den folgenden Seiten soll über Tantra als spiritueller Weg zum höchsten Bewusstsein informiert werden. In der Tradition von Yoga Vidya wird es als Aspekt des ganzheitlichen Yoga praktiziert und gelebt.
Das Wort Tantra kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „Gewebe“, „Zusammenhang“. Tantra ist eine religionsübergreifende spirituelle Bewegung, deren Ursprünge im Dunkeln liegen. Sie erachtet das Göttliche als im Universum manifest. Tantra sieht das Universum als ein Zusammenspiel von Bewusstsein (oft als Shiva bezeichnet) und Energie (Shakti). Beides sind göttliche Prinzipien, die in Wahrheit eins sind. Da alles im Universum ein Zusammenspiel von Bewusstsein und göttlicher Energie ist, ist letztlich alles göttlich.
So ist Tantra wahrhaft monistisch (also von Einheit ausgehend). Vom höchsten Standpunkt aus gibt es nichts Gutes, nichts Schlechtes, da alles göttlich ist. Es gibt auch nicht die Unterscheidung von wirklich und unwirklich. Ziel ist es, zum höchsten Bewusstsein der Einheit zu kommen. Dies wird erreicht, indem man mittels verschiedener Praktiken den eigenen Energielevel so erhöht, dass man die Einheit von Shiva und Shakti wahrnimmt. Da das Bewusstsein als passiv gesehen wird, wird vor allem Shakti, die Kosmische Energie, verehrt. So ist Tantra meist mit der Verehrung des Göttlichen in der weiblichen Form, der Göttin, der Urmutter, eben der Kosmischen Energie verbunden.
Durch Energiearbeit können verschiedene Ziele erreicht werden. Daher kann man unterscheiden zwischen rotem, schwarzem und weißem Tantra:
Eine andere verbreitete Unterteilung des Tantra ist die in Vamachara (linkshändiger Tantra) und Dakshinachara (rechtshändiger Tantra). Im Dakshinachara Tantra werden vor allem Praktiken ausgeübt, die im Rahmen der gesellschaftlichen Gepflogenheiten sind. Im Vamachara Tantra werden Praktiken geübt, die außerhalb der gesellschaftlichen Gepflogenheiten sind. Dazu gehören dann Meditation auf Friedhöfen und in Krematorien, eventuell sogar auf einer ausgegrabenen Leiche; diverse sexuelle Praktiken, Einnahme von Drogen. Oft wird im linkshändigen Tantra von den fünf M’s (Panchamakara) gesprochen, welche die Verkehrung der fünf vedischen Reinigungsriten sind:
Diese sollen eingefahrene Denkmuster überwinden und zu ekstatischen Erfahrungen führen. Wörtlich verstanden und ausgeführt widersprechen sie wichtigen ethischen Prinzipien. Jedoch ist gerade bei jeder intensiven Energiearbeit und vor allem bei erweckter Kundalini der Verzicht auf Fleisch, Fisch, Alkohol, Drogen und Tabak essentiell. Im rechtshändigen Tantra gelten die Panchamakaras daher als Symbole für tiefere Weisheiten. Man sollte selbstverständlich kein Fleisch essen, keinen Wein trinken und so weiter. Matsya heißt nicht: Verzehr von Fisch, sondern bezieht sich auf die Übung, sich mit dem Göttlichen verbunden zu fühlen – der Aspirant schwimmt in göttlicher Liebe. Mamsa heißt nicht: Verzehr von Fleisch, sondern die Überwindung der tierischen Natur, Madya heißt: Trinken des göttlichen Nektars der Liebe, Mudra heißt: Bewusstseinserweiterung in tiefer Meditation, Maithuna heißt: Vereinigung von Kundalini und Shiva. Auf den folgenden Seiten wird nur auf den Weg des rechtshändigen und weißen Tantra eingegangen.
Auf welcher Philosophie beruht das Tantra? Erläuterungen zur Shiva-Shakti Philosophie findest du auf diesen Seiten. Ergründe die umfassende Kosmologie des Tantra und die tantrische Sichtweise zur Schöpfung und Evolution des menschlichen Bewusstseins.
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Der Aufbau des Astralkörpers wird in tantrischen Schriften sehr genau behandelt. Informiere dich über die unterschiedlichen Zustände des Körpers und ihre Eigenschaften. Was spricht für diese Theorie und was dagegen? Muss man daran glauben um Yoga zu üben?
Kundalini Yoga Intensiv Praxis
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