Lerne in der Meditation los zulassen von allem dir Vertrauten. Löse die körperlichen Wahrnehmungen, die Bilder, die Wortgedanken und die Gefühle auf. Erkenne das alle diese detailierten Wahrnehmungen dich begrenzen. Sie schieben sich aus dem großen Ganzen, aus der Einheit und der Verbundenheit, in den Vordergrund des Bewusstseins. Ein Schleier der Unwissenheit entsteht, wenn du an Details haftest. Wenn da etwas konkret Wahrnehmbares entsteht, vergisst du deine wahre Natur vom Absoluten - Satchidananda. Sat - das Sein an sich. Chid - das Bewusstsein an sich. Ananda - die Seeligkeit an sich. Die Seeligkeit trägt keinerlei Wünsche in sich. Zufriedenheit ist das Tor zur Erkenntnis. Du bist Fülle. Lerne das Loslassen in der Meditation.
Auf elementare existentielle Fragen wie: „Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?“ gibt Vedanta die Antwort: Satchidananda. Auf höchster Ebene bist du unendlich, unbegrenzt, unsterblich. Und das ist nicht nur eine Theorie, sondern du kannst es erfahren mit diesen speziellen Meditationstechniken.
Meditiere mit abstrakten Meditationstechniken um vom konkret Wahrnehmbaren los zulassen. Nutze dafür aktiv erhebende oder passiv beobachtende Meditationstechniken.
Meditationstechnik für Anfänger und Erfahrene. Zum Anfang deiner Meditationspraxis sammele schöne Erfahrungen von Weite und Verbundenheit mit dieser Technik. Wenn du während der Meditation das Gefühl bekommst, ganz ausgedehnt, weit und nicht mehr auf den Körper begrenzt zu sein, dann mache dir keine Sorgen, sondern freue dich vielmehr an der Erfahrung.
ca. 7-10 Minuten Übungspraxis oder kürzer
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ab 15 Minuten Übungspraxis
Mit dieser Meditationstechnik kannst du dein Bewusstsein erweitern und Einheit mit dem Kosmischen spüren. [Weiter lesen]
Vedanta Meditation lernen in Seminar und Ausbildung
Eine Beobachtungsmeditation. Sie entspricht der Vipassana Meditation. In der Moderne ist sie mit der Achtsamkeitsmeditation gleichzusetzen, die seit dem Jahr 2000 immer populärer wird. So finde weitere Formen der Sakshi Bhava Meditation auch unter den Achtsamkeitsmeditation-Techniken.
Bhava ist die Einstellung, das Gefühl, das innere Wesen und Sakshi ist der Beobachter, der Zeuge. Lerne zum Beobachter zu werden und dich von Identifikationen zu lösen. Werde nicht zum Ärger, zum ärgerlichen Menschen, sondern beobachte wie da eine Empfindung in deinem Bauch oder in dem Bereich zwischen Kehle und Nabel auftaucht und auch wieder geht. Dabei kann dir helfen, dass du die Erfahrungen lokalisiert oder klassifizierst in der benennenden Sakshi Bhava Meditation. Wenn du dich im Verlauf der Meditation als Beobachter erfährst, erfährst du dich als Bewusstsein.
Du kannst auch in anderen spirituellen Praktiken wie Asanas und Pranayama zum Sakshi Bhava werden. Und diese Einstellung immer mehr in den Alltag integrieren. Die Lösung von Identifikation führt zur Gelassenheit, zur Liebe und zur Freude.
ab 15 Minuten Übungspraxis
Beobachte alles, was geschieht und benenne (etikettiere) es bis zu 3 Mal, ohne zu werten, zu interpretieren, zu analysieren. Halte dabei die Benennungen möglichst allgemein (z.B. „Gefühl im Herzen“ und nicht „Ärger“). Ist keine besondere Wahrnehmung da, kannst Du die Veränderungen beim Atmen benennen, z.B.: „Nasendurchgänge kühl – Nasendurchgänge warm“ oder „Bauch hinaus – Bauch hinein“. [Weiter lesen]
Erhöhe Deine Achtsamkeit/Aufmerksamkeit bis zum Maximum, richte sie in alle Richtungen gleichzeitig. Vollständige, nicht gerichtete, existentielle Achtsamkeit. Sei neugierig auf das, was du erfährst, ohne dich damit zu identifizieren. Variation in Verbindung mit einem Mantra: Mantra entspannt wiederholen.
Die Vichara Meditation ist eine sehr tief gehende abstrakte Meditationstechnik, die dein Normalbewusstsein außer Kraft setzen und transzendieren kann, so dass du Unendlichkeit tatsächlich erfährst. Sie gehört zu den Achtsamkeits-Meditationstechniken in Verbindung mit logischem Hinterfragen. Sie besteht darin, dass du dich ruhig hinsetzt, zuerst beobachtest und dann hinterfragst.
Erfahre dich als unendliches Bewusstsein, unbegrenzt durch Zeit und Raum mithilfe dieser typischen Jnana Yoga Technik des logischen Hinterfragens. Vichara heißt wörtlich „fragen“, „hinterfragen“. Neben dem Beobachten an sich, analysierst du ganz bewusst, ob du das was sich zeigt, sein kannst. Diese Meditationstechnik wird auch Neti-Neti Meditation, Nicht Dies - Nicht Das, genannt.
Swami Sivananda, der Meister unserer Tradition, fasst den Ansatz dieser Meditation wie folgt zusammen: „Frage, wer bin ich, erkenne dich selbst und sei frei“. Werde dir bewusst: Etwas bleibt gleich hinter allen Veränderungen, die „ich“ beobachten kann. Und dieses Etwas, welches gleich bleibt hinter allem, das bist „du“ – dieses Bewusstsein, das alles wahrnimmt und welches nicht das Wahrnehmbare ist. Dieses Bewusstsein, „dich“, kannst du in dieser Meditation erleben als unendlich und ewig. So kann diese Meditation sehr tief gehen und dir eine ganz neue Sichtweise eröffnen.
Neben der Frage Wer bin ich?, kannst du auch hinterfragen und meditieren über:
- Was ist Glück?
- Was ist die Welt?
- Was ist Bewusstsein?
- Was ist der Sinn des Lebens?
Die Technik verläuft in den Schritten:
Meditiere über eine Weisheit aus den vedischen Schriften oder einen Ausspruch eines Meisters. Es gibt zum Beispiel die vier Mahavakyas (die großen Aussprüche) aus den Upanishaden:
Oder meditiere über „Sat-Chid-Ananda-Swarupoham" – meine wahre Natur ist Sein-Wissen-Glückseligkeit. Oder "Alles ist wahrhaftig Brahman."
Gehe wieder in mehreren Schritten vor:
- Das Vakya selbst
- Die Erläuterung über die Bedeutung des Vakya über Lesen und Hören
- Nachdenken: Was heißt das?
- Betrete den Raum der reinen Bewusstheit
- Erfahre die Bedeutung des Vakya jenseits des Denkens
- Verwirkliche die Bedeutung und schreite auf dem Weg der Befreiung voran
Abheda Bodha Vakya Meditation ist eine der wichtigsten Meditationstechniken im Vedanta, im Jnana Yoga, Yoga des Wissens. Vakyaheißt hier Worte und Bodhaheißt hier Bilder und Abhedaheißt Auflösen, Trennen, Loslassen, Eliminieren. Abheda Bodha Vakya ist eine Meditation, in der du lernst, dich von Worten und Bildern zu lösen, vielleicht sogar die Worte und Bilder vorübergehend in deinem Geist gänzlich aufzulösen.
Wenn keine Worte mehr da sind – was ist dann da? Manche Menschen können es sich gar nicht vorstellen, wie es ist, ohne Worte zu existieren. Sie haben einen Geist, der die ganze Zeit Worte formuliert. Aber es ist möglich, bewusst zu sein und ohne Worte. Und sobald Bewusstsein ohne Worte da ist, gibt es weniger Trennung, Zeit und Raum sind weniger real. Es gibt kein Analysieren, kein Beurteilen, kein Nachdenken usw. Es ist eine wortlose Bewusstheit. Und in wortloser Bewusstheit ist das, was eigentlich ist, besser zu erfahren.
Wenn keine Bilder mehr da sind – was ist dann da? Worte sind in dieser Welt nicht wahrnehmbar, es sind Konzepte von Wahrnehmbarem – das ist jedem sofort klar. Aber es gibt auch keine Bilder in der Welt, und es gibt keine Farben in diesem Universum. Farbe ist eine Interpretation von Schwingungen, durch unser Gehirn und unseren Geist. Und wenn wir die Augen schließen, stellen wir uns alles Mögliche vor als Bilder. Angenommen, du würdest jetzt die Augen schließen, und ich würde „Tannenbaum“ sagen, würdest du einen Tannenbaum sehen. Du würdet dir ein Bild machen, aber das Bild, das du dir machst, entspricht nicht unbedingt der Wirklichkeit. Jeder stellt sich etwas anderes vor. Du machst dir Bilder von Dingen. Du stellst dir Dinge vor. Wenn du in der Lage bist, nicht in Bildern und Worten zu denken und dann dein Bewusstsein ausdehnst ins Unendliche oder reduzierst auf einen Punkt, dann erfährst du Brahman, dann erfährst du das Ewige.
Und das ist das, worum es in der Abheda Bodha Vakya Meditation geht: Auflösen von Worten und Bildern und dann Ausdehnung der Bewusstheit. Und dann bekommst du eine Ahnung von Satchidananda, von Sein, Wissen und Glückseligkeit.
Meditation zur Wahrnehmung von Einheit, Ausdehnung und Verbundenheit.
2 Hauptschritte:
Beginne damit, die wichtigen Energiefelder (Marmas) hindurchzugehen: Füße, Fußgelenke, Knie, Hüften, Geschlechtsorgane, Nabelbereich, oberer Bauch, Brust/Herz, Kehle, Mund, Augen, Stirn; Hände, Handgelenke, Ellenbogen, Schultern, Kiefergelenke, Ohren; Steißbein/Muladhara, Kreuzbein/Swadhisthana, Lendenwirbelsäule/Manipura, Brustwirbelsäule/Anahata, Halswirbelsäule/Vishuddha, Mitte des Kopfes/Ajna, Schädeldecke/Sahasrara; alles zusammen.
Anschließend Beobachtungshaltung: Was auch immer Du fühlst und wahrnimmst, atme hinein in das Zentrum des Gefühls/der Wahrnehmung, und lasse es beim Ausatmen ausstrahlen. Etwaige Wortgedanken in das Zentrum der Ohren einatmen, beim Ausatmen als reine Energie ausstrahlen lassen, etwaige Bildgedanken in die energetische Mitte der Ohren einatmen, beim Ausatmen als reine Energie ausstrahlen lassen.
Eine Meditationstechnik, um auf allen Ebenen des Seins zu einer Erfahrung der Verbundenheit und Einheit zu gelangen. Eine Technik aus dem 1. Kapitel Yoga Sutra von Patanjali in 7 Stufen:
Vedanta ist die Philosophie des Absoluten, der Nicht-Dualität. Vedanta heißt wörtlich „das Ende des Wissens“ – das, worüber hinaus es nichts mehr zu wissen gibt, was alles umfasst und in sich enthält, wenn man es einmal verstanden und erfahren hat.
Um zu diesem Verständnis zu gelangen, gibt es im Vedanta verschiedene Techniken. Die Vichara-Meditation, die du in dieser Kurseinheit geübt hast, gehört dazu.
Vedanta stellt existentielle Fragen höherer Natur, wie zum Beispiel:
Das sind ewige Fragen der Menschheit, die sich jeder Mensch bewusst oder unbewusst immer wieder stellt. Häufig stellen wir uns diese Fragen nur in Situationen, in denen etwas schief geht im Leben, zum Beispiel, wenn wir plötzlich krank werden, wenn eine Beziehung in die Brüche geht oder wenn uns ein Mensch durch den Tod genommen wird.
Oder wenn wir erfahren, dass einer unserer Freunde oder Bekannten oder Verwandten schwer erkrankt ist oder bei einem Unfall fast ums Leben gekommen wäre. Kurz, in Ausnahme- und Krisensituationen, die uns aus dem gewohnten Alltag herausreißen.
Tief im Inneren bestimmen diese Fragen das Menschsein an sich. In der heutigen Meditationstechnik bist du diesen Fragen nachgegangen, und dabei zu gewissen Einsichten gelangt.
Wer bin ich? – Du kommst zu der Erkenntnis: Du bist nicht der physische Körper, denn du kannst den Körper beobachten. Vielleicht hast du in der Meditation sogar schon die Erfahrung gemacht, dass du mit deinem Bewusstsein den physischen Körper verlässt. Dass du tatsächlich den Körper von oben wahrnehmen kannst. Dass das Körperbewusstsein vielleicht sogar für eine Weile ganz verschwindet.
Von wo aus beobachtest du den Körper? - Du kannst den Körper von oben beobachten, von vorne und von hinten, von links und von rechts, von innen und außen, von überall. Du erkennst: Bewusstsein ist ohne Grenzen. Du kannst dein Bewusstsein in verschiedenste Richtungen lenken.
So kannst du zum Beispiel bewusst jemand zuhören oder bewusst das hier lesen. Du könntest aber dein Bewusstsein auch in die linke Schulter geben oder zu deinem letzten Urlaub oder zu deinem Partner/Partnerin, usw. Bewusstsein ist überall und deshalb immer genau dort, wo du es hinlenkst.
Bewusstsein ist unendlich, denn wenn es begrenzt wäre, könntest du seine Grenzen wahrnehmen. Wenn du die Grenzen nicht wahrnehmen kannst, muss dein Bewusstsein logischerweise unendlich sein. Das ist eine tiefgehende Wahrheit, über die nachzudenken sich lohnt.
Und nicht nur dein Bewusstsein ist unbegrenzt. Auch andere Lebewesen haben Bewusstsein – in abgestuften Graden, aber Bewusstsein ist da, in allen Lebensformen. Es gibt nicht wirklich verschiedene „Bewusstseine“ - es gibt nur ein einziges Bewusstsein. Es tritt natürlich durch die einzelnen Lebensformen und Veranlagungen individuell gefärbt zu Tage und die Bewusstseinsinhalte sind natürlich unterschiedlich, aber Bewusstsein an sich ist eins, unteilbar und unbegrenzt.
Somit ist jedes individuelle Bewusstsein eine Manifestation des kosmischen Bewusstseins. Auf der Ebene des reinen Bewusstseins, ohne konkreten Inhalt, bist du verbunden mit allen, bist du eins mit allem. Das, was du wirklich im tiefsten Inneren bist – das was wahrnimmt und nicht selbst (von „jemandem“ oder von „etwas“) wahrgenommen werden kann, ist dasselbe, wie das, was jeder andere ist.
Intellektuell kannst du die Frage „Wer bin ich“ nach dieser Analyse beantworten: „Ich bin Bewusstsein“. Intellektuelle Erkenntnis allein genügt aber nicht. Es gilt, diese Erkenntnis in lebendiger Erfahrung zu assimilieren. In der Meditation kannst du erfahren: Da ist der Körper. Da ist die Psyche. Da sind Worte, Gedanken und Bilder.
Aber „ich“ bin unendlich, ewig, zeitlich und räumlich unbegrenzt. Auch die Persönlichkeit, von der wir hier im Westen so fasziniert sind, kannst du beobachten – du „bist“ sie nicht wirklich. Wenn Menschen im Westen überlegen, wer oder was bin ich wirklich, meinen sie in der Regel ihre Talente, Fähigkeiten, Veranlagung, Persönlichkeit.
Wir sind verliebt und fast besessen davon, immer genauer herauszufinden, was unsere relative Natur ist und immer mehr unserer individuellen Veranlagung zu folgen. – Im Yoga gehört natürlich auch das dazu: sich um den Körper kümmern, den Körper gesund halten, Talente, Fähigkeiten entfalten, die Persönlichkeit zu entfalten, sich selbst besser kennenzulernen, den Lebensstil zu finden, der der eigenen Natur am besten entspricht, geschickt mit all diesen Fähigkeiten und Instrumenten umzugehen, sie zu pflegen und zu entwickeln, usw.
Das ist Teil des Hatha, Raja und Karma Yoga. Auch im Ayurveda-Gesundheitssystem spielt das eine große Rolle. So gut und wichtig das alles ist für ein glückliches, erfülltes Leben - auf einer höheren Ebene gilt es, darüber hinauszuwachsen, denn auch all das ist letztlich vergänglich und gibt unserem Leben keine tiefere Bedeutung.
Du kannst die Persönlichkeit beobachten, die Gefühle, die Emotionen. Du kannst deine Aufmerksamkeit mehr auf den einen oder anderen Aspekt deiner Persönlichkeit richten. Du kannst dich mehr mit dem einen oder anderen Aspekt identifizieren, dein Bewusstsein auf das eine oder andere lenken, denn in Wahrheit bist du nicht diese Persönlichkeit.
Du kannst das Auftreten und das Gehen von Worten, Bildern, Gefühlen und Emotionen beobachten. Daher ist ein geflügeltes Wort aus den Upanishaden: Tat Twam Asi – Das bist Du. Was heißt: Du bist nicht das Beschränkte, sondern das Ewige, reines Bewusstsein, reine Freude. Wenn du ganz bei dir bist, berührst du diesen innersten Kern, der in allem gleich ist.
Diese Erfahrung zu ermöglichen, dein tiefstes inneres Wesen zu berühren, ist Ziel der Meditation und daraus resultieren auch viele Wirkungen der Meditation auf dein Lebensgefühl. Erfährst du dich selbst in dir, ist Freude da. Erfährst du dich selbst in einem anderen, ist Liebe da. Erfährst du dich selbst als verbunden mit allem, ist unendliche Liebe da.
Daher ist deine wahre Natur
Satchidananda ist deine wahre Natur. Diese kannst du erfahren, nach dieser strebst du - bewusst oder unbewusst. Und Meditation ist der Weg und das Mittel zu dieser Erfahrung.
Das erscheint erst einmal recht abstrakt und du magst dich fragen: Und was hat das mit meinem Alltag zu tun? – Es ist nicht wirklich abstrakt. Denn bewusst oder unbewusst ist tief in dir die Sehnsucht nach einem Sinn, nach Verbundenheit, nach ewigem Glück, nach der wirklichen Essenz des Lebens.
Normalerweise verdrängen wir diese Sehnsucht im Alltag und übertönen sie. Aber sie ist das einzig wirklich Erstrebenswerte. Deshalb ist das alles von einer direkten, unmittelbaren Relevanz für dich, für dein Leben.
Tief im Inneren wollen alle Menschen glücklich sein. Nur - wie ist Glück erfahrbar? - Nicht durch das Akkumulieren von Dingen. Nicht durch Erfüllung äußerer Wünsche. All das ist nur vorübergehend. Glück ist noch nicht einmal dauerhaft erfahrbar in einer noch so engen Beziehung mit einem anderen Menschen. Zwar denkt man das oft und erwartet es, aber auch das ist eine der Illusionen. Selbst das Zusammensein mit einem noch so geliebten Menschen schenkt uns nicht dauerhaft und beständig Glück.
Du willst ewiges unendliches Glück erfahren. Das ist zu haben, wenn du tief in dich hinein gehst. Das ist zu haben, wenn du dich erfährst als Bewusstsein in allem. Du strebst danach. Menschen streben nach Ewigkeit.
Manche Menschen wollen das erreichen durch physische Gesundheit und hoffen, sie werden ewig leben. Wenn du ein bisschen nachdenkst, weißt du, das ist nicht möglich. Der Körper verändert sich, unterliegt Veränderung und schließlich Verfall und Tod.
Andere wollen das erreichen, indem sie der Welt ein Vermächtnis hinterlassen. Aber die Absicht dahinter ist nicht wirklich, ein bestimmtes Werk etc. zu hinterlassen, sondern die tiefere Absicht ist, dauerhaft präsent sein, den physischen Tod auf diese Weise zu überleben. Weil der Mensch tief im Inneren weiß: Ich bin in Wirklichkeit dauerhaft und ewig.
In diesem Sinne sind Jnana Yoga und die Vedanta-Philosophie also nicht so abstrakt, wie es zunächst klingt.
Wenn du weißt, dass die Antwort auf diese ewigen Fragen und die Erfüllung deiner tiefsten Sehnsucht in der Meditation erfahrbar ist, wirkt sich das auch auf dein Lebensgefühl aus und hilft dir, unter diesem übergeordneten Gesichtspunkt den Alltag gelassener anzugehen.
Jnana Yoga sagt, die Welt ist nicht so, wie wir sie wahrnehmen.
Du nimmst die Welt wahr über die fünf Sinne. Du nimmst sie über Worte, Bilder und Gefühle wahr und machst dir Konzepte von der Welt. Genauso wie du dir ein Bild von dir selbst machst und von anderen Menschen und Lebewesen. Diese Wahrnehmungen und die Schlussfolgerungen daraus sind gefärbt durch den persönlichen Filter und daher sehr subjektiv.
Dieselbe Situation kann auf den einen Menschen positiv oder neutral wirken, auf einen anderen bedrohlich oder beängstigend – je nach seiner individuellen Prägung. Und dieselbe Situation kann auf denselben Menschen zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich wirken – je nach seiner momentanen körperlichen und Gemütsverfassung.
Wenn du erkältet oder übermüdet bist, sieht die Welt grau aus. Ausgeschlafen und ausgeruht bist du unternehmungslustig und interessiert. Wenn du ein ernsthaftes Problem oder Leiden hast, nimmst du die Dinge um dich herum anders wahr als wenn du gerade frisch verliebt bist.
Unsere Weltsicht ist also relativ und subjektiv, daher nicht „der Wirklichkeit entsprechend“. Im Grunde lebt jeder Mensch in seiner eigenen Welt und agiert und reagiert aus seiner subjektiven Weltsicht heraus – die nicht unbedingt der Realität entsprechen muss. Das ist mit ein Grund für Konflikte und Missverständnisse unter Menschen.
So ist es hilfreich, immer wieder aus der persönlichen Identifikation herauszutreten und zu überlegen: Wie könnte man dieselbe Situation vielleicht auch anders wahrnehmen oder deuten? Wie könnte der Mensch, mit dem ich es gerade zu tun habe, es vielleicht sehen und meinen?
In und jenseits all dieser relativen Wahrnehmungen ist eine einzige Wirklichkeit – im Jnana Yoga Brahman, das Absolute genannt.
Die physische Welt ist nichts anderes als eine Manifestation dieses Absoluten, eine Manifestation des Bewusstseins in unterschiedlicher Schwingung und Verdichtung. Denn wenn es absolut ist, muss es logischerweise überall sein und kann nicht ein getrennt über der Welt schwebendes unerreichbares Göttliches sein. Diese höhere Wirklichkeit hinter allem, die letztlich alles zusammen hält, durchdringt, erfüllt und gleichzeitig transzendiert, ist als Essenz in allem präsent und erfahrbar.
Du kannst eine persönliche Beziehung zu Gott aufbauen, oder du kannst dir mit Hilfe dieser Jnana Yoga Philosophie bewusst machen: Das Unendliche und Ewige manifestiert sich in mir als Atman (das höchste Selbst), als reines Bewusstsein.
Es manifestiert sich als dieser Körper-Geist-Komplex, um Erfahrungen zu machen. Es tritt mir entgegen als der Ausschnitt der Welt, den ich erlebe. Und es manifestiert sich in und durch die ganze physische Welt.
Zusammengefasst wird dies in der kurzen vedischen Aussage „Sarvam khalvidam brahma – all dies ist wahrhaftig Brahman.“ (Chandogya Upanishad 2.14.1). Das Absolute, Göttliche ist überall, im Manifesten und jenseits des Sichtbaren. Es ist tief in dir.
Die Jnana Yoga Theorie umfasst auch die Reinkarnationslehre.
Das Unendliche, das Ewige, manifestiert sich über eine Persönlichkeit. Diese Persönlichkeit wandert durch verschiedene Inkarnationen, macht dabei die verschiedensten Erfahrungen, entwickelt sich, und am Ende eines langen Zyklus geht sie endgültig wieder in ihrem wahren Sein auf – dann, wenn sich das Bewusstsein von dieser Persönlichkeit, die sich im Lauf der Evolution immer weiter und weiter entwickelt hat, lösen kann. Dann erfährst du dich selbst als unendlich und ewig.
Für unser Leben ist dieser Ansatz ein großer Trost. Er kann uns die Angst vor dem Tod – letztlich die Urangst des Menschen und alles Lebendigen – nehmen im Wissen: Es gab mich schon vor der Geburt und es wird mich auch nach dem physischen Tod weiter geben.
Und auf einer noch praktischeren Ebene: Wenn wir etwas nicht richtig gemacht haben, ist es nie zu spät, es zu korrigieren und aufzuarbeiten. Wir bekommen immer eine weitere Chance – in diesem oder im nächsten Leben. Wir sind hier um zu wachsen. Wir haben Aufgaben, wir lernen und wachsen – in diesem oder in weiteren Leben.
Aber auch wenn du die Reinkarnationstheorie nicht in Betracht ziehen willst, kann dir der Jnana Yoga Ansatz in mehrerer Hinsicht für deine Sicht des Lebens helfen.
Alles in der Natur, um uns herum und in uns, ist in einem ständigen Wandel – Werden und Vergehen – begriffen:
Jnana Yoga beantwortet diese Frage dahingehend: Sinn des Lebens ist es, zu erfahren, zu wachsen, auch etwas zu bewirken. Und darüber immer mehr zum höchsten Sinn des Lebens, zur höchsten Verwirklichung zu kommen, nämlich dich selbst wieder zu erfahren als das höchste Selbst und als das Unendliche.
Natürlich hast du im Alltag Aufgaben zu erledigen. Alle, auch die relativen Erfahrungen, haben ihren Sinn. Unendliches Bewusstsein manifestiert sich in einem Körper-Geist-Komplex, um Erfahrungen auf verschiedensten Ebenen zu machen. Du bist in dieser relativen Welt
Manches kommt auf dich zu, weil eine Lektion, eine Lernaufgabe darin liegt. Manches kommt, weil du eine Lektion in einer früheren Zeit vielleicht nicht annehmen konntest. Manches kommt als natürliche Reaktion, weil du vielleicht falsch gehandelt hast. Anderes kommt einfach, damit du daran wachsen und dich weiter entwickeln kannst.
In diesem Sinne – Jnana Yoga in Verbindung mit Karma Yoga – gilt es, bewusst zu erfahren, bewusst zu handeln, bewusst zu gestalten – kurzum, bewusst zu leben. Dich zu fragen: Was ist meine Aufgabe in der relativen Welt? Und diese Aufgabe so gut wie möglich zu erfüllen. Deiner Verantwortung gerecht zu werden. Gutes zu bewirken.
Mit dieser übergeordneten Sichtweise des Lebens und mit dieser Einstellung bekommen dein Leben und alles, was dir im Leben begegnet, einen Sinn. Und du kannst deinen Alltag wesentlich entspannter, gelassener und heiter angehen.
Gemäß der Jnana Yoga Philosophie besteht die Welt aus verschiedenen Dichtigkeitsstufen, in welche sich das Absolute in einer seiner Facetten verdichtet hat: Der Kausalwelt, der feinstofflichen Astralwelt und der grobstofflichen materiellen Welt.
Es gibt im Veda, den klassischen indischen Schriften, verschiedene Schöpfungsmythen über die Entstehung des Universums und verschiedene Zeiteinteilungen der Schöpfungszyklen. Darauf hier näher einzugehen, sprengt den Rahmen dieser Einführung.
Löse dich von vorgefassten Ideen, Identifikation und Anhaftungen. So schaffst du Raum für eine tiefere Erfahrung: Du erfährst dich als dein (höheres oder tiefstes) Selbst, das eins ist mit der Weltenseele. Du erlebst dich als Spiegel von Brahman und dann bist du frei. „Frei“ in diesem Sinne heißt: Dein Bewusstsein ist frei und kann nach Belieben auf drei Bewusstseinsebenen fluktuieren:
1. In diesem individuellen Körper-Geist-Komplex, um relative Erfahrungen zu machen, um in der Welt etwas zu bewirken
2. Gleichzeitig verbunden in uneigennütziger Liebe und Güte mit der ganzen Schöpfung - verbunden mit der Erde, mit dem Himmel, mit dem Menschen, mit dem du gerade sprichst, mit den anderen Geschöpfen
3. Überbewusstsein jenseits aller relativen Wahrnehmungen.
Ein solcher „freier Mensch“ wird als Jivanmukta – „in diesem Körper Befreite/Befreiter“ bezeichnet. Wie kommt man dorthin? – Du ahnst es schon: Über die wichtigste aller Praktiken, die Meditation. Wenn du regelmäßig meditierst, erfährst du all das immer mehr. Auf dem Weg dorthin können dir die verschiedenen Yoga-Arten auf allen Ebenen deines Lebens helfen:
Egal aus welchem Grund du meditierst – die Meditation gibt dir all das und noch viel mehr auf den verschiedensten Ebenen. Mit Meditation bekommst du eine Grundgelassenheit, selbst wenn du nur 5-7 Minuten jeden Tag meditierst und dich von all den philosophischen Überlegungen nicht weiter beeindrucken lässt. Das allein ist es wert!
Es gibt viele Studien über Meditation, aus denen beispielsweise – um nur einige herauszugreifen – hervorgeht:
Einige dieser positiven Wirkungen hast du hoffentlich im Laufe dieses Kurses selbst schon erfahren. Und noch viele geradezu überwältigende Erfahrungen, die du früher nie für möglich gehalten hättest, warten auf dich!