Tod

Gibt es ein Leben nach dem Tod oder ist das Leben mit dem Tod zu Ende? Was passiert mit mir, wenn ich sterbe? Gibt es Himmel und Hölle? Wie könnte ein Leben nach dem Leben aussehen? Diese Fragen stellen sich viele Menschen seit Jahrzehnten immer und immer wieder.
Es ist geradezu für das Menschsein charakteristisch, sich Gedanken über das Leben nach dem Tod zu machen. Der Mensch hat im Unterschied zum Tier Vernunft und ein entwickeltes Ichbewusstsein. Kraft der Vernunft hat der Mensch die Fähigkeit, über Vergangenheit und Zukunft nachzudenken. Der Mensch weiß: Der Körper ist vergänglich. Der Körper hat einen Anfang und ein Ende. Die Auseinandersetzung mit dieser Vergänglichkeit war sicherlich eine Quelle von Philosophie und Religion. Vernunft verknüpft mit Ichbewusstsein lässt den Menschen fragen: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?
Eine der Haupttriebfedern aller Lebewesen ist der Selbsterhaltungstrieb. Beim Menschen ist dieser Selbsterhaltungstrieb verknüpft mit der bewussten Erkenntnis, dass der Körper vergänglich ist. So ist die Urangst der Vergänglichkeit immer irgendwo im Hintergrund des Bewusstseins bzw. des Unterbewusstseins.

Der Mensch ist ein Lebewesen, welches nach Sinn strebt. Der Psychiater Victor Frankl, Begründer der Logotherapie, meinte, dass das Streben nach Sinn wichtiger für den Menschen sei als alles andere, wichtiger als Glück, wichtiger sogar als das eigene Überleben.
Da kommt die Frage auf: Was macht vor dem Hintergrund der Vergänglichkeit wirklich Sinn?
Ich möchte hier einen kleinen amerikanischen Witz erzählen: Ein Kind von Einwanderern kam mit einer schlechten Note aus der Schule. Da sagte die Mutter vorwurfsvoll: „Wie kannst du das machen? Wir haben alle unser Leben für dich geopfert, wir schuften von morgens bis abends, wir haben unser Land verlassen, alles nur, damit es dir besser geht. Und du wirfst dein Leben so weg.“ Da antwortete der etwas vorlaute Junge: „Haben sich nicht auch deine Eltern für dich aufgeopfert?“ Mutter: „Ja natürlich, ich hatte sehr gute Eltern.“ Junge: „Und deine Großeltern haben sich für deine Eltern aufgeopfert?“ Mutter: „Selbstverständlich.“ Junge: „Wann wird endlich derjenige geboren werden, der es wert ist, dass so viele Generationen von Menschen sich für ihn aufgeopfert haben?“

Eine weitere Geschichte: Es war einmal ein König eines kleinen Staates in Indien, der sich auf eine Rundreise durch sein Reich kutschieren ließ. Unterwegs traf er auf einen alten Wandermönch. In Indien ist es üblich, dass man einem Weisen, dem man begegnet, eine Frage stellt. Der König war kein sehr spiritueller Mensch. Er war eher neugierig. Er wusste, dass der Wandermönch viel umhergekommen war und viele wundersame Sachen gesehen haben musste. So fragte er ihn: „Oh Swamiji, von allen wundersamen Sachen, die du gesehen hast, welche war die wundersamste?“ Der Swami antwortete: „Oh König: Jeden Tag kommen Menschen auf die eine oder andere Weise in Kontakt mit dem Tod. Sie hören von jemandem, der gestorben ist, sie sehen einen Toten, sie erfahren von lebensgefährlichen Krankheiten und Unfällen. Dennoch leben die Menschen so, als ob sie nicht sterben. Dies, oh König, ist das größte aller Wunder.“
Ein anderer König war sehr auf Ruhm aus, auf seinen Platz in der Weltgeschichte. Er erweiterte sein Reich, baute große Straßen, große Tempel, einen riesigen Palast, förderte die Wissenschaften, sorgte für eine florierende Wirtschaft. Er war also ein recht fähiger Regierender. Er ging regelmäßig auf Pujas (hinduistische Gottesdienste) und nahm anschließend Prasad (geweihtes Obst) zu sich. Eines Tages konnte er wegen dringender Regierungsgeschäfte nicht am Gottesdienst teilnehmen. So sandte er einen Diener zum Gottesdienst und gebot ihm, vom Priester Prasad mitzubringen. Der Priester gab dem Diener ein kleines Päckchen. Als der König das Päckchen aufmachte, war da eine tiefe Vase und eine kleine Notiz: „Das Prasad ist unten in der Vase.“ Als der König seine Hand in die Vase steckte, ertastete er ein paar zerbrochene Nadeln, die ihm in die Finger stachen. Und er fischte einen weiteren Zettel hervor, auf dem stand: „Sogar diese Nadeln werden dir nach dem Tod nicht folgen.“ Es heißt, dass der König nach anfänglichem Ärger über die Zumutung des Priesters seine Eitelkeit erkannte und ein tief spiritueller Mensch wurde.
Dies ist das Paradox des Menschseins: Auf der einen Seite ist es charakteristisch für den Menschen, sich seiner Vergänglichkeit bewusst zu sein. Auf der anderen Seite neigt er dazu, den Tod zu verdrängen.

Dann macht sich der Tod immer wieder bemerkbar. Durch den Tod wird der Mensch immer wieder dazu gezwungen, sich mit tieferen Fragen des Lebens zu beschäftigen. Der Tod ist ein Relativierer der kleinen Probleme des Alltags. Der Tod hilft, sich der wirklich bedeutenden Dinge im Leben bewusst zu werden. Der Yogameister Swami Vishnu-devananda sagte einmal: „Lebe jeden Tag, als ob er der letzte sein kann und als ob du 100 Jahre alt werden wirst.“ Im Mittelalter und auch in der Barockzeit war ein berühmter Ausspruch: „Memento mori“ – erinnere dich an den Tod. Ein anderer Yogameister, Swami Sivananda, sagte: „Erinnere dich an Gott. Wenn du dich nicht an Gott erinnern kannst, erinnere dich an den Tod. So bleibst du stets auf dem spirituellen Weg.“
In vielen mittelalterlichen Kirchen sind Schädel abgebildet und der Tod, der Sensenmann, als Skelett mit einer Sense. Auch in Darstellungen von Shiva und Kali kann man manchmal Schädel und Skelette sehen.
So ist der Tod auf der einen Seite Quelle von Angst und Verzweiflung. Auf der anderen Seite veranlasst er Menschen, sich auf die Suche nach einer tieferen Dimension zu begeben.
So ist es wichtig, sich über den Tod Gedanken zu machen. Die Vorstellung, was nach dem Tod kommt, bestimmt unser Leben.

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