Fußnoten


01. heilige Silbe von großer Kraft, Repräsentation einer Gottheit, ein Klangsymbol, das in diesem Fall zur Verehrung der Göttlichen Mutter benutzt wird.

02. Shri Ma nennt sich selbst oft „dieses kleine Mädchen“ oder „dieser Körper“.

03. Eindrücke, Neigungen und psychische Prägungen, die jede Erfahrung im Geist hinterlässt und die oft aus früheren Leben mitgebracht wurden. Sie verhalten sich wie Samen, die wieder zu Handlung führen, und werden vernichtet, wenn Höchste Erkenntnis (Jñana) erlangt wurde.

04. Handlung, Resultat der Handlung und Gesetz von Ursache und Wirkung, durch das eine Handlung unvermeidlich ihre Frucht tragen wird. Solange sich die Individuen mit dem Körper und den Handlungen identifizieren, wird Karma erzeugt. Wenn man die eigene wahre Natur, das nichthandelnde, unbeteiligte Selbst erkennt, erzeugt Handlung kein Karma mehr.

05. Darbha- oder Kushagras wird bei der religiösen Verehrung verwendet. Diese heiligen Gaben wurden der Frau des indischen Übersetzersgegeben, als Bhaiji zum Kailash aufbrach.

06. Gelehrte Brahmanen, die in Sanskrit, in den Hinduschriften und in der Durchführung religiöser Riten wohlbewandert sind.

07. Menschen, die sich dem spirituellen Pfad bzw. dem spirituellen Meister, Gott, hingegeben haben.

08. Früher galt es in Indien als ein Zeichen höchster Ergebenheit an den Ehemann, wenn ihm die Witwe durch den freiwilligen Feuertod folgte. Das Bewusstsein einer wirklichen „Sati“ musste so zielgerichtet sein, dass sie keinerlei Schmerzen im Feuer empfand!

09. Das Singen von Namen und vom Ruhm Gottes mit Begleitung von Musikinstrumenten, hauptsächlich Zimbeln und Trommeln.

10. Puja: zeremonielle Verehrung Gottes; Yajña: Opferhandlung, insbesondere vedische Feuerzeremonie zur Reinigung der Lebensenergie und der Atmosphäre.

11. In Bajitpur hatte Ma die Vision eines „Baumes von Siddheshvari“ gehabt. 1924 hatte Baaul Chandra erstmals Ma und Bholanath den sehr alten Siddheshvari Kali Tempel bei Dhaka gezeigt, vor dem ein riesiger, umgefallener Pipalbaum lag, den Ma als denselben Baum Ihrer Vision wiedererkannte. Siddheshvari war ein Siddhapitha, ein sehr heiliger Ort, an dem verschiedene spirituelle Sucher strenge Askese geübt und Siddhi oder Vollendung erlangt hatten. Auch der große Vedantaphilosoph Shankara soll diesen Ort besucht haben.Vor Hunderten von Jahren standen nur drei Bäume dort, weshalb der Ort auch Tintiri genannt wurde. Als Ma dorthin kam, war nur noch der umgefallene Baum da. Man sagt, als er gestürzt wäre, sei ein Licht aus ihm erschienen, das in die  Bildgestalt Kalis im Tempel einging. Von September 1924 an verbrachte Ma häufig längere Zeit im Siddheshvari Kali Tempel.

12. „Yah devi sarvabhuteshu kshudha rupena samsthita namastasyai namastasyai namastasyai namo namah“; Vers 26-28, Kap.5 aus dem berühmten Chandi, den 700 Versen an die Göttin Durga

13. Nahrung. die einer Gottheit oder einem Heiligen dargebracht wird, wird durch ihre Annahme Prasad, gesegnete Speise, welche die Devotees danach zu sich nehmen.

14. Die Shaktas, d.h. Verehrer der Göttlichen Mutter in Bengalen, zu denen Bholanath gehörte, pflegten der Göttin auch nichtvegetarische Speise zu opfern. Ma passte sich diesem Brauch scheinbar an. Vor allem Fisch als eiweißhaltige Nahrungsquelle ist in jenem Teil Indiens stark verbreitet. Später merkte man, dass Ma vegetarische Nahrung vorzog. Der Verzehr von Fisch und Fleisch ist heute in den Ashrams seit Jahrzehnten untersagt.

15. Im Herbst 1924 war Ma eines Tages mit Bholanath zu einer bestimmten Stelle etwas nördlich vom Siddheshvari Kali Tempel durch die Wildnis gegangen. Dreimal umschritt Sie die Stelle, so wie man es bei einem Heiligtum tut. Dann zog Sie einen Kreis und setzte sich mit dem Gesicht nach Süden gewandt, während Mantras von Ihren Lippen kamen. Als Sie Ihren rechten Arm auf den Boden stützte, versank er plötzlich in der Erde, als ob diese Schicht für Schicht beiseite gleite, bis der Arm bis zur Schulter im Boden stak. Bholanath bekam Angst und zog Ihren Arm wieder heraus. Ein warmes, rötliches Wasser kam aus dem Loch. Später wurden um die Stelle einige blühende Sträucher und eine heilige Tulasi gepflanzt, sowie eine altarartige Erhebung (Vedi) dort gebaut. Oft ging Ma dorthin und saß auf dem Vedi. Sie enthüllte auch, dass Bholanath dort in vergangenen Leben Sadhana geübt und die Göttin Durga verehrt habe. Alle 5000, 500 und 5 Jahre hätten verschiedene spirituelle Sucher diesen heiligen Ort aufgesucht. Im Frühling 1926 wurde eine Lehmhütte über dem Vedi gebaut: der Beginn des „Siddheshvari Ashrams“. Der Fußboden um die Plattform wurde so erhöht, dass der Vedi nunmehr eine viereckige Vertiefung bildete, in der Ma. häufig zu sitzen oder zu liegen pflegte. Manchmal offenbarten sich dann zahlreiche Bhavas in Ihr oder Sie erklärte sich bereit, Fragen von Devotees zu beantworten, solange Sie darin saß. Im selben Jahr ließ Sie ein Narmadeshvar Shiva Lingam von Bholanath dort installieren. Anfang 1928 wurde ein fester Raum aus Stein darüber gebaut, da die Lehmhütte verfiel. Ma hatte gesagt: „Ihr werdet nicht fähig sein, die heilige Atmosphäre dieser Stelle aufrechtzuerhalten. Nun, die Dinge müssen ihren Lauf nehmen. Mauert die Vertiefung zu, und errichtet eine Plattform darüber, damit niemand versehentlich darauftritt.“ Ma besuchte den Siddheshvari Ashram 1946 das letzte Mal, bevor Indien die Unabhängigkeit erlangte und Ostbengalen zu Ostpakistan wurde. In den siebziger Jahren wurde der ganze Ashram während des erneuten Unabhängigkeitskriegs gegen Westpakistan völlig zerstört. Er wurde 1983 von der Regierung Bangla Deshs wieder am selben Platz aufgebaut, und am 15. Febr. 1984 wurde ebenfalls an derselben Stelle wie zuvor ein neuer Narmadeshvar Shiva Lingam installiert.

16. ein klassisches Werk des Vedanta, die Unterweisungen des Heiligen Vasishtha an Prinz Rama über die Welt in unserem Denken.

17. dem Vater von Didi Gurupriya Devi, der später den Sannyasi-Namen Swami Akhandananda Giri Maharaj erhielt. Seine Tochter Didi sorgte fast ihr ganzes Leben lang für Ma.

18. Zeremonielle Verehrung der Göttin Kali. Kali stellt die Göttliche Mutter als Zerstörerin der bösen Mächte dar und wird vor allem in Bengalen sehr verehrt. Sie hat eine dunkle Gestalt, langes, schwarzes Haar und vier Arme, deren Hände ein abgeschlagenes Haupt und ein Schwert halten bzw. Gesten der Segnung und Furchtlosigkeit ausdrücken. Sie lehrt den Menschen auf diese Weise, die Ganzheit der Schöpfung in ihren guten und schreckenerregenden Aspekten anzunehmen, ja zu lieben und zu verehren, und zerstört das Vergängliche nur, um den unsterblichen Geist und die All-liebe in jedem Wesen freizulegen.

19. Es wurde später von Dhaka nach Vindhyachal und Benares gebracht. In einem kleinen Tempel des Ashrams in Benares wird es immer noch sorgfältig gehütet. Es wurde ebenfalls nach Kalkutta gebracht. Dasselbe Feuer wurde für das große Yajña (Feuerzeremonie) benutzt, welches von 1947 - 1950 in Benares stattfand und über welches ein Buch namens „Akhanda Mahayajña“ in Bengali und Hindi veröffentlicht wurde.

20. Für gewöhnlich wird die eigens nur für das Fest aus ungebranntem Ton gefertigte Bildgestalt der Göttlichen Mutter nach der Verehrung in einen Fluss versenkt, davor werden bestimmte Rituale von den Frauen vollzogen.

21. 1938 stellte man bei der jährlichen Öffnung des Schreins fest, dass der Arm der Bildgestalt erneut abgebrochen war. Auf Ma‘s Anweisungen hin wurde der Schrein für immer verschlossen, und die Verehrung wurde eingestellt. - Der Ramna Ashram mit all seinen Tempeln wurde Anfang der siebziger Jahre während des Unabhängigkeitskrieges gegen Westpakistan zerstört. Der unterirdische Schrein Kalis existiert vermutlich noch, doch man weiß nicht, wo er sich befindet.

22. Shri Caitanaya Mahaprabhu (1486-1534) gilt als „verschleierte“ göttliche Inkarnation des Kali-Yuga, der den Pfad göttlicher Liebe zu Radha und Krishna durch das Singen des Heiligen Namens lehrte. Er lebte fast ständig in einem gottberauschten Zustand und zeigte am eigenen Körper zahlreiche Manifestationen höchster Gottesliebe.

23. Göttliche Gemahlin Lord Narayanas (Vishnus), Göttin des Glücks, der Schönheit und des Wohlstands, die den Haushalt beschützt.

24. Am 20. Tag des Mondmonats Mai/ Juni 1929 verließ Ma den Ramna Ashram unerwartet nur 24 Stunden nach Einweihung der Bildgestalt Kalis (s. letztes Kapitel „Aufbruch ins Unbekannte“). Sie hatte nur den einen Sari, den Sie trug, bei sich. In jenen Augenblicken kam diese Hymne von Ihren Lippen. Sie bat einige Devotees, die Hymne aufzuschreiben. Sie befand sich in einem ekstatischen Zustand, und nur ein Teil der Hymne konnte notiert werden. Man kann nicht für ihre Korrektheit bürgen, doch Ma gab die Erlaubnis, sie am Anfang von Kirtan zur Begleitung von Musikinstrumenten zu singen.

25. Saccidanandabibhabat sakalatparamesh varat asi cchaktistatau nado nadabindusamuhabah. Kriyashaktipradhanayah shabdashabdarthakaranam prakrtervindurupinayah shabdavrahmabhabat param. So‘nteratma tadadevi nadanta nadate svavam yatha.samsthanahhedana sa punar harnatam gatah.

26.  Mahamaya: Höchste göttliche Kraft, durch welche sich das Eine verbirgt und als Vielfalt erscheint; Name der Göttlichen Mutter des Universums. Mahabhava: Die höchste Art der Selbsthingabe an das Göttliche, tiefe, ekstatische Liebe zu Gott.

27. Name Gottes bzw. Lord Shivas in Seinem furchterregenden Aspekt als Zerstörer

28. Die Hymnen, die spontan über Ma‘s Lippen kamen, sind weder in Sanskrit, noch in irgendeiner anderen, uns bekannten Sprache. Bestimmte Worte und Ausdrücke darin sind Sanskrit, und die Hymnen scheinen die Natur von Gebeten zu haben. Sie sollten als Mantras behandelt werden, bei denen jede Silbe ihre eigene Bedeutung hat und durch kein ähnliches Wort ersetzt werden kann. Die im Text gegebene Übersetzung sollte daher nicht als eine wörtliche Übertragung der Hymnen aufgefaßt werden. Darüberhinaus wurden die Laute von Ma‘s Lippen scheinbar nicht immer richtig wiedergegeben.

29. Yantras sind geometrische Darstellungen der gesamten Schöpfung, welche die Wirkung und Manifestation verschiedener übersinnlicher Kräfte widerspiegeln und bestimmte Formen der Höchsten Göttlichen Energie repräsentieren sollen. Jede Kraft und jedes Mantra besitzt ein entsprechendes Yantra. Jedes Yantra soll für den menschlichen Körper als solchen bzw. den Körper des Kosmischen Menschens stehen. Es weist für gewöhnlich zwei sich stets wiederholende Merkmale auf, das innere Zentrum, nämlich einen Punkt in einem Dreieck oder einem Quadrat, und die äußere Grenze, die auch ein Quadrat ist. Der Punkt wird ‚Bindu‘ genannt und symbolisiert die Essenz des Seins im Gleichgewicht. Er wird gleichsam als der Thron betrachtet, auf dem die Höchste Person sitzt. Das Quadrat, das die äußere Grenze bildet, stellt die physischen und geistigen Aspekte des Anbetenden dar, mit den entsprechenden Zugängen nach innen.

30. Eine Ausnahme war Pitaji, Ihr Ehemann, den Sie im Dezember 1922 selbst initiierte. Auch die Sannyasa Mantras für Bhaiji selbst kamen 1937 am Manasarovar-See spontan von Ihren Lippen. Bis 1970 initiierte Didima, Ihre Mutter, viele Devotees. Nach Didimas Tod gab Ma auf Ihre eigene besondere Weise Initiation, indem Sie z.B. hei den Einweihungen, die bevollmächtigte Sannyasis ausführten, anwesend war und die Vergabe von Mantras oder Techniken bestätigte, änderte oder erklärte.

31. Die drei Gunas, d.h. Erscheinungsweisen der materiellen Natur, sind Sattva - die Eigenschaft der Harmonie, des Lichts, der Reinheit und Bewusstheit, Rajas - Bewegung und das, was Bewegung erzeugt, sowie Tamas - Trägheit, Schwere und Dunkelheit. Solange die materielle Welt existiert, wirken und reagieren die drei Gunas ständig aufeinander und befinden sich immer in gestörtem Gleichgewicht.

32. völlige Konzentration des Geistes auf das Objekt der Meditation, mit dem er auf diese Weise schließlich verschmilzt.

33. Anmerkung von D.: An dieser Stelle dachte ich, Ma werde wohl einen normalen Körpergeruch gehabt haben, auf den Bhaiji nur besonders sensibel reagiert haben mag. Wenige Zeit später war in dem Raum, wo ich an der Übersetzung arbeitete, ein intensiver Duft wahrnehmbar, von der gleichen Art, wie die Rosenblätter der Girlande, die Ma berührt hatte. Eine Ursache hierfür fand ich nicht. Um eine Halluzination auszuschließen, bat ich meine Frau hinzu, die den Duft bestätigte.

34. So verhielt es sich damals; die letzten 45 Jahre jedoch war Ihre Kleidung immer völlig makellos.

35. Später wurden äußerlich festgesetzte Darshan-Zeiten notwendig, da Ma für die Angelegenheiten der 24 Ashrams, private Interviews, Korrespondenz usw. in Anspruch genommen wurde.

36. Sie lautet übersetzt: „Oh Du Höchstes Wesen, Du bist in allen Formen offenbar - Du bist dieses Universum mit allen geschaffenen Dingen, Ehefrau, Ehemann, Vater, Mutter und Kinder, alles in Einem. Der Geist des Menschen ist durch weltliche Bindungen überschattet. Aber es gibt keinen Grund zur Verzweiflung. Schreitet mit Reinheit, unerschütterlichem Glauben und brennendem Verlangen voran, und ihr werdet euer wahres Selbst erkennen.“

37. s.a. S. 69 im Kapitel „Manifestation der Yogakräfte“. All dies geschah, weil Ma‘s Wunsch, allein zu sein, von Pitaji nicht erfüllt wurde.

38. Svaha: wörtl. „Heil!“ - Segen, der bei der Opferdarbringung ins heilige Feuer (Yajña) gesprochen wird; auch weibliche Personifizierung dieses Segens, deren Körper aus den vier Veden besteht und die manchmal als Gemahlin des Gottes Rudra-Pashupati dargestellt wird. Sadha: Opfergabe an Götter oder Vorväter in ein heiliges Feuer. Gauri: Name der Göttlichen Mutter. Gemahlin Shivas.

39. Göttliche Gemahlin Rudras mit schreckenerregendem Aussehen.

40. Ma sagt, dass jede Krankheit ihre besondere Erscheinung hat, welche Ihr deutlich als konkrete Gestalt sichtbar ist.

41. eines der größten religiösen Feste Indiens, das alle zwölf Jahre am Zusammenfluss von Ganga, Yamuna und Sarasvati gefeiert wird (in kleineren Zeitabständen auch an drei anderen heiligen Orten) und Millionen von Pilgern aus allen Teilen des Landes anzieht.

42. Verehrer Vishnus, der Ihn als persönlichen, gestalthaften Gott in Seinen Inkarnationen als Shri Krishna, Shri Rama u.ä. verehrt und den Pfad der Hingabe zum Göttlichen Geliebten durch Kirtan, Mantrawiederholung, Dienen usw. praktiziert, welcher auf höheren Stufen ekstatische Zustände in Körper und Geist hervorruft.

43. Tantra ist eine religiöse Richtung, in der die Göttliche Mutter als die Uranfängliche Energie die Höchste, Ewige Realität darstellt. Dem Tantra sind spezielle heilige Schriften zugeordnet. Heute wird diese Lehre oft mißverstanden und nicht mehr in ihrer ursprünglichen Reinheit praktiziert.