Die Kraft der Gedanken

 

Die Metaphysik der Gedankenkraft

 

Gedankenkraft und praktischer Idealismus I

Im Laufe des Lebens geht der Mensch vom Schlechten zum noch Schlechteren. Er legt nicht seine ganze Kraft in geeignetes Handeln; so hat er auch nicht den reichsten Ertrag von Weisheit. Der Mensch wird gequält von Unvollkommen- heiten. Widerwillen schäumt in seinem Geist, denn sein Leben fließt nicht mit der richtigen Energie. Die Eigenliebe ist stets bereit, die andere Seite anzuklagen. Objekte der dinglichen Welt sind köstliche Qualen. Und doch möchte der Mensch weiterhin auf der festen Basis persönlicher Gefühle bleiben.
Hin und her gerissen von seinen persönlichen Leidenschaften ist es ihm nicht möglich, richtige und harmonische Beziehungen zu anderen einzugehen. Er sucht immer und unter allen Umständen sein persönliches Glück.
Der Altar der Wahrheit verlangt die Opfergabe der geistigen Starrheit, Rauheit, Anmaßung, Exzentrik und Egoismus. Übe dich in der Wahrheit, die keine Partei- lichkeit kennt, kein Geschlecht, keine flüchtige Hoffnung, Oh Mensch. In der täglichen Erfahrung des Menschen liegt der Makel des Irrtums. Deshalb ist das Leben entstellt und verunstaltet. Durch ihre schlechten Gedanken verwandeln Menschen sich gegenseitig zu Essig in den Augen des anderen.
Das Eis der Böswilligkeit macht ihr Herz kalt. Die Menschen sind durch unter- schiedlichste Bande aneinander gebunden, durch Blut, Stolz, Furcht, Hoffnung, Mammon, Lust, Hass, Bewunderung, durch jeden Umstand, nicht aber durch spirituelle Liebe. Das alles ist auf falsche Gedanken zurückzuführen.
Der Weise ist wie eine Insel, die von keiner Flut überschwemmt werden kann. Der Duft von Blumen geht nicht gegen den Wind, der Duft des Weisen jedoch geht gegen den Wind; er durchdringt jeden Ort durch seine Gedanken. Er ist wie ein schneebedeckter Berg, der weithin sichtbar ist.
Oh Mensch! Wenn du deine Lampe mit Wasser füllst, kannst du die Dunkelheit nicht vertreiben. Speise deine Lampe mit dem Öl richtiger Gedanken. Mache richtige Ansichten zu einer Fackel, die deinen Weg erhellt. Versuche nicht, deine Eitelkeit und deinen eigensinnigen Stolz zu befriedigen.
Am Rande der Wahrheit stirbt der Mensch elendiglich. Alle schlechten Gedanken verkörpern sich in einem schlechten Äußeren. Man braucht jedoch nicht zu ver- zweifeln, denn es gibt keine Dunkelheit ohne Licht.
Auf jedes menschliche Bedürfnis gibt es immer eine höhere Antwort. Wer an die Möglichkeit glaubt, dem ist alles möglich. Oh Mensch! Hebe deinen Blick in die richtige Richtung und wende die richtigen Gesetze an. Setze positive Gedanken in Bewegung. Denke an das Ziel. Bei einem Abstecher kann man leicht auf Umwege gelangen.
Ein heiliger Gedanke ist eine Stimme. Sie spricht, wenn die Zunge schweigt. Sie kämpft und kommt aus allen Misslichkeiten heiter heraus, und keine Kraft der Welt kann sie für lange Zeit unterdrücken. Oh Mensch! Handle nicht in Unwirk- lichkeiten.
Versuche nicht auf tausende Arten Glück zu finden. Je rascher du hinter ihm herläufst, desto flinker wird es dir entfliehen. Werde nicht zum Dorn für dich selbst und für andere.
Ändere die Richtung deiner Gedanken. Prüfe deine Gedanken. Wo Notwendigkeit endet, beginnt Neugier. Solange man nicht alles hat, setzt man sich nicht hin und pflegt Gedanken an künstlerische Neigungen. So wurde die Grenze des Gesetztes überschritten.
Durch die Gedanken, die man hat, schafft oder verdirbt man die Welt. So ist das unvermeidliche Gesetz der Reaktion, oh Mensch! Das alles, was im Innersten des Herzens bewahrt wird, im äußeren Leben Gestalt annimmt.
Der Zufall scheint die Oberfläche der Wirklichkeit zu formen, aber tief unten wirken Gedankenkräfte. Nichts in diesem Universum und im täglichen Verhalten ist reiner Zufall. Daher bessere deine Gedanken.
Das wahre Handeln liegt in stillen Momenten. Der gereinigte Gedanke belebt den ganzen Lebensstil; er sagt dem Menschen ruhig: »Du hast das jetzt so gemacht, aber es wäre besser gewesen, es anders zu machen.« Die Gedanken, die du in den Phasen des Überlegens hast, sollen nicht unhörbar werden, wenn du in tägliche Pflichten vertieft bist. Wappne dich mit erhabenen Gedanken.
Auf keine andere Weise gelangt man zur direkten Erkenntnis der Wahrheit, als durch eigenes Denken und Erleben. Der göttliche Gedanke macht Jahrhunderte zunichte und ist in allen Zeitaltern gegenwärtig. Habe göttliche Gedanken.

Gedankenkraft und praktischer Idealismus II

Wasche die niedrigen Gedanken mithilfe hoher Gedanken ab, und wenn das Abwaschen geschehen ist, hänge dich an keine der beiden. Der momentane Zustand deiner Erfahrung ist zurückzuführen auf Denken, Fühlen und Handeln in unzähligen früheren Leben. Ohne einen fortgesetzten Prozess von Denken und Üben kann man sich dessen nicht leicht entledigen.
Der Gedanke ist der Ahnherr der Handlung. Sollen die Handlungen besser werden, müssen die Gedanken gereinigt werden.
Beginne fest an deine Möglichkeiten und dein eigenes Bemühen zu glauben. Durch Gedankenkraft kann man sein Schicksal bestimmen.
So wie die Wolken die Hauptursache für den Regen sind, so ist Gedankenkontrolle die Quelle dauerhaften Wohlstandes. Man ist sein eigener Freund und sein eigener Feind. Wenn man sich nicht durch die Pflege guter Gedanken rettet, gibt es gar keine Hilfe.
Der Geist ist der einzige Schöpfer. Alles wird durch den Geist geschaffen.
Er ist absolut frei, sich seine Welt zu schaffen. Wo immer der Geist als Schöpfer äußerer Dinge angesehen wird, muss er als kosmischer Geist und als Teil von Ishvara Srishti erkannt werden.
Wenn der Geist in Beziehung zu psychologischen Funktionen wie Liebe, Hass, usw. gesetzt wird, ist er als individueller Geist und als Teil von Jiva Srishti zu sehen, oh Mensch! Der wahre Gott lebt in deinem Herzen, und die einzige Möglichkeit, den wahren Gott zu verehren, der sich im Tempel deines Körpers befindet, ist durch deine erhabenen Gedanken. Beende die psychologischen Funktionen des Geistes und schätze nur erhabene Gedanken.
Die Natur der dich umgebenden Dinge ist so, wie du denkst, dass sie ist. Dein Leben ist so, wie du es durch deine Gedanken gestaltest. Die Gedanken sind die Ziegelsteine, mit denen das Gebäude der Persönlichkeit errichtet wurde. Der Gedanke bestimmt das Schicksal. Die Welt um dich herum ist der Reflex der Gedanken.
Man macht Erfahrung entsprechend des Denkens. Die Vorstellung richtet dich zugrunde. Man ist schüchtern geworden, weil man Gedanken der Furcht gehabt hat. Lasse der Vorstellung keinen freien Lauf. Dinge berühren dich nur im Ausmaß der Gedanken, die du daran hast. Der Geist sieht einen Wert nur in dem, woran er intensiv glaubt. Obwohl alle dasselbe Ding sehen, gibt jeder ihm einen anderen Wert. Man denkt entsprechend der geistigen Neigung.
Der Gedanke ist ein kreatives Instrument, und der Mensch wird zu dem, woran er denkt. Der Charakter wird vom Gedanken gebildet. Man wurde mit dem geboren, woran man gedacht hat, und der momentane Charakter ist ein Hinweis auf frühere Gedanken. Man schafft seine Zukunft nur durch seine Gedanken; wenn man edel denkt, verhält man sich edel. Wenn man niedrig denkt, wird man auch durch kein wie immer geartetes Umfeld geändert werden. So hängen Gedanken und Taten zusammen. Sei wachsam und lasse nur gute Gedanken auf dem geistigen Feld zu.
Jeder hat ein andere Auffassung von Pflicht, Wert, Vergnügen und Befreiung, je nach den verschiedenen Überzeugungen. Man strebt nach seinem eigenen Ideal.
Du wirkst entsprechend der Gedanken und Überzeugungen, die du seit langer Zeit hattest, den Gegenstand deines Wunsches zu erlangen.
Lasse den Geist nicht immer dichter werden, indem du zulässt, dass er sich in grobstofflichen Formen festfährt. Folge dem Vorgang der Reduktion durch Pflege von tugendhaften Gedanken.
Das momentane Leben hat drei Aspekte, physisch, geistig und spirituell. Man hängt sehr stark am physischen Aspekt. Erhebe dich über physische Empfin- dungen und andere Gelüste durch die Pflege des Gedankens daran, dass du nicht nur der Körper bist und dich nur für eine kurze Dauer im Tempel des Körpers aufhältst. Stehe über geistigen Reizen. Subjektives Handeln findet in der Gedankenwelt statt. Sende einen stetigen Strom von Gedanken und Wohlwollen an die gesamte Schöpfung aus. Das energiegebende Motiv hinter jedem Gedanken muss Dienen und Freundlichkeit sein.
In vielen Bereichen des Lebens verwendet man Kunstgriffe, Tricks und Strassen- klugheit. Es gibt jedoch ein allmächtiges Gesetz, das alle deine trickreichen Gedanken und Finten zunichte macht. Versuche nicht, diesem Gesetz auszu- weichen. Es zwingt jeden dazu, als das dazustehen, was er ist. Deine Gedanken sprechen aus deinem Charakter, nicht aus deinen Worten. Versuche nicht, eine künstliche Persönlichkeit anzulegen. Sei ehrlich und rein in deinen Gedanken.
Der Gedankenfluss geht in beide Richtungen. Wenn er sich auf das Gute richtet, steht er für Reinheit und Erkenntnis. Wenn er sich auf den Strudel des Seins richtet, nach unten geht, zur Unterscheidungslosigkeit, dann fließt er dem Übel zu. Die Fähigkeit des Denkens erreicht ihren Höhepunkt im Licht, wenn sie ethischen Regeln gemäß handelt.
Man ist Zentrum individuellen Wollens, individuellen Denkens und individuellen Fühlens. Die Verzauberung durch Zeit und Ort präsentiert himmlische Szenen, die wie optische Täuschungen verschwinden. Man lässt sich wiederholt von ihnen zum besten halten; und so ist die Brust zerrissen von Seufzen und die Unterscheidungskraft wird vom Feuer der Erkenntnis getrocknet. Das spirituelle Ziel steht dir vor Augen. Wie rasch oder wie langsam du darauf zugehst, hängt von den Gedanken ab.
Bleibe bei deinen höheren Gedanken. So wirst du das Ziel erreichen, das durch viele Misserfolge erkauft wurde. Suche nicht nach persönlichen Absichten und Ehre. Der Tod wird dich nicht leicht erreichen, wenn du nicht das Halsband lasterhafter Gedanken auf der Brust trägst.
Die aus Geistesdisziplin erwachsende Wonne übersteigt auch den Reichtum der drei Welten, den Besitz aller Juwelen oder den Erwerb eines hohen Amtes.
Der Geist ist allmächtig. Er ist zu allem fähig. Die im Geist gehegte Vorstellung lässt in der Folge die Dinge stattfinden. Alles, woran der Geist intensiv denkt, materialisiert sich schließlich und wird  ausgeführt.
Der Gedanke besitzt eine schöpferische Kraft. Er kann Dinge aus sich selbst heraus entstehen lassen. Er ist der einzige, der erschafft. Nichts kann jemals geschaffen oder neugeschaffen werden außer durch den Geist. Der Gedanke ist der Stoff, aus dem Dinge gemacht sind.
Alle Materie ist nichts anderes als eine Materialisation von Bewußtsein. Kein anderes Wesen ist für das verantwortlich, was man erlangt, da alles eine Folge der Gedanken ist. Die Ursache all dessen, was dir im Leben zustößt, liegt in dir. Keine andere Kraft kann dir Gunst zuteil werden lassen, wenn du diese nicht verdienst. Alles, was du von anderen erhältst, ist das Ergebnis deiner Gedanken und Bemühungen. Es gibt nichts in der Welt, was unerreichbar wäre, wenn die Gedanken in die richtige Richtung fließen. Man darf weder zum Pessimisten noch zum Menschfeind werden.
Die schöpferische Kraft ist das Privileg jeden Geistes. Das eigene von Ehrgeiz geleitete Bemühen ist Schuß und Kette des Schicksals. Lasse deinen Geist nicht zerstreut sein, indem du schwache Gedanken pflegst.
Ein oberflächlicher Geist kann keine Tiefe und Einsicht erlangen. Beherrsche den umherschweifenden Geist durch die Beibehaltung eines einheitlichen Gedanken- flusses. Alles, woran man intensiv denkt, wird früher oder später kommen, entsprechend der Anstrengung, die man macht, um es zu erreichen.
Räumliche Ausdehnung und zeitliche Dauer stehen in Beziehung zu Gedanken und Emotionen. Man macht die Erfahrung entsprechend des Denkens. Wenn man sich einen Augenblick als eine lange Dauer vorstellt, wird er so erfahren und umgekehrt. Dieselbe Zeitspanne wird als lange empfunden, wenn man sich in Schwierigkeiten befindet, und als ein kurzer Moment, wenn man glücklich ist.
Die Kraft der Gedanken ermöglicht es, dass durch intensive Gedanken süß als bitter wahrgenommen wird und umgekehrt. Gift kann in Nektar verwandelt werden. Denke an Mira. Sie verwandelte durch die Intensität ihrer Gedanken Gift in Nektar.
Du bist umgeben von antagonistischen Kräften. Wenn es aber in dir keine antagonistischen Gedanken gibt, kannst du leicht einen Segen für einen Fluch geben. So können alle antagonistischen Kräfte beherrscht werden. Kämpfe hart und beherrsche den unerwünschten geistigen Sturzfluss.
Die Welt um dich herum ist nichts anderes als das, wofür du sie hältst. Deine Wahrnehmung ist von Gedanken gefärbt. Der Geist sieht Dinge und nimmt sie weiter wahr in der Form, in der er sie sich mit vollem Glauben vorstellt. Durchdringe den Stahlpanzer niedriger Gedanken und versuche, in jedem Ding das Göttliche zu sehen.
Nur durch den Gedanken erliegt man der Täuschung, erfährt Geburt und Tod, ist in der Welt  gebunden und wird von ihr befreit. Jeder Zustand von Glück oder Leid in Himmel oder Hölle ist eine Auswirkung der Gedanken. Früher oder später in diesem oder in einem zukünftigen Leben werden sich alle Gedanken, die entstehen, realisieren. Daher unterscheide gut.
Der gegenwärtige Zustand ist durch die Gedanken bewirkt worden. Der gegen- wärtige Zustand kann durch die Gedanken geändert werden. Wenn man meint, vom Absoluten getrennt zu sein, dann ist man es. Wenn man meint, man sei Brahman, dann ist man es. Man begrenzt sich selbst durch die Gedanken. Mit jedem göttlichen Gedanken zerreißt der Geist die dünne Kruste des Sichtbaren und Begrenzten und tritt in die Ewigkeit hinaus, aber meist schenkt man der geistigen Fabrik keine Beachtung.

Gedankenkraft und praktischer Idealismus - III

Das Schicksal wird von den Gedanken festgelegt. Du hast nur soviel Kraft, wie du zu haben glaubst. Die Welt, die dich umgibt, ist so, wie du sie haben wolltest.
Man lebt in einem grenzenlosen Ozean von Kraft und Heiterkeit, aber man nimmt nur soviel davon zur Kenntnis, wie man denkt, glaubt und sich vorstellt. Aufgrund bestimmter Neigungen hegt man bestimmte Gedanken, und man gestattet es dem Geist, sich zu erregen. Durch Unterscheidung jedoch kann die Phantasie des Geistes leicht aufgegeben werden.
Die Grenze der Gedanken ist die Grenze der Möglichkeiten. Umstände und Bedingungen sind Materialisierungen der Gedanken. Die Erfahrung der Welt entsteht oder vergeht je nach den Gedanken. Jeder Gedanke, den man in der Welt hegt, wird sich letztlich verwirklichen.
Alles, was ein reiner Geist fest zu sein glaubt, das wird er bald. Die Gedanken sind proportional zu deiner eigenen Intensität, Reife und Wärme.
So werden sie, wenn sie ständig immer wieder von neuem gehegt werden. Ständiges Denken, Wünschen und Vorstellen derselben Idee trägt viel zur Materialisierung dieser Idee bei. Entwickle einen reinen Geist, und du wirst alle Dinge und Welten, die du zu erlangen wünschst, bekommen.
Es ist wahr, dass jeder Gedanke, den man denkt, seine entsprechende Wirkung auf die ganze oder einen Teil der menschlichen Anatomie hat. Die feinstoffliche Natur des physischen Körpers wird erkannt, wenn man ständig über diesen Aspekt meditiert. Der geistige oder feinstoffliche Körper wird physisch, wenn man ihn sich beständig so vorstellt. Das Geheimnis des Erfolges liegt in beständigem und wiederholtem Bemühen. Entwickle feste Entschlossenheit. Sie ist ein wesentlicher Faktor in der Verwirklichung der Gedanken. Es wird niemanden geben, der dem entschlossenen Geist widerstehen könnte. Alles kann verwirklicht werden.
Dein Körper sind deine gegenständlich gewordenen Gedanken. Wenn sich die Gedanken ändern, verändert sich auch der Körper. Der Geist schafft den Körper aus dem Material deiner Gedanken. Der Gedanke ist eine Kraft, die nahezu alles im menschlichen System zu verändern, umzugestalten oder wenigstens abzuändern vermag.
Die Unordnung und Disharmonie des physischen Körpers trägt den Namen physische Krankheit, und der geistige Konflikt wird Geisteskrankheit genannt. Beide haben ihre eigentliche Wurzel in Unwissenheit und können nur durch Erkennen der Wirklichkeit geheilt werden. Wenn man sich um die Erfahrungen der Welt sorgt, entsteht eine depressive geistige Störung im Geist. Durch die Auswirkung der geistigen Störung wird das gleichmäßige und regelmäßige Fließen der Lebensströme gestört. Wenn die vitalen Ströme nicht richtig fließen, geraten die Nadis in Unordnung. Einige erhalten mehr Lebensenergie und andere weniger. So gerät das ganze System außer Ordnung. So ist geistige Disharmonie Ursache für physische Krankheiten, die nur durch Beseitigung der Ursache geheilt werden können.
Jeder depressive und beunruhigende Gedanke, der in das Gehirn gelangt, hat einen deprimierenden Effekt auf jede Körperzelle und die Tendenz, eine Krankheit hervorzurufen. Alle negativen Gedanken sind Vorläufer von Krankheit und Boten des Todes.
Wenn man lange leben und ein vernünftiges und gesundes Leben führen möchte, muss man gute Gedanken pflegen. Subtil und machtvoll sind die Einflüsse der Gedanken beim Aufbau und Neuaufbau des Körpers. Sei wachsam.
Praktisch alle Krankheiten mit ihren Leiden haben ihren Ursprung in verdrehten geistigen und emotionalen Zuständen und Situationen. Der Aufbau geistiger Harmonie ist absolut notwendig. Reinige die Gedanken durch edles Handeln und das Zusammensein mit Weisen. Wenn die Gedanken gereinigt sind, werden die vitalen Ströme richtig zu fließen beginnen und das gesamte System reinigen.
Jeder gute Gedanke stimuliert das Herz, verbessert das Verdauungssystem und ist dem normalen Funktionieren jeder Drüse förderlich. Zufriedenheit ist ein anderer Name für Harmonie des Geistes. Wenn sich die Gedanken nicht zu diesem oder jenen Objekt hin bewegen, und wenn man in sich selbst zufrieden ist, befindet man sich in einem einzigartigen Zustand von Freude. Wenn man innerlich glücklich ist, erscheint alles gut und angenehm.
Gedanken sind die Hauptquelle der Heiterkeit. Reinige die Gedanken: alle Sorgen sind getilgt.
Wenn man friedvolle Gedanken hat, erscheint die ganze Welt kühl, wenn aber negative Gedanken ihr Reich vergrößert haben, scheint die Welt ein heißer Ofen zu sein. Nichts zwingt den Menschen dazu, negative
Gedanken zu haben. Zerstöre dich nicht dadurch, dass du dir ein Verhängnis vorstellst. Es hat keine selbstständige Existenz.
Der Gedanke vermag die Wirklichkeit zu enthüllen. Von richtigen Gedanken geführt kann der Weise aus den gefährlichsten Situationen entkommen. Die ganze Wirklichkeit ist in ihrem vollen Potential überall gegenwärtig. Somit kann alles, woran man irgendwo intensiv denkt, genau dort erfahren werden.
Die eigentliche Natur aller Dinge ist der Gedanke. Die Materie ist eine irrige Vorstellung. So wie Schnee durch Hitze zu Wasser schmilzt, so wird der Geist feinstofflich durch die Praxis der richtigen Sicht und durch positive Gedanken.
Die wahre Handlung ist nichts anders als der Gedanke. In der Tat ist sie geistig und nicht physisch. Die physische Handlung ist nur ein äußerer Ausdruck der wahren Handlung, die eine Schwingung oder ein Wollen im Geist ist. Die physischen Aktivitäten sind nur verschiedene Aspekte der geistigen Aktivitäten.
So wie sich die Schönheit eines Baumes im Frühling ungeheuer steigert, so wachsen auch Kraft, Verstand und Strahlen proportional zu den positiven Gedanken. Gedanken von Weisen sind ganz anders als Gedanken gewöhnlicher Menschen. Man findet Befreiung in dem Ausmaß, in dem man Gedanken der Gleichgültigkeit der Welt gegenüber hat.
Wenn Gedanken von Reinheit von dir ausgehen, beginnt das ewige Gesetz dich zu tragen. Du bist dir deiner Gedanken bewußt. Du weißt erst, was passiert ist, wenn du die Erfahrung gemacht hast. In jedem einzelnen ist die Welt aus der Erfahrung der Welt entstanden. Man hat einen begrenzten Geist, der verschiedenen Arten von Formen und Umständen unterworfen ist.

Einige Gedankensamen

Wahres Wissen ist spirituelles Wissen. Es ist das Bewusstsein der eigentlichen wahren Natur. Wissen bedeutet richtiges Unterscheiden, korrekte Einschätzung, Weisheit und ein vollkommenes Verständnis von
sich selbst und von anderen. Der richtige Gedanke mündet in richtigem Handeln und richtigem Leben.
Schönheit ist im wesentlichen spirituell. Wahre Schönheit liegt im Herzen. Sie ist im Charakter. Schönheit ist in Reinheit. Schönheit strahlt in Tugenden. Liebe ist ein verfeinerter tieferer Sinn des Einsseins mit der gesamten Schöpfung. Liebe ist Selbstaufopferung, Selbstlosigkeit.
Liebe ist Heiligkeit des Herzens. Liebe ist uneingeschränktes Wohlwollen, Barmherzigkeit, Mitgefühl und Toleranz. Liebe ist Fehlen von Sinnlichkeit.
Der Körper ist nicht alles. Es gibt etwas lebensnotwendiges, das sich im Körper befindet. Die Seele des  Menschen. Sie ist zwar identisch mit der kosmischen Seele, jedoch individualisiert durch die Karmas der individuellen Seele. Der Körper vergeht; die Seele lebt. Die Individualität der Seele ist so lange gegeben, so lange der Körper dauert; dann sollte sie zurückkehren und sich auflösen in ihrer ursprünglichen Quelle, natürlich nur wenn sie nicht durch die jeweiligen Karmas zu einer weiteren Inkarnation gezogen wird, um diese zu ernten.
Alles vergeht. Nichts wird den Menschen jemals begleiten, außer seine Karmas, wenn der Körper abgelegt wird. Solange daher der Mensch lebt, lebe er freund- lich, mit Liebe und Wohlwollen allen gegenüber, verletze niemanden, lechze nicht nach weltlichen Reichtümern, habe mehr Güte und geistige Barmherzigkeit, Nachsicht und Toleranz und Verhaftungslosigkeit Weltlichem gegenüber und löse sich vom Ego der eigenen Handlungen, während er darum bemüht ist, keine neuen Karmas anzusammeln, während die bereits vollzogenen ausgelebt werden.
Mit etwas Zufriedenheit, Unterscheidung, Hingabe an Gott und sich Überlassen an Seinen Willen, mit etwas Loslösung und ohne irgendwelche Erwartungen von irgend jemandem, mit einer Haltung des Gebetes und des Hörens auf die Anweisungen des Gewissens, mit unerschütterlichem Glauben an die spirituellen Prinzipien und Verhaltensregeln und mit der Bestimmung von Werten wird das Leben einfacher, wertvoller und glücklicher.
Wenn Schwierigkeiten auftauchen, suche man zuerst die Ursache. Das erste Probleme liegt darin, dass man die Ursache nicht kennt. Wenn die Ursache beseitigt ist, verringern sich die Schwierigkeiten und werden eher zufällig. Die Welt ist eine große Schule, wo die Menschen weitgefächerte Möglichkeiten erhalten, um sich selbst in bessere Wesen zu formen und zu bilden.
Niemand wird vollkommen geboren. Jeder hat die Möglichkeit, sich zu verbessern. Prüfungen und Schwierigkeiten sollen den Menschen zu einem besseren Geschöpf machen, anstatt Komplexe zu schaffen und Geist und Herz einzuschränken. Suche Zuflucht bei großen und edlen Gedanken und erlange Vollkommenheit.
Die Gnade des Gurus ist stets mit dem Schüler, ohne Einschränkung und bedingungslos. Es kommt jedoch auf die Selbstdisziplin, den Glauben und die Reinheit des Schülers an, ob er diese Gnade nützt oder nicht.
Der Guru wohnt im Herzen seiner Schüler. Manche Menschen sind sich dessen bewusst, andere nicht. Die lebendige Gegenwart des Gurus im Innern ist das größte Vermögen des Schülers.