Yoga als eine universale Wissenschaft

  Kapitel 1:

   Gott, Mensch und Universum

Während die Menschen im allgemeinen weltweit mit dem Wort „YOGA“ vertraut sind, dürfte es dennoch eine Vielzahl von Ideen und Definitionen dazu geben, was in einem Spruch zum Ausdruck kommt, in dem es heißt, daß „unter jedem Hut eine eigene Welt versteckt ist“. Jede Person hat ihre eigene Vorstellung bezüglich „YOGA“, - manchmal überbetont, manchmal unterschätzt, manchmal mißverstanden und häufig bewußt aus egoistischen Gründen oder eigensüchtigen Motiven fehlgedeutet. Spirituelle Sucher sollten das, was sie als ‘Vollkommenheit’ bezeichnen, sorgfältig behandeln und diese Angelegenheit weder als ein soziologisches Problem noch als etwas betrachten, daß ihren Wohlstand oder Ruhm und Ehre vermehrt. Yoga ist etwas, was von allen geschätzt wird. Nichts außer Yoga kann einem Menschen mehr bedeuten, vorausgesetzt er weiß, was damit gemeint ist. Yoga ist nicht nur ein Gegenstand für irgendwelche Studien, die man, wie in einem College, zum Zweck für einen Abschluß auswählt, sondern es ist ein System, an das wir unser persönliches, praktisches und tägliches Leben kunstfertig anpassen, und durch das wir uns selbst viel näher an jenes große Ideal allen Lebens begeben sollten, als dies heutzutage der Fall ist.

Was ist Yoga?

Es gibt eine oberflächliche Definition für Yoga im Sinne von „Vereinigung“, - eine Beschreibung aus dem Handgelenk, die allen vertraut ist. Doch es ist nicht leicht zu verstehen, was mit „Vereinigung“ gemeint ist, und wer vereinigt sich mit was? Und wofür ist diese „Vereinigung“ überhaupt? - dies ist auch ein Zweifel, der sich in unser Denken einschleicht. Es mag zunächst nicht klar sein, wozu die Gegenstände, in dieser als Yoga bezeichneten Vereinigung, vereinigt werden sollten. Warum sollte man sich um diese Vereinigung bemühen? Was ist der Zweck und was ist das Geheimnis dahinter? All diese psychologischen Schwierigkeiten mögen sich ergeben und müssen gleich zu Anfang geklärt werden.

Das Yogasystem ist eine Praxis, die nichts weiter als eine Lebensführung in unseren täglichen Begebenheiten angesichts natürlicher Angelegenheiten beinhaltet, oder, anders ausgedrückt, eine Lebensführung im Lichte der strukturellen Bedingungen des Universums. Wir können uns nicht der Natur entgegenstellen, denn wir sind in der Welt und nicht außerhalb von ihr. Von hier aus erwartet das System oder Gesetz von uns, - das hinter der Welt oder dem Universum wirkt, - daß wir dieses Höchste Gesetz in der Welt oder des Universums respektieren, und jeder, der sich dem Urheber des Gesetzes gegenüber taub und unnachgiebig verhält, würde durch ein eigenständiges Wirken des universalen Regelwerkes der Gesetze bestraft werden. Das System des Universums ist so eigenständig und unmittelbar, daß kein zusätzlich unabhängig Handelnder erforderlich ist. Man kann hier durchaus sagen, daß das Universum wie ein großes Computersystem funktioniert, das in eigener Übereinstimmung handelt. Reaktion wird automatisch zu Aktion, ohne daß irgend jemand diese Maschine bedient. Aktion und Reaktion sind gleich und gegensätzlich, was jedem auch aus Physik und Mathematik bekannt ist. Der Grund dafür liegt in der Anordnung der Dinge, die wir das Universum nennen, wobei wir nicht vergessen sollten, daß wir uns nicht außerhalb des Universums befinden. Wir befinden uns weder außerhalb der menschlichen Gesellschaft, noch außerhalb der Welt, des Planeten Erde oder dieses astronomischen Kosmos. Insoweit, wie wir untrennbar mit dieser riesigen Atmosphäre verbunden sind, - bekannt als menschliche Gesellschaft, die Welt, - sollten wir uns in Übereinstimmung mit der Arbeitsweise dieser Atmosphäre verhalten. Somit könnte man sagen, daß Yoga jenes notwendige Verhalten der Persönlichkeit oder der Individualität darstellt, das den Anforderungen des Universellen Gesetzes treu bleibt. Häufig schätzen wir aufgrund dessen, daß wir über ein unzureichendes Wissen über die Arbeitsweise des Universums verfügen, unsere Lebens¬aussichten falsch ein, beurteilen die Dinge nicht richtig und verhalten uns in der Gesellschaft nicht richtig, und darum kennen wir auch nicht unsere wirkliche Beziehung zum Universum. Aus dieser Unwissenheit heraus, kann unsere Lebensführung von den Anforderungen der Gesetze und Regeln des Universums abweichen.

Wissen sollte der Praxis vorausgehen

Von uns als Yogaschüler wird zuallererst  nicht der plötzliche Sprung in be¬stimmte praktische Techniken erwartet, denn die Praxis ist nur eine notwendige Konsequenz aus dem Wissen oder der Einsicht in die Struktur der Dinge. Wo es an Wissen mangelt, kann die Praxis scheitern, deshalb wird in philosophischen Kreisen darauf hingewiesen, daß die Ethik auf der Metaphysik beruht. Mit Ethik ist hier etwas Praktisches gemeint, und nicht notwendigerweise etwas, was als gesellschaftliche Moral oder persönliches Verhalten im üblichen Sinne zu verstehen ist. Philosophisch betrachtet, ist Ethik eine Art von praktischer Anforderung an den individuellen Teil im Lichte der kosmischen Struktur. Das Wissen über diese Kosmosstruktur kann man als Metaphysik bezeichnen; daraus ergibt sich automatisch Ethik, als ein Bedarf für unser natürliches Verhalten. Yoga ist somit in diesem allgemeinen Sinne ein Teil von Ethik. Bevor wir den praktischen Aspekt von Yoga kennenlernen, wäre es vorteilhaft zu wissen, wie diese Praxis überhaupt in der Natur entsteht. Wir haben schon häufig davon gehört, daß Yoga auf Samkhya aufbaut, was mit anderen Worten bedeutet, daß Ethik auf Metaphysik, und daß Hand¬lung auf Wissen aufbaut. Solange wir nicht wissen, wie, wohin und warum wir uns bewegen, solange können wir uns keinen Zentimeter fortbewegen. Bevor wir einen Schritt in irgendeine Richtung machen, sei es im Yoga oder irgendwo anders hin, müssen diese Fragen für unseren Verstand klar sein.

Samkhya ist ein allgemeiner technischer Begriff aus der alten Philosophiensprache Indiens, der für das ‘Wissen der Wirklichkeit’ unter Einbeziehung des allgemeinen strukturellen Aufbaus der Dinge steht. Woraus besteht die Welt? Was verstehen wir unter dem Universum, und welche Stellung nehmen wir ein? Wenn wir unsere Stellung im Umfeld der Dinge kennen würden, wüßten wir, was wir unter den gegebenen Umständen zu tun hätten, und niemand bräuchte uns zur Yogapraxis anzuhalten. Wir wüßten selbst, daß sie aufgrund der jeweiligen Umstände notwen-dig ist. Niemand bräuchte uns zu sagen, daß wir Nahrung zu uns nehmen sollten, denn der Hunger selbst wird uns zum Essen auffordern. Ein besonderer Umstand, der uns verstandesmäßig klar ist, wird uns auch gleichzeitig mitteilen, was wir in der gegebenen Situation tun sollten. Auf diese Weise wäre das andauernde, den Menschen mit - praktiziert Yoga - in den Ohren zu liegen, nicht notwendig. Was ist erforderlich, um die Menschen über unsere natürlichen Lebensumstände aufzuklären?

Samkhya - die Weisheit des Lebens

Die Menschen sind unwissend; dies ist die Hauptkrankheit der Menschheit. Die Unwissenheit ist zu einer Art Glückseligkeit geworden, denn sie vermittelt ein falsches Gefühl von Zufriedenheit, die zu der Überzeugung verleitet, daß alles in Ordnung sei und nirgendwo etwas Falsches wäre. Erziehung ist für die Menschheit dringend notwendig. Es mangelt uns nicht so sehr an Geld, Gebäuden oder Ländereien, wie an Erziehung. Wir mögen von unserer Bildung überzeugt sein, doch unsere Ausbildung hilft uns, durch eine Art von täglicher Anpassung, mit den Dingen ir-gendwie umzugehen. Das Wissen über ‘den Umgang mit den Dingen’ ist nicht mit der Weisheit des Lebens vergleichbar. Diese Weisheit des Lebens wird als Samkhya bezeichnet. Vielleicht haben wir den Eindruck, daß Samkhya eine Art von Doktrin ist, die durch einen altberühmten Weisen - Kapila genannt - in einer Serie von Aphorismen - Sutras genannt - verkündet wurden, und die zusammengefaßt eines der wohlbekannten Philosophiesysteme Indiens bil¬den. Dies mag zutreffen. Auf Samkhya trifft es natürlich zu. Doch ist es nicht notwendig, Samkhya allein in diesem eingeschränkten Sinne zu betrachten, obgleich Samkhya von dem Heiligen Kapila auch als System verkündet wurde. Mit dem Wort Samkhya werden beispielsweise nicht nur Schriften bezeichnet, die zum traditionellem System gehören, sondern auch andere Schriften außerhalb dieses Systems. Es ist auch in Texten zu finden, die - so sagt man - vor der Zeit des von Kapila verkündeten Systems liegen. Das Wort kommt in der Manu Smriti, Mahabharata und in der Bhagavad Gita vor, wo der Begriff Samkhya in einem weiteren Sinne und nicht nur in der eingeschränkten Bedeutung, wie vielleicht in Verbindung mit dem klassischen System bei Kapila, angewendet wird. Die Samkhya Kapilas ist eine messerscharfe Prozedur zur Definition von Dingen, gemäß der Vision, die den Weisen unter den Bedingungen seiner Zeit vorangetrieben haben muß.

Unser Interesse ist jedoch mehr von praktischer und weniger von theoretischer Natur. Wir sind mehr mit einem guten, besseren Leben beschäftigt, als mit der Kenntnis vieler Dinge. Es ist im Augenblick nicht erforderlich, in die Tiefe der Techniken der metaphysischen Samkhya hineinzugehen. Wir können gut verstehen, daß es um das Wissen der Dinge als solches geht, und wie wir die Dinge in logischer Konsequenz, durch die Verwicklung unserer eigenen Erfahrungen, sehen wollen. Was uns als Philosophie bekannt ist, ist lediglich eine Verwicklung, die unmittelbar der Beobachtung unserer tatsächlichen Erfahrung folgt. Wenn wir genügend Zeit und Geduld aufbringen, um tief über unsere täglichen Erfahrungen nachzudenken, werden wir erkennen, daß sich etwas unterhalb des oberflächlichen Lebens bewegt, was man Erfahrung nennt. Im allgemeinen werden wir durch die täglichen Aktivitäten hin- und hergeworfen,  wodurch wir, bezüglich unseres täglichen Lebens, we¬der die Zeit noch die Fähigkeit haben, zwischen den Zeilen zu lesen. Das allgemeine Bild des Universums, das uns durch die alten Meister überliefert wurde, scheint eine große Familie integrierter Inhalte zu sein. Das Universum ist voller Bürger und Bewohner, - nicht notwendiger Weise lebende Wesen wie wir -, doch sind es andere Elemente, die wir von unserem Standpunkt aus, als ‘nicht-lebendig’ und leblos betrachten mögen. Die großen Yogaschriften weisen auf ein weit größeres Universum hin, als mit bloßem Auge sichtbar ist. Das Universum ist nicht nur das, was wir sehen, obwohl es auch dies einschließt. Wenn wir zum Himmel und ringsherum schauen, sehen wir Dinge, die zum physi-schen Universum gehören, wo sich das Sonnensystem mit Sonne, Mond und Sternen, und der weite Raum befinden, die für normale Sinneswahrnehmungen unerreichbar sind. Wir sehen um uns herum viele Dinge, - Menschen, Tiere, Pflanzen, Hügel usw..  

Das Universum und unser Platz in ihm

Die indische Vision ist tiefer in das Universum eingedrungen, als es mit bloßem Auge möglich ist, und hat die Wahrheit - als Stufen oder Ebenen der Offenbarung - verkündet, was als Universum bekannt ist. Man kann die uns umgebende physikalische Struktur als eine Ebene von einer besonderen ‘Seinsdichte’ ansehen, was jedoch nicht heißt, daß es mehrere Universen gibt, sondern nur, daß es mehrere Abstufungen oder Ebenen verschiedener ‘Seinsdichten’ gibt, wodurch das Universum sich selbst offenbart, um sich selbst durch seine abgestufte Anordnung zu erfahren. Diese Ebenen, diese abgestuften Seinsdichten werden Lokas genannt - Bhu-Loka, Bhuvar-Loka, Svar-Loka, Mahar-Loka, Jana-loka, Tapo-Loka und Satya-Loka. Man nimmt an, daß sich diese Ebenen oberhalb der physikalischen Ebene, der wir angehören, und außerhalb der normalen Wahrnehmung befinden, daß sie für das Auge unsichtbar sind, so daß man nicht einmal gedanklich erfassen kann, was sie sein könnten. Man hat uns überliefert, daß es Ebenen unterhalb der Erde, der physikalischen Ebene gibt, und diese sind als Atala, Vitala, Sutala, Talatala, Mahatala, Rasatala und Patala bekannt. Es gibt ungefähr vierzehn Ebenen; es können aber auch noch mehr sein. Dies sind im großen und ganzen die Stufen, die sich die früheren Seher als Ebenen der Erfahrungen vergegenwärtigten, und die man auf dem Wege der Selbstverwirklichung durchschreiten muß. Diese Ebenen der Existenz oder Lokas sind die Stufen, die jedermann durchschreiten muß, wobei wir möglicherweise bereits einige Ebenen durchschritten haben. Wir sollten es als Gnade ansehen, daß wir auf die physische Ebene gekommen sind, wobei wir über die niedrigeren Stufen durch zahllose Erfahrungen und Geburten aufgestiegen sind. Die Wissenschaft der Biologie und Physik bestehen begierig auf das, was als Evolution des Lebens bezeichnet wird, und zwar eine Bewegung von der Materie hin zum Leben und dem Verstand, und weiter zum Intellekt oder zu menschlicher Vernunft, wo wir uns heute befinden. Dies ist in gewisser Weise der Doktrin der Erfahrungsebenen ähnlich. Wir befinden uns auf einer menschlichen Ebene, wobei dies nicht bedeutet, daß das menschliche Universum das ganze Universum ausmacht, denn es gibt niedrigere und auch höhere Ebenen. Darum ist es notwendig, sich vom Zustand des Menschen aus weiterzuentwickeln; und viele bemühen sich darum, ‘Übermenschen’ zu werden.

Der Begriff ‘Übermensch’ bezeichnet die Möglichkeiten, die vor uns liegen, und die sich jenseits unseres gegenwärtigen Erfahrungszustandes befinden. Wenn wir mit allem unzufrieden sind, ist es uns nicht möglich, hier zu verweilen, denn dies ist nicht unser ständiges Zuhause. Die Erde ist nicht unsere Heimat, denn wir sind auf dem Weg uns weiterzuentwickeln. Da wir bereits von niedrigeren Ebenen zur menschlichen Ebene gekommen sind, müssen wir uns zu den fortgeschritteneren, feineren und durchdringenderen Ebenen hin entwickeln, - den Ebenen der Engel, Götter, Himmelswesen usw.. Wir haben davon in den Schriften gehört. In den Taittiriya Upanishaden wird beispielsweise auf jene Erfahrungen hingewiesen, daß über dem Menschen die Pitris stehen, und sich über den Pitris die Gandharvas befinden. Dann gibt da noch die Devas, oder die Götter, die Engel, dann Indra, den Regenten der Engel, dann den Guru oder Lehrer der Götter, Brihaspati genannt, die große Quelle der Weisheit. Jenseits dieser Stufe befindet sich der Schöpfer. Solche Einzelheiten von der Existenz höherer Erfahrungsreiche, stehen nicht nur in den Schriften Indiens zur Verfügung, sondern sind auch in den Schriften anderer Ländern zu finden. Auf diese Weise können wir uns vorstellen, welche Stellung wir hier einnehmen. Wir können in dieser Welt nicht glücklich sein. Dies ist sicher, denn Glückseligkeit ist nichts weiter, als die automatische Folge vom Erreichen der Vollkommenheit. Je mehr wir uns der Vollkommenheit nähern, desto glücklicher werden wir. Und im Lichte dieser kleinen Analyse in den Upanishaden, scheinen wir weit von der Vollkommenheit entfernt zu sein. Wir können solange nicht glücklich sein, wie wir durch die verschiedenen Ebenen, die sich über dieser physischen menschlichen Ebene befinden, fortschreiten müssen. Nichts kann uns zufriedenstellen: Nicht der Besitz der ganzen Welt, nicht die Eroberung dieser ganzen Erde kann uns aus naheliegenden Gründen, die jedem klar sind, zufriedenstellen. Wir können hier keine Zufriedenheit erreichen, denn wir können hier nicht vollkommen werden. Wir können hier nicht vollkommen sein, denn wir haben die Stufen der Evolution nicht vollendet, da wir uns noch auf einer niedrigeren Ebene befinden.

Der Evolutionsprozeß

Diese Überlegungen haben etwas mit dem Wissen über die Struktur der Dinge (Samkhya) zu tun. Dieses Wissen - Samkhya - möchte uns die heutige Situation ein bißchen vergegenwärtigen, damit wir uns um unsere Zukunft Gedanken machen und überlegen, was wir unter diesen Umständen hier unternehmen können, um unsere Aufwärtsbewegung zu verbessern oder höher zu steigen. Wenn Yoga bedeutet: ‘Die Bemühung, um sich in höhere Lebensbereiche bis hin zum Erreichen der letztendlichen Voll¬kommenheit zu entwickeln’, was allein vollkommen zufriedenstellen kann, - warum sollte man diese Yogapraxis nicht aufnehmen? Wenn das so ist, - wer auf Erden kann der Yoga¬praxis vorauseilen? - Und warum sollte uns irgend jemand zu Yoga auffordern? Wenn dies jedem klar wie das Tageslicht ist, wird eines Tages das Wissen über die Struktur der Dinge erreicht.

Das Bedürfnis Yoga zu praktizieren ist wichtiger, als die Yogapraxis selbst. Das Bedürfnis steht an erster Stelle und die Yogapraxis folgt danach. Warum sollten wir Yoga praktizieren, wenn wir überhaupt keine Notwendigkeit verspüren? Wir verspüren deshalb keine Notwendigkeit, weil wir unwissend sind. Wir leben in einem Paradies der Narren, unter dem Eindruck, alles wäre in Ordnung, wobei tatsächlich alles völlig verkehrt ist. Das Universum bewegt sich rasend schnell, wie ein Expreßzug auf seine Bestimmung zu, und wir sitzen wie versiegelt in diesem Fahrzeug, in diesem sich bewegenden Expreßzug. Wir können nicht einfach stehen bleiben, sondern wir müssen uns mit diesem Expreßzug - Universum - fortbewegen, denn wir befinden uns in ihm; wir befinden uns in dem sich bewegenden Universum, und wir müssen uns mit ihm fortbewegen. Auf diese Weise sind wir nicht die stabilen, unabhängig isolierten Wesen, als die wir uns selbst sehen. Wir sind nicht die von uns selbst identifizierten Individualitäten, sondern vielmehr Teil eines Prozesses; ein Bündel von Bewegungen. Aus diesem Grunde kön¬nen wir keine stabilen, selbst-identifizierten Unteilbarkeiten in einem sich ent¬wickelnden Universum sein. Darum haben große Denker, wie Buddha, unermüdlich erzählt, daß man aus einem Fluß nicht unmittelbar nacheinander dasselbe Wasser schöpfen können, denn in jeder Sekunde berührt man neues Wasser in einem fließenden Gewässer. Wenn man auf ähnliche Weise seinen eigenen Körper berührt, so berührt man möglicherweise nach wenigen Minuten etwas anderes. Er ist nicht mehr derselbe, der er noch vor wenigen Minuten zu sein schien. Wenn sich ein Zug fortbewegt, sieht man in jedem Augenblick neue Objekte, denn man passiert Gegenden, die vorher noch nicht berührt wurden.

Das Universum bewegt sich, und diese unvermeidliche Bewegung des Universums wird Evolution genannt. Es macht keinen Unterschied, ob diese Evolution nun von Darwin, Lamarck oder den Upanishaden beschrieben wurde oder nicht. ‘Evolution’ ist ein anderer Name für das Bedürfnis, sich vom Endlichen hin zum Unendlichen zu bewegen. Niemand kann mit sich selbst zufrieden sein. Niemand mag weder irgend welche Beschränkungen noch Knechtschaften. Wir lehnen dies von ganzem Herzen ab. Niemand will irgend welche Beschränkungen von außen auferlegen lassen. Dies ist der Grund für unsere Freiheitsbemühungen, denn jeder fühlt sich auf jede erdenkliche Weise begrenzt. Die eigene Existenz ist durch die Menschen in der Welt draußen begrenzt, und durch Politik und Gesellschaft gibt es weitere Begrenzungen, über die niemand glücklich ist, denn wer mag schon begrenzt, eingeschränkt oder wie im Gefängnis eingesperrt sein? Jeder möchte frei wie ein Vogel sein. Jeder möchte bei allem selbst etwas zu sagen haben, doch ist das in dieser Welt unmöglich. Die wirkliche Freiheit, nach der die Seele verlangt, ist in dieser endlichen Welt endlicher Individualitäten und begrenzter Muster unerreichbar.

Wir sind viel zu sehr in psychologische und rationale Vorurteile verstrickt. Gerade hier, wo es intellektuelle und rationale Vorurteile gibt, haben wir eigentlich gefühlsmäßige und sentimentale Vorurteile. Obwohl die Vorurteile sehr vernünftig erscheinen, so können sie doch eine Selbstbehauptung sein. Die Vorurteile scheinen vernünftig, da Verstand und Vernunft zu dieser Denkweise verschweißt sind, die von einem gelehrten Engländer, Francis Bacon, als „Idole von Befangenheit“ und als „Idole verschiedener anderer Typisierungen“ bezeichnet werden, womit er alle Vorurteile und alle stereotypen Gedankenbewegungen meint, in die wir von Kindheit an hineingeboren wurden. Unsere Eltern haben uns etwas erzählt, unsere Lehrer und Professoren haben uns etwas anderes erzählt. Die Gesellschaft hat uns noch etwas anderes erzählt. Wir sind in einem bestimmten Land mit seinen Eigenheiten, Denkweisen  und seinen Ideologien, nach denen sich alles richtet, ge¬bo¬ren worden. Auf diese Weise werden wir von Kindheit an beeinflußt. Um Yoga zu praktizieren, müssen wir uns von den herkömmlichen Vorbedingungen lösen, denn jeder vorbelastete Verstand ist für diese Praxis ungeeignet. Wir sollten uns von all diesen Vorbedingungen und Vorstellungen lösen, sei es, dieser oder jener oder die und die Person zu sein, jener Religion - dem Hinduismus, Christentum oder Islam, - anzugehören, sei es Mönch oder Familienvater zu sein, oder sei es sogar Mann oder Frau zu sein. Dieses sind schwerwiegende Vorurteile, die nicht so leicht wegzuwischen sind, denn sie sind ein Teil von uns und Bestandteil unseres Bewußtseins. Existenz ist dasselbe wie Bewußtsein, und unsere durch Vorurteile belastete Existenz ist mit dem Bewußtsein eins geworden, so daß wir nicht einmal erkennen können, daß unser Denken durch Vorurteile beeinflußt ist. Alles scheint in Ordnung, und unsere Ideen und Ideologien scheinen fleckenlos zu sein. Darum wurde uns immer wieder erzählt, daß wir auf diesem Wege einen Lehrer benötigen.

Der Geist ist in verschiedene angeborene Merkmale verstrickt, die nicht notwendigerweise mit der Natur der Dinge vereinbar sind. Dieses Universum, diese Welt, diese große Atmosphäre um uns herum, besteht nicht aus Einzelteilen oder isolierten Einheiten, die nicht miteinander verbunden sind. ‘Universum’ ist ein passendes Wort, um diese Atmosphäre zu beschreiben. Es ist alles andere als ein Chaos, denn ein Chaos ist ein konfuses Durcheinander von Einzelteilen, die ihren eigenen Weg gehen, ihre eigene Richtung bestimmen und vollkommen unabhängig voneinander sind. Das Wort ‘Uni¬ver¬sum’ bezeichnet hingegen eine Anordnung der Dinge und die Ordnung in ihrer Anordnung, wobei die Einzelteile nicht nur durch die äußeren Bedingungen, sondern auch durch die inneren Beziehungen gekennzeichnet sind. Die Definition von dem, was innere Beziehung bedeutet, die sich von der äußeren unterscheidet, kann anhand eines Beispiels veranschaulicht werden: Die Parlamentarier eines Länderparlamentes haben eine Beziehung zueinander, denn sie bilden eine körperliche Einheit (In¬sti¬tu¬tion), bekannt als Parlament. Die Parlamentarier haben solange eine ganz normale Beziehung zueinander, bis eines Tages die Beziehung dieses konstituierten Parlamentes durch politische Machenschaften, die jedem bekannt sind, zerbricht. Somit gibt es keine wirklich innere Beziehung der Parlamen-tarier zueinander, denn ein Parlamentarier kann seinen Sitz im Parlament aufgeben. Selbst wenn er als Mitglied dieses Hauses fungiert, so hat er dennoch keine innere Beziehung zu irgend jemanden. Er ist unabhängig. Hier an dieser Stelle ist die Beziehung aller Parlamentarier nur äußerlich. Eine innere Verbindung ist eine unantastbare (heilige) Verbindung, wohingegen eine äußere Beziehung - falls notwendig - abgebrochen werden kann.

Unsere Beziehung zum Universum entspricht nicht der Beziehung von Mitgliedern zu einem Parlament oder Mitgliedern zu körperlichen Institutionen. Unsere Beziehung zum Universum ist innerlich, unantastbar, unerbittlich und ewig; sie ist unsterblich. Wir sind für immer und ewig mit dem Universum verbunden und können diese Beziehung niemals beenden. Wir mögen die körperlichen Gliedmaßen als unantastbar zum Körper gehörig betrachten, doch selbst diese organische Verbindung der Gliedmaßen zum Körper ist von untergeordneter Bedeutung. Dies ist deshalb so, weil man sich von einem Körperteil trennen kann. Wir können einen Arm abtrennen oder irgendein anderer Körperteil kann amputiert werden, und die Beziehung dazu wird aufhören, doch wir können unter keinen Umständen von unserer Beziehung zur Welt oder zum Universum getrennt werden. Eine Trennung ist hier nicht möglich. Es ist unter gar keinen Umständen irgendeine Art von Auflösung der Beziehung des Einzelnen oder des Individuums zum weitem Universum möglich. Wir sind seit Urzeiten hiermit verbunden, und bevor wir uns von niederen Ebenen auf die menschliche Ebene erhoben haben, existierten wir bereits in diesem Evolutionssystem. Die frühere Existenz des Einzelnen in anderen Körpern oder Spezies wird automatisch durch die Tatsache der Evolution selbst belegt, und diese Tatsache ist Beweis dafür, daß es eine Nachfolgeexistenz des Individuums gibt.

Die Evolution ist eine Tatsache, und die Menschheitsebene ist sicherlich nicht der Höhepunkt des Evolutionsprozesses. Falls es eine Evolution von einer niederen Ebene zur gegenwärtigen Ebene gegeben hat, dann muß es auch eine Entwicklung von der gegenwärtigen zu höheren Ebenen geben. Wir existierten seit Jahrhunderten und seit Ewigkeiten, und wir werden auch fortfahren, weitere Ewigkeiten zu existieren, denn wir sind ewige Einheiten dieser großen Struktur, Universum genannt. Wir sind überhaupt keine Bürger dieser Welt und sind weder Einwohner von Orissa noch von Madras. Was es doch für kleinliche, kümmerliche Gedanken in den Köpfen der Menschen gibt! Ich bin ein Maharashtraner, Punjabi, Tamile oder Keralaner usw.! Wie weit sind wir heruntergekommen! Wie beschämend ist unsere Existenz, wenn wir diese Kleinigkeit der Identifikation anmerken! In Wirklichkeit scheinen wir zu einer großen Struktur, einem Universum, zu gehören, das sich hinter uns und vor uns und alle Seinsbereiche durchdringt. Selbst, wenn wir versuchen, diese Struktur gedanklich zu erfassen, sind wir immer wieder aufs Neue konsterniert. Wir schauen uns nach allen Seiten um und versuchen uns auszumalen, wo wir eigentlich stehen. „Bin ich von dieser Welt? Bin ich in dieser Welt? Bin ich überhaupt in einer Welt oder bin ich irgendwo anders?“ - Angesichts dieser Fragen ist man geschockt; man ist sprachlos. Man ist derart verwundert und konsterniert über diese kleine Einsicht in die Natur des Universums und seiner eigenen Beziehung zu ihm. Dies ist nun eine kleine Beschreibung über die Struktur der Dinge oder der Natur des Universums, was als ein Vorwort oder eine Einführung zu weiteren Einzelheiten betrachtet werden kann, die wir von dem Universum wissen müssen. 

Purusha und Prakriti - die Natur von der ursprünglichen Spaltung in Brahman

Es stimmt, daß sich diese große Struktur des Universums von unserem Standpunkt aus so weit ausdehnt, daß es sich von den niederen Ebenen bis zu den höheren Entwicklungsebenen erstreckt. Doch gibt es Einzelheiten im Zusammenhang mit der von uns durchgeführten Analyse, von denen wir Kenntnis haben sollten, damit kein Zweifel über die Yogapraxis zurückbleibt. Bevor wir mit der Yogapraxis beginnen, sollten wir frei von gedanklichen und emotionalen Spannungen sein. Diese beiden Spannungsarten sollten wie der Teufel ausgemerzt werden. Gedankliche Zweifel und emotionale Spannungen sind unsere größten Hindernisse in unserem spirituellen Fortschritt. Alle Zweifel müssen entweder durch Studium der Schriften oder durch die Zuflucht zum Rat eines Lehrers, oder beidem, geklärt werden. Alle Religionen berichten davon, daß dieses weite Universum einmal in seiner Natur eine riesige unteilbare und undifferenzierte Masse war. Die Bibel, die Upanishaden, ja selbst die moderne Wissenschaft, erzählen praktisch dasselbe, nämlich, daß das Universum eine ungeteilte, nicht zu unterscheidende Masse von Materie war. Die Wissenschaft spricht davon, daß es ein Atom war. Das Universum war ursprünglich ein Atom und teilte sich in zwei oder vier Teile; - dann wurden es acht, sechzehn, zweiunddreißig, vierundsechzig, unendlich viele Millionen, undenkbar mannigfaltig und zahlreich, wie zu heutiger Zeit. Dies ist alles, was uns die moderne Physik erzählen will. Am Anfang, sagt die Bibel, war die Welt (das Wort). Dies ist die Verkündigung der Upanishaden, der Veden und eigentlich aller Schriften. Die Biologie erzählt uns, daß es ursprünglich eine Zelle gegeben hat. Wir waren ursprünglich eine einzelne Zelle, eine Monozelle oder ein Einzeller. Und dieser Einzeller teilte sich zu einem Zwei¬zeller und weiter zu einem Vierzeller usw.  Ich habe in Bombay einen bekannten Arzt getroffen, der mir folgendes erzählte: „Swamiji, die medizinische Wissenschaft kommt heute zu demselben Ergebnis, wie es die Upanishaden vor Tausenden von Jahren verkündet haben. Das Universum hat mit einem einzigen unteilbaren Sein begonnen, - auch wir sagen heutzutage dasselbe. Eine einzige individuelle Einheit, ein kleiner Tropfen, oder vielleicht noch etwas kleiner als ein Tropfen, oder ein wenig winziger als das, was man als Zelle bezeichnet, - das ist der Ursprung des großen Körpers menschlichen Seins.“ Und der Arzt erzählte mir, daß man mit einer genauen wissenschaftlichen Zelluntersuchung herausfinden könne, wie lange ein Körper leben, welche Erfahrungen er durchmachen und welche anderen Einzelheiten bis zu seinem Tode stattfinden würden. All diese Dinge sind bereits in dieser kleinen Zelle entschieden worden. Und was haben uns die Upanishaden außerdem noch mitzuteilen! Der große Wille des Absoluten Bewußtseins ist der entscheidende Faktor aller Individuen des Universums: Selbst ein Sperling kann nicht ohne den Willen Gottes fallen; kein Blatt kann sich ohne den Willen des Absoluten bewegen. Ohne die Erlaubnis des kosmischen Gesetzes könnten wir nicht essen. Nun scheint dies die Ursache von allem zu sein: Eine einzige unteilbare Einheit, die sich, wie die Meister erzählt und die Schriften verkündet haben, aus irgendeinem Grunde geteilt hat. Sie hat sich nicht wirklich selbst geteilt, denn, wenn aus ihr zwei, hunderte usw. wurden, so kann daraus nicht wieder eine werden, und es gäbe keine Möglichkeit, Gott zu erreichen. Doch die wirkliche Möglichkeit Befreiung zu erlangen, und Gott in diesem Augenblick zu erreichen, sollte ein angemessener Beweis dafür sein, daß es sich nicht um eine wirkliche Teilung handelt. Die Vedanta Philosophie geht sogar davon aus, daß die Teilung im Traum stattfindet und selbst ein Teil der Natur der Teilung ist. Es findet in der Traumwelt eine Teilung, eine Abänderung, eine Vervielfältigung in Individuen und Einzelteile statt, wobei dies nach der Vedanta Philosophie nicht wirklich stattfindet, denn nach dem Erwachen, lösen sich die Einzelteile wieder in der Einheit unseres Geistes auf, so als hätten diese Einzelteile niemals existiert, obwohl wir die Vielfalt gesehen haben. Hierin liegt das unterscheidende Merkmal der Vedanta Philosophie, die sich von den anderen Lehrmeinungen dadurch abhebt und ausdrücklich betont, daß es keine Chance zur Befreiung von dem Individuellen gäbe, wenn eine wirkliche Teilung in der ursächlichen Einheit stattfände, denn bei einer tatsächlichen Teilung wäre das geteilte Individuelle für immer von Gott getrennt.

Wäre der Gedanke der Einheit nicht in unserem Geist eingepflanzt worden, könnten wir nicht einmal diesen Gedanken fassen. Etwas Endliches, was wirklich endlich ist, kann nicht an das Unendliche denken. Der Gedanke vom Unendlichen kann sich nicht in einem endlichen Gehirn erheben, denn dies widerspricht sich. Doch der Gedanke vom Unendlichen erhebt sich in unserem Verstand, und wir schreien laut danach, die ‘Bande des Endlichen’ zu zerreißen, und eine Endlosigkeit im horizontalen Sein ebenso wie im Qualitativen zu erreichen. Auf diese Weise scheint es so zu sein, daß Gott, als ER die Welt erschaffen hatte, nicht aufhörte zu sein. Er ist immer noch derselbe Gott, der ER war und auch in Zukunft immer sein wird, denn Gott ist ewig. ER ist keine sich verändernde Substanz oder ein Objekt, das aufhört ER selbst zu sein, indem ER (von der Ursache) zur Wirkung wird. Dies ist ein hoch komplizierter und interessanter philosophischer Aspekt. Dieses Universum, das EINS war und EINS ist, erscheint als ein Vielfaches, doch dies geschieht nicht plötzlich, denn aus EINS wird zunächst ‘Zwei’. Diese ‘Zweiteilung’ ist das, worauf man sich bei der Samkhya-Philosophie mit Purusha und Prakriti, mit dem Bewußtsein und dessen Objekt und mit dem innewohnenden Geist und der äußeren Welt bezieht. Es handelt sich um die ursächliche Zweiteilung oder Teilung des SEINS, in den Seher und das Gesehene, sowie in das Subjekt und das Objekt. Man  kann sagen, aus EINS wird Zwei. Es gibt einen Seinszustand, nämlich ein SEIN-Bewußtsein, welches selbst vor der Teilung des EINEN in den Seher und dem Gesehenen lag. Wir müssen unsere Vorstellungen weit ausdehnen, um zu fühlen, was das für ein Zustand sein könnte, denn der Bewußtseinszustand, in dem man sich selbst befindet, ist eine Art Beschränkung des Absoluten. Der Zustand des Absoluten selbst, entspricht nicht dem eigenen Selbstbewußtsein, - dem Ge¬fühl von „Ich bin“ -, sondern es ist etwas Transzendentales, was weit darüber hinausgeht. Erst danach kommt dieser Zustand eines „Ich bin - Gefühls“, Aham Asmi, wie es die Upanishaden ausdrücken. Nach diesem universalen Selbstbewußtsein kommt die Teilung des EINEN in die sogenannten ‘Zwei Wirklichkeiten’ des ‘Bewußtseins und Sein Objekt’, Purusha und Prakriti. Das klassische Samkhya-System spricht viel von diesen zwei Prinzipien - Purusha und Prakriti. Es gibt nur diese beiden Dinge im Universum, sonst nichts, - Bewußtsein und das, was Nichtbewußtsein ist. - Es kann nichts weiter geben, als einen Wahrnehmenden und das Wahrgenommene. Dies ist das klassische Samkhya-System, von dem in der praktischen Durch¬führung angenommen wird, daß es sich um Yoga handelt.