Drei große Hilfen, diese Einstellung des Annehmens und bewussten Lernens der karmischen Lektionen zu kultivieren, sind das Aufschreiben der eigenen Lebensgeschichte, das Erzählen der eigenen Lebensgeschichte, das Führen eines spirituellen Tagebuchs sowie die Tageserlebnisse in der abendlichen Meditation Revue passieren zu lassen.
Lebensgeschichte aufschreiben: Wenn du das noch nicht gemacht hast, nimm dir 1-2 Stunden Zeit und schreibe für dich selbst dein Leben auf, entweder „altmodisch“ in ein Heft (das nur für dich gedacht ist) oder in eine passwortgeschützte Computer- oder Internetdatei. Du kannst das einfach unstrukturiert tun, wie es dir in den Sinn kommt.
Oder du kannst die folgenden Tipps als Leitfaden nehmen:
So kannst du dir bewusst machen, dass dein bisheriges Leben im Nachhinein betrachtet durchaus Sinn macht. Du wirst dabei auch erkennen, dass du in der Situation selbst oft nicht wusstest, wozu sie gut sein sollte. Diese Erkenntnis kommt meist erst Jahre später. Wenn du dir das bewusst machst, bekommst du auch das Vertrauen, dass du auch für jetzige und künftige Herausforderungen später wissen wirst, wozu sie gut sind.
Lebensgeschichte erzählen: Auch über das Erzählen deiner Lebensgeschichte kannst du dir den Sinn, die Sinnkontexte deines Lebens bewusst machen. Wenn du erwachsene Kinder hast, erzähle ihnen doch einmal deine Lebensgeschichte. Erzähle deine Lebensgeschichte deinen Eltern, vielleicht auch nochmals deinem Partner. Oder bezahle dafür einen Psychotherapeuten. Das Erzählen der eigenen Lebensgeschichte hilft, sich der Sinnhaftigkeit bewusst zu werden.
Spirituelles Tagebuch führen: Das Führen eines spirituellen Tagebuchs hilft, das Leben bewusst zu leben. Du kannst jeden Abend oder einmal pro Woche aufschreiben, was du am Tag bzw. in der Woche erlebt oder gelernt hast.
Die Ereignisse des Tages in der abendlichen Meditation Revue passieren lassen:
Zu Beginn der abendlichen Meditation nutze die ersten fünf Minuten, um die Ereignisse des Tages Revue passieren zu lassen. So wirst du ihrer besonders bewusst – du kannst ihre Botschaft intuitiv verstehen. Anschließend übergib alle Lektionen des Tages an Gott – und meditiere in der Stille weiter.
Ein kleines Wort der Warnung: Nutze diese Ratschläge vor allem für dich. Wenn du von einem anderen hörst, dem es schlecht geht, der Schlimmes erlebt hat, dann enthalte dich voreiliger Ratschläge und Interpretationen. Manche Menschen haben Schlimmstes erlebt. Kindesmissbrauch, Kindesmisshandlung, Vergewaltigung, andere Gewalt, schlimme Unfälle und Krankheit sind leider auch in Mitteleuropa gar nicht so selten, ganz zu schweigen von den Erfahrungen von Menschen, die als Bürgerkriegsflüchtlinge hierher kommen. Oft steht man gerade als spiritueller Aspirant bei solchen Erzählungen nur ohnmächtig da und kann einfach nur Mitgefühl empfinden, innerlich demütig Gebete sprechen und schauen, ob man irgendwie praktisch Hilfe anbieten kann. Letztlich kann und muss man nicht alles verstehen oder interpretieren – und ganz tief im Herzen Gott vertrauen, dass vom Standpunkt der Ewigkeit, vom Standpunkt des Ablaufs von Millionen Inkarnationen, letztlich alles seinen Sinn hat. Und dass diese Welt letztlich Maya, Illusion und göttliches Spiel ist und Atman, das Höchste Selbst, unberührt von allem.