Wenn du stirbst – die letzten Gedanken

Die letzten Gedanken vor dem Tod sind also sehr wichtig.

Krishnas Aussagen zum Sterben

Krishna sagt in der Bhagavad Gita : „Jeder, der beim Verlassen des Körpers an Gott (bzw. das Selbst) allein denkt, gelangt zur Stunde des Todes zum Höchsten Wesen. Darüber besteht kein Zweifel (BhG VIII 5). Jeder, der am Ende den Körper verlässt und an ein bestimmtes Wesen denkt, geht zu diesem Wesen, durch sein ständiges Denken an dieses Wesen (BhG VIII 6)“.

Denke an Gott im Moment des Todes

Wer zur Befreiung, zur Selbstverwirklichung, zur Gottverwirklichung gelangen will, sollte zum Schluss an Gott denken, an das Unendliche, an das Ewige, an das Absolute. Das führt dazu, dass man danach in höhere Ebenen geht und vielleicht sogar ganz zur Befreiung kommt. Wenn man noch nicht ganz so weit war, kommt man im nächsten Leben relativ früh in Kontakt mit Yoga oder anderen spirituellen Praktiken. Vielleicht wächst man sogar in einer Familie auf, wo die Eltern Yoga praktizieren. So kann man relativ zügig seinen spirituellen Weg fortsetzen, egal ob es Yoga ist oder ein anderer Weg. Krishna sagt in der Bhagavad Gita über denjenigen, der im vorigen Leben spirituell an sich gearbeitet hat, aber am Ende des Lebens noch nicht die Vollkommenheit erreicht hat: „Nachdem er (nach dem Tod) die Höheren Welten erreicht hat und sich dort lange aufgehalten hat, wird der, der die Vollkommenheit im Yoga noch nicht erreicht hat, in einem reinen und spirituell reichen Hause wiedergeboren werden (BhG VI 41). Oder er wird sogar in einer Familie weiser Yogis geboren. Wahrlich, eine solche Geburt ist in dieser Welt schwer zu erreichen (VI 42). Hier kommt er mit dem Wissen in Berührung, das er sich in seinem früheren Körper angeeignet hat, und strebt mehr als zuvor nach Vollkommenheit (VI 43). Eben wegen dieser früheren Praxis wird er sogar unwillkürlich weitergetragen. Der, der Yoga zu kennen wünscht, geht über rein intellektuelles Schriftenwissen hinaus (VI 44).“
Wir sollten es uns also jetzt schon vornehmen, dass wir im Moment des Todes an Gott denken wollen.

Geisteskontrolle und Gewohnheit als Hilfe zum guten Tod

Es gibt dabei eine gewisse Schwierigkeit: Im Moment des Todes hat man seine Gedanken nicht so unter Kontrolle, dass man bewusst an das denken kann, was man will. Vielmehr werden die Dinge an die Oberfläche des Geistes kommen, die einem in diesem Leben besonders wichtig gewesen sind oder die im Leben besonders stark gewesen sind.

Mantra, Meditation und Tod

Das ist einer der Gründe, weshalb viele große Meister anraten, jeden Tag mindestens 20 Minuten mit ein und derselben Meditationstechnik, vorzugsweise mit einem Mantra, zu meditieren. Auch im weiteren Verlauf des Tages sollte man das Mantra immer wieder wiederholen. Wenn man jeden Tag so viele Minuten konzentriert und auch unbewusst an das Mantra denkt, wird der Gedanke an das Mantra zum stärksten Gedanken im Leben. Und dieser kommt dann im Moment des Todes ganz von selbst und verhilft zu einem angenehmen Tod und einem guten Übergang in höhere Ebenen des Seins.
Daher ist es auch wichtig, über viele Jahre bei der gleichen Meditationstechnik zu bleiben. Wenn man immer wieder die Meditationstechnik wechselt, ist keine Meditationstechnik im Unterbewusstsein stark verankert. Wenn man stirbt, sind dann andere Gedanken stärker. Wenn man aber über viele Jahre mit großer Hingabe jeden Tag meditiert hat, ist diese Meditation der stärkste Eindruck im Geist. Dann wird es im Moment des Todes leicht fallen, in Meditation zu gehen, selbst wenn man liegt, sogar wenn man einen Unfall hatte.

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Mahatma Gandhis letzte Worte vor dem Tod

Als Gandhi erschossen wurde, waren seine letzten Worte: „He Ram.“ „He Ram“ ist ein Ausdruck für Gott. Er starb mit einem verklärten Lächeln im Gesicht.

Vorteil von Konkreten Meditationstechniken gegenüber abstrakter Meditation

Daran erkennt man auch, dass konkrete Meditationstechniken, die einen auch emotional mit Gott verbinden, in diesem Kontext abstrakten Meditationstechniken überlegen sind. Man kann sehr leicht, auch in stark emotionalen Momenten von Angst und Entsetzen, seinen Geist zu Mantra und Gott bringen, wenn man das täglich in der Meditation gemacht hat und tagsüber immer wieder macht. In solchen Momenten den Geist bewusst von allem zu lösen, ist ausgesprochen schwer. Und so wird jemand, der hauptsächlich abstrakte Meditationstechniken übt, im Moment des Todes vermutlich mehr an irdische Dinge denken als jemand, der sich in der Meditation und am Tag immer wieder über ein Mantra oder Gebet mit Gott verbindet.

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Test der Tiefe in der Meditation

Es gibt einen einfachen Test, wenn man wissen will, ob man in der Meditation schon tief verankert ist. Man beobachte sich in Momenten, in denen man unvermutet einer Bedrohung ausgesetzt ist. Das können quietschende Autoreifen sein, ein Sturz vom Fahrrad, ein Ast, der von einem Baum neben einem herunterfällt, eine plötzliche Schimpftirade des Partners oder des Chefs, ein bedrohlicher Moment nachts auf der Straße oder im Wald. Woran denkt man in diesen Momenten? Kommt in diesen Momenten das Mantra oder ein Gebet ganz von selbst, dann ist man spirituell sicher verankert. Kommt kein solcher Gedanke, sollte man seine bisherige spirituelle Praxis etwas überdenken und eventuell neu ausrichten.

Meditation für Leben und Tod

Man kann also sagen, dass ein spirituelles Leben nicht nur das Leben schöner, lebenswerter, sinnvoller macht, ja sogar die Lebenserwartung erhöht, sondern dass ein spirituelles Leben auch eine optimale Vorbereitung auf den Tod ist. Die Empfehlungen bzgl. Vorbereitung auf den Tod für diejenigen, die wissen, dass sie bald sterben werden, sind für jeden hilfreich und sind Grundlagen für ein gutes und erfülltes, liebevolles und verhaftungsarmes spirituelles Leben. Und die Empfehlungen für den Moment des Todes ähneln sehr stark den Empfehlungen für die Meditation.