Der Kreislauf von Geburt und Tod

Die Yogis sehen das Leben als einen Kreislauf an, ähnlich wie den Lauf der Sonne. Dabei ist die eine Hälfte des Laufes der Sonne sichtbar, die andere unsichtbar. Im sichtbaren Halbkreis werden wir irgendwann geboren, ähnlich wie die Sonne aufgeht. Dann wachsen wir, so wie die Sonne aufsteigt. Dann, etwa zwischen 20 und 50, erreichen wir den physischen Höhepunkt. Dann beginnt das Alter, auf welches irgendwann der Tod folgt, der Sonnenuntergang. Aber da ist dann nicht das Leben zu Ende, genauso wenig wie die Sonne bei Sonnenuntergang stirbt. Sie wird nur unsichtbar. Genauso geht das Leben weiter in der Astralebene: Es gibt so etwas wie Geburt in die Astralebene (das ist der physische Tod), Aufsteigen  in höhere Astralebenen und dann wieder Absteigen in die niederen Astralwelten bis zum Tod für die Astralebene. Das ist dann der Beginn der nächsten physischen Inkarnation. Das neue Leben beginnt dann in 2 Schritten. Der erste ist die Empfängnis, der zweite die Geburt.
 
Krishna beschreibt diesen Kreislauf des Lebens in der Bhagavad Gita mit folgenden Worten : „Für die, welche geboren wurden, ist der Tod unvermeidlich, und die Geburt für die, welche tot sind... (II 27). Zu Beginn sind die Wesen unsichtbar, in ihrer Mitte sichtbar und am Ende sind sie wieder unsichtbar. Warum sollte man sich sorgen (II 28). So wie abgetragene Kleider abgelegt und neue angelegt werden, so wirft das verkörperte Selbst abgetragene Kleider ab und betritt andere, neue (II 22). So wie in diesem Körper das Verkörperte (die Seele) durch Kindheit, Jugend und Alter geht, so geht es auch in einen anderen Körper; der unerschütterliche Mensch sorgt sich nicht darum (II13).“