Pranayama, Atemübungen, für Kinder

Auch Kinder können Atemübungen praktizieren. Pranayama sind die Atemübungen. Sie sind neben Sonnengruß, Asanas, Entspannung und Meditation eines der vier Elemente einer Yogastunde. Pranayama, Atemübungen können also Teil einer Kinderyogastunde sein und auch separat praktiziert werden.

Wirkungen der Atemübungen bei Kindern

Atemübungen verbessern auch bei Kindern die Lungenkapazität. Atemübungen verbessern die Effektivität des Kreislaufes und verbessern die Ausdauer von Kindern und Jugendlichen. Die Steuerung des Atems verbessert auch die Koordination und ist auch für die geistige Entwicklung hilfreich. Atemübungen sind sehr geeignet, um besser mit Stress umzugehen. Gerade bei Kindern haben Atemübungen vorbeugende und heilende Wirkung bei Asthma. Viele Kinder berichten auch, dass sie Kopfweh mit Atemübungen weg bekommen. Pranayama, Atemübungen, helfen auch der Konzentration und der geistigen Leistungsfähigkeit. Kinder, die Yoga Atemübungen praktizieren, verbessern ihre schulische Leistung. Außerdem stärken Atemübungen das Prana, die Lebensenergie, die Ausstrahlung. Wenn Kinder und Jugendliche Atemübungen praktizieren, bekommen sie mehr Selbstbewusstsein, was auch eine gute Mobbing-Prävention ist. Yoga Pranayama, Atemübungen, können auch ein gutes Element zur emotionalen Intelligenz, zum Erlernen der emotionalen Selbststeuerung sein.

Ab wann dürfen Kinder Pranayama, Atemübungen, praktizieren?

Kinder können schon sehr früh mit Pranayama beginnen. Schon im Kindergarten sind die ersten Atemübungen möglich. Es gab mal das Gerücht, dass Kinder kein Kumbhaka, kein Luftanhalten, praktizieren sollen. Wer jemals in einem Schwimmbad war, weiß wie unsinnig das ist: Kinder lieben Tauchen, was natürlich mit Luftanhalten verbunden ist. Und auch auf dem Schulhof sieht man immer wieder Luftanhalten-Wettbewerbe – was Kindern natürlich nicht schadet. So gibt es keinerlei Bedenken, Kindern Atemübungen beizubringen. Es ist allerdings nicht immer einfach, Kinder dazu zu veranlassen, Pranayama zu üben. Denn Kinder langweilen sich manchmal beim Pranayama. Da ist also der Yogalehrer, die Yogalehrerin, stark gefordert, das Pranayama interessant zu machen.

Welche Atemübungen sind geeignet für Kinder?

Kinder können grundsätzlich alle Atemübungen praktizieren, die auch die Erwachsenen üben, wobei fortgeschrittene Pranayamas typischerweise nicht geübt werden. Bauchatmung, vollständige Yoga Atmung, Sukha Pranayama, Kapalabhati, Anuloma Viloma (Wechselatmung), Bhramari, Shitali und Murccha sind die wichtigsten Atemübungen, welche Kinder üben können.

Bauchatmung für Kinder

Die einfachste Atemübung im Yoga ist die Bauchatmung. Die Kinder können sie üben im Liegen oder im Sitzen. Am einfachsten lernt man die bewusste Bauchatmung im Liegen. Kinder legen die Hand auf den Bauch. Wenn man die Kinder anleitet, vollständig auszuatmen, wird der Bauch von selbst sich senken. Wenn die Kinder dann einatmen, bittet man sie, den Bauch zu heben. Wenn man das gut anleitet, macht das Kindern einen Mordsspaß, ihren Bauch beim Atmen zu bewegen. Tiefe Bauchatmung hilft zur Entspannung, zur Ruhe und zu größerer Bewusstheit. Kinder die tiefe Bauchatmung üben, bekommen auch ein besseres Bauchgefühl, was auch gesündere Essgewohnheiten begünstigt.

Vollständige Yoga Atmung für Kinder

Kinder können auch die vollständige Yoga Atmung üben. Dabei leitet man sie hauptsächlich dazu an, vollständig auszuatmen und vollständig einzuatmen. Man legt nicht zu viel Wert darauf, wie die Kinder ein- und ausatmen. Wenn man das entspannt anleitet, werden die Kinder nach ein paar Mal die Übung von selbst ganz richtig ausführen.

Sukha Pranayama für Kinder

Sukha Pranayama bedeutet „Einfache Atemübung“. Dabei atmen die Kinder sanft ein, halten dann die Luft sanft an und atmen sanft wieder aus. Eventuell kann man auch nach dem Ausatmen nochmals kurz die Luft anhalten. Das macht Kinder wach und entspannt sie.

Kapalabhati für Kinder

Kapalabhati ist die Schnellatmung gefolgt von einer Periode des Luftanhaltens. Auch Kinder können Kapalabhati üben, wobei man bei Kindern besonders darauf achten muss, dass die Kinder mehr Betonung auf die Ausatmung als auf die Einatmung legen. Kapalabhati hier zu erklären, ist etwas schwierig. Siehe dazu die Kapalabhati Videos auf den Yoga Vidya Internetseiten. Kapalabhati hilft Kindern, schnell wieder wach und aufmerksam zu werden. Kapalabhati ist eine sehr gute Übung auch im Schulunterricht für zwischendurch.

Wechselatmung für Kinder

Die Wechselatmung, Anuloma Viloma, ist für Kinder besonders geeignet. Der Yogameister Swami Vishnudevananda meinte, dass im alten Gurukula System, also den Schulen im alten Indien, Kinder besonders Wechselatmung geübt haben. Wenn Kinder regelmäßig die Wechselatmung üben, steigt ihre Konzentrationsfähigkeit, ihre Selbstbeherrschung und ihre Energielevel. Gerade die Wechselatmung gilt als besonders wirkungsvoll zur Entwicklung der geistigen Leistungsfähigkeit. Die Übung ist einfach, aber es ist nicht so einfach, sie so anzusagen, dass sie Kindern Spaß macht. Mit etwas Übung ist es aber sehr wohl möglich. Genaueres zur Wechselatmung auf (Internet Adresse angeben und ein Video). Viele Kinder lieben die Wechselatmung auch als Vorbereitung vor Klassenarbeiten und vor Prüfungen.

Bhramari, die Yoga Biene, für Kinder

Bhramari ist eine Atemübung, die Biene genannt wird. Bhramari heißt Bienenton. Dabei wird beim Einatmen ein schnarchendes Geräusch erzeugt, beim Ausatmen ein summendes Geräusch. Kinder lieben Bhramari und können so auch ihre Stimme kultivieren. Durch die Yoga Biene entwickeln Kinder auch ihre Lungenkapazität. Die Stimme wird melodiöser und kraftvoller, ruhiger.

Sitali, die Zungenatmung

Sitali ist die kühlende Atmung. Dabei wird durch den Mund eingeatmet und durch die Nase ausgeatmet. Die Kinder bilden dabei eine Rolle mit der Zunge und lassen beim Einatmen die Luft über die Zunge gehen, es entsteht ein zischendes Geräusch. Shitali, die Zungenatmung, hilft Kindern, ruhiger zu werden, abzukühlen. Shitali ist insbesondere an heißen Tagen zu empfehlen und auch zur Überwindung von Ärger.

Murccha, die beruhigende Atmung

Murccha ist die beruhigende Atmung. Murccha ist auch für Kinder geeignet. Murccha besteht daraus, die Ausatmung zu verlangsamen. Kinder können doppelt so lange ausatmen wie sie einatmen, das ist die einfache Variation von Murccha. Oder sie können die Ausatmung so lange verlangsamen wie es geht. Murccha ist sehr effektiv, um Ärger zu überwinden. Murccha kann also der Emotionskontrolle dienen und Ärgerenergie in positiv nutzbare Energie umwandeln.

Pranayama Programm bei Asthma bei Kindern

Immer mehr Kinder haben Asthma. Yoga Pranayama, Atemübungen, können Kindern und Jugendlichen sehr helfen, um Asthma zu überwinden. Folgendes Programm hat sich als hilfreich gezeigt bei Kindern, die Asthma haben:

  • Tiefe Bauchatmung im Liegen 1-2 Minuten lang
  • Drei Runden Kapalabhati
  • 5-10 Minuten Wechselatmung
  • 10 Runden Bhramari
  • Am Tag immer wieder die Bauchatmung üben, eventuell auch Murccha