Wenn

Buch: Wenn - von Swami KrishnanandaSwami Krishnanada Maharaj, einer der größten Philosophen und Mystiker seiner Zeit, hat viele Suchende auf der ganzen Welt durch persönlichen Kontakt, durch zahllose Gespräche, Vorträge und Lehrreden erleuchtet.

In diesen Heft: 108 prägnante Aussagen von Swami Krishnananda, gesammelt und niedergeschrieben von Swami Hamsananda.

(Englischer Originaltitel: If)

  1. Wenn die Erde dich nicht ausreichend durch ihre Schwerkraft herabziehen würde, würdest du in der Luft schweben. Und wenn die Sonne dich nicht gleichermaßen von oben ziehen würde, würdest du am Boden kleben und könntest deinen Fuß nicht heben.
  2. Wenn du immer im allumfassenden Bewusstsein lebst, bist du für nichts verantwortlich.
  3. Wenn dein Geist nicht richtig denkt, nützt selbst ein Mantra nichts.
  4. Wenn all die verschiedenen Selbst miteinander verschmelzen, entsteht ein größeres Selbst.
  5. Wenn ich dich in mir einschließe, schließt auch du mich in dir ein. So funktioniert die Welt.
  6. Wenn du ebenfalls zu dem wirst, was überall ist, dann wirst du das sehen, was überall ist.
  7. Wenn du zutiefst fühlst und überzeugt bist, dass, was immer du siehst, im Absoluten enthalten ist (einschließlich dir selbst und jedermann), dann ist das Meditation.
  8. Wenn dein Geist dazu in der Lage ist, sich auf das kosmische Gebilde einzustimmen, hast du keinerlei Probleme mehr.
  9. Wenn jenes universelle Prinzip nicht wirksam wäre, würdest du niemals etwas anderes als deinen Körper kennen.
  10. Wenn du etwas als eine Aufgabe ansiehst, hast du Zeit dafür. Du wirst die Zeit dafür finden; ansonsten ist es keine Aufgabe.
  11. Wenn die Gesellschaft etwas von dir braucht, musst du es als Opfer erfüllen.
  12. Wenn du schimpfst und klagst und es dann fürchtest, dann ist es kein Sadhana (spirituelle Praxis).
  13. Wenn du eine Gegenleistung erwartest, ist es eine selbstsüchtige Handlung.
  14. Wenn man sich nur nach Gott sehnt, kann man das nicht einen Wunsch nennen.
  15. Wenn die ganze Welt zum Subjekt geworden ist, gibt es keine Notwendigkeit, ihr zu entsagen.
  16. Wenn du überall nur Gott siehst und nichts anderes, ist das ein schöner Gedanke.
  17. Wenn du dem Geist erlaubst, sich an etwas Gutes zu heften, wird er nicht an etwas Schlechtem festhalten.
  18. Wenn du dich auf Gott zu bewegst, entfernst du dich von der sichtbaren Welt.
  19. Wenn du etwas denkst, erzeugt das Karma (Ursache und Wirkung). Jeder Gedanke erzeugt Karma.
  20. Wenn du jenseits des Geistes bist, kannst du nicht zornig werden. Es ist der Geist, der ärgerlich wird. Das Selbst kann nicht zornig werden. Es ist universelles Sein.
  21. Wenn du eine vollkommener Mensch bist, wirst du nichts begehren; da deine Persönlichkeit in jeglicher Hinsicht vollständig ist, hast du keine Wünsche.
  22. Wenn das Überleben selbst bedroht ist, verschwinden andere Wünsche von selbst.
  23. Wenn man sich als individuelle Existenz begreift, nennt man dieses Bewusstsein den Geist.
  24. Wenn du nur bestimmte Dinge lieben möchtest und nicht alles, ist es eine bedingte Liebe; aber wenn du alles gleichermaßen lieben kannst, ist es bedingungslos. Die Entscheidung liegt bei dir.
  25. Wenn Gott ein Ganzes ist, ist auch Seine Schöpfung ein Ganzes und auch du bist gleichermaßen ein Ganzes.
  26. Wenn ein Mensch dich so lange führen kann, bis eine solche Führung nicht mehr nötig ist, ist dies dein Guru (spiritueller Lehrer).
  27. Wenn du denkst, dass dir niemand auf der ganzen Welt überlegen ist, brauchst du keinen Guru. Aber wenn du meinst, dass es Menschen auf der Welt gibt, die dir überlegen sind, dann sind sie deine Lehrer.
  28. Wenn deine guten Taten keine Früchte bringen, sind sie bedeutungslos.
  29. Wenn dein Herz eins ist mit etwas, was auch immer es sein mag dann, dann wird es wie eine Mutter zu dir sein.
  30. Wenn alles rot ist und es nichts gibt, was nicht rot ist, kann man die roten Dinge nicht sehen.
  31. Wenn du unehrlich zu dir selbst bist, wirst du keinen Zentimeter Fortschritt machen.
  32. Wenn Brahman (das Absolute) sich selbst als die Welt ausgedrückt hat, kann die Welt nicht außerhalb des Brahman existieren.
  33. Wenn wir jetzt nicht Brahman sind, werden wir es auch zu keinem zukünftigen Zeitpunkt sein. Ein Nicht-Absolutes kann nicht in das Absolute verwandelt werden.
  34. Wenn es kein Sein als solches gibt, kann nichts existieren.
  35. Wenn man das Absolute mit dem Leben gleichsetzt, dann ist alles andere nur Tod.
  36. Wenn es keinen Gott gibt, kann es auch keine Welt geben.
  37. Wenn Brahman (das Absolute) als Ishwara (persönlicher Gott) erscheint, geschieht dies durch seine Kraft der Erscheinung, der Manifestation.
  38. Wenn es kein wirkliches Objekt gibt, kann es auch kein wirkliches Subjekt geben.
  39. Wenn das Selbst in allem ist, kann es kein Nicht-Selbst im Selbst geben; und solange ein Nicht-Selbst wahrgenommen wird, ist man nicht im befreiten Zustand.
  40. Wenn Gott als etwas verstanden wird, das verschieden vom Universum und seinen Bestandteilen ist, das heißt, wenn Gott ein Subjekt oder Objekt von etwas ist, dann wäre ein solcher Gott genauso vergänglich wie jedes sterbliche Wesen.
  41. Wenn ich als Individuum existiere, muss Ishwara (der persönliche Gott) existieren als derjenige, der von meiner Existenz weiß. Die Tatsache, dass ich bin, beweist, dass es Gott gibt und zwar als Bewusstsein meines Daseins.
  42. Wenn es Gott oder Ishwara nicht gibt, kann es weder mich noch die Welt geben.
  43. Wenn nicht allen Dinge eine letzte Ursache, die selbst keine Ursache hat, zugrunde liegt, kann nichts Verursachtes existieren oder bewusst werden.
  44. Wenn du dir ein Objekt bis zum tiefsten Kern seines Wesens erschließt, erschließt du die höchste Ebene des Universums.
  45. Wenn du aus deinem eigenen Selbst heraus leben kannst, bist du ein wahrer Gott.
  46. Wenn es kein regelndes Gesetz gäbe, würden Katastrophe und Chaos im Kosmos herrschen.
  47. Wenn der Geist an Marktplätze, Bahnhöfe, Bushaltestellen, Cafés und Parties denkt, bist du mitten in der Großstadt, selbst wenn du dich im tiefsten Dschungel befindest.
  48. Wenn du dich der ursprünglichen Grundlage aller Dinge zuwendest, nimmt der Einfluss von Maya (Illusion) oder Prakriti (materielle Natur) allmählich ab.
  49. Wenn sich jemand asozial verhält, ist er kein spiritueller, sondern ein törichter Mensch.
  50. Wenn alles mit allem verbunden ist, stimmt es nicht, dass es äußere Dinge gibt. Somit ist sogar deine Vorstellung von Dingen außerhalb falsch.
  51. Wenn du alles von einem Guru (spiritueller Lehrer) lernst, ist er dein einziger Guru, der alles umfasst.
  52. Wenn du mich ganz kennen willst, musst du zu mir werden, ansonsten kannst du mich nicht kennen.
  53. Wenn du die Schöpfung kennen willst, musst du in die Substanz der Schöpfung eintreten. Das nennt man Meditation.
  54. Wenn Sadhana (spirituelle Praxis) so intensiv ist, dass es den gesamten Kosmos anzieht, dann ist es wirkliches Sadhana.
  55. Wenn der Körper aus den fünf Elementen besteht, meinst du dann, du seiest außerhalb der Natur oder von ihr getrennt?
  56. Wenn du unabhängig von der Welt bist, siehst du Gott in allem.
  57. Wenn du spürst, dass das Absolute da ist, dann bist du frei. Wenn du es nicht spürst, bist du gebunden.
  58. Wenn du glaubst, dass Gott alles ist, dann solltest du nicht gleichzeitig an Nicht-Göttliches denken. Das ist das Wesen von Konzentration.
  59. Wenn du alle gesellschaftlichen Einrichtungen, von der UNO bis hin zur Familie, wirklich einmal untersuchst, wirst du feststellen, dass sie alle auf Selbstsucht begründet sind.
  60. Wenn du urteilst, beurteile die Beziehung zum Ganzen. Jedes Urteil ist ein allumfassendes Urteil – du beurteilst dich selbst. Die Gesamtheit des Bewusstseins ist Ishwara (der persönliche Gott).
  61. Wenn du etwas ständig ohne Unterbrechung liebst, ist das Meditation.
  62. Wenn Erziehung nicht die systematische Kunst ist, sich der Wirklichkeit schrittweise anzunähern, dann hat Erziehung keine wirkliche Bedeutung.
  63. Wenn Du glücklich bist, obwohl niemand dich sieht, ist das der Test für deine Spiritualität.
  64. Wenn alles in Ordnung wäre, gäbe es keinen Anreiz zu arbeiten.
  65. Wenn dies die einzige Wirklichkeit wäre, gäbe es niemanden, der Kenntnis von der Existenz der Materie hat.
  66. Wenn ein Streitgespräch, auch über Gott selbst, bedingt ist, wie kann man dann sicher sein, dass man über etwas wirklich Existierendes argumentiert?
  67. Wenn die Welt nur rein materieller Natur wäre, könnte niemand wissen, dass sie existiert.
  68. Wenn jemand wissen will, was Bewusstsein ist, muss er nur ein paar Sekunden lang die Augen schließen und nachspüren, woher und wie er weiß, dass er existiert.
  69. Wenn es im Menschen etwas Wirkliches gibt, dann muss dies ein Teil des Universums sein.
  70. Wenn das Leben ein gesundes Ganzes werden soll, muss das Alltagsleben von einer spirituellen und meditativen Grundeinstellung geprägt sein.
  71. Wenn jemand irgendwo ganz alleine leben würde, hätte ein Name keine Bedeutung für ihn.
  72. Wenn die Sonne nicht wäre, würden wir sterben; wir leben durch die Sonne.
  73. Wenn es einen sichtbaren Gott gibt, dann ist es die Sonne.
  74. Wenn dein Sein und Tun irgendeinen Wert haben, dann ist das Spiritualität.
  75. Wenn du deine Tage verbracht hast, ohne wenigstens ein klein wenig Befriedigung darüber, dass Du – in Seinen Augen – ein würdiges Kind Gottes geworden bist, dann sieh dein Leben als unwürdig verbracht an.
  76. Wenn du Swami Sivanandas Aussagen verstehst, verstehst du auch Shankaracharya (Shankara: berühmter indischer Philosoph und Heiliger; Vertreter der Vedanta-Philosophie, der Philosophie der Einheit).
  77. Wenn wir uns über das Hauptziel nicht im klaren sind, schwankt alles.
  78. Wenn das, was wir lernen, uns nicht frei macht und in unserem Selbst verankert, ist unser Wissen wertlos.
  79. Wenn Gott überhaupt etwas ist, dann ist Er spirituell. Wenn Er etwas tut, dann ist es eine rein spirituelle Handlung. Wenn es einen Zweck hinter Seinen Handlungen gibt, dann ist auch dieser rein spirituell.
  80. Wenn Narayana (Gott in seiner Urform, aus der die Welt entstanden ist; auch anderer Name für Vishnu, den Aspekt Gottes als Erhalter des Universums) wie die Sonne ist, ist Lakshmi (der weibliche Aspekt von Vishnu, der für die Manifestation des Göttlichen als Schönheit und Fülle steht) wie der Sonnenschein.
  81. Wenn du oder ich allein in einer Ecke weinen, mag das nicht ausreichen, um eine Inkarnation Gottes auf den Plan zu rufen.
  82. Wenn ich völlig mit dir übereinstimme, kann es keinen Konflikt geben. Wenn ich dich völlig ablehne, gibt es auch keinen Konflikt.
  83. Wenn wir heute großartig erscheinen, dann nur deshalb, weil wir Dummköpfe sind! Unsere Großartigkeit ist einfach Unwissenheit!
  84. Wenn der Körper (des Verstorbenen) tatsächlich unser Vater wäre, würden wir ihn nicht verbrennen und nicht mit Schüreisen stechen, als sei er nicht von Bedeutung.
  85. Wenn der Geist im philosophischen Sinne krank ist - nicht im medizinischen Sinne -, kann man kein Philosoph sein. Ein Philosoph ist psychisch gefestigt.
  86. Wenn wir ein sinnvolles Leben leben, ist es Religion.
  87. Wenn wir überhaupt einen Freund haben, dann ist es Gott.
  88. Wenn wir irgend eine Stütze haben, dann ist es Gott.
  89. Wenn jemand uns etwas lehren und beibringen kann, dann ist es Gott.
  90. Wenn deine Fragen überhaupt beantwortet werden können, dann nur von Gott allein.
  91. Was ist ein Mensch, wenn nicht ein Gedanke, ein Gefühl oder eine Reihe von Gedanken und Gefühlen?
  92. Wenn Handlung durch Denken ersetzt wird, folgt auf Denken „Sein“.
  93. Wenn das Auge etwas sieht, ist es das Prana (Lebensenergie), das sieht.
  94. Wenn die Nase riecht, ist es das Prana, das riecht.
  95. Wenn das Ohr hört, ist es das Prana, das hört.
  96. Wenn es kein „Anderes“ gibt, gibt es keine Furcht.
  97. Wenn die innere Lebenskraft glücklich ist, sind alle Teile des Körpers glücklich. Auch der Geist und der Intellekt sind dann glücklich. Das ganze Wesen ist glücklich.
  98. Wenn Gott bereits zur Welt geworden ist, können wir Gott nicht suchen. Er ist nicht mehr da. Er ist vollendet.
  99. Wenn wir Opferhandlungen ohne meditative Einstellung ausführen, sind sie so gut wie nichts.
  100. Wenn wir den wahren Gott verehren wollen, müssen wie Gott als das Selbst in allen Formen verehren, nicht als eine Form.
  101. Wenn du denkst, Gott ist irgendwo dort und du bist hier, wirst du für immer hier sein und Er wird dort sein.
  102. Wenn Macht ohne Wissen da ist, kann man sich die Folgen davon leicht vorstellen.
  103. Wenn man nicht mit dem Gesetz in Einklang ist, ist man schwach.
  104. Wenn man mit dem Gesetz in Einklang ist, ist man stark.
  105. Wenn es schon auf der menschlichen Ebene keine Entschuldigung ist, ein Gesetz nicht zu kennen, so verhält sich das ebenso auf der göttlichen Ebene.
  106. Wenn du in dieser Welt Ameisen verletzt hast, werden sie dich zu Fall bringen. Wer weiß, vielleicht kommst du in die Ameisenwelt?
  107. Wenn das spirituelle Prinzip fehlt, erfüllen sich nicht einmal die weltlichen Wünsche.
  108. Wenn du die Ursache des Todes kennst, kannst du dem Tod entkommen.

Verlagsinformation

Englischer Originaltitel: If

Aus dem Englischen übersetzt und herausgegeben vom Bund der Yoga Vidya Lehrer e.V.

Copyright:
The Divine Life Trust Society
P.O. Shivanandanagar – 249 192
Dist. Tehri-Garhwal, U.P., Himalayas, Indien

Deutsche Ausgabe 2003:
Yoga Vidya Verlag Volker Bretz
Gut Hoffnungstal
D-57641 Oberlahr

All copies for free distribution
Kostenlos erhältlich bei:
Yoga Vidya Verlag Volker Bretz
Gut Hoffnungstal
D-57641 Oberlahr

Andere kostenlose Literatur erhältlich bei:
Hans Joachim Schröer
The Divine Life Society
Kopenhagener Str. 40
D-30457 Hannover

Wenn 2

  1. Wenn der Geist müde oder widerwillig ist, solltest du nicht meditieren.
  2. Wenn du denken kannst wie Gott denkt, ist dies das größte Tapas (disziplinierte Praxis, Askese).
  3. Wenn der Körper durchlässig wird, wird er vergeistigt; wenn der Geist fest wird, wird er verkörperlicht.
  4. Wenn du weißt, welchen Ort du erreichen willst, kennst du auch den Weg dorthin.
  5. Wenn du das Absolute erreichst, verhältst du dich in der gleichen Weise wie das Absolute.
  6. Wenn starke Leidenschaften vorhanden sind, hört die Vernunft auf.
  7. Wenn du eine Blume im Garten berührst, hast du die Sterne im Himmel gestört.
  8. Wenn die Unwissenheit entfernt wurde, gibt es nichts weiteres mehr zu tun. Alles ist so klar wie das helle Licht des Tages.
  9. Wann werde ich frei sein? Wenn ich aufhöre zu existieren.
  10. Wenn sich die Meditation vertieft, kannst du deine Aktivitäten verringern und dich mehr und mehr der Meditation zuwenden.
  11. Wenn alles geht, kommt alles. Wenn alles kommen soll, muss auch alles gehen.
  12. Wenn allem entsagt wird, dann kommt gleichzeitig auch alles.
  13. Wenn jemand Moksha (Befreiung) erreicht, dann erhebt sich zugleich der gesamte Kosmos.
  14. Wenn du dich hilflos fühlst, dann denke an den unbesiegbaren Bhishma (eine Gestalt aus dem indischen Heldenepos Mahab-harata).
  15. Wenn ich dich liebe, liebe ich deine Seele, die Größe, Großartigkeit und Schönheit der Tiefe deiner Persönlichkeit, und nicht deine körperlichen Merkmale.
  16. Wenn alles geht, kommt Gott. Solange noch etwas da ist, ist Er ein wenig weiter entfernt.
  17. Wenn Gott für jemanden eintritt, kann niemand vor Ihm bestehen. Mit dieser Gewissheit nimm Zuflucht bei Ihm allein.
  18. Wenn Du müde bist, setze dich nicht hin um zu meditieren. Stehe für eine Weile auf und bewege dich in der Veranda. Gehe einfach von einer Seite zur anderen. So wird die Trägheit bald verschwinden.
  19. Wenn wir die Welt sehen, dann nimmt ein Teil der Welt in uns sich selbst als getrennt und außerhalb in Zeit und Raum gelegen wahr.
  20. Wenn du allein mit deiner Existenz in Form deines höheren Selbst zufrieden bist, dann hast du bereits alles getan. Die Notwendigkeit zu handeln hört auf.
  21. Wenn wir uns von dieser Einen Wirklichkeit abwenden, machen wir uns selbst zu Gefangenen.
  22. Wenn man Brahman (das Absolute, das Göttliche) kennt, kennt man alles.
  23. Wenn alle Verbindungen zurückgezogen, nach innen genom-men werden, löst sich das Individuum im reinen Sein auf.
  24. Wenn die spirituelle Praxis gut voranschreitet, kommt schnell die höchste Erfahrung der wahren Wirklichkeit.
  25. Wenn man das Höchste und das Tiefste erkennt, wird der Kno-ten im Herzen zerbrochen, alle Zweifel werden aufgelöst und al-le Handlungen hören auf.
  26. Wo es Individualität gibt, gibt es keine Allwissenheit oder All-macht. Wo diese sind, gibt es keine Individualität.
  27. Wenn die Gedanken zum Stillstand kommen, lösen sich alle Formen auf.
  28. Wenn das Selbst gereinigt ist, wird die Absolute Wahrheit in ihm offenbar. Dank seines ursprünglichen Wissens kann es das ganze Universum durch seine bloße Existenz oder sein Be-wusstsein der Vollkommenheit in die rechte Ordnung bringen.
  29. Wenn Vernunft auf den shrutis (offenbarte Schriften) basiert, gibt sie uns die Kraft, die Wahrheit zu lieben.
  30. Wenn das Wort „Brahman“ (das Göttliche) oder „das Absolute“ ausgesprochen wird, ist damit alles gesagt.
  31. Wo es Trennung gibt, gibt es kein Brahman, und wo keine Trennung ist, gibt es keine Welt.
  32. Wenn du dich zum Allmächtigen erhebst, erhebt sich die gesamte Schöpfung mit dir.
  33. Im Moment des Todes hilft dir deine Bildung nicht, dich von einem Bettler oder Analphabeten zu unterscheiden.
  34. Wenn die Seele aktiv wird, wirst du eine Art Aufbrechen deiner Persönlichkeit erleben.
  35. Wenn du dich für deine Mantra-Wiederholung nach Osten wendest, nimmst du jene Kraft, die aus dem Osten kommt, in dich auf.
  36. Wenn du dich in den Atman (das Selbst) versenkst, erschaust du das Selbst. Nur der Atman kennt den Atman.
  37. Wenn man erkennt, dass der Atman etwas anderes ist als die Hüllen (Körper, Geist, Gefühle), erkennt man ihn sofort als Brahman (das Absolute, das Göttliche).
  38. Wenn ein Mensch im Gefühl der Einheit aller Dinge verwurzelt ist, wird er ein Jivanmukta, d.h. schon während des Lebens befreit.
  39. Wenn der Atman sich im sattvika buddhi (Intelligenz im Zustand der Reinheit) widerspiegelt, nennt man das „chidabhasa“.
  40. Solange es jiva srishti (jiva = individuelle Seele, srishti = Schöpfung) gibt, gibt es Gebundenheit. Dies nennt man anvaya (Einheit, Verbundenheit).
  41. Wenn kein Gefühl von Individualität, jiva srishti, vorhanden ist, gibt es auch keine Gebundenheit. Dies ist vyatireka (Getrennt-sein, Gegensatz).
  42. Wenn der Geist gelernt hat, dass das Universum die Erscheinungsform des Absoluten ist, wird er nicht länger an Objekte denken.
  43. Wenn Prarabdha (das Karma, das sich jetzt auswirkt) zu Ende ist, hören alle Handlungen auf. Doch solange es noch wirkt, kann es nicht einmal durch die Kraft der Meditation überwun-den werden.
  44. Wenn der Geist völlig von den Sinnesobjekten zurückgezogen ist, ist der Höhepunkt erreicht; der Geist ist in Meditation über das Göttliche Wesen vollständig nach innen gerichtet.
  45. Wenn man die Ursache richtig verstanden hat, versteht man gleichzeitig das Wesen der Wirkung dieser Ursache.
  46. Wenn sich der Geist ein Objekt vorstellt, dann lass ihn in dem Objekt die gewaltige Tiefe Brahmans (des Absoluten, Göttli-chen) erkennen, welche die Wirklichkeit des Objektes ist und ohne die es nicht existieren kann.
  47. Wenn das Interesse an Namen und Formen aufhört, steht der Meditation über Brahman, das Absolute, nichts mehr im Weg.
  48. Wenn wir bei geöffneten Augen wirklich sehen können, erkennen wir, dass das Absolute, Brahman, sich überall ausbreitet; Namen und Formen überlagern nur diese absolute Existenz.
  49. Wenn das absolute Bewusstsein eine augenscheinliche Verbindung mit den drei Körpern - dem physischen grobstofflichen, dem feinstofflichen und dem kausalen Körper - eingegangen ist, dann wird es jiva (individuelle Seele) genannt.
  50. Wenn man zum Bespiel einen Stein sieht, sollte man dessen Seinsaspekt von seinem Namen und seiner Form trennten; so kann über das Wesen des Steins als einen Aspekt des Brahman (des Göttlichen) meditieren.
  51. Wenn du im Schlaf weißt, dass du schläfst, dann wird das „Samadhi“ (Überbewusstsein) genannt.
  52. Wenn du über das Absolute meditierst, denkst du in Wirklichkeit an dich selbst. Der Atman (das Selbst) ist nichts anderes als der Paramatman (das Höchste Selbst; Gott, der im Herzen weilt). Du verschmilzt damit.
  53. Wenn du schreibst, bewegt sich die Feder. Ist es die Feder, die schreibt?
  54. Wenn du träumst, scheinen die Objekte, die du im Traum siehst, wirklich zu sein; aber jetzt sind sie unwirklich. Du hast sie transzendiert.
  55. Wenn du atmest, verbindest du dich auf natürliche Weise mit dem kosmischen Prana (Lebensenergie). Die Absicht in der Meditation ist es, das eigene Prana mit dem kosmischen Prana zu verbinden.
  56. Als das Ego sich Gott näherte, verschwand Gott; denn Gott ist, und das Ego ist nicht. Deshalb konnte Indra (der König der En-gelswesen) das Absolute nicht sehen.
  57. Wenn das Objekt zum Subjekt wird, dann ist das Yoga. Du musst das Objekt als Subjekt sehen.
  58. Wenn du jemanden oder etwas als ein Objekt ansiehst, ist das eine Beleidigung für diesen Menschen oder diese Sache.
  59. Wenn dein Wille dem allumfassenden Willen zugewandt ist, werden dein Wunsch, Wille, Handeln und deine Art zu denken ein Teil des Gesetzes des Universums.
  60. Wenn du das Ganze vom Ganzen wegnimmst, bleibt trotzdem das Ganze. So soll symbolisch ausgedrückt werden, dass eigentlich nichts geschieht.
  61. Wann immer man anfängt zu denken, ist der Gedanke ein Gedanke an ein Objekt, sei es physisches Objekt oder eines in Form eines Begriffs, einer Vorstellung.
  62. Wenn wir sagen, dass Wahrheit nicht relativ ist, dann haben wir bereits alles über sie gesagt.
  63. Wenn der Mensch seine Zukunft nicht kennt, befindet er sich in einem Zustand der Unsicherheit.
  64. Wenn man krank ist, zum Beispiel, wenn man eine Erkältung hat, fühlt sich der ganze Körper krank und nicht nur die Nasen-löcher oder die Nase.
  65. Wenn man einem sehr starken Wunsch oder einer tiefen Leidenschaft unterliegt, funktioniert keine Logik mehr.
  66. Wenn die Reaktion aufhört, wenn ihr Druck weggenommen wird, dann verflüchtigt sich die Individualität und man erlangt Befreiung von der Knechtschaft des Getrenntseins.
  67. Wenn wir in einem Zustand der Meditation sind, sind wir in der Kirche Christi.
  68. Wenn man sich zur Meditation hinsetzt, sollte keinerlei Besorgnis da sein.
  69. Wenn Gott ist, hört der Mensch auf zu sein.
  70. Wenn es heißt, Gott sei transzendent und jenseits der Welt, bedeutet das nicht, dass Gott irgendwo oben im Himmel sitzt.
  71. Wenn das Bewusstsein eines Objektes bewusst ist, wird es Geist, Verstand, Denken genannt. Ohne Objekt kann der Geist nicht da sein.
  72. Wenn der Mensch lernt, in Einklang mit der Natur zu sein, ist das die erste Stufe des Yoga.
  73. Wenn du und ich an Gott denken, dann denken wir normalerweise an den (heldenhaften personifizierten) Gott der Epen, nicht an den (abstrakten, absoluten) Gott der Upanishaden (ein Teil der heiligen Schriften; Schlussteil der Veden) und der Veden (älteste indische heilige Schriften; Offenbarung).
  74. Wenn wir sagen, dass Christus der Menschensohn war, meinen wir damit, dass Er ein Ausdruck allumfassenden Menschseins war.
  75. Wenn du über neun hinausgehst, betrittst du die Unendlichkeit. Es gibt nur neun Zahlen. Es gibt keine zehn Zahlen.
  76. Wenn der Atman (das Selbst) durch die Unkenntnis seiner Natur verhüllt ist, beginnen die Winde der Wünsche als heftige Stürme zu wehen.
  77. Wenn du das Höchste Wesen erreichst, wirst du zu diesem allumfassenden. Du gehst nicht als Herr Soundso oder Frau Soundso dorthin.
  78. Wenn du den spirituellen Pfad betrittst, gehst du gleichzeitig den Pfad kosmischer Verbindung.
  79. Wenn wir vom Selbst sprechen, meinen wir damit, das Selbst ist Bewusstsein.
  80. Wenn du dich auf die Ebene Gottes erhebst, wirst du von einem Ozean erfüllt, der dich von allen Seiten mit nektargleichem Geschmack, Schönheit, Erhabenheit und Herrlichkeit überflutet.
  81. Wenn du ein äußeres Objekt begehrst, führt der Wunsch zu Bindung; aber der Wunsch führt zur Befreiung, wenn sein Gegenstand Gott ist.
  82. Wenn du einen äußeren Gegenstand siehst, siehst du ihn nicht in seiner wirklichen Form. Wir sehen Dinge nicht in ihrer ursprünglichen Art und Weise.
  83. Wenn sich der Geist ins Herz zurückzieht, bedarf er keiner weiteren Nahrung von außen.
  84. Als Gott die Welt erschuf, hat er keinen Fehler gemacht. Es ist ein Irrtum, anzunehmen, dass wir Seine Schöpfung verbessern.
  85. Wenn du über Brahman (das Absolute) nachdenkst, kannst du es dir nicht als etwas anderes als Vollständigkeit vorstellen.
  86. Wenn das Wissen über den Atman (das Selbst) aufsteigt, hört der Wunsch nach Dingen automatisch auf.
  87. Wenn wir denken, dass das Objekt, das wir erfahren, sich außerhalb von uns befindet, ist das unser Fehler.
  88. Wenn wir irgend einen Aspekt einer Sache unberücksichtigt lassen, kennen wir die Natur dieser Sache nicht wirklich.
  89. Wenn wir Wissen über eine Sache haben, dann sind wir nicht daran gebunden, sondern haben die Herrschaft darüber.
  90. Wenn du das Gesetz nicht verstehst, wirkt es sich auf dich aus.
  91. Wenn die letzte höchste Ursache erreicht ist, hört der Vorgang der Absorption auf.
  92. Wenn wir eine Handlung ausführen, laden wir etwas ein, rufen etwas herbei, erwecken die Aufmerksamkeit von etwas, um es zu erfahren.
  93. Wenn ein Objekt Teil unseres eigenen Körpers wird, stört es uns nicht länger, weil es gar kein mehr Objekt ist. Es ist ein Subjekt. Das Objekt ist durch Vaishvanara-Meditation („Vaishvanara“ = „allen Menschen gehörig“; Wachzustand; Sonne, Feuer) zum kosmischen Subjekt geworden.
  94. Wann immer wir ein Objekt sehen, sehen wir eine Seite des Absoluten, einen Aspekt der Manifestation eines einzigen Seins.
  95. Wenn der Körper alt wird, wird das (spirituelle) Herz nicht alt. Es wird nicht zerstört, wenn der Körper zugrunde geht. Es ist die Stadt der Götter.
  96. Wenn dieser Körper geht, dann geht auch der Atman (das Selbst), sofern der Körper der Atman ist.
  97. Wenn wir Gott suchen, ist es Gott, der von innen heraus spricht.
  98. Wenn wir im physischen Körper sind, fühlen wir uns nicht wohl, denn wir sind nicht in unserem natürlichen eigenen Zustand.
  99. Wenn wir behaupten, nur das Selbst allein existiere, dann bestätigen wir damit die Existenz eines einzigen Seins und schließen die Vielheit aus; und wenn wir davon sprechen, dass das Eine zu vielen wurde, sind wir uns des Einen und der Vielheit gleichzeitig bewusst.
  100. Wenn alles verschwunden ist, stellt uns alles, was gerade verfügbar ist, zufrieden.
  101. Wenn wir sagen, nur das Selbst allein existiere, dann heißt das nicht, das es vor vielen Jahren existiert hat und heute nicht mehr ist.
  102. Nur wenn Gott sich in uns offenbart, sind wir glücklich.
  103. Wenn ein Engel oder ein himmlische Wesen oder Gott eine sterbliche Hülle annimmt, wird das Subjekt zum Objekt und das Objekt zum Subjekt.
  104. Wenn wir einen Menschen oder ein Ding lieben, dann denken wir an sie. Wenn wir einen Menschen hassen, denken wir auch an ihn.
  105. Wenn wir uns nicht um den Körper und seine Bedürfnisse kümmern, fängt er an zu schmerzen.
  106. Wenn das Gleichgewicht durch irgend einen Umstand im Leben gestört ist, beginnen die Sorgen.
  107. Wenn wir uns nicht fügen wollen, unverschämt und grob sind, sind wir in einem Zustand der Gefühlsregung. Aber dies ist nicht die Art von Gefühl, von der wir im Zusammenhang mit Konzentration sprechen.
  108. Wenn wir ein geeignetes Konzentrationsobjekt suchen und wählen wollen, müssen wir darauf achten, ob es gefühlsmäßig zu uns passt.


Hari Om Tat Sat

Verlagsinformation

Englischer Originaltitel: When

108 prägnante Aussagen von Swami Krishnananda,
gesammelt und niedergeschrieben von Swami Hamsananda

Herausgegeben von:
THE DIVINE LIFE SOCIETY
- Zweigstelle Hannover -
Germany Zweite deutsche Ausgabe: 2003
Neu aus dem Englischen übertragen von Divya JyotiAufbereitet für das Internet: 2003

Hans-J. Schröer
(Divya Jyoti)
c/o THE DIVINE LIFE SOCIETY
- Zweigstelle Hannover -
Kopenhagener Str. 40D-30457 Hannover
© THE DIVINE LIFE Trust SOCIETY
P.O. Shivanandanagar 249192
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Himalayas, INDIA