Vers 27

Minnenigar Vaazhvai Virumbiya Yaan
Enne Vidhiyin Payaningu Idhuvo
Ponne Maniye Porule Arule
Manne Mayileriya Vaanavane

Siehe! Das blitzartige Leben begehre ich eifrig!
Warum das? Ist es hier so wegen meines schlechten Schicksals?
O Gold! O Edelstein! O Wahrheit! O Verkörperung der Gnade!
O König! O großartige auf dem Pfau reitende göttliche Vorsehung!


„O Gott, der Du selten bist wie Gold, der Du wie ein Edelstein strahlst, der Du die höchste Wirklichkeit bist, der Du eine Verkörperung von Gnade und Mitgefühl bist, der (ewige) König, der großartige Eine, der auf dem Pfau reitet! Wie kommt es, dass ich eifrig dieses blitzartige vergängliche Leben umarme (weil ich es für wirklich halte)? Ist es aufgrund meines schlechten Schicksals, dass es so ist?“

Erklärung:

Arunagiri sagt, dass wir diese vergängliche Welt für wirklich halten und ihr hinter herlaufen, weil wir die wirkliche Natur Gottes nicht kennen. Was ist die Natur Gottes? Er ist das einzige würdige Objekt; die Objekte der Welt sind vergänglich. Er ist wie Gold, eine seltene Substanz, die einen Wert an sich hat, die aus sich selbst leuchtet und dauerhaft ist. Er ist aus sich selbst leuchtend, wie der Karfunkelstein. Er ist die höchste Wirklichkeit, die Quelle von allem. Vor allem ist er eine Verkörperung von Mitgefühl, eine Masse von Liebe, eine konkrete Form der Gnade. Er ist der ewige König des Universums, im Gegensatz zur endlichen Natur der Dinge der Welt. Er reitet auf dem schnellen göttlichen Pfau, um seinen Verehrern sofort seine Segnungen zu gewähren.

Dieses Leben ist vergänglich. Alles hier geht vorüber. Veränderung ist der Charakter der Welt. Wie ein Blitz kommt und geht das Leben. Ehe er wahr genommen wird, verschwindet der Blitz. So unsicher ist das Leben. Jetzt ist es und schon verschwindet es. Und selbst dieses kurze, unsichere Leben ist auf jeder Stufe voller Schmerz, Leiden und Sorge. Wir sehen täglich vor unseren Augen, dass Menschen und Dinge vergehen und dennoch hängen wir an ihnen, in der eitlen Hoffnung, Genuss von ihnen zu bekommen. Dieser unser Körper ist selbst vergänglich und die Dinge der Welt sind auch vergänglich; entweder wir können zu jeder Zeit sterben oder die Dinge können jeden Moment verschwinden. Und dennoch verlässt uns die mit ihnen verbundene Täuschung nicht! „Warum ist das so?“, fragt sich Arunagiri und fügt hinzu, dass es aufgrund unseres Schicksals so sein könnte. Seit vielen Geburten jagen wir den weltlichen Objekten nach und haben diese liebkost. Werden sie uns jetzt einfach verlassen, weil wir sagen „Ich möchte sie nicht, ich möchte nur Gott?“ Nein. Die Welt hat uns im Griff und hat dies weiterhin, weil wir sie wollten und ihr nachgerannt sind, auch wenn wir es jetzt vielleicht nicht wollen.

Häufig verstehen Sadhakas nicht warum der Einfluss von weltlichen Objekten, Unglück und Leiden so hartnäckig ist, obwohl sie ernsthaft die weltlichen Objekte ablehnen und Gott mit wahrer Liebe suchen. Gläubige, die sich wirklich Gott hingeben, die ihn ehrlich suchen, finden sich häufig in der misslichen Lage einer inneren, unverständlichen Sehnsucht nach der Welt in Form von subtilen Wünschen. Sie wissen nicht warum. Auch Arunagiri befindet sich oder viel mehr versetzt sich in diesen Zustand und gibt einen Hinweis auf dieses seltsame Rätsel. Die Dinge, die man früher wollte und gerne hatte, kommen und machen jetzt ihren Anspruch geltend, obwohl man sie jetzt nicht will, sagt Arunagiri. Dies ist der Grund für das gegenwärtige Leiden ernsthafter Aspiranten. Aber der Heilige möchte darüber hinaus zu einem größeren Geheimnis vorstoßen. Wir wollten sie früher, darum kommen sie jetzt; ebenso werden sie uns bald in Ruhe lassen, weil wir sie jetzt nicht wollen, wenn die Kraft, die sie angezogen hat, vorüber ist. Unsere gegenwärtige Schwierigkeit sollte uns daher nicht von unserem Streben nach Gott abhalten. Genauso wie die Dinge, die wir früher wollten, jetzt kommen, wird Gott, den wir jetzt ernsthaft suchen, sicher kommen. Also gibt es eine Garantie, dass Gott kommen wird, wenn wir ihn wollen.

Und wie um uns zu überzeugen, erzählt der Heilige im nächsten Vers seine glorreiche spirituelle Erfahrung der Vision Gottes. Der anhaltende Einfluss der vergänglichen Welt auf uns, obwohl wir wirklich Gott wollen, sollte uns nicht entmutigen, sondern sollte eine Quelle der Inspiration sein, um uns zu größeren Anstrengungen zu treiben, Gott zu erreichen, dessen Erreichung durch genau das gleiche Gesetz sichergestellt ist, das fehlerlos arbeitet. Was für eine Ermutigung für entmutigte und erschöpfte Seelen! Indem wir so die vergängliche Natur des phänomenalen Lebens erkennen, sollten wir unsere Aufmerksamkeit auf Gott richten, der das Höchste Wesen ist, die ewige Wirklichkeit, ein Ozean des Mitgefühls, immer bereit, jenen zu helfen, die bei Ihm Zuflucht suchen; und die Welt wird uns dann bald nicht mehr im Griff haben.

Die einzige Hilfe, von den Fängen des Karmas frei zu werden, das uns immer und immer wieder in dieses flüchtige Leben bringt, ist, Dich Gott zuzuwenden. Darum sagt Arunagiri: „O Gott, ist es aufgrund meines (schlechten) Schicksals, dass ich jetzt leide und dieses vergängliche Leben für wirklich halte?“ Solche depressiven Stimmungen kommen im Leben des Sadhakas vor, selbst nach beträchtlichem Fortschritt. Aber es gibt keinen Platz für Verzweiflung, denn „Er ist eine Verkörperung des Mitgefühls, Er ist die ewige Wirklichkeit, er ist das Unveränderliche.“ Was für ein gegensätzlicher Vergleich. Das Leben ist vergänglich wie der Blitz, der in einem Moment aufleuchtet und verschwindet; Gott ist ewig und gnadenvoll. Lass den sinkenden Geist daher Trost finden und mit seinem Sadhana fortfahren, in Erwartung des Tages, wo Seine Gnade dämmern wird. Das ist die Anweisung des Heiligen.

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Wenn also der Jiva in dem „stützenlosen“ Zustand unerschütterlich seine Meditation über das Selbst bzw. Gott fortführt, beginnt sich als Antwort auf seine Gebete (Vers 26) göttliche Gnade aus dem Inneren zu manifestieren und Gott wird als eine seltene Kostbarkeit wahrgenommen, als die aus sich selbst leuchtende Wirklichkeit, als Gnade, als der innere König (als Gold, Edelstein usw.). Diese Erfahrung ist selbst so einmalig und freudevoll, dass er bedauert, seine spirituelle Praxis nicht früher aufgenommen zu haben, sondern sein Leben bislang damit verschwendet zu haben, dem (flüchtigen Genuss des) phänomenalen Leben hinterherzurennen. Natürlich versöhnt er sich, indem er sagt „Dies ist wahrscheinlich so aufgrund meines Prarabdha Karmas (Schicksals, in diesem Leben wirksam gewordenes Karma).“ Er fährt in der Meditation fort und vertieft sie, bis er einen flüchtigen Blick auf das Kosmische Bewusstsein bekommt, was im nächsten Vers beschrieben wird.