Mehrere Faktoren können die Gedankenkraft stärken:
Allerdings möchte ich hier ein paar warnende Sätze einfügen: Manche Menschen denken, dass sie mit ein paar negativen Gedanken großen Schaden angerichtet hätten. Oder sie denken, jemand anderes habe ihnen mit seinen Gedanken viel Unglück zugefügt. Verfalle nicht in diesen Irrtum. Grundsätzlich kann nur das geschehen, was im Karma der betreffenden Person angelegt ist. Niemand kann dir etwas Negatives zufügen, was nicht in deinem Karma enthalten ist und an dem du nicht wachsen würdest. Umgekehrt kannst auch du niemandem etwas zufügen, was nicht in seinem/ihrem Karma ist. Allerdings gilt: Wenn jemand einem anderen bewusst Schaden zufügt, tritt das Gesetz der Kompensation in Kraft, wie ich unten darlegen werde.
Überschätze also weder deine eigene Gedankenkraft noch die Gedankenkraft anderer. Nutze deine Gedankenkraft auf positive Weise.
Ich will hier ein Beispiel geben: Vor vielen Jahren kam eine Frau zu mir zur Beratung. Sie sagte, sie hätte ein schlechtes Gewissen, weil sie jemanden umgebracht hätte. Ich war schon am Überlegen, ob das unter das Beichtgeheimnis fällt oder ob ich den Staatsanwalt informieren müsse… Dann führte sie das etwas näher aus: Sie hätte sich einige Tage lang furchtbar über ihren Chef geärgert. Eines Morgens sagte sie sich: „Ich wünschte, er baut einen Unfall und stirbt.“ Am gleichen Abend hatte der Chef tatsächlich einen Autounfall und kam dabei um. Seitdem glaubte sie, sie hätte ihn umgebracht.Es hat mich sehr viel Überredungskunst gekostet, ihr beizubringen, dass sie ihn nicht umgebracht hat, sondern dass dieses Zusammentreffen von innerer Phantasie und äußerem Ereignis in diesem Fall nur zufällig war. Man kann niemanden mit ein paar Gedanken umbringen. Ich habe noch etwas mehr mit der Frau gesprochen. Sie hatte öfter solche Gedanken gehabt: Wenn sie sich über jemanden ärgerte, sagte sie sich fast automatisch: „Ich wünschte, er würde in einem Unfall sterben.“ Außer diesem Chef waren die anderen alle noch am Leben…
Gar nicht so wenige Menschen haben selbstzerstörerische Gedanken bis zum Selbstmord. Andere haben Gewaltphantasien. In der Jungschen Psychologie wird das als „Schatten“ bezeichnet. Natürlich sollte man lernen, damit umzugehen und solche Gedanken nicht in die Tat umzusetzen. Aber ein Aspirant sollte nicht glauben, dass er damit negativ auf die Welt einwirken würde.
Falle also bitte nicht in dieses magische Denken, dass ein falscher Gedanke schon große Katastrophen hervorruft. Entwickle kein schlechtes Gewissen, nur weil du einmal etwas Schlechtes gedacht hast.
Bemühe dich, deine Gedanken hauptsächlich positiv zu machen. Entwickle Selbstvertrauen und Gottvertrauen. Schicke Gedanken des Wohlwollens zu allen Wesen. Nutze Visualisierung und Affirmation, um anderen im Dienst Gottes zu helfen.
Ich schreibe betont „hauptsächlich positiv“, da auch „negatives Denken“ seinen Platz hat. Es ist gut, auch mit Fehlschlägen zu rechnen, sich worst-case-Szenarien auszumalen. So ist man auf die Wechselfälle des Lebens vorbereitet. Angst macht vorsichtig, Ärger aktiviert und kann zu positivem Engagement führen. Niedergeschlagenheit kann dazu führen, dass man sich Zeit gönnt, etwas zu verarbeiten. Positiv denken heißt auch, die verschiedenen Fähigkeiten des eigenen Geistes wertzuschätzen. Automatisches Durchspielen von Szenarien oder auch zwanghafte Gedanken haben auf die physische Wirklichkeit keine besondere Wirkung.
Bewusst hervorgerufene Gedanken dagegen können ihre positive Kraft entfalten und in vielerlei Hinsicht segensreich sein. 2 Arten von Affirmationen empfehle ich jedem Aspiranten für jeden Tag: