Das große Yoga Vidya Puja Buch

Śrī-sūkta

Lakṣmī Devī (Vers. 1 - 32)

om
hiraṇya-varṇāṃ hariṇīṃ ' suvarṇa-rajata-srajām।
candrāṃ hiraṇ-mayīṃ lakṣmīṃ ' jātavedo ma ā vaha॥ 1॥

1. O allwissender Feuergott, sei gnädig und stimme Mahālakṣmī [die Göttin des Wohlstands] günstig, diejenige, deren Körper von goldener Farbe ist; diejenige, die mit goldenen und silbernen Girlanden geschmückt ist; diejenige, deren sāṛī [indische Frauenkleidung] gelb ist und deren Gesicht wie der Vollmond ist und deren Augen die Menschheit mit milder Gnade segnen. O Jātaveda [Feuergott],
sei gnädig und berichte Ihr von unseren demütigen Bitten.

tāṃ ma ā vaha jātavedo ' lakṣmīm anapagāminīṃ।
yasyāṃ hiraṇyaṃ vindeyaṃ ' gām aśvaṃ puruṣān aham॥ 2॥

2. O großer Feuergott, mit dem Segen von Mahālakṣmī werden jegliche Art von Wohlstand und Besitz zu mir kommen: Familie, Kinder, Pferde, Nutztiere und Gold. Mit der Ankunft der Göttin Lakṣmī in meinem Haus wird der Wohlstand unvergänglich sein. Gesundheit, Freunde, Wissen, immerwährender Frieden und die letztendliche Befreiung – all diese Arten von Wohlstand werden mein sein mit der Ankunft Lakṣmī-s, der universellen Mutter, in meinem Haus.

aśva-pūrvāṃ ratha-madhyāṃ ' hasti-nāda-prabodhinīm।
śriyaṃ devīm upahvaye ' śrīr mā devī juṣatām॥ 3॥

3. Diese Göttin, in deren Prozession sich die himmlischen Pferde und die göttlichen Wagen befinden, und die Elefanten, die den Klang „oṃ“ trompeten, welcher dieser Göttin gefällt, Sie ist Gajalakṣmī oder Lakṣmī, die von den Elefanten verehrt wird. O Agni, ich rufe diese Kraft, die Gemahlin von Viṣṇu an. Möge ich Ihren Segen erhalten.

kāṃso 'smi tāṃ hiraṇya-prākārām '
ārdrāṃ jvalantīṃ tṛptāṃ tarpayantīm।
padme sthitāṃ padma-varṇāṃ ' tām ihopa hvaye śriyam॥ 4॥


4. Diejenige, die auf dem erblühten tausendblättrigen Lotos sitzt; diejenige, deren Körper die Farbe des Lotos hat; möge diese große Göttin, die mitfühlende, strahlende, immer lächelnde, die alle Wünsche Ihrer Verehrer erfüllt, möge Sie meine Gebete hören. Ich rufe diese Mutter von goldener Farbe [Mahālakṣmī] an.

candrāṃ prabhāsāṃ yaśasā jvalantīṃ '
śriyaṃ lloke deva-juṣṭām udārām।
tāṃ padminīm īṃ śaraṇam ahaṃ prapadye
[a]lakṣmīr me naśyatāṃ tvāṃ vṛṇe॥ 5॥

5. Ich rufe Mahālakṣmī an, die wie der Vollmond und wie der Blitz strahlt. Ihr Ruhm ist alldurchdringend. Die Bewohner des Himmels verehren Sie konstant. Sie ist prächtig. Ihre wohlwollenden Hände sind wie Lotosblumen. Ich nehme Zuflucht bei Ihren Lotosfüßen. Lass Sie meine Armut für immer beenden. O Mutter Lakṣmī, ich nehme Zuflucht zu Deinen Lotosfüßen.

āditya-varṇe tapaso 'dhi jāto '
vanas-patis tava vṛkṣo 'tha bilvaḥ।
tasya phalāni tapasā nudantu '
māyāntarā yāś ca bāhyā alakṣmīḥ॥ 6॥

6. O universelle Mutter, die Du wie die Sonne scheinst, es ist durch Deine Buße, dass die heiligen Bäume Bilva und Tulasī geboren wurden. Sie symbolisieren den Baum des Lebens. Die Früchte dieses Baumes des Lebens beseitigen sowohl unsere äußere als auch unsere innere Armut. Mit anderen Worten, segne uns mit innerem Licht und äußerer Unabhängigkeit und Fülle.

upaitu māṃ deva-sakhaḥ ' kīrtiś ca maṇinā saha।
prādur-bhūto 'smi rāṣṭre 'smiṃ ' kīrtim ṛddhiṃ dadātu me॥ 7॥

7. O große Devī, führe uns mit Deinem Segen zu Kubera, dem Hüter der Götter; zu seinem Freund, Maṇibhadra, dem Schutzherrn des Wohlstandes; und zu Kīrti, der Göttin des Ruhmes, welche die Tochter von Dakṣaprajāpati ist.

kṣut-pipāsā-malāṃ jyeṣṭhām ' alakṣmīṃ nāśayāmy aham।
abhūtim asamṛddhiṃ ca ' sarvān nirnuda me gṛhāt॥ 8॥

8. Die Göttin des Hungers und Durstes, diejenige, die bis auf das Skelett abgemagert ist; ich wünsche mir den Tod dieser Göttin der Armut. O Mahālakṣmī, mögest Du gnädig jegliche Angst vor Armut und Missgunst aus meinem Haus vertreiben. Mit anderen Worten, segne mich immerfort mit Fülle und Freude.

gandha-dvārāṃ durādharṣāṃ ' nitya-puṣṭāṃ karīṣiṇīm।
īśvarīṃ sarva-bhūtānāṃ ' tām ihopahvaye śriyam॥ 9॥

9. Ich rufe die höchste Göttin Lakṣmī an, damit Sie für immer in meinem Heim wohnt. Sie ist die höchste Schutzkraft und die Göttin aller Universen und kosmischen Elemente. Sie ist die Mutter Erde, die große Zufriedenheit schenkt. Ihr Segen bringt uns den Wohlgeruch der Sandelholzpaste. Möge diese Īśvarī für immer in mir präsent sein.

manasaḥ kāmam ākūtiṃ ' vācaḥ satyam aśīmahi।
paśūnāṃ rūpam annasya ' mayi śrīḥ śrayatāṃ yaśaḥ॥ 10॥

10. Möge Lakṣmī all meine Wünsche erfüllen. Möge ich Vervollkommnung erlangen. Mögen meine Worte Wahrheit werden. Möge ich mit Vieh, Wohlstand, Nahrung, Milch und Honig beschenkt werden, um dies mit allen zu teilen. Möge diese ehrenwerte Göttin in Form von unsterblichem Ruhm in mein Heim kommen.

kardamena prajā bhūtā ' mayi sambhava kardama।
śriyaṃ vāsaya me kule ' mātaraṃ padma-mālinīm॥ 11॥

11. Wir sind die Nachkommen unseres Vorfahrens, des weisen Kardama, der einer der Söhne der Göttin Lakṣmī ist. Wir rufen diesen weisen Kardama an, um in seiner Familie die universelle Mutter [Mahālakṣmī] aufzunehmen, die mit Girlanden aus Lotosblumen geschmückt ist. So sei es.

āpaḥ sṛjantu snigdhāni ' ciklīta vasa me gṛhe।
ni ca devīṃ mātaraṃ ' śriyaṃ vāsaya me kule॥ 12॥

12. Wir rufen einen weiteren Sohn von Lakṣmī namens Ciklīta an. Möge er in unserem Heim wohnen und möge seine Mutter, Mahālakṣmī, in unserer Familie wohnen.

ārdrāṃ puṣkariṇīṃ puṣṭiṃ ' piṅgalāṃ padma-mālinīm।
candrāṃ hiraṇ-mayīṃ lakṣmīṃ ' jātavedo ma ā vaha॥ 13॥


13. O Feuergott, mögest du Mahālakṣmī günstig stimmen, die Vernichterin aller Dämonen, die jedoch barmherzig mit Ihren Anhängern ist, der Aufenthaltsort der Gunst, die vollständigen Schutz gewährt, außerordentlich schön ist, mit wertvollen Gewändern geschmückt ist, die wie tausend Sonnen scheint; möge diese Hiraṇmayī, die goldenfarbige Göttin, an uns Gefallen finden.

ārdrāṃ yaḥ-kariṇīṃ yaṣṭiṃ ' suvarṇāṃ hema-mālinīm।
sūryāṃ hiraṇ-mayīṃ lakṣmīṃ ' jātavedo ma ā vaha॥ 14॥

14. O Feuergott, ich bete noch einmal zu Dir, um die Gegenwart von Lakṣmīdevī anzurufen. Die Mutter, die barmherzig ist und die mit Ihrer Lotosblumenhand segnet, möge diese gelbgewandete, mit Lotosblumen geschmückte, mondgesichtige Göttin den auserlesenen Kelch des Segens über uns ergießen.

tāṃ ma ā vaha jātavedo ' lakṣmīm an-apa-gāminīm।
yasyāṃ hiraṇyaṃ prabhūtaṃ '
gāvo dāsyo 'śvān vindeyaṃ puruṣān aham॥ 15॥

15. O Feuergott, bitte bete zu Lakṣmī, auf dass wir mit unerschöpflichem Reichtum gesegnet werden. Möge dieser Wohlstand die größte Freude und Frieden mit sich bringen, mit allem materiellen Komfort, Kühen, Dienern, Pferden, Familie und guten Kindern und dem Höchsten von allem – Befreiung.

yaḥ śuciḥ prayato bhūtvā ' juhuyād ājyam anv aham।
sūktaṃ pañca-daśarcaṃ ca ' śrī-kāmaḥ satataṃ japet॥ 16॥

16. Wer auch immer wünscht, wohlhabend und besitzend zu sein, gesund und friedvoll, möge während jeder Strophe das Opfer von geklärter Butter in das Feuer gießen, wenn man die oben genannten fünfzehn mantra-s, die Mahālakṣmī, der Göttin des Wohlstands und Glücks, gewidmet sind, rezitiert. Möge dieses „Śrī-śūkta“, dieses Gebet an Lakṣmī, den höchsten Segen der Freude jetzt und in der Zukunft bringen.

padmānane padma-ūrū ' padmākṣī padma-sambhave।
tan me bhajasi padmākṣī ' yena saukhyaṃ labhāmy aham॥ 17॥

17. O lotosäugige Göttin, geboren im Lotos, auf einem Lotos sitzend, mit Beinen wie eine Lotosblume, sei mir gnädig, sodass ich Glückseligkeit erlange.

aśva-dāyī go-dāyī ' dhana-dāyī mahā-dhane।
dhanaṃ me juṣatāṃ devi ' sarva-kāmāṃś ca dehi me॥ 18॥

18. O Göttin überfließender Fülle, Geberin von Pferden, Kühen und Wohlstand, möge Wohlstand zu mir kommen, um all meine Wünsche zu erfüllen.

padmānane padmavi padma-patre '
padma-priye padma-dalāyatākṣi।
viśva-priye viśva-mano 'nukūle '
tvat-pāda-padmaṃ mayi saṃ ni dhatsva॥ 19॥

19. O Göttin, die Du den Lotos liebst, aus dem Lotos geboren bist, Lotosblumen
in den Händen hältst, und deren Augen wie Lotosblätter sind, von jenseits der
Welt bist Du, begünstigt von Viṣṇu, stelle auf mich Deine Lotosfüße.

(putra-pautraṃ dhanaṃ dhānyaṃ' hasty-aśvādi-gave ratham।
prajānāṃ bhavasi mātā ' āyuṣmantaṃ karotu me॥ 20॥

dhanam agnir dhanaṃ vāyur ' dhanaṃ sūryo dhanaṃ vasuḥ।
dhanam indro bṛhaspatir ' varuṇaṃ dhanam astu me॥ 21॥

vainateya somaṃ piba ' somaṃ pibatu vṛtra-hā।
somaṃ dhanasya somino ' mahyaṃ dadātu sominaḥ॥ 22॥ )

na krodho na ca mātsaryaṃ ' na lobho nāśubhā matiḥ।
bhavanti kṛta-puṇyānāṃ ' bhaktānāṃ śrī-sūktaṃ japet॥ 23॥

23. Die gütigen und glücklichen Menschen, die Anhänger der Göttin des Wohlstands sind und die immer wieder das „Śrī-śūkta“ [15 Verse] rezitieren, werden weder vom Zorn berührt, noch von Neid, noch von Gier; ihr Geist neigt sich nicht dem Bösen zu.

sarasija-nilaye saroja-haste dhavalatarāṃśuka
           gandha-mālya-śobhe।
bhagavati hari-vallabhe mano-jñe

           tri-bhuvana-bhūti-kari prasīda mahyam॥ 24॥

viṣṇu-patnīṃ kṣamāṃ devīṃ ' mādhavīṃ mādhava-priyām।
lakṣmīṃ priya-sakhīṃ devīṃ ' namāmy acyuta-vallabhām॥ 25॥

(mahā-lakṣmī ca vidmahe ' viṣṇu-patnī ca dhīmahi।
tanno lakṣmīḥ pracodayāt॥ 26॥

śrī-varcasvam āyuṣyam ārogyam
āvidhāc chobhamānaṃ mahīyate।
dhānyaṃ dhanaṃ paśuṃ bahu-putra-lābhaṃ
śata-saṃvatsaraṃ dīrgham āyuḥ॥ 27॥

padma-priye padmini padma-haste '
padmālaye padma-dalāyatākṣi।
viśva-priye viṣṇu-mano'nukūle '
tvat-pāda-padmaṃ mayi san-ni-dhatsva॥ 28॥ )

oṃ śriye jāta[ḥ] śriya ā nir[i]yāya '
śriyaṃ vayo janitṛbhyo dadhātu।
śriyaṃ vasānā amṛtatvam āyan '
bhajanti sadyaḥ savitā vidadhyūn॥ 29॥

śriya evainaṃ tac-chriyām ādadhāti।
santatam ṛcā vaṣaṭ-kṛtyaṃ sandhattaṃ।
sandhīyate prajayā paśubhiḥ। ya evaṃ veda॥ 30॥

om
mahā-devyai ca vidmahe ' viṣṇu-patnyai ca dhīmahi।
tanno lakṣmīḥ pracodayāt॥ 31॥

oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ

oṃ tacchaṃyor ā vṛṇīmahe
gātuṃ yajñāya gātuṃ yajñpataye
daivī svastir astu naḥ
svastir mānuṣebhyaḥ
ūrdhvam jigātu bheṣajam
śanno astu dvipade śam catuṣpade
oṃ śāntiḥ śāntiḥ śantiḥ
oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ॥ 32॥

• Mit dem Vervollständigen des Shri Sukta sollte der Abhisheka (das rituelle Übergießen der Murtis) beendet sein. Es sollte zeitlich so eingerichtet werden, dass diese beiden Dinge zur gleichen Zeit ausgeführt werden.

• Als Nächstes werden die Gottheiten sorgfältig abgetrocknet.

• Bhajans und Hymnen können gesungen werden.

Tilaka

• Asche, Sandelholzpaste und Kumkuma werden auf Stirn, Hände und Füße der Gottheiten (immer mit Ganesha beginnend) aufgetragen. Die Paste wird zuerst auf Stirn und Hände der Gottheiten aufgetragen, und danach auf die Füße.

• Dann rezitiert der Pujari:

     oṃ tatpuruṣāya vidmahe
     mahādevāya dhīmahi
     tanno rudraḥ pracodayāt

Wir erfassen das gefeierte höchste Wesen (puruṣa) und meditieren über den großen Gott; möge Rudra uns anspornen, dies zu tun. (Dies ist der Rudra Gayatri Mantra)

    gandha-dvārāṃ durādharṣāṃ ' nitya-puṣṭāṃ karīṣiṇīm।
    īśvarīṃ sarva-bhūtānāṃ ' tām ihopahvaye śriyam॥
    gandhān dhārayāmi

Ich rufe die höchste Göttin Lakṣmī an, damit Sie für immer in meinem Heim wohnt. Sie ist die höchste Schutzkraft und Göttin aller Universen und kosmischen Elemente. Sie ist die Mutter Erde, die Geberin großer Zufriedenheit. Ihr Segen bringt uns den Duft der Sandelholzpaste. Möge Īśvarī für immer in mir präsent sein.

• Trage als Nächstes Kumkuma (rotes Pulver) auf die Stirn aller Gottheiten (Murtis) auf und wiederhole:

    om aiṃ tripurā-devyai ca vidmahe
    klīṃ kāmeśvaryai ca dhīmahi
    sauṃ tan naḥ klinne prachodayat।

und

    om aiṃ hrīṃ klīṃ cāmuṇḍāyai vicce namaḥ।

• Dies sind die Bija Mantras für die göttliche Mutter: aiṃ – Sarasvati; hrīṃ – Durga; klīṃ – Lakshmi

Alaṅkāra

• Jetzt werden die Gottheiten in verzierte Gewänder gekleidet, mit Gold, Malas und Blumen geschmückt. (Die Gewänder und Malas sollten nach jedem Gebrauch gewaschen werden.)

Arcanā

• Der nächste Teil der Verehrung ist die Archana, die Verehrung mit Blumen. Die verschiedenen Namen der Gottheiten werden gesungen und Blumen (und Reis) werden mit jedem Namen dargebracht. Jedem Namen geht die heilige Silbe oṃ voran und jeder Name endet mit namaḥ („Verneigung“). Wenn der Pujari namaḥ singt, sollte er sacht Blumen oder Reis als Opfergabe zu den Füßen Gottes (der Murtis) darbringen.