Tipps und Übungen für Meditation für Kinder. Wenn Kinder Meditation üben, erfahren sie mehr Entspannung, mehr Gelassenheit, mehr Selbstvertrauen und Lebensfreude. Meditation verhilft Kindern zu besserer Gesundheit, psychischer Stabilität und verbesserter kognitiver Leistung. Kinder können schon in der Grundschule Meditation spielerisch üben – und im Jugendlichenalter ernsthaft praktizieren, ohne es zu übertreiben.
Wenn Kinder Meditation üben, erfahren sie eine Vielzahl von Wirkungen. Meditation verhilft Kindern zu mehr Entspannung, zu mehr Selbstvertrauen, zu innerer Ruhe. Gerade in einer Zeit der Hektik und Unruhe, des Leistungsdrucks und der Ablenkung durch Social Media, Internet etc., ist Meditation für Kinder eine Oase der Ruhe und der Regeneration. Wenn Kinder schon im Kindergarten, Grundschule oder auch im Jugendlichenalter Meditation üben, dann greifen sie später in Zeiten von innerer Anspannung auf Meditation zurück. Meditation ist eine so wichtige Fähigkeit des Menschen, die in so vielen Situationen wichtig ist. Und gerade in einer Zeit der vielfältigen Anforderungen und Ansprüche, ist regelmäßige Meditation das, was Menschen körperlich und psychisch gesund hält. Studien zur Wirkung von Meditation für Kinder findest du unter dem Stichwort Wissenschaftliche Studien Yoga für Kinder und Jugendliche.
Kinder, die Meditation üben, haben weniger Kopfweh, weniger Rückenschmerzen, weniger Asthma. Sogar die Wahrscheinlichkeit für Übergewicht sinkt. Im Jugendlichenalter verringert Meditation Essstörungen wie Bulimie und Anorexie und die Wahrscheinlichkeit von Drogensucht und Alkoholexzessen. Kinder, die meditieren, sind insgesamt gesünder.
Meditation gibt Kindern Momente der Ruhe. Mit Meditation können Kinder lernen, sich vom Alltagsstress zu lösen. Meditation fördert die emotionale Intelligenz, die Fähigkeit zur Selbststeuerung. Kinder können lernen, dass sie in der Meditation Gefühle der Angst, des Ärgers, der Niedergeschlagenheit aushalten und annehmen können. Und Kinder können lernen, dass es um wieder zur Ruhe zu kommen und zu neuer Freude zu kommen, nichts anderes bedarf als ein paar Minuten Meditation. Kinder die Meditation üben, sind daher selbstbewusster, und selbstbestimmter. Auch bei Kindern führt Meditation zu größerer emotionaler Stabilität und Gelassenheit
Meditation steigert die Konzentrationsfähigkeit, die Achtsamkeit und die geistige Energie. Kinder, die mit Meditation beginnen, steigern ihre schulische Leistung. Meditation führt auch zu größerer Offenheit, einer Weitung des Interesses. Das heißt, dass Kinder, die meditieren, anfangen sich auch für Schulfächer zu interessieren, die sie bislang nicht interessiert haben. Kinder, die Meditation üben, sind aber auch kreativer und selbstbestimmter. Sie protestieren eher bei langweiligem Unterricht und hinterfragen mehr. Da Meditation auch beinhaltet, dass Kinder und Jugendliche sich selbst und ihre Bedürfnisse besser spüren, werden Kinder auch aktiver ihre Bedürfnisse bemerkbar machen.
Kinder jeden Alters können Meditation üben. Für jedes Alter gibt es aber spezifische Besonderheiten zu beachten.
Schon im Kindergarten kann Meditation geübt werden. Kindergarten Meditation ist typischerweise kurz, also z.B. 5-10 Minuten. Kindergartenkinder haben eine kurze Aufmerksamkeitsspanne. Es ist besonders wichtig, dass die Erzieherin, der Erzieher oder Meditationskursleiter das Interesse des Kindergartenkindes weckt. Mit Disziplinarmaßnahmen kommt man natürlich nicht weiter, wenn man Meditation in der Kita üben will. Meist ist es gut, verschiedene Sinne anzusprechen. Man kann z.B. zu Anfang den Raum etwas abdunkeln, man kann eine Klangschale oder einen Gong benutzen, um die Meditation einzuleiten und abzuschließen. Die Meditationsanleitung im Kindergarten kann auch verschiedene Sinne ansprechen. Typischerweise ist die Stillephase bei der Meditation für Kindergartenkinder nicht länger als 1 Minute.
Meditation in der Grundschule ist besonders interessant. Kinder lernen in der Grundschule still zu sitzen, ihre Aufmerksamkeit auf etwas zu fokussieren, was der Lehrer vorgibt. Oft brauchen Kinder in der Grundschule mehr Bewegung, weshalb Kinderyoga in der Grundschule besonders wichtig ist. Meditation kann in der Grundschule als Teil des Kinderyoga eingesetzt werden, kann aber auch im Schulunterricht mit genutzt werden. 1-4 Minuten Meditation am Anfang, in der Mitte oder am Ende einer Schulstunde gibt den Kindern mehr Aufmerksamkeit und Ruhe und erleichtert auch Lehrern den Unterricht. Es gibt auch Kinder, die schon im Alter von 8-10 Jahren Geschmack an der Meditation finden und für sich selbst täglich meditieren wollen.
Im alten Indien war 10 Jahre das klassische Alter, in dem Kinder an die Meditaton herangeführt wurden. Ab dem Alter von 10 Jahren können Kinder auch normale Meditation üben, wobei die Stillezeit kürzer ist als bei Erwachsenen. Bei Kindern im Alter von 10-12 Jahren müssen erwachsene Meditationslehrer beachten, dass sie die Meditation nicht zu „kindgemäß“ ansagen, nicht zu sehr ihr eigenes innere Kind ausleben. Denn die „Kindsprache“ wird dann schon bals „uncool“, und für die Jugendlichen werden die Kindermeditationen schnell kindisch - was man ja als Jugendlicher nicht mehr sein will.
Jugendliche ab dem Alter von 12 Jahren können ganz normale Meditation üben. Natürlich entwickeln Jugendliche ganz unterschiedliche Interessen. Es gibt Jugendliche, die von sich aus jeden Tag meditieren, wenn sie einmal Meditation gelernt haben. Es gibt andere, die mit Meditation nichts anfangen können. Es wäre in jedem Fall wünschenswert, dass alle Jugendliche an Meditation herangeführt werden. Wie gesagt, Jugendliche können ganz normale Meditation üben. Man sollte drei Fehler vermeiden: (1) Meditation für Jugendliche sollte nicht zu kindlich-spielerisch sein. Jugendliche mögen den „Kindersprech“ nicht mehr, den leider allzuviele Kinderyogalehrer drauf haben. Jugendliche wollen ernst genommen werden. (2) Wer Meditation für Jugendliche ansagt, sollte nicht probieren, die Jugendlichensprache nachzuahmen. Jugendliche verstehen auch die Erwachsenensprache und finden es oft lächerlich, wenn Erwachsene, insbesondere Meditationslehrer, versuchen, ihre Sprache nachzuahmen. (3) Wer Jugendlichenmeditationen ansagt, muss besonders darauf achten, dass er die Meditation interessant ansagt. Es braucht Power in den Worten. Meditationsansagen sollten nicht langweilig sein, sondern müssen die Aufmerksamkeit der Jugendlichen auf sich ziehen. Wenn man über die Wirkung von Meditation spricht, sollte man die Lebenswelt der Jugendlichen ansprechen. Meditation hilft Jugendlichen zu bessererer Leistungsfähigkeit beim Lernen, hilft für entspanntere Gesichtszüge, ist gut gegen Kopfweh, hilft sich besser zu fühlen. In der Jugend erwacht oft auch ein spirituelles Interesse. Bei Jugendlichen kann man durchaus auch die Spiritualität der Meditationstraditionen mit einbeziehen.
Man kann Jugendlichen Meditation beibringen in der Schule im Rahmen von Projektwochen, als Teil eines bestimmten Unterrichtsfachs (Religion, Ethik, Deutsch, aber auch Mathematik etc.). Jugendlichen können auch in einem Meditationszentrum, einem Yoga Seminarhaus oder in einer Yogaschule Meditation lernen, auch im Rahmen von Jugendlichenyoga. Oft interessieren sich Jugendliche auch für das, was Mutter oder Vater macht, und lassen sich auch mal von Mutter oder Vater in die Meditation einführen. Meditation ist natürlich auch im Konfirmandenunterricht einsetzbar – oder auch als Teil eines Leistungssport-Trainings, da Meditation auch eine Art mentales Training ist.
Kinder können besonders leicht über etwas umfangreichere Meditationstexte in die Meditation geführt werden. Meditationstexte für Kinder müssen kindgemäß sein. Auch Meditation Geschichten können Kindern helfen, in die Meditation zu kommen. >>Mehr>>
Kinder können grundsätzlich die gleichen Meditationen üben wie Erwachsene. Es ist nur wichtig, die Meditationsansagen interessant zu gestalten, die Stilleperioden etwas zu verkürzen.
Schritte in die Meditation für Kinder und Jugendliche
Die Schritte in die Meditation für Kinder und Jugendliche sind identisch mit den Schritten für Erwachsene:
Grundsätzlich eignen sich alle Meditationsarten, mit denen Erwachsene meditieren, auch für Kinder und Jugendliche. Allerdings lieben Kinder oft beonders die konkreten Meditationstechniken, also z.B.die Phantasiereisen. Der Geist der Kinder braucht meist mehr Abwechslung. Abstrakte Meditationen sind eher für Jugendliche geeignet. Normalerweise gibt man Kindern die Meditation genau vor. Bei Yoga Vidya gibt man oft Meditationsansagen so, dass die Meditierenden eine Wahl haben, worauf sie sich konzentrieren. Bei Kindern ist es wichtig, eindeutige Ansagen zu machen.
Für Kinder ist auch die Achtsamkeitsmeditation geeignet. Kinder lieben es, sich und ihre Umwelt zu erkunden. So kann man sie dazu auffordern, Forscher zu werden, die Umwelt und sich selbst zu beobachten. So kann man die Achtsamkeitsmeditation auch einleiten: Wir werden heute große Forscher werden. Wir wollen genau beobachten wie ein echter Wissenschaftler. Wir werden alles beobachten, ohne etwas zu verändern. Dann kann man Kinder dazu anleiten, Umgebungsgeräusche wahrzunehmen, Gerüche wahrzunehmen, die Luft und die Kleidung auf der Haut wahrzunehmen. Kinder können auch die Berührungspunkte mit der Erde, dem Boden, dem Stuhl spüren. Danach können sie die Bewegung des Atems fühlen, den Temperaturunterschied in den Nasendurchgängen, die Empfindungsveränderung in der Brust beim Einatmen und Ausatmen, die Bewegung des Bauches. Man kann dann die Kinder dazu anleiten, ihren Körper von innen zu spüren, von unten nach oben. Danach können sie beobachten, welche Bilder und inneren Worte von selbst kommen und gehen. Jugendliche können sich dann auch fragen: Wer bin ich, der all das wahrnimmt? So kann also die Achtsamkeitsmeditation sehr interessant für Kinder sein.
Die einfache Mantra-Meditation eignet sich auch für Kinder. Die einfache Mantra-Meditation verbindet die Achtsamkeitsmeditation mit der Wiederholung eines Mantra. Hier würde man einige der Schritte der Achtsamkeitsmeditation (siehe oben) ansagen und dann ein Mantra wie OM wiederholen lassen. Während die Kinder das Mantra wiederholen, können sie beobachten, was dabei geschieht.
Auch die kombinierte Mantra-Meditation eignet sich für Kinder. Kinder können zunächst sich hinsetzen, dann ein paar Mal tief ein und ausatmen. Sie können sich dann vorstellen, dass sie über Wurzeln aus der Erde Licht und Energie aufnehmen. Dann können sie sich vorstellen, dass von oben Licht in sie hineinströmt. Eventuell können sie sich einen Lichtengel oder einen Stern vorstellen, der ihnen diese Lichtenergie schenkt. Danach können sie sich konzentrieren auf das Herz oder den Punkt zwischen den Augenbrauen und dabei ein Mantra wiederholen und sich dabei vorstellen, dass das Mantra ihnen große Kraft, neue Energie und Stärke gibt. Man kann Kindern auch sagen, dass sie über die Mantra-Meditation Kontakt mit Gott aufnimmt.
Kinder sind gerne bereit zu Gebet. Man kann mit Kindern zunächst ein gemeinsames Gebet wiederholen. Danach schließen die Kinder die Augen. Der Meditationsleiter spricht dann ein paar Sätze weiter. Dann können die Kinder ihre eigenen Gebetssätze wiederholen und in der Stille auf die Antwort warten. Natürlich eignet sich diese Art der Meditation eher im Religionsunterricht als im Deutschunterricht.
Tratakmeditation ist eine der beliebtesten Meditationen im Kinderyoga. In der Tratakmeditation setzen sich Kinder im Kreis. In der Mitte des Kreises ist eine Kerze. Die Kinder schauen in die Kerzenflamme etwa 1-2 Minuten lang und schließen danach die Augen etwa eine Minute lang und beobachten, was sie an inneren Bildern sehen können bei geschlossenen Augen. Man kann die Kinder auch darum bitten, die Kerze mit geschlossenen Augen zu visualisieren oder die Kerzenflamme innerlich sehr groß werden zu lassen.
Phantasiereisen sind sowohl als Tiefenentspannung als auch als Meditation geeignet. Machen die Kinder eine Phantasiereise im Sitzen, dann spricht man von Meditation. Wenn Kinder die Phantasiereise im Liegen machen, dann ist das eine Tiefenentspannung. Viele Anleitungen dazu findest du unter dem Stichwort Phantasiereise.
Auch verschiedene Formen der Energiemeditation, der Eigenschaftsmeditation und Lachmeditation sind für ältere Kinder und auch für Jugendliche hilfreich. Philosophische Meditationen wie z.B. „Wer bin ich“ eignen sich mehr für Jugendliche.