Göttliches Elixier

- Das letzte Werk Swami Sivanandas -

513 Verse für die Meditation

Kapitel 9


  1. Die Vollkommenheit der Sitten ist das Fundament. Reinigung, Konzentration, Bewusstsein, Erkenntnis, Innenschau und Erleuchtung sind die verschiedenen Stationen. Schöpferische Seligkeit ist erreicht, wenn sterblich zu unsterblich wird.
  2. Geh voran auf dem Pfad der Wahrheit. Schreite langsam und fortwährend mit Geduld und Beharrlichkeit.
  3. Es gibt viele Hindernisse. Der Prozess ist mühsam, schwierig aber nicht unmöglich. So marschiere weiter mit Mut.
  4. Durch selbstsüchtiges Handeln mögen wir für den Moment Erfolg erreichen, aber Versagen oder Misserfolg kommen nachher nicht minder und ziehen dich auf der Höhe deines Erfolges herab. Deshalb sei immer selbstlos.
  5. Das intellektuelle Lernen ist nicht Wissen. Wahres Wissen erscheint mit spiritueller Weisheit.
  6. Das, was dir ermöglicht zwischen Recht und Unrecht, zwischen dauerhaft und nichtdauerhaft zu unterscheiden ist wahres Wissen.
  7. Schulbildung ist unvollständig, solange sie nicht einführt zu vermitteln, dass Wissen unbegrenzt ist.
  8. Die Ausrottung der bösen Eigenschaften in dir ist genauso, wie Staub von einem Spiegel zu wischen. Wenn der Staub beseitigt ist, kannst du Schönheit deines Gesichts im Spiegel sehen. Wenn böse Eigenschaften beseitigt sind, kannst du die Schönheit deines Selbst in deinem Herzen sehen.
  9. Jene, die sich auf die äußeren Stimmen der Welt konzentrieren, schließen ihre Ohren für die feine innere Stimme des Selbst.
  10. Du kannst dir Glücklichsein sichern, wenn du zum Glück anderer beiträgst.
  11. Trägheit, Faulheit machen deinen Verstand unbrauchbar, so wie Rost Eisen unbrauchbar macht.
  12. Der Mensch ist ein Pilger. Die Welt ist eine Herberge. Lebe in der Welt wie in einer Herberge mit dem rechten Verständnis, dass nichts, was du vorfindest dir gehört.
  13. Während du deinem Vorbild Hymnen singst, sieh Gott in diesem Vorbild, und später vergiss das Vorbild und sieh Ihn als formloses Bewusstsein.
  14. Die Nahrung muss gekaut und verdaut werden, um einen gesunden Körper zu erhalten. Genauso müssen die Anweisungen des Lehrers durchgekaut und durch tiefes Nachdenken integriert werden, um einen gesunden Geist aufzubauen.
  15. Wenn du deiner Körperlichkeit und deinem Verstand entsagst, kannst du den Tod besiegen.
  16. Verlangen nach sinnlichen Vergnügungen erhält deine Bindungen an die Welt. Lass dir Flügel der Hingabe, Gottesliebe und Weisheit wachsen und fliege zu der ewigen Wohnstätte des andauernden Friedens und der Freude.
  17. Heilige und Weise denken so.
  18. Zeit heilt. Arbeit heilt.
  19. Nur das Gesicht des Lehrers anschauen ist noch keine Hingabe. Ungehorsam in kleinen Dingen ist keine Hingabe. Selbstverurteilung ist
    keine Hingabe. Eigenwille ist keine Hingabe.
  20. Ein Gottesmensch streckt seine Hände aus, um zu geben. Ein Unwissender streckt seine Hände aus, um zu empfangen.
  21. Der Wert eines Geschenkes misst sich nicht am Preis, den du bezahlt hast, sondern an der Liebe mit der du gegeben hast.
  22. Kleine Taten der Selbstzurückstellung, kleine Worte der Sympathie, kleine freundliche Handlungen der Wohltätigkeit, das sind Grundsteine
    auf denen göttliches Leben aufgebaut wird.
  23. Verlorener Besitz kann durch Arbeit ersetzt werden. Wissen kann durch Studium wieder gewonnen werden. Aber verlorene Zeit kann
    nicht zurück gewonnen werden.
  24. Sei wie ein Fluss. Schmutz und Unrat von Gier und Begehren werden von beiden Seiten fortwährend in dich gegossen. Aber durch das beständige Fliessen des Wassers der Hingabe wirst du wieder sauber.
  25. Du kannst dich retten von der Hitze der Leidenschaften und Gier, wenn du Schutz suchst unter dem Baum der Unterscheidungskraft.
  1. Wenn du schwitzt in heißen, ehrgeizigen Bestrebungen, erklimme die kühlen Höhen der Zufriedenheit.
  2. Sonnenlicht fällt gleichmäßig auf alle Oberflächen. Aber nur ein poliertes Metall wirft das Licht zurück. Genauso fällt göttliches Licht auf alle gleich, aber nur die reinen Herzens werfen es vollständig zurück.
  3. Was für die Blume das Sonnenlicht ist, ist das Gebet für die Menschheit.
  4. Den Namen Gottes einmal mit Hingabe zu wiederholen ist besser als viele Male mit einem Geist fern von Gott.
  5. Wenn die Sonne von einem Teil der Erde verschwindet, erscheint sie auf einem anderen Teil der Welt. Die Sonne gibt es immer, auch wenn wir sie nicht sehen. Genauso stirbt die Seele nicht, auch wenn sie nach dem Tod vom Körper zu verschwinden scheint.
  6. Ein Nichtwissender versucht andere zu Recht zu weisen.
  7. Breite deine Flügel des Strebens aus und erhebe dich von der Erde zum Himmel.
  8. Wie Regenwasser den Boden zum Keimen der Saat vorbereitet, so tut es Leidenschaftslosigkeit für das Keimen der Weisheit.
  9. Böse Gedanken können kein Herz erreichen, dessen Türen von Gedanken an Gott bewacht werden.
  10. Um äußere Widersprüche aufzulösen, sollten wir die innere Einkehr suchen.
  11. So wie Schlaf wichtig ist für das Wohlbefinden des Körpers, so ist Alleinsein zuhause notwendig für das Wohlbefinden der Seele.
  12. Wer seine Zunge kontrollieren kann, ist ein echter Held.
  13. Verstoße den König der Begierde, Hass und Leidenschaften, der den Thron deines Herzens eingenommen hat, und lade den gerechten Herrscher der Liebe, Reinheit und des Friedens ein.
  14. Weisheit erscheint niemals in einem Verstand, der von Wünschen, Erwartungen und Unfrieden kontrolliert wird.
  15. Die sterbliche Hülle sehnt sich nach Genehmigung ihrer Begehren. Der Geist legt Disziplin auf. Die sterbliche Hülle ist nach außen gekehrt und laut. Der Geist ist nach innen gekehrt und still. Die sterbliche Hülle erzeugt persönliche Stimmungen. Der Geist ist immer friedvoll.
  16. Ein normaler Mensch ist ein Sklave seiner Gedanken. Ein Weiser ist ein Meister seiner Gedanken.
  17. Ein Mensch, der einen anderen besiegt hat, wird wieder besiegt werden. Aber jemand, der sein niederes Selbst besiegt hat, kann von niemandem besiegt werden.
  18. Wer zufrieden ist, nicht ersehnt, was er nicht hat, ist unberührt von Haben und Nichthaben. Er erfährt darüber weder Niedergeschlagenheit noch Hochstimmung.
  19. Weise sein vor der Handlung ist Weisheit. Weise sein im Verlauf des Handelns ist klug. Weise sein nach der Handlung ist Narrheit.
  20. Es gibt nicht so etwas wie einen schlechten Menschen. Erkenne die Wahrheit in ihm und helfe ihm, sie zum Ausdruck zu bringen.
  21. Die Stätte der Gerechtigkeit wird von vier Säulen gestützt: Mitgefühl, Liebe, Reinheit und Weisheit. Die Tür dazu ist selbstloses Dienen.
  22. Vergangenheit und Zukunft sind Träume. Der gegenwärtige Augenblick ist die einzige Wirklichkeit. Versuche die Gegenwart göttlich zu leben. Das führt dich zum Glück.
  23. Meide Verleumdung wie eine giftige Schlange oder du wirst selbst gefangen in ihren Windungen.
  24. Wo Wahrheit herrscht gibt es keinen Missklang.
  25. Die, welche jetzt leiden, müssen wissen, dass sie ernten, was sie zuvor gesät haben. Durch das Säen guter Taten können sie künftig reiches Glück ernten.