Die_Spirituelle_Gemeinschaft_Yoga_Vidya

Yoga Vidya als Spirituell-Religiöse Gemeinschaft

Willst du diesen alternativen Lebensstil ausprobieren, vielleicht auch länger in einer spirituellen Gemeinschaft bleiben? Yoga Vidya betreibt in Deutschland mehrere Ashrams, spirituelle Gemeinschaften, in denen Menschen gemeinsam Yoga praktizieren, dienen und spirituell wachsen.

    Definition "spirituelle Gemeinschaft"

    Gemeinschaft heißt eine Gruppe von Menschen, die sich miteinander verbunden fühlen. Und was heißt "Spirituell"? Spiritualität ist eine Lebenseinstellung, die davon ausgeht, dass es eine höhere Wirklichkeit gibt und das diese erfahrbar und bedeutsam ist.

    Graf Dürkheim, der in den 60er und 70er Jahren sehr viel für die Verbreitung fernöstlicher Spiritualität in Deutschland getan hat, hat diese wie folgt definiert: "Spiritualität heißt Transparenz zum immanent Transzendenten".

    • "Transzendenz": Es gibt eine höhere Wirklichkeit, die jenseits dessen geht, was über Sinne und Intellekt begreifbar ist (transcendere - gehen jenseits von). Man kann die höhere Wirklichkeit Gott nennen, Brahman, die "höhere Wirklichkeit" oder eben Transzendenz.
    • "Immanent": Diese höhere Wirklichkeit wohnt allem inne (immanent - innewohnen). Alles, was man wahrnimmt, ist letztlich eine Manifestation der höheren Wirklichkeit.
    • Transparent heißt durchlässig: Ein spiritueller Mensch möchte in mehrfacher Hinsicht durchlässig werden für eine höheren Wirklichkeit. Er möchte in sich die höhere Wirklichkeit erfahren. Er möchte sich führen und leiten lassen von dieser inneren höheren Wirklichkeit. Er möchte das Wirken der höheren Wirklichkeit im Alltag erfahren und ihr dienen.

    Religionsübergreifende Spiritualität

    Letztlich bedeutet Spiritualität eine innere Einstellung, wie auch die Bereitschaft von spiritueller Praxis, um sein Leben auf eine höhere Wirklichkeit auszurichten. Spiritualität kann verbunden sein mit einer bestimmten Religion, kann religionsübergreifend oder religionsunabhängig sein.

    Die Spiritualität des Yoga ist religionsübergreifend. In Indien wird und wurde Yoga im Hinduismus, im Buddhismus, im Sikhismus und Jainismus praktiziert. Moslemische Sufis und nestorianische Christen praktizieren seit Jahrhunderten Yoga. Bei Yoga Vidya werden zwar Rituale aus dem Hinduismus ausgeführt, wie Puja, Homa, Arati und du findest bei uns viele Darstellungen indischer Götter. Jedoch fühlen sich die wenigsten von uns als Hindus.

    Manche fühlen sich eher als Christen, manche als Buddhisten oder Moslems. Die meisten empfinden sich als eher universell, ohne formelle Religionszugehörigkeit. Dennoch ist Yoga Vidya als Spirituelle Gemeinschaft nicht "beliebig": Letztlich folgen wir den Lehren von Swami Sivananda.

    Spirituelles Wachstum in der Yoga Vidya Gemeinschaft

    Menschen sind deshalb in der spirituellen Gemeinschaft, weil sie durch ein solches Leben zu spiritueller Verwirklichung kommen wollen. Die Yoga Vidya Gemeinschaften eignen sich dabei optimal für rasches spirituelles Wachstum. Sukadev beleuchtet diesen Aspekt anhand von 7 Worten spiritueller Philosophie: 

    1. Brahman, das höchste Selbst

    Brahman ist die höhere Wirklichkeit, die allem zugrunde liegt. Letztlich ist alles eine Manifestation des Göttlichen. Dadurch wird Brahman erfahrbar. 

    Bei Yoga Vidya erinnert man sich an Brahman beispielsweise durch das regelmäßige Lesen von Schriften, oder dem Hören von Vorträgen. Auch die vielen Murtis, die Bilder und Skulpturen des Göttlichen, rufen das höhere Selbst immer wieder in Erinnerung, nicht nur intellektuell, sondern auch im Herzen.

    2. Maya, die Illusion

    Maya ist die Illusion, dass das Universum existiert. Die Welt wie wir sie wahrnehmen, ist nicht so, wie wir sie wahrnehmen. Die Welt der Sinne, Namen und Formen ist irrtumsbehaftet. Aus Täuschung heraus rennen Menschen allen möglichen Wünschen hinterher, die sie nicht dauerhaft glücklich machen können. 

    Man lernt in einer spirituellen Gemeinschaft seinen Geist und seine Täuschungen kennen. Diejenigen, die länger in der Gemeinschaft leben, können den Neulingen helfen, die Spiele des Geistes zu durchschauen. Dadurch das alle in der Gemeinschaft ähnliche Werte haben, fällt es leichter, aus den materialistischen Wertvorstellungen herauszuwachsen. 

    3. Dukha, das Leid

    Duhkha ist das Leid, die Sorge, das Unglück. Solange man ein rein äußerliches Leben führt, ist man im Leiden. Ein Leben, das nur auf Wunscherfüllung, Wohlstand und äußerem Erfolg ausgerichtet ist, kann den Menschen nicht dauerhaft befriedigen.

    Viele Menschen kommen zu Yoga Vidya aus körperlichem, emotionalem, materiellem und spirituellem Leiden. Indem wir bei Yoga Vidya uns bemühen, Leiden zu mindern, erkennen wir, wie viel Leiden in dieser Welt ist, wie sehr die Menschen und Tiere leiden. Indem man anderen helfen will, erkennt man, dass letztlich nur spirituelle Verwirklichung dauerhaft hilft. 

    4. Moksha, die Befreiung

    Die höhere Wirklichkeit kann erfahren werden. Es ist möglich, sich selbst als Eins mit dem Unendlichen zu erleben und Moksha zu erfahren, also frei zu werden. Menschen aller spirituellen Richtungen in allen Kulturen haben diese Erfahrung gemacht. Sie wird als Samadhi, Satori, Nirvana, Unio Mystica, Erlösung, Gottverwirklichung oder auch Selbstverwirklichung bezeichnet.

    Moksha führt zu allumfassender Nächstenliebe und Gottesliebe. Das Streben nach höchster Verwirklichung ist in jedem Menschen vorhanden. Nur diese Verwirklichung kann den Menschen zu dauerhaftem Glück führen.

    In einer spirituellen Gemeinschaft ist alles auf spirituelle Erfahrung ausgerichtet. So fällt es in den Yoga Vidya Ashrams und Centern leicht, spirituelle Erfahrungen zu machen. Die spirituelle Schwingung, die geistige Atmosphäre, die Inneneinrichtung, Gartenanlagen, alles ist darauf ausgerichtet, tiefe Erlebnisse zu ermöglichen. Und jedes spirituelle Erleben bringt einen etwas näher zur Verwirklichung der höheren Wirklichkeit.

    5. Abhyasa, das Bemühen

    Abhyasa heißt eigenes Bemühen. In jeder spirituellen Gemeinschaft gibt es dafür spezifische Praktiken wie Gebete, Rituale und Gesang. Da man von anderen spirituellen Aspiranten umgeben ist, fällt es in einer solchen geistigen Atmosphäre viel leichter dich weiterzuentwickeln. Die wichtigsten Prinzipien der spirituellen Praxis bei Yoga Vidya sind: 

    1. Sadhana: spirituelle Praktiken wie Meditation, Asanas, Pranayama
    2. Satsang: gemeinsame spirituelle Praxis
    3. Sattwa: reiner Lebensstil, wozu Empfehlungen für Ernährung, Ökologie, Ethik gehören
    4. Seva: uneigennütziger Dienst für die Gemeinschaft, für die Bedürftigen, für Mutter Erde, für die spirituelle Gemeinschaft

    Durch Dienst am anderen, für die Gemeinschaft und das Verbreiten des Yoga öffnest du das Herz, löst dich vom Ego und von Identifikationen. Seva hat bei Yoga Vidya eine besondere Bedeutung, weshalb die Mitglieder der Yoga Vidya Lebensgemeinschaften als Sevakas bezeichnet werden.

    6. Karma, Ursache und Wirkung

    Karma ist die Gesamtsumme unserer Handlungen aus beiden, unserem gegenwärtigen Leben und allen vorangegangenen Leben. Wie der Mensch säät, so wird er ernten. Das ist das Gesetz des Karmas. Wenn du eine böse Tat begehst, wirst du dafür leiden müssen. Wenn du eine gute Tat begehst, wird zwangsläufig Freude die Folge sein. Das Leben gibt genau die karmischen Lektionen, an denen man wachsen kann. Leben ist eine Schule, gedacht zum spirituellen Lernen.

    Für den Yogi selbst gibt es genau genommen weder gutes, noch schlechtes Karma, sondern ausschließlich Aufgaben, durch die man sich entwickeln kann. Dennoch nutzen wir die karmischen Gesetze, um Gutes hervorzubringen. Durch Akzeptanz, eine gesunde und nachhaltige Lebensweise und positive Gedanken suchen wir eben das zu vermehren.  

    7. Kripa, die Gnade

    Nicht alles ist machbar, nicht alles liegt in unserer eigenen Hand. Spiritueller Fortschritt und Entwicklung sind ein Zusammenspiel aus eigenem Bemühen und Kripa (Gnade).

    Wer in einer spirituellen Gemeinschaft lebt, braucht Geduld. Manchmal dauert es eine gute Zeit, bis tiefe Erfahrungen kommen. Manchmal kommen große Glücksgefühle, Energieschübe und tiefe Meditation sehr bald und dann folgt eine spirituelle Trockenzeit. Es gilt, Vertrauen in göttliche Führung und Gnade zu entwickeln.

    Gerade wenn man in einer spirituellen Gemeinschaft lebt, fällt es besonders leicht, auf die göttliche Gnade zu vertrauen. Man hört immer wieder Menschen, die von ihren tiefen Erlebnissen berichten. Man spürt die Gegenwart der Meister, man fühlt sich geborgen.

    Yoga Vidya als spirituelle Gemeinschaft

    In Anbetracht der sieben Worte der Philosophie nach Sukadev lässt sich feststellen, dass spiritueller Fortschritt, göttliche Erfahrung und Selbstverwirklichung sich eher in einer spirituellen Gemeinschaft einstellen als alleine. 

    Yoga Vidya als eine der größten Yoga-Bewegungen in Europa, ist Vorreiter einer alternativen, engagierten und spirituellen Lebensweise. Die Yoga Vidya Ashrams und vereinseigenen Stadtcenter sind spirituelle Lebensgemeinschaften, ja im gewissen Sinne Kommunen, in denen Yoga Aspiranten und Yogalehrende zusammen Yoga praktizieren und weitergeben.

    Gemeinsam leben, praktizieren, dienen für die eigene persönliche Entwicklung und eine bessere Welt. In einer spirituellen Gemeinschaft zu leben, heißt engagiertes Leben voller Herausforderungen, Reinigungserfahrungen und hohen spirituellen Erlebnissen von Freude, Liebe und Bewusstseinserweiterung.

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