Shiva Samhita - Anmerkungen

  1. Ishvara = Herr des Universums (von der Wurzel ish, herrschen). Sowohl Vishnu als auch Shiva werden von ihren Anhängern mit Ishvara angesprochen; Herr oder Meister in Bezug auf das Göttlich-Spirituelle im Menschen.
  1. Karma = Taten, Gesetz von Ursache und Wirkung im menschlichen Leben.
  1. Mantra-Yoga = stetes Wiederholen von (heiligen) Silben oder Sätzen. Verhilft zur Einpünktigkeit bei der Meditation.
  1. Prakriti = unentfaltete Weltstoffenergie. Ewige und letzte Wirklichkeit als Möglichkeit Materie entstehen zu lassen.
  1. Purusha = reines Bewusstsein, Prakriti bringt in Verbindung mit dem Purusha den Kosmos hervor.
  1. Shiva = eine der Manifestationen des Absoluten. Altindisch der Gütige, brahmanisch der Zerstörer. Aus dem Urgott Vayu (in den Veden) wurde Rudra und später Shiva (Sankhya Yoga).
  1. Pralaya = völlige Auflösung.
  1. Paramatma = der universelle Geist, die Weltseele.
  1. Indra = vedisch: der siegreiche; hinduistisch: der Regengott.
  1. Deva = wörtl. der Scheinende von div = scheinen, meistens auf eine gottähnliche Wesenheit angewendet.
  1. Reiner Brahma, absoluter Brahma = die Kraft, die in heiligen Sprüchen, Zauberformeln, Mantren innewohnt, die während der Opferfeier gesprochen werden.
  1. Brahma = als männliche Gottheit vorgestellter Schöpfer und Lenker der Welt.
  1. Akasha = der feinstoffliche Zustand, Urgrundlage für das Stoffliche.
  1. Brahma, Vishnu, Shiva = Hindu-Trinität: Brahma - der Schöpfer, Vishnu - der Erhalter, der allem inne- wohnt, der Alldurchdringende (von vis = durchdringen), Shiva - der Zerstörer.
  1. Jiva = der Lebensatem (im Sinne von Prana), Lebensprinzip; individuelle Seele.
  1. Parabrahma = jenseits von Brahma, das Ewige Grenzenlose unveränderliche Prinzip.
  1. Meru = Name eines mystischen Berges. Merudana: Bezeichnung für die Wirbelsäule.
  1. Brahmanda = hat nach tantrischer Lehre verschiedene Sphären und dehnt sich bis ins sogenannte Aaloka, das Nicht-Universum; Kosmisches Ei; hier: Mikrokosmos.
  1. Kala = Zeitrechnung, Ära; Hier: Endpunkt oder Ausläufer mit Endpunkt.
  1. Ambrosia = Nektar, Soma, mystische Flüssigkeiten, symbolisch für die humoral-hormonellen Körperfunktionen.
  1. Nirwana = göttliche Glückseligkeit; Zustand absoluten Bewusstseins, auch absoluten Seins. Das Ego eines Vollkommenen oder Heiligen kann schon zu Lebzeiten ins Nirwana eingehen.
  1. Adhara = ‘Stütze’, Konzentrationspunkt.
  1. Yoni = die Yoni wird erklärt wie der Fruchtknoten einer Blüte, sie ist ein Teil des Adhara.
  1. Kundalini = geheimnisvolle Energie, die sogar wenn sie schläft, die Aktivitäten der Vayus bewirken soll.
  1. Tantras = hinduistischer und buddhistischer Tantrismus. Rituals, die das Tiefenbewusstsein aufrütteln sollen.
  1. Muladhara = feinstoffliches Energiezentrum, welches sich am Steißbein befindet, dort wo die Kundalinikraft ruht.
  1. Vaiswanara = nach der Mandukya-Upanishad der Zustand des normalen Tagesbewusstseins.
  1. Maya = Täuschung, Illusion, unwirklich, unreal.
  1. Vasana = im Unterbewusstsein verwurzelte Gegenkräfte, durch verschiedene Übungen werden sie ins Bewusstsein gebracht und dadurch aufgelöst.
  1. Tattwa = Weltprinzip als Vorstufe des Werdens. Die Shankhya-Philosophie kennt 24 Tattwas.
  1. Vayu = Wind; Luft; Reflexe, auch: Funktionen des Nervensystems; Die 5 Vayus werden auch „die 5 Pranas“ genannt.
  1. Prana = kosmische Energie, auch: dem Atem innewohnende Kraft.
  1. Ahankara = auch Ahamkara. Eines der Yoga- Hindernisse. Ahamkara ist nach der Trishiki Brahmana Upanischad eines der 5 Amsas (Bestandteile) des Akasha.
  1. Adhikari = spiritueller Aspirant; qualifizierter Schüler.
  1. Kumbhaka = Bahya Kumbhaka: Atemanhalten nach der Ausatmung bei leerer Lunge; Antara Kumbhaka: Atemanhalten nach der Einatmung, mit voller Lunge.
  1. Pranayama = Prana + Ayama (Dehnung), die dritte stufe des Yoga ist mehr als bloße Atemkontrolle; sie dient der Steigerung vitaler und mentaler Energien und wirkt auf den feinstofflichen Organismus.
  1. Pranava = Der Laut „om“, der aus drei Buchstaben „AUM“ besteht. Wer diese Drei-Einigkeit begreift, ist selbst zur Allumfassenden höchsten Wirklichkeit geworden.
  1. Nada = Mystischer Klang. Sie entsteht, wenn man die Ohren zuhält, ähnlich wie eine Rauschmuschel.
  1. Vindu = Bindu; lt. Yoga Kosha fünf versch. Bedeutungen; hier: inneres Licht im Adnya Chakra; Nada und Bindu zusammen sind ein Symbol Brahmans.
  1. Pratyahara = zurückziehen der Sinne von weltlichen Dingen.
  1. Danda = hier: Zeiteinheit.
  1. Kriya = heiliges Tun.
  1. Shakti = Kraft, Energie.
  1. Chakra = Kraftzentren, auch: als „Organe“ im feinstofflichen Seelenleib definiert. Sie sind durch Nadis verbunden.
  1. Jnana Shakti = Kraft der Erkenntnis auch: Kraft des erlösenden Wissens.
  1. Vayu Sadhana = Vayu-Übungsweg, d.h. Ordnen der Funktionen und Reflexe.
  1. Prana Vayu = Lebensenergie
  1. Bhairava = eine der Formen Shivas.
  1. Kamadeva = Kama - die Begierde, Deva - der Scheinende, d.h. er hat nur noch den einen Wunsch, das Göttliche in sich zu verwirklichen. Auch: Kama-deva-Amor.
  1. Siddhis = Errungenschaften, übernatürliche Fähigkeiten, die man aber nicht anwenden darf. Deren Anwendung würde das Karma ungünstig beeinflussen.
  1. Vayu Siddhi = Herrschaft über alle Vayus (vitalen Lüfte, Reflexe).
  1. Kaulas = Die Schicht der reichen Familien.
  1. Brahma Yoni = Schoß des Brahman; Shiva - Verehrung.
  1. Prana = kosmische Energie.
  1. Mudra = Siegel, Geste, Symbol. Die Gheranda Samhita beschreibt 25 Mudras, ihnen werden bestimmte Einflüsse auf den Astralkörper zugeschrieben.
  1. Apana = lebenserhaltende Reflexe.
  1. Samana = Gleichgewicht der anregenden und hemmenden Energien.
  1. Bandha = Sperre, Atemverschluss.
  1. Chandrayana = Mondfahrzeug oder Weg des Mondwissens. Chandra: Rad oder Mond; Yana: Fahrzeug oder Methode, wie man zu Wissen kommt.
  1. Indriyas = geistige Kräfte.
  1. Hatha Yoga = Ha - Sonne, Tha - Mond; Sonne Mond Yoga - der Yoga der sich ergänzenden Gegensätze.
  1. Laya Yoga = Laya - Auflösung. Man übt Dharana und Muora; Laya Yoga ist eine Geheimlehre.
  1. Raja Yoga = ist der königliche Weg des Yoga. Er führt über acht Gliedern (Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara,Dharana, Dhyana, Samadhi) zur Herrschaft über den Geist und zum Erkennen des Selbst - und damit, zur Vereinigung mit Gott.
  1. Paramatma = Die höchste Seele; das Spirituelle des Universums das als Quelle des Atmans (Lebenshauch, Atem) angesehen wird.
  1. Gemeint ist Sannyasin, also Wandermönch werden.
  1. Gemeint ist eine Kirche, hier der Shivatempel.
  1. Vijnana Nadi = bestimmte Punkte am Unterarm, Nähe Handgelenk (ähnlich Pulsmessen); die Kraftströme im Körper, die das Wissen und die Weisheit im Menschen erwecken. Vijnana = das Wissen, die Weisheit. Nadi = die Ströme der Energien und Kräfte im Körper, nicht mit Nerven verwechseln.
  1. Anima = die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen; Seele; Lebensprizip.
  1. Laghima = die Fähigkeit, sich ganz klein zu machen. (Es gibt sieben Siddhis im Yoga, die der vervollkommnete Yogi durch Yoga Praxis besitzen kann, zwei davon sind Anima und Laghima).
  1. Padmasana = Lotos-Sitz.
  1. Nadi = Gefäßbahn; Hohlräume; feinstoffliche Energiebahnen.
  1. Linga = Merkmal; Phallus; Symbol für Shivas Schöpferkraft. Linga Sarira (Sukshma Sarira): Feinstofflicher Astralkörper.
  1. Tripura Bhairavi = Tripura: Die drei Welten, Himmelreich, Erdreich und das Reich des Unterirdischen. Bhairavi: Die Göttin der drei Reiche. Bhairava: unbesiegbar; unvorstellbar mächtig. Der Gott Shiva ist Bhairava, wenn er in Trance ist und tanzt und alles Böse zerstört. Bhairava Tantra: Die Praxis der Tantra, um die Unbesiegbarkeit zu erlangen.
  1. Brahmarandhra = 1. die große Fontanelle, 2. Mittelpunkt des Thalamus, 3. Ausgangspunkt mehrerer Nerven, 4. die Stelle, an der die Seele nach dem Tode den Körper verlässt, 5. die Öffnung Brahmas.
  1. Atman = Der göttliche Aspekt in der siebenfältigen Wirklichkeit des Menschen, sein höchstes Prinzip.
  1. Japa = flüstern, murmeln; Japa Yoga = das Wiederholen von heiligen und mächtigen Mantras.
  1. Bija = Saat, Same, Wurzelkraft; gemeint ist oft das, was als Kraft hinter jeder materiellen Manifestation steht; besonders wirksam im Bija Mantra.
  1. Lakh (oder seltener Lac) = Zählsystem; 1 Lakh = 100 000.
  1. Yakshas = Naturgeister oder Götter niederen Ranges; lästige Dämonen.
  1. Rakshas = nächtliche Geister; gefährliche Dämonen; Gegner Vishnus.
  1. Nagas = Schlangenwesen, Reptiloiden.
  1. Siddha = ein Vollendeter, Vollkommener, Heiliger, Glückseliger; Meister mit übernatürlichen Fähigkeiten.
  1. Vidhyadhara = Wissensträger und Halbgott mit übernatürlichen Fähigkeiten.
  1. Gandharva = ein Halbgott des Lichts und der Wahrheit; himmlisches Engelswesen, das insbesondere mit der Kunst und der Musik verbunden ist.
  1. Apsara = verführerisch schönes weibliches Engelswesen, das (irdische) Asketen auf die Probe stellt.

Shiva Lingam Symbol