3. Utpatti Prakarana - Über die Schöpfung

Vashishta sagte zu Rama: „Brahman bleibt für immer rein, nondual, alles durchdringend, alles erfüllend, transzendent, unbefleckt, unbeschreibbar, ewig und absolut. Die sichtbare, sich ändernde Welt entstammt aus dem unsichtbaren, unveränderlichen Brahman. Es ist nichts anderes als eine Spielart der Maya oder Brahmas Macht des Scheins. Satchidananda Brahman manifestiert sich in diesem Universum. Diese Welt zeigt sich nur durch den Geist. Sie scheint nur durch den Geist wirklich zu sein. Diese Welt ist wie ein langer Traum. Der Geist dehnt sich durch Sankalpas und Vikalpas aus. Der Geist mit seiner Vorstellungsgabe dehnt diese Welt aus, was ebenso falsch ist wie Gandharvanagar (die Stadt in den Wolken).

Jiva oder die individuelle Seele spürt in sich selbst den Sinn des Bewusstseins und indem sie denkt: „Was bin ich?“ wird sie sich ihres Egoismus bewusst. Ahamkara entsteht durch das Sankalpa des Geistes. Reibt man zwei Holzstücke aneinander, wird ein kleines Feuer entfacht. Dieses kleine Feuer vergrößert sich rasch in ein großes. Genauso dehnt sich der Egoismus Jivas durch die Auswahl an Erfahrungen über verschiedene Gegenstände. Das kleine „Ich“ wird immer stärker. Die Vorstellung der Ichbezogenheit wird tiefverwurzelt.

Wenn das Wissen über den in der dunklen Nacht am Straßenrand liegenden Holzblock fehlt, neigt man dazu, einen Dieb zu vermuten. Genauso entsteht, wenn das Wissen, dass alles Brahman oder das Selbst ist, fehlt, die Vorstellung über die Wirklichkeit des Universums. Grundsätzlich besteht kein Unterschied zwischen Jiva und Brahman. Sobald Upadhi des Avidyas entfernt ist, wird Jiva mit Brahman identisch, genauso wie der Dampf in einem Topf sich im Universum verflüchtigt, wenn der Topf (in diesem Fall Upadhi) bricht. Ähnlich verhält es sich zwischen dem Geist und dem Universum.