Goraksha Shataka - Version 2

 

Vers 14: Der feinstoffliche Körper

 

Wie können diejenigen Yogis, die ihren eigenen Körper nicht als ein auf einem Pfeiler ruhendes Haus kennen, mit neun Türen und fünf Schutzgottheiten, ans Ziel gelangen?


    एकस्तम्भं नवद्वारं गृहं पञ्चाधिदैवतम् |
    स्वदेहं ये न जानन्ति कथं सिध्यन्ति योगिनः || १४ ||


    eka-stambhaṃ nava-dvāraṃ gṛhaṃ pañcādhidaivatam |
    sva-dehaṃ ye na jānanti kathaṃ sidhyanti yoginaḥ || 14 ||

    eka-stambham nava-dvaram griham panchadhidaivatam |
    sva-deham ye na jananti katham sidhyanti yoginah || 14 ||


Wort-für-Wort-Übersetzung

    eka-stambham : ein auf einem Pfeiler ruhendes (Ekastambha)
    nava-dvāram : mit neun (Nava) Türen (Dvara)
    gṛham : Haus (Griha)
    pañcādhidaivatam : mit fünf (Pancha) Schutzgottheiten (Adhidaivata)
    sva-deham : ihren eigenen (Sva) Körper (Deha)
    ye : die (Yad)
    na : nicht (Na)
    jānanti : kennen (jñā)
    katham : wie (Katham)
    sidhyanti : sind erfolgreich, gelangen ans Ziel (sidh)
    yoginaḥ : (diejenigen) Yogis (Yogin)

Anmerkung: Der Körper wird gern mit einem Haus mit neun "Türen" bzw. Öffnungen verglichen, womit die beiden Augen, die beiden Ohren, die beiden Nasenlöcher, der Mund, der Anus und die Geschlechtsöffnung gemeint sind. Der "eine Pfeiler", auf dem das Haus ruht, ist die Wirbelsäule. Die fünf "Schutzgottheiten" sind die fünf Sinne bzw. Wahrnehmungsorgane (Jnanendriya) Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen.