Surya

Surya, der Sonnengott, geht für immer auf, überquert den Himmel und entschwindet schließlich der Sicht.

Als Herr der Erleuchtung steht Surya für das aufgehende Licht der Wahrheit im menschlichen Geist.

Surya und Savitri - der Sonnengott und die Sonne

Es gibt eine sehr umfangreiche Symbolik von Surya - je nach Kontext kann Surya für ganz Unterschiedliches stehen:

  • Surya ist der Mittelpunkt dieses Sonnensystems. Als solcher steht er für Atman, das Höchste Selbst, die Seele. Wiederholung des Grihnihi Surya Mantras hilft, zum Höchsten Selbst zu kommen.
  • Surya strahlt und gibt innere Klarheit. Sein weiblicher Aspekt ist Savitri, die Leuchtende. Surya steht damit auch für Erleuchtung, für klaren Geist und gute Entscheidungen. Auch das Gayatri Mantra gehört zu den Surya Mantras im weiteren Sinne. Und es gibt natürlich ein Surya Gayatri Mantra.
  • Suryas Strahlen ist auch Heilenergie. Surya wird in Indien auch verehrt, um Heilung von verschiedenen Krankheiten zu erfahren. Gerade der Sonnengruß (Surya Namaskar) wird besonders für seine Heilwirkungen geschätzt.
  • Surya steht auch für die Energie der Augen. Hier steht Surya für Einsicht. Verehrung von Surya, auch die Rezitation des Chakshushmati Vidya Mantra von Surya, soll Augenkrankheiten heilen.
  • Surya gilt als Manifestation von Vishnu, Narayana. Der Sonntag ist besonders Surya gewidmet.  Sonntag ist auch der Tag für Vishnu und Rama. Von Rama heißt es, dass er aus der Sonnendynastie stammt.
  • Surya, Sonnengott und Chandra, die Mondgöttin gehören zusammen. Im Kundalini Yoga steht Surya für die Sonnenenergie, die männliche Energie, für Surya Nadi (Pingala). Ihr Gegenpol ist die Mondenergie, die weibliche Energie, Chandra Nadi (Ida).
  • Die Sonnenenergie wird besonders im Sonnengeflecht gespeichert, welches dem Manipura Chakra entspricht. Konzentration auf das Sonnengeflecht gibt innere Ruhe, Selbstvertrauen und Festigkeit. Daraus entstehen dann Mut, Enthusiasmus, Charisma, inneres Strahlen - und die Fähigkeit, seine Fähigkeiten zum Wohle anderer einzusetzen.
  • Patanjali schreibt im Yoga Sutra, dass Samyama (Konzentration) auf die Sonne zum Wissen über die Welt und den Platz des Individuums in der Welt führt.
  • Der weibliche Aspekt von Surya ist Savitri, manchmal auch Surya Devi genannt.

Sonne und Sonnenlicht

Die Sonne ist eine Malerin. Sie bringt alle Farben von Himmel und Gärten, auf Lippen und Wangen hervor. Sie ist auch Bildhauerin. Sie schafft Form, Schönheit und Kraft junger Körper und Glieder.

Aus Mangel an Sonnenlicht stirbt eine große Anzahl Menschen. Es ist bewiesen, dass Sonnenlicht Vitamin D hervorbringt, das antirachitische Vitamin der Haut, von wo es bei Bedarf absorbiert wird. Nach der Geburt braucht das Kind Sonnenlicht und vor allem ultraviolette Strahlen.

Wenn du Orangen und Tomaten zu dir nimmst, isst du Sonnenlicht. Alles Fleisch ist Gras. Alles Gras ist Sonnenlicht. Die Flamme des Lebens, die in allen Lebewesen brennt, ist Teil dieser Flamme, die Sonne genannt wird. Die Wirkung des Sonnenlichts auf menschliche Wesen und auf Tiere ist die gleiche wie auf Pflanzen.

Sonnenschein ist ein Stärkungsmittel, Sonnenbaden ist ein Stärkungsmittel. Sonnenbaden stärkt dein System. Es tut gut, früh am Morgen ein Sonnenbad zu nehmen. Ein flotter Spaziergang am frühen Morgen stärkt dich, macht dich gesund, freudig und glücklich.

Sonnenlicht ist sehr wesentlich, um die Gesundheit zu erhalten. Die Sonne ist ein großer Ernährungsfaktor. Es ist nicht die Hitze der Sonne, sondern ihr Licht, das der Haut gut tut.

Sonnenstrahlen halten deinen Körper, deine Kleidung, Bett und Zimmer frei von Keimen. Sonne ist ein großer Sterilisator und Lebensspender. Sonnenlicht ist einmalig unter den antiseptischen Mitteln. Sie ist ein machtvoller Keimtöter.

Sonnentempel in Indien

Jeder große Tempel Indiens beherbergt Nava-Graha oder die Hauptgötter der 9 Planeten. Unter diesen 9 Gottheiten nimmt der Sonnengott den wichtigsten Platz ein. Tempelbesucher schreiten um diese Gottheiten herum – neun Umrundungen für die 9 Planeten – um sie günstig zu stimmen.

Es gibt auch Tempel in Indien, die allein Surya, dem Sonnengott, gewidmet sind. Einer dieser Tempel ist Suryanar Koil, zwei Meilen entfernt von Tiruvidaimaradur im Bezirk von Tanjore, Tamil Nadu in Südindien.

Von allen Sonnentempeln Indiens ist der in Konarak der berühmteste. Konarak (Kona: die Ecke; Arka: die Sonne) liegt an der Ostküste, 19 Meilen nordöstlich von Puri. Konorak bedeutet: die Ecke von Orissa, die der Sonne geweiht ist. Es gibt einen Mythos zu diesem Sonnentempel in Konorak:

Samba, einer der Söhne Krishnas, zog den Zorn von Rishi Narada auf sich. Narada wollte sich an Samba rächen. Er lockte Samba zu einer Badestelle, an der sich Krishnas Frauen vergnügten. Er flüsterte Krishna ein, dass Samba mit bösen Absichten bei seinen Frauen sei. Krishna bestrafte Samba mit Lepra, ohne abzuwarten und die Wahrheit zu erfahren. Schließlich erfuhr Krishna, dass Samba unschuldig war und bereute seine Taten. Er bat Samba, Surya günstig zu stimmen. Samba übte strenge Askese und erfreute dadurch Surya. Eines Tages nahm Samba ein Bad im Chandrabhaga Fluss. Er fand ein Bild Suryas, das Visvakarma dort hineingeworfen hatte. Samba baute einen großartigen Tempel für dieses Bild. Er wurde von der Lepra geheilt.

Archäologische Ruinen weisen darauf hin, dass es schon in früheren Zeiten Indiens Sonnentempel und Sonnenverehrung gab. Im Chitragupta Tempel von Khajuraho befand sich eine 5 Fuß (ca. 1,5 Meter) hohe Skulptur des Sonnengottes zurückgehend auf das 10. und 11. Jh. v. Chr. 

Auf dem Weg nach Pahalgam in Kashmir befindet sich die heilige Stadt Muttan mit dem alten Martand Tempel. Er steht ohne Dach auf einem erhöhten Plateau über dem Tal, ist dem Sonnengott geweiht und 63 Fuß (ca.19 Meter) lang sowie fast ebenso hoch.

Die Sonnentempel in Vikrampur und Arasavalli (Srikakulam, A.P.) und der Surya-Kund in  Benares sind weitere sehr alte Stätten der Sonnenverehrung.

Schriften, die Surya, den Sonnengott, preisen

Die Weisen Indiens haben Upanishaden über den Sonnengott geschrieben. Von diesen sind die Suryopanishad des Atharva Veda, Akshyupanishad des Krishna Yajur Veda und Chakshushopanishad, ebenso aus dem Krishna Yajur Veda besonders bekannt. Die letzten beiden sind Abhandlungen über die Behandlung von Augenkrankheiten mit Hilfe des Sonnengottes.

Die alten Weisen und Seher sangen auch Hymnen und Gebete zu Ehren des Sonnengottes. Eine solche Stotra ist Aditya Hridayam, ein Gebet zu Ehren von Gott Surya. Es ist ein Gebet, das in seiner Wirksamkeit bemerkenswert ist. Der Weise Agastya übergab es an Rama.

Während des epischen Kampfes zwischen Rama und Ravana erschien der große Muni Agastya vor Rama und sagte: „Oh tapferer Rama. Ich werde dir das Aditya Hridayam rezitieren, durch dessen Kraft du fähig sein wirst, deinen Feind zu besiegen. Dieses Gebet zerstört alle Widersacher und erlöst dich von allen Sünden. Es bringt alles Gutes zu Wege. Es befreit von allen Ängsten, verleiht Langlebigkeit und schließlich Erlösung. Wer dieses Mantra rezitiert, wird von Gefahren, Krankheit und Furcht befreit. Oh Rama, wenn du dieses Gebet dreimal wiederholst, wirst du den Sieg erringen und Ravana im selben Moment zerstören."

Nach dieser Rede verließ der große Agastrya Ramas Gegenwart und verschwand. Rama meditierte über die Sonne und rezitierte das Gebet dreimal. Er fasste den starken Entschluss, Ravana sofort zu töten. Er nahm das Brahmastra, das er von Agastya bekommen hatte, mit zu Ravana. Es durchstieß sein Herz. Ravana fiel tot von seinem Wagen. Über den Wagen von Rama ergoss sich ein Blumenregen.

Surya Namaskar

Die bekannteste Übung, die mit Surya in Verbindung steht, ist Surya Namaskar, der Sonnengruß, auch Sonnengebet genannt.

Der Sonnengruß verbindet Körperübung, Atemübung, Bewusstseinsübung mit Mantra und Öffnung für die Sonnenenergie, sowohl im Sonnengeflecht im Bauch, wie auch als Himmelsenergie.

Auf den Yoga Vidya Seiten findest du eine Menge Surya Namaskar Video Anleitungen:

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Wirkungen von Surya Namaskar

Surya Namaskar ist eine sehr wirksame, berühmte physische und spirituelle Übung, die seit langem in Südindien weit verbreitet ist. Nun hat sie auch in vielen Teilen von  Uttar Pradesh, Punjab und Bihar und in anderen Gegenden Indiens einen Platz gefunden. Die alten Rishis benutzten diese Übung als ein Stärkungsmittel für spirituelles und physisches Wachstum.

Die Übung heißt Surya Namaskar, weil sie in den frühen Morgenstunden mit Blick in Richtung Sonne geübt wird. Die Sonne steht als Gottheit für Gesundheit und langes Leben. So bekam diese Übung in früherer Zeit einen festen Platz bei den täglichen spirituellen Praktiken.

Surya Namaskar bedeutet wörtlich: „Demütige Verbeugung vor dem Sonnengott", kurz Sonnengruß bzw. Sonnengebet. Die alten Rishis kannten die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Sonnenstrahlen. Sie erfanden Surya Namaskar, um Sonnenbaden, Übung und Verehrung zu verbinden. Insofern ist Surya Namaskar nicht nur eine körperliche, sondern auch eine einmalige spirituelle Übung.

Spirituelle Wirkungen Surya Namaskar

Im Anblick der Morgensonne sind wir Zeuge des täglichen Wunders der Schöpfung Gottes. Die Nacht folgt auf den Tag und der Tag folgt auf die Nacht. Die Sonne geht auf, um die Dunkelheit zu vertreiben, welche die Erde umgab. Die gesamte Menschheit steht mit ihr auf und empfindet Dankbarkeit, dass Gott ihnen noch einen weiteren Tag voller Gesundheit und Kraft geschenkt hat, um ihm und seinen Kindern zu dienen. Der Geist wird sofort in die göttliche Sphäre erhoben.

Was für ein leuchtendes Beispiel die Sonne uns allen gibt! Sie scheint gleich für alle. Sie ist von allem unbeeinflusst und ungebunden. Sie ist regelmäßig und systematisch. Sie erfüllt fraglos den Willen des Herrn mit perfekter Selbsthingabe.

Wenn der Sadhaka Surya Namaskar übt, erhebt er den Geist zu hohen Ideale. Er betet zur Sonne, damit sie seinen Geist erleuchte und ihn befähigt, ein göttliches Leben zu führen. Nun kommt der wichtigste Teil der Übung. Bevor er mit dem Üben beginnt, wiederholt der Sadhaka die Surya Dhyana und das Gebet der Upanishaden an die Sonne. Vor jedem Namaskar - Surya Namaskar umfasst 12 Stellungen - spricht er nacheinander die 12 Namen der Sonne aus. Und während des Sonnengebetes wiederholt er sein Ishta Mantra.

Das bildet die Grundlage für das großartige Surya Namaskar & die Kultivierung der Seele. Der Sadhaka betet zur Sonne: „Oh Herr, sei mir wohlgesinnt und erleuchte meinen Geist. Nimm die Unwissenheit fort, die die wahre Natur meines Selbst verhüllt. Lass mich meine wahre Natur erkennen.“  Der Gott, der die Sonne bewohnt, erhört das Gebet des Schülers. Das Gebet wird zur rechten Zeit beantwortet. Der Sadhaka erkennt, dass ebenso wie die Sonne, welche nichts als reines Licht ist und vollkommen ohne Dunkelheit existiert, ebenso sein eigenes Selbst absolutes Wissen, Wahrheit, Wonne, Vollkommenheit, Unsterblichkeit und Unendlichkeit ist.

Körperliche Wirkungen

Als ein System für Körperkultur ist Surya Namaskar unvergleichlich. Es ist eine Kombination von kräftigenden physischen Übungen, Yoga Asanas, Pranayama und Sonnenbad. Eine Runde Surya Namaskar in der frischen Luft, der Sonne zugewandt, tut mehr für das Wohlergehen eines Menschen als Stunden in der Turnhalle.

Die äußeren Muskeln und die inneren Organe werden angenehm trainiert. Die Lungen müssen rhythmisch und tief arbeiten. Zur gleichen Zeit spielen die lebensspendenden Sonnenstrahlen auf dem Körper des Menschen, saugen mit dem Schweiß die giftigen Stoffe auf, stärken den Kreislauf und beleben den menschlichen Organismus  -  Leben, das allein die Sonne spenden kann.

Die Sonne ist die Gottheit der Augen. Surya Namaskar in Richtung Sonnenaufgang zu üben, stärkt die Augen und behebt alle Arten von Augenkrankheiten. Der Übende wird sich an guter Sehstärke bis ins hohe Alter erfreuen. Es gibt eine eigentümliche Beziehung zwischen der Sonne und den Augen, die der Wissenschaftler nicht in seinem Labor oder durch Vivisektion entdecken kann. Nur den Rishis, die das Auge der Intuition besitzen, ist sie bekannt und sichtbar. Wir sollten ihren Worten vertrauen und wir sollten tun, was sie von uns wünschen - dann werden wir uns an den unermesslichen Wohltaten ihrer Weisheit erfreuen, die uns auch noch so viele nutzlose Argumente nicht geben können.

Der Nutzen von Surya Namaskar ist unermesslich, egal welchen Alters oder Geschlechts. Wer regelmäßig Surya Namaskar früh am Morgen, der Sonne zugewandt, ausführt, erfreut sich strahlender Gesundheit und Vitalität. Es heilt alle Augenprobleme und bringt ein Glänzen in Gesicht und Augen des Übenden. Es ist ein yogisches Stärkungsmittel.

Surya Namaskar vereinigt den Nutzen von kräftigen physischen Übungen und Yoga Asanas. Alle Störungen des Nervenssystems, der Verdauung und der Lungen verschwinden durch diese kraftvollen Übungen. Krankheiten von Leber, Magen, Darm und Nieren werden mit Sicherheit geheilt.

Surya Namaskar verringert Bauchfett, macht das Rückgrat und die Glieder geschmeidig und steigert das Atemvolumen. Nach der Übung des Sonnengebetes kann man leichter Asanas ausführen. Jeden Tag gibt es mehr Freunde des Sonnengrußes und dieses System wird immer beliebter.

Surya Mantras

 Es gibt viele sehr machtvolle Mantras für Surya, den Sonnengott, die Sonnenenergie.

  • Om Namo Bhagavate Shri Suryaya - Châkshushmatî Vidyâ Mantra
  • Bhagavate Sri Suryaya - Chakshusmati Vidya Mantra
  • Om Ghrinihi - Mantra zur Rezitation
  • Om Adityaya Vidmahe – Surya Gayatri
  • Om Suryam Sundara
  • Surya Namaskar - Sonnengebet-Mantras

Gebet an Surya, den Sonnengott

Gegrüßet sei der Sonnengott
Der Herr allen Lebens
Das Kronjuwel der drei Welten
Pushan! Der Ernährer von Allem.
Du bist reines Bewusstsein,
Du bist höchste Weisheit,
Du bist Gesundheit, Kraft und Freude,
Du bist der einzige Seher,
Du bist Wahrheit.
Oh Suryanarayana!
Oh himmlischer Jyotis!
Erleuchte unseren Geist,
Reinige die ganze Welt.
Möge die Dunkelheit zittern und davonziehen,
Möge das Licht siegen
Dein Wille geschehe, Oh Gott!


Die Sonne ist eine sichtbare Manifestation Gottes. Sie bringt die Botschaft, dass Gott das Licht der Lichter ist, Tejomaya oder Tejasvarupa. Sie ist eine überfließende Quelle von Hitze, Licht und Energie. Sie brennt ohne Öl und Docht. Was für ein großes Wunder!

Sie ist die Ursache von Tag und Nacht. Sie ist ein stiller Reisender am Himmel. Sie ist  Pushan, Ernährer des Lebens von Pflanzen und Menschen. Sie ist das Auge von Virat Purusha. Sie ist die führende Gottheit des Auges.

Wenn für 2 oder 3 Tage aufgrund von Wolken keine Sonne scheint, wird der Mensch lustlos  und lethargisch. Er hat keine gute Verdauung, er ist nicht fröhlich. Sonnenlicht ist unabdingbar für das Wohlbefinden aller Lebewesen. Der Wert des Sonnenlichts für den Erhalt der Gesundheit ist seit langem bekannt.

Sandhyopasana

Jeder Hindu, der in den heiligen Bund eingeweiht wurde, verehrt Surya dreimal am Tag während Sandhyopasana. Sandhyopasana bedeutet wörtlich: „Verehrung am Übergang der Tageszeit“.

Es ist ein Gebet oder eine Verehrung Gottes am Übergang  – Sandhi – von Nacht und Morgen, von Vormittag und Nachmittag, von Abend und Nacht.

Das Arghyapradana für die Sonne und die Meditation und Rezitation des Gayatri-Mantras bilden das Herz der Zeremonie. Eigentlich ist die ganze Sandhya ein aufrichtiges Gebet zu Gott, um alle Sünden zu vergeben, die man im Tagesablauf begangen hat sowie um Erleuchtung und Gnade.

Sandhyavandana soll zu den korrekten Übergangszeiten (Sandhyas) ausgeführt werden. Nur dann kann der Ausübende dadurch Verdienste erwerben. Sandhya ist der Treffpunkt von zwei Zeitperioden. Zu den Übergangszeiten gib es eine ganz besondere Kraft.

Zu Sandhi oder der Verbindung zweier Zeiten bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang erfährt man eine besondere und geheimnisvolle geistige Stärkung oder wunderbare magnetisierende Kraft. Das erhebt den Geist rasch. Er ist mit Sattva erfüllt. Um diese Zeit kommt Konzentration von alleine und ohne jede Anstrengung. Diese geheimnisvolle Kraft verschwindet, wenn Sandhya vorbei ist.

Sandhyopasana ist ein Nitya Karma oder eine Handlung, die täglich zu tun ist. Sie ist eine verbindliche Pflicht, die täglich zum Zwecke der Selbstreinigung und Selbstentfaltung auszuüben ist.

Sandhya sollte von allen Anhängern des Sanatana Dharma aufgeführt werden. Jeder Brahmachari und jeder Hausvater sollte es täglich ausführen. Versäumt er es, ist das Pratyavaya Dosha oder eine Unterlassungssünde. Er wird zu einem Bhrashta oder gefallenen Mann. Er verliert Kraft, Vitalität und Brahma-Tejas.

Sandhya ist eine Kombination aus Japa, Upasana, Svadhyaya, Meditation, Konzentration, Asanas, Pranayama etc. Wer täglich Sandhya übt, hat Brahma-Tejas oder ein strahlendes Gesicht. Ein Mensch, der täglich Sandhya gemäß der vorgeschriebenen Regeln zur angegebenen Zeit ausübt, so wie es in den Schriften steht, erlangt Reinheit und Erfolg in jeder seiner Bemühungen.

Er wird sowohl stark als auch gelassen. Regelmäßiges Sandhya bricht die Ketten der alten Samskaras und verändert jedermanns alte Situation völlig. Es bringt Reinheit, Atmabhava,  Demut und Aufrichtigkeit. Das Geheimnis der Geheimnisse verbirgt sich in dieser heiligen Übung. Deshalb sagen die alten Rishis: „Wer nicht täglich Sandhya übt, ist nicht besser als ein Tier.“

Der erste Teil der Sandhya Zeremonie bis zum Arghya besteht aus Hymnen, die dem Wasser und seinen Wohltaten gewidmet sind. Das Besprühen des Gesichtes und des Kopfes mit Wasser und das Berühren verschiedener Organe mit benetzten Fingern soll die Nervenzentren stimulieren und die schlafenden Kräfte des Körpers wecken.

Surya Arghya oder Gaben von Wasser für den Sonnengott vertreibt die Dämonen, welche der aufgehenden Sonne im Wege stehen. Esoterisch gesehen sind Wollust, Ärger und Habsucht die Dämonen, die den Intellekt daran hindern, sich zu erheben. Auch der Intellekt ist die Sonne.

Der zweite Teil von Sandhya besteht aus Pranayama und Japa des Gayatri-Mantras.

Der dritte Teil von Sandhya ist Suryopasthanam. Es ist ein Gebet um Vergebung, Segen und Gnade. Das Gebet lautet: „Bewahre mich davor, herab in das Erdenhaus zu gehen. Habe Erbarmen, Oh Gott. Ich war sehr schwach, oh Gott, ich habe falsch gehandelt. Habe Erbarmen, oh Gott!“ Dieses sind vedische Hymnen, die morgens, mittags und abends an die Sonne gerichtet werden.

Die Sonne ist der Intellekt des Menschen. Unwissenheit ist die Nacht. Wissen ist das Licht. Wenn du dich von der Dunkelheit der Unwissenheit erhebst, wenn dein intuitives Auge dank der Gnade Gayatris, der Heiligen Mutter der Veden, geöffnet ist, erhältst du ewige Wonne, tiefen Frieden und Unsterblichkeit.

Das ist das Göttliche Licht, das die Täuschung und  Dunkelheit der Unwissenheit vertreibt, ein wunderbarer Glanz, von dem die Welt erleuchtet wird. Ein heiliges Leuchten, das die Herzen der Gläubigen mit ewiger Wonne erfüllt. Es ist dieses höchste Licht, um das der Aspirant sehnlichst Gott mit Hilfe des Gayatri Mantra bittet. Er bittet Gott um dieses Wissen für seine Verwirklichung.

Die Herrlichkeit des Gayatri Mantras

OM BHUR BHUVAH SVAH
TAT SAVITUR VARENYAM
BHARGO DEVASYA DHIMAHI
DHIYO YO NAH PRACHODAYAT

Das ist das herrliche Gayatri. Die Bedeutung dieses Para-Brahma-Gayatri Mantra ist folgende:

Lasst uns meditieren über das verehrungswürdige göttliche strahlende Licht, welches die physische, astrale und kausale Welt geschaffen hat. Möge es unser Verständnis erleuchten.“

Was ist Erleuchtung? Jetzt hast du Dehatma Buddhi, weshalb du dich mit deinem Körper identifizierst, den Körper fälschlicherweise für die Seele hältst.

Du betest zu Gayatri, der Heiligen Mutter der Veden, dass sie dir Suddha-Sattva Buddhi schenken möge, das dir hilft, Aham Brahma Asi (Ich bin Brahman) zu verwirklichen. Das ist eine advaitische Bedeutung von Gayatri. Fortgeschrittene Studenten des Yoga mögen folgende Bedeutung aufnehmen:

„Ich bin das Höchste Licht der Lichter, das Buddhi oder den Verstand erleuchtet.“

Im Gayatri Mantra finden sich 9 Namen:

1. OM2. Bhur 3. Bhuvah
4. Svah5. Tat6.Savitur
7.Varenyam8. Bhargo9. Devasya

Mit diesen 9 Namen wird Gott gepriesen. Dhimahi bedeutet Verehrung von oder Meditation über Gott. Dhiyo Yo Nah Prachodayat ist ein Gebet.

Das Mantra hat 5 Pausen. OM ist die erste Pause, Bhur-Bhuvah-Svah die zweite, Tat Savitur Varenyam die dritte, Bhargo Desvasya Dheemahi die vierte und Dhiyo Yo Nah Prachodayat die fünfte. Wenn du das Mantra singst und Japa ausführst, solltest du an jeder dieser Stellen etwas innehalten.

Savita ist die Göttin des Gayatri Mantras. Feuer oder Agni ist der Mund, Visvamitra der Rishi und Gayatri das Metrum.

Es liegt in der Natur des Gayatri Mantras, dass du es in jeder Form, die du magst, verehren und bewundern darfst. Es ist allgemein anerkannt und die meisten Gläubigen stimmen darin überein, dass Gayatri eine weibliche Gottheit ist. Falls du ein Shakta oder ein Verehrer des Mutteraspektes von Gott bist, kannst du dies glauben.

Aber in seinem wahren Licht betrachtet, spricht Gayatri niemals von einem weiblichen Aspekt. Du kannst nicht ein einziges Wort im ganzen Gayatri Mantra finden, das von einer Frau spricht. Das reine Wort Gayatri kann die Gottheit nicht weiblich machen. Es ist nur der Name des Metrums und nicht der Gottheit.

Einige Leute glauben, dass Gayatri von der Sonne regiert wird. Tatsächlich muss auch diese Idee etwas abgewandelt werden. Die Sonne, von der hier die Rede ist, ist nicht diese Sonne, die vor unseren physischen Augen scheint, sondern Tat Savitur oder jene Große Sonne, die von der physischen Sonne oder vom Mond nicht erhellt wird, nämlich das überpersönliche absolute Brahman.

Deshalb ist es das größte aller Mantras. Es steht unter der göttlichen Macht des Para Brahman selbst. Verlange deshalb nicht nach anderen Mantras. Das Gayatri ist die Kronjuwele oder der König aller Mantras. Es ist das mächtigste aller Mantras. Na Gayatryah Paro Mantrah. Erinnere dich daran!

Allein das Gayatri Mantra kann für alle Hindus verbindlich sein. Gott gebietet in den Veden:  „Lass ein Mantra für alle gemeinsam sein. Samano Mantrah.“ Daher sollte das Gayatri Mantra das eine Mantra für alle Hindus sein. „Die geheime Überlieferung der Upanishaden ist die Essenz der vier Veden, während Gayatri mit den drei Vyahritis die Essenz der Upanishaden ist.“ Ein wahrer Brahmane ist derjenige, der das Gayatri in dieser Weise kennt und versteht. Ohne dieses Wissen ist er ein Sudra, egal wie versiert er in den vier Veden sein mag.

Der Gayatri Japa Tag ist ein sehr heiliger Tag, an dem an das heilige Gayatri Mantra, das größte und herrlichste aller Mantras, erinnert werden soll.

Das Gayatri Mantra ist Leben und Stütze jedes wahren Hindus. Es ist die unbezwingbare spirituelle Rüstung, die wahre Festung, die über ihre Anhänger wacht und sie beschützt. Gayatri ist die göttliche Shakti, die das Menschliche zum Göttlichen transformiert und dich mit dem funkelnden Licht der höchsten spirituellen Erleuchtung segnet.

Was immer dein Ishta Mantra sein mag, die regelmäßige tägliche Wiederholung einiger weniger Malas des Gayatri wird dich mit unermesslichen Wohltaten und Segnungen überhäufen. Es ist universell anwendbar, denn es ist eine Anrufung des Lichtes gerichtet an den allmächtigen Höchsten Geist.

Man kann in allen Situationen das Gayatri Mantra geistig wiederholen, selbst im Liegen, Sitzen oder Gehen usw. In seiner Wiederholung liegt keinerlei Sünde.

Das Para-Brahma-Gayatri Mantra ist das wichtigste aller Mantras. Jedes Wort, jeder Buchstabe des Gayatri trägt auf seinem Kopf die höchste vedantische Vorstellung der Absoluten Höchsten Wahrheit.

Dieses Mantra wird während der Einweihung in den heiligen Bund, während Pranayama und Japa, etc. rezitiert. Gayatri ist das gleiche wie Sandhya und Sandhya ist das gleiche wie Gayatri. Sandya und Gayatri sind identisch. Wer über Gayatri meditiert, der meditiert  über Vishnu, den Höchsten Herrn des Universums.

Gayatri ist die gesegnete Mutter der Veden. Es gibt keine bessere Milch als Kuhmilch, ebenso gibt es kein besseres Mantra als das Gayatri. Was Omkara oder Pranava für Sannyasins ist, das ist Gayatri für Brahmacharins und Familienväter.

Die Früchte, die durch Meditation über Omkara zu gewinnen sind, können auch durch die Meditation über Gayatri erreicht werden. Das gleiche Ziel, das von einem Paramahamsa Sannyasin erreicht wird, kann von einem Brahmachari oder Familienvater durch Meditation über Gayatri erreicht werden.

Makara Sankranti und Ratha Saptami

Zwei berühmte mit dem Sonnengott verbundene Hindu-Feste sind Makara Sankranti und Ratha Saptami. Makara Sankranti bezeichnet den Beginn des nördlichen Sonnenlaufs am Himmel. Dieses Fest wird anlässlich der Sonnenwende in die nördliche Himmelsbahn (Uttarayana) gefeiert.

Diese Sonnenwende ereignet sich genau zu der Zeit, wenn die Sonne in das Sternzeichen Makara oder Steinbock eintritt. An diesem Tag, dem ersten Tag des Sonnenmonats Magha (ungefähr Mitte Januar), wenn die Sonne den südlichsten Punkt ihrer Bahn erreicht hat, beginnt sie ihre Wanderung nach Norden, die bis Ende Juni andauert. Makara Sankranti ist eine Art Neujahrsfest.

Dieser Tag leitet die Festlichkeiten des heiligen Monats Magh ein. Ihm wird eine besondere Heiligkeit zugeschrieben. Wenn jemand an diesem Tag stirbt, steigt er direkt zum Himmel auf. Es ist eine Zeit der Freude, besonders in Prayag (Allahabad), dem Zusammenfluss von Yamuna und Ganges.

Eine berühmte Mela oder religiöses Fest, bekannt als Kumbha Mela, findet in Prayag statt. Es ist verpflichtend, an diesem Makara Sankranti Tag in heiligen Flüssen zu baden. Besonderer Wert wird einem Bad im Triveni in Allahabad zugemessen. Derjenige, der im Triveni badet, erhält unermessliche spirituelle Verdienste.

Süßigkeiten, Pudding, süßer Reis oder Sakkarai Pongal werden an diesem Tag zubereitet. Man verehrt die Sonne und verteilt Almosen und Geschenke an die Armen.

In Maharashtra und weiter nördlich messen spirituelle Sadhakas dem Makara Sankranti Fest eine besondere Bedeutung bei. Es ist die Jahreszeit, die vom Guru für die Herabkunft der Gnade (Guru Kripa) auf den Schüler ausgewählt wurde.

Im Süden, dies sei vermerkt, hat Mahadeva um diese Zeit mehreren Rishis die Gunst erwiesen, vor ihnen persönlich zu erscheinen.

Ratha Saptami fällt auf den siebten Tag der Phase des zunehmenden Mondes im Monat Magh. Am frühen Morgen verehren die Menschen die Sonne und rezitieren Surya Sahasranama. An diesem Tag bringen gute Handlungen vielfältige Ergebnisse.

Die Brahmanen werden, wenn sie an diesem Tag fasten, zu Devas, die Kshatriyas werden Brahmanen, die Vaishyas werden zu Kshatriyas und die Sudras werden Vaishyas. Wenn Frauen an diesem Tag fasten, erlangen Sie Wissen und Tugenden.

Wenn Witwen an diesem Tag fasten, werden sie ab ihrer nächsten Geburt nie wieder Witwe sein. Sogar die Sünde, einen Brahmanen zu erschlagen, wird durch die Kraft des Fastens an diesem Tag gesühnt. Derjenige, der bei Sonnenaufgang ein Bad nimmt, wird gereinigt wie Mutter Ganges. Er kann niemals arm werden.

Faste an diesem Tag. Halte Mauna oder Schweigen ein. Bleibe an einem einsamen Platz. Mache Japa. Übe intensiv Meditation mit Vertrauen und Hingabe. Du wirst an diesem besonderen Tag Gottverwirklichung erreichen.

Surya und die Sonnenverehrung in früheren und modernen Zeiten

Der Bewohner der Sonne ist Brahman oder das Absolute. Der in der Sonne wohnt, den die Sonne nicht kennt, dessen Körper die Sonne ist, der die Sonne von innen beherrscht, ist dein eigenes Selbst, der innere Herrscher (Antaryamin), der Unsterbliche (Amritam).

Die Hindus verehren die Sonne und geben Arghya oder Opfergaben mit Wasser morgens, mittags und abends. Der Hindu wiederholt: „Asavadityo Brahma. Diese Sonne ist Brahman.“ Er betet die Sonne an, um Tejas, hellen Glanz und Ojas, spirituelle Kraft zu erhalten.

Der Weise Yajnavalkya stimmte die Sonne gütig und erhielt ihren Segen. Zarathustra begründete den Sonnenkult. Er besteht bis heute bei den Parsen fort.

Im alten Rom war Sonnenverehrung Staatsreligion. Sie wurde als Mithraismus bekannt. Selbst Konstantin, der römische Kaiser, der zum Christentum konvertierte, war ein Verehrer des Sonnengottes.

Die Münzen Konstantins trugen die Worte: „Die Sonne, mein unbesiegbarer Verbündeter.“ Die Ägypter nannten den Sonnengott Ra und die Griechen nannten ihn Apollo. Bis heute ziehen französische und deutsche Bauern vor den Strahlen der Sonne den Hut.

Sonnenfinsternis

Hindus betrachten die Sonnenfinsternis als etwas Unreines.

  • Nach der Finsternis reinigen sie ihre Häuser, Kleidung, Geschirr usw. und nehmen ein Bad, bevor sie zu kochen anfangen.
  • Man sollte während der Finsternis keine Speisen zu sich nehmen. Wenn die Finsternis beginnt, sollte der Magen leer sein. Man sollte erst dann Essen, wenn man den Mond oder die Sonne wieder frei von Dunkelheit gesehen hat.
  • Während der Finsternis sollte man vorsichtig sein und Blutungen sowie Stiche von Skorpionen etc. möglichst verhindern. Sie haben katastrophale Folgen. Sogar ein Regenwurm ist giftig, wenn er dich während der Finsternis beißt. Schlangenbisse sind tödlich.
  • Schwangere Frauen sollten während der Finsternis weder die Sonne noch den Mond anschauen. Sie sollten in einem geschlossenen dunklen Raum bleiben, in dem Sonne oder Mond nicht hineinscheinen.
  • Wenn sie diese Regel nicht befolgen, werden die von ihnen geborenen Kinder Missbildungen aufzeigen. Manchmal können sie sogar taub, schwachsinnig oder blind geboren werden.
  • Für Haushälter ist Sexualverkehr besonders am Tag der Finsternis streng verboten, allgemein auch bei Vollmond oder Neumond. Die Verletzung dieser Regel kann eine der obengenannten Missbildungen zur Folge haben. In manchen Fällen kann das Kind bei der Geburt sterben oder es kommt zu einer Frühgeburt.
  • Während der Zeit der Finsternis nehmen die Menschen ein Bad in einem heiligen Fluss. Sie betätigen sich wohltätig. Sie spenden Kühe, Geld, Gold usw. aus Wohltätigkeit. Am Tag nach der Finsternis geben sie Brahmanen, Armen und Sadhus zu essen.
  • Eine Finsternis deutet auf großes Unheil in der Welt. Es ist ein Unglück für die Planeten. Diejenigen, die viel Japa und andere wohltätige Handlungen praktizieren, erhalten die Gnade des Sonnengottes. Er segnet sie mit guter Gesundheit, langem Leben und Wohlstand. Sie erlangen gute Sehkraft.
  • Wenn sie Aditya Hridayam während der Sonnenfinsternis wiederholen, ist das sehr vorteilhaft. Alle ihre Feinde werden zerstört. Für spirituelle Sadhakas werden alle Hindernisse, die im spirituellem Weg stehen, ausgeräumt.
  • Die Wirkung von Japa, Sankirtan usw. während der Finsternis wird die leidende Menschheit befreien und auch die Sonne, Mond oder andere Planeten, die von der Finsternis betroffen sind. Sie segnen diejenigen, die ihre Zeit mit Japa und Meditation verbringen.
  • Finsternis bedeutet Unwissenheit. Der Schleier von Rahu verhüllt die Sicht der selbststrahlenden Sonne oder Brahman. Die Wirkung von Rahu (Unwissenheit) kann durch Meditation mit einpünktigem Geist überwunden und der brahmische Glanz der spirituellen Sonne deutlich werden. Dann endet alle Not. Alles Unheil verschwindet. Frieden herrscht überall.

Schlussfolgerung

Bete zur Sonne am frühen Morgen vor Sonnenaufgang: „Herr, Suryanarayana, Auge der Welt, Auge von Virat Purusha! Gib mir Gesundheit, Kraft, Stärke und Vitalität.“

Wiederhole die Worte des Yajur Veda: „Oh Sonne! Sonne der Sonne! Du bist reine Energie. Gib mir Energie. Du bist allumfassende Stärke. Gib mir Stärke. Du bist allmächtig. Gib mir Macht.“

Übe regelmäßig Surya Namaskar. Bringe der Sonne zu den drei Sandhyas (Übergangszeiten) morgens, mittags und bei Sonnenuntergang Arghya als Opfergabe dar. Singe das herrliche Gayatri Mantra so viele Malas wie möglich. Wiederhole Aditya Hridayam und andere Surya Stotras.

Erweise an Makara Sankranti dem Sonnengott besondere Ehre. Beachte an Tagen der Finsternis die Gebote der Schriften. Der Sonnengott wird dich segnen. Unwissenheit wird verschwinden. Es wird die Zeit der Erleuchtung beginnen. Du wirst das Licht Atmajyotis sehen.

Lasst uns die Namen des prächtigen Sonnengottes wiederholen, des der Sonne innewohnenden Brahman:

Aditya Narayana, Jyotir Narayana
Bhaskara Narayana, Surya Narayana

Und lasst uns um Seine Gnade und Seinen Schutz beten:

Adityaya Adityaya Adityaya Pahimam
Bhaskaraya Bhaskaraya Bhaskaraya Rakshamam.

Möge der Sonnengott euch alle segnen. Möge das Höchste Licht die Herzen aller erleuchten.