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Yoga Artikel | Artikel von Swami Sivananda

       

Heilige

Aus: "Göttliche Erkenntnis", von Swami Sivananda

 

(Anmerkung des Übersetzers: Englisch “Saint” ist sowohl männlich als auch weiblich. Der Einfachheit verzichten wir aber auf die eigentlich korrekte Übersetzung “ein Heiliger/eine Heilige”. Aber selbstverständlich sind im folgenden Artikel männliche und weibliche Heilige gemeint.)

Ein Heiliger/eine Heilige ist ein Gott auf Erden. Für ihn/sie ist die ganze Welt nur Stroh. Ihm sind Gold und Stein gleichbedeutend. Ihm sind Freude und Schmerz gleichbedeutend.

Ein Heiliger lebt in Gott. Er hat Gott verwirklicht. Er kennt Gott. Er ist Gott geworden. Er spricht von Gott. Er zeigt den Weg zu Gott. Er ist berauscht von Gott. Er ist Gott Selbst. Er ist eins mit Gott.

Heilige sind Gottes Vertreter auf Erden. Gott offenbart sich in einem Heiligen in Seiner ganzen Herrlichkeit, unendlichen Kraft, Weisheit und Wonne.

Die Heiligen bilden für die Pilger eine Leiter zum Altar Gottes. Überall, wo sich Heilige und Weise auch nur eine halbe Sekunde lang aufhalten, dort sind heilige Plätze wie Varanasi, Prayag und Brindavan.

Ein Heiliger ist ein Segen für die Erde. Heilige sind lebendige Zeichen von Religion und die wahren Wohltäter der Menschheit. Stets in der Geschichte spielten Heilige eine große Rolle in der Bewahrung geistiger Werte in der Welt.

Ein Heiliger ist ein spiritueller Wäscher. Er verwendet die Seife der Hingabe und des Wissens und beseitigt die Flecken der Sünde in weltlichen Menschen. In seiner Gegenwart wird der Mensch heilig.

In dem Moment, in dem der Geist an einen Weisen denkt, werden sofort alle schlechten Begierden und niedrigen Leidenschaften beiseite gewischt. Meditation über das Leben von Heiligen kommt heiliger Gesellschaft gleich. Das Studium ihrer Lehre ist gleichbedeutend mit heiliger Gesellschaft.

Denken an das Leben von Heiligen, Leben in ihrer Gesellschaft und das große Glück, ihren Segen zu empfangen, lenkt einen Regen der Reinheit, Inspiration und des göttlichen Bewußtseins auf Dich.

Das Wesen eines Heiligen

Ein Heiliger ist frei vom Gedanken an Ich und Mein. Er ist frei von Lust, Zorn und Habgier. Er liebt alle Wesen als sein Selbst. Er besitzt Leidenschaftslosigkeit und Barmherzigkeit. Er spricht die Wahrheit und dient allen. Er meditiert immer über Gott. Er spricht nicht schlecht über andere. Er hat universelle Sicht. Er sieht Devi, die Mutter, in allen Frauen. Er ist immer voll Frieden und Freude. Er singt die Herrlichkeit Gottes. Er hat göttliches Wissen. Er ist furchtlos und großzügig. Er bittet nie, er gibt. Er ist majestätisch und herrschaftlich. Ein solcher Mensch ist auf der ganzen Welt selten. Man findet ihn nicht leicht. Er wird nicht überall geboren.

Liebe ist der Atem eines Heiligen. Barmherzigkeit ist seine Natur. Sein Herz fließt über von Mitleid. Er sieht nicht die Fehler der anderen. Er gibt Gutes für Schlechtes und segnet die, die ihn verfluchen.

Das Herz eines Weisen ist eine Flamme der Liebe, und sein ganzes Wesen dürstet danach, die leidende Menschheit zu erheben. Er vergißt sich selbst vollständig und lebt nur für andere.

Ein Heiliger sieht die ganze Welt als Projektion seiner eigenen Seele. Ein Weiser sieht Einheit in Verschiedenheit. Er wird eins mit der ganzen Welt.

Ein Weiser ist jung mit Jungen, alt mit Alten, mutig mit Mutigen und Kind mit Kindern. Er fühlt den Schmerz und das Leiden der Leidenden.

Das Leben eines Heiligen

Das Leben eines Heiligen ist aufrecht, einfach und anziehend. Es ist voll Anmut. Es ist methodisch. Ein Heiliger ist immer guter Laune. Er kennt nichts Böses im Leben. Für ihn ist das Leben Freude. Er wird nicht von Kummer geprüft. Er ist furchtlos. Kein Monarch hat Macht über ihn.

Das Leben eines Heiligen ist immer ein Leben der Stille, der Einkehr, der Einsamkeit und Abgeschiedenheit. Er bleibt unberührt von den Veränderungen der Welt. Kein äußeres Ereignis kann ihn aus der Bahn werfen. Er ist in seinem Atman, dem Absoluten Bewußtsein, zentriert.

Ein Weiser ist wunschlos und daher immer glücklich. Ein König besitzt alles und ist daher glücklich. Aber das Glück eines Weisen ist grenzenlos, denn er lebt in seinem Atman, dem Ozean der Wonne Brahmans. Ein König ist voller Ängste und Sorgen. Er fürchtet, daß seine Feinde ihn eines es bezwingen werden, und deshalb ist er ruhelos und unglücklich.

Das Glück eines befreiten Weisen ist kein sinnliches Vergnügen. Es ist die Wonne Atmans, des Selbst. Er erlebt die ganze Welt gleichzeitig als das Selbst aller Dinge. Sein Glück hat nichts mit Zeit zu tun. Es ist transzendentale Wonne.

Nur ein Weiser ist wirklich reich. Multimillionäre mit Sehnsüchten und Wünschen sind Bettler. Ein Heiliger ist einem Kaiser überlegen und auch Indra, dem Herrn des Himmels.

Ein Weiser ist vom Traum des Lebens erwacht. Er genießt ewige Wonne. Einem erleuchteten Weisen unterwirft sich die ganze Welt.

Ein Weiser braucht kein Genie zu sein

Der Weise bewegt sich unter den Menschen, aber er bleibt allen Menschen unsichtbar; man hält ihn für einen normalen Menschen.

Nur ein Weiser kann einen Weisen erkennen. Manchmal ist er wie ein Sarvajna, ein Allwissender. Manchmal ist er wie ein Ajnani, ein Unwissender. Er weiß, wann er wie ein Brahma Nishta zu handeln hat, und wann er sich wie ein Narr betragen muß. Urteile nicht über ihn. Wenn Du Dich ihm mit dem richtigen Bhava, mit Vertrauen, Hingabe und spirituellem Durst näherst, wird er Dir höchstes Wissen vermitteln. Wenn Du mit einem schlechten Motiv zu ihm kommst, wird er sich verhalten wie ein Verrückter, und Du wirst enttäuscht sein. Dann erleidest Du einen großen Verlust.

Ein Brahma Jnani, ein befreiter Weiser, braucht kein Genie zu sein. Er muß nicht beredt sein, kein großer Rhetoriker, Vortragender oder Professor. Aber, er ist ruhig, gelassen und still. Er ist schweigsam und wortkarg. Sein Schweigen ist höchste Beredsamkeit. Er besitzt Gleichmut und einen ausgewogenen Geist. Er hat universelle Sicht. Er hat Samata und Samata Drishti. Er ist ein Mauni, Maha Mauni und Muni. Er hat göttliche Weisheit und intuitives Wissen. In seiner Gegenwart klären sich alle Zweifel.

Heilige haben keine Kaste

Es gibt keine Kaste unter Heiligen und Weisen. Ein Weiser ist wie ein Löwe, der aus dem Käfig ist, frei von den Fesseln von Kaste, Glauben, Beruf, Tradition und Schriften. Schau nicht nach der Kaste von Heiligen und Weisen. Das bringt Dir keinen Nutzen. Du kannst ihre Tugenden nicht übernehmen. In höherer Religion gibt es weder Kaste noch Glaubensbekenntnis. Schuster, Weber und Unberührbare sind vorzügliche Heilige geworden.

Es besteht kein wirklicher Unterschied zwischen einem christlichen Mystiker und einem hinduistischen Heiligen. Ihre Aussagen sind nie widersprüchlich. Die Botschaften der Heiligen sind im wesentlichen identisch. Sie waren immer ein Aufruf an die Menschen, die Weisheit des Selbst, des Atman, zu entdecken.

Weise unterscheiden sich in ihrem Verhalten

Die Erkenntnis ist in allen Weisen dieselbe, aber Ihr Verhalten ist unterschiedlich. Shri Vasishta war ein Karma Kandi; er führte Havans und Opfer aus. Raja Janaka war ein Bhogi; er herrschte über sein Reich; er genoß königliche Freuden. Shri Dattatreya war ein Wanderer; er war ein Avadhuta, ein nackter Fakir. Kakabhusundhi war ein Yogi. Manche heiraten sogar.

Weise wie Dattatreya und Jadabharata ziehen glücklich herum. Sie besitzen weder Haus noch Kleider. Alle Dualitäten sind ausgelöscht. Sie können nicht für das Wohlergehen der Welt arbeiten wie Raja Janaka oder Shri Sankara. Aber ihre bloße Gegenwart erhebt die Menschen.

Der andere Typ des Weisen ist der wohltätige Weise - wie Raja Janaka und Shri Sankara - der für die Solidarität der Welt wirkt. Er fühlt mit allen. Er schreibt Bücher, unterrichtet und baut Mutts und Ashrams. Du fragst vielleicht: “Welche der beiden Arten ist besser?” Die Antwort ist: “Beide sind gleich gut.”

Ein Weiser ist nicht selbstsüchtig

Unwissende Menschen sagen: “Ein Weiser strebt nach seiner eigenen Selbstverwirklichung. Er ist sehr selbstsüchtig. Er bringt keinen Nutzen für die Gesellschaft.” Das ist ein schwerer Irrtum. Ein Weiser ist der wohltätigste Übermensch. Er ist äußerst freundlich und mitfühlend. Er erhebt sofort alle Menschen, die mit ihm in Berührung kommen. Weiterhin macht er Shakti Sanchar durch sein Divya Drishti. Er findet würdige Aspiranten und erhebt sie durch Sankalpa Shakti, auch wenn er sich in einer Höhle oder in einem Kutir im fernen Himalaja aufhält.

Ein Jnani ist kein selbstsüchtiger Mensch, wie weltliche Menschen meinen. Seine spirituellen Schwingungen reinigen die Welt. Sein ganzes Leben ist beispielgebend und erhebend. Er gibt anderen Hoffnung und Ermutigung, damit sie den spirituellen Weg aufnehmen. Er ist der einzige, der die Menschen wirklich liebt. Er spürt die Gegenwart Gottes in jedem. Er liebt seinen Nächsten wie sich selbst. Nur ein Jnani dient wirklich selbstlos, denn er fühlt die Gegenwart Gottes in allen Wesen. Er ist der wahre Altruist und Humanist.

Erlaube Dir kein Urteil über einen Heiligen

Du kannst nicht das weltliche Maß anlegen, um die Größe von Heiligen zu messen. Projuzieret die Fehler nicht auf sie aufgrund Deines üblen Blicks. Du kannst ihre Verdienste nicht beurteilen.

Brahma Nishthas sind wie Feuer. Sie können alles verzehren. Ihre bloße Berührung reinigt alles. Sie sind jenseits von Gut und Böse; sie sind selbst die höchste Güte. Ahme Ihr Tun nicht nach. Ihre Handlungen sind seltsam und geheimnisvoll. Sie übersteigen Dein Verstehen. Wenn Du einen Einbruch begehst und sagst: “Hat Krishna nicht Butter gestohlen?”, wirst Du hoffnungslos zerstört werden. Krishna hob den Govardhana Hügel mit Seinem kleinen Finger hoch. Kannst Du auch nur einen großen Stein mit all Deiner Kraft hochheben? Folge dem Upadesha von Heiligen und Mahapurushas; Du wirst hier und jetzt Brahma Jnana erlangen.

Wie die Gesellschaft von Heiligen Nutzen bringt

Um Nutzen von der Gesellschaft von Heiligen zu haben, mußt Du Dich zuerst vorbereiten. Habe weder irgendeine vorgefaßte Meinung noch ein Vorurteil. Nähere Dich mit offenem und aufnahmebereitem Geist. Nähere Dich ohne Erwartungen. Nähere Dich bescheiden und respektvoll. Nimm das an, was Dir entspricht. Wenn ein Teil ihrer Lehre Dir nicht entspricht, bilde Dir keine voreilige Meinung. Wenn sie Dir nicht gefällt, brauchst Du sie Dir nicht zu Herzen zu nehmen. Was für einen anderen richtig ist, muß nicht für Dich richtig sein. Und doch, in Anbetracht der breiten Basis kann es keinen Meinungsunterschied geben.

Wenn Du vor das Angesicht eines Weisen trittst, stelle ihm keine Fragen aus bloßer Neugierde. Sitze bescheiden in seiner Gegenwart. Beobachte ihn. Höre ihm vorurteilsfrei zu. Stelle ihm nur Fragen, auf die Du tatsächlich eine Antwort suchst. Stelle ihm nur dringende Fragen. Verwickle ihn nicht in Politik oder öffentliches Gezänk.

Meditiere in der Gegenwart eines Weisen. Du wirst das innere Licht erhalten, das Deine Zweifel beseitigt.

Heilige als Ratgeber

Die Gesellschaft von Weisen und Heiligen hat eine überaus verwandelnde Wirkung auf das Leben von wirklich Suchenden. Sie erhebt sie zu erhabenen Höhen, zu Reinheit und Spiritualität. Sie verfehlt ihre Wirkung nicht einmal auf die krassen Materialisten.

Jede Schule, jede Hochschule, jede Pension, jedes Gefängnis, jede Institution und jedes Haus sollte einen Weisen zu seiner Verfügung haben, der die Mitglieder führt.

Nur Heilige und Weise können wirkliche Ratgeber für Könige werden, denn sie sind selbstlos und besitzen höchste Weisheit. Nur sie können die allgemeine Moral verbessern. Nur sie können den Weg zur Erlangung ewiger Wonne und Unsterblichkeit zeigen. Shivaji hatte Swami Ramdas als Ratgeber. König Dasharatha hatte Maharishi Vasishtha als Ratgeber.

Es gibt sehr viele Heilige. Du hast nicht das Verlangen nach ihnen. Du willst nicht zu ihnen gehen. Du willst ihnen nicht dienen. Du strebst nicht nach Höherem. Du bist völlig zufrieden mit ein paar zerbrochenen Muscheln und Glasscherben. In Dir ist nicht der spirituelle Hunger oder Durst, höheres göttliches Wissen und inneren Frieden zu erlangen.

Spirituelle Möglichkeit ist ein seltenes Privileg. Vergib solche Gelegenheiten nicht. Nimm Zuflucht zur Gesellschaft von Weisen und Heiligen. Ein Augenblick der Gesellschaft von Heiligkeit ist ein Schiff, um diesen Ozean des Lebens zu überqueren.

Gott ist die größte Läuterung. Ein Heiliger ist auch eine große Läuterung. Gott inkarniert sich in Heiligen und Weisen, wenn man ihrer am meisten bedarf.

Beschäftige Dich mit den Leben von Heiligen. Du fühlst Dich sofort inspiriert. Gedenke ihrer Worte. Du fühlst Dich sofort erhoben. Tritt in ihre Fußstapfen. Du bist befreit von Schmerz und Sorgen.

Suche die Gesellschaft von Weisen und entwickle Dich. Satsang mit Heiligen verfehlt seine Wirkung nicht.  

 

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