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Yoga Artikel | Artikel von Swami Sivananda

       

Samadhi

Aus: "Göttliche Erkenntnis", von Swami Sivananda

Samadhi ist Einssein mit Gott. Es ist eine überbewußte Erfahrung. Es ist Adhyatmic Anubhava.

Samadhi oder Ekstase ist wonnevolle Vereinigung. Der Geist geht im Ewigen, dem Atman, auf wie Salz in Wasser oder Kampfer in der Flamme. Es ist ein Zustand reinen Bewußtseins.

Samadhi verankert Dich im Atman. Durch Samadhi wird das begrenzte Selbst im grenzenlosen absoluten Bewußtsein aufgenommen. Das Einssein von Jivatman und Paramatman wird verwirklicht.

Die in Samadhi gemachte Erkenntnis ist göttliche Erkenntnis. Es ist übersinnliche, intuitive Erkenntnis, wohin Vernunft, Schlußfolgerung und Beweis nicht gelangen können.

Samadhi ist innere, göttliche Erfahrung, jenseits von Geist und Sprache. Der Zustand von Samadhi ist jenseits aller Relativität. Es gibt keine Worte oder Ausdrucksmittel dafür.

Auch in der weltlichen Erfahrung ist es nicht möglich, jemandem den Geschmack eines Apfels zu erklären, der ihn nicht gekostet hat, oder einem Blinden das Wesen der Farbe. Der Samadhizustand ist reinste Wonne, Freude und Frieden. Nur soviel kann gesagt werden. Man muß es selbst spüren.

In Samadhi gibt es weder körperliches noch geistiges Bewußtsein. Es gibt nur Sein, Sat. Das ist Dein wahres Swarupa. Wenn ein Teich austrocknet, verschwindet auch die Spiegelung der Sonne im Wasser. Wenn der Geist in Brahman aufgeht, wenn der Geistsee austrocknet, verschwindet auch das reflektierte Chaitanya. Der Jivatman, die individuelle Persönlichkeit, vergeht. Es bleibt nur das Sein.

In Samadhi gibt es weder Meditation noch Meditierenden. Der Meditierende und der Gegenstand der Meditation, der Denker und der Gedanke, der Verehrer und das Verehrte werden eins und identisch. Der Geist verliert sein eigenes Bewußtsein und wird identisch mit dem Gegenstand der Meditation. Der Meditierende hat seine Persönlichkeit im Ozean Gottes aufgelöst, ertränkt und vergessen, bis er einfach zum Werkzeug Gottes wird. Wenn sich sein Mund auftut, spricht er mühelos und ohne zu überlegen durch direkte Intuition die Worte Gottes; und wenn er seine Hand hebt, strömt wieder Gott durch sie, um ein Wunder zu wirken.

Ein Zustand vollkommenen Wachseins

Samadhi ist kein Zustand von Dumpfheit, Vergessen oder Verlöschen. Es ist ein Zustand absoluten Bewußtseins, der jedem Versuch, ihn zu beschreiben, spottet. Es ist das endgültige Ziel von allem. Es ist Mukti. Es ist Moksha.

Samadhi ist nicht ein Zustand dumpf wie ein Stein, wie viele meinen. Leben im Geist ist nicht Verlöschen. Wenn das Selbst in Erfahrenem gebunden ist, werden seine Aktivitäten nicht voll ausgeübt; und wenn die Beschränkungen des empirischen Seins überschritten werden, wird das universelle Leben intensiviert, und man fühlt sich bereichert. Dann wird das innere Leben sehr reich. Dann wird das Leben kosmisch weit und sogar suprakosmisch.

Samadhi ist kein unbewußter Zustand. Es ist ein Zustand vollkommenen Wachseins. Es ist nicht nur emotionale Begeisterung oder ein Gefühl der Verzückung. Es ist das direkte, einzigartige und intuitive Erfahren von Wahrheit, absolutem Bewußtsein und endgültiger Wirklichkeit. Es ist jenseits von allem Fühlen, Erbeben und Schaudern. Es ist ein machtvoller Zustand transzendentalen Selbstgewahrwerdens. Der Aspirant ruht nun in seinem Zentrum - dem Ziel seiner Suche - und verwirklicht die absolute Freiheit, Unabhängigkeit und Vollkommenheit.

Die vierte Dimension

Der Samadhizustand ist weder Wachen noch Träumen, denn Sankalpa, der Wunsch, ist nicht vorhanden. Genauso ist es nicht Sushupti, Schlaf, denn es gibt kein Nichtbewußtsein. Es ist die vierte Dimension, wo die unendliche Wonne Brahmans herrscht.

Wenn man sogenannten traumlosen Schlaf hat, ist das im allgemeinen eines von beiden: entweder man erinnert sich nicht an das Geträumte, oder man fiel in absolutes Nichtbewußtsein, beinahe Tod - ein Todeszustand. Aber es gibt die Möglichkeit des Schlafes, wo man die absolute Stille betritt, die Unsterblichkeit und den Frieden in allen Teilen des Wesens, und das Bewußtsein geht in Sat Chid Ananda auf. Man kann es schwerlich Schlaf nennen, denn es ist vollkommenes “Wachsein”. In diesem Zustand kann man einige Minuten, Stunden oder tagelang sein: aber diese wenigen Minuten geben Dir mehr Entspannung als Stunden normalen Schlafs. Man fällt nicht zufällig hinein. Es bedarf langen Übens.

Jada Samadhi und Chaitanya Samadhi

Es herrscht die allgemeine Ansicht, Samadhi bedeute, mit einem Lendenschurz im Zustand absoluten Nichtbewußtseins in Padmasana, der Lotusstellung, zu sitzen, wobei der Atem vollkommen stillsteht. Der gewöhnliche Teil der Menschheit ist der Ansicht, daß der in Samadhi Ruhende sich seiner Umgebung nicht bewußt sein dürfe und vollkommen empfindungslos zu sein hat, selbst wenn ein Messer in seinen Körper gestochen wird. Natürlich gibt es solche Samadhis. Es sind Jada Samadhis und werden durch Hatha Yoga Kriyas herbeigeführt.

Mit Hilfe der Praxis von Kechari Mudra kann sich ein Hatha Yogi in einer Kiste einschließen und sich darin monatelang unter der Erde vergraben Lassen. Zweifellos ist das eine schwierige Yoga Kriya, aber sie gibt nicht Atma Jnana.

In Jada Samadhi wird das Prana hochgezogen und in irgendeinem Chakra festgehalten. Der Mensch ist für diesen Zeitraum praktisch tot. Es ist wie ein langer tiefer Schlaf. Diese Samadhis sind wertlos. Nicht alle Samskaras und Vasanas werden verbrannt. In diesem Samadhi herrscht kein vollkommenes Wachsein. Der Mensch kommt als derselbe alte Mensch aus seinem Samadhi mit allen alten Samskaras und Vasanas. Er hat keine überintuitive Erkenntnis. Es ist irgendwie ein akrobatisches Kunststück oder eine innere Gymnastik. Solche Samadhis können nicht Mukti, Befreiung, bringen. Weltliche Menschen lassen sich von solchen Kunststücken täuschen.

Wahrer Samadhi gibt übersinnliches Wissen. Der Yogi geht daraus mit neuer übersinnlicher Weisheit hervor. Das ist wahrer Chaitanya Samadhi. Im Chaitanya Samadhi herrscht vollkommenes Wachsein. In Jada Samadhi ist der Sadhaka unbewußt.

Chaitanya Samadhi ist etwas völlig anderes als Jada Samadhi. Darin werden alle Zweifel, Täuschungen und die drei Knoten - Avidya, Kama und Karma - zerstört. Er schenkt absolute Furchtlosigkeit und einen unerschütterlichen Geisteszustand. Der Samadhizustand wird auch im Tätigsein aufrechterhalten.

Wer in Samadhi verwurzelt ist, hält Geist und Körper in vollkommenem Gleichgewicht und nutzt sie mit Atma Bhava zum Dienst an den Menschen. Er ist immer fest in Brahman. Er ist immer in Samadhi. Er schwankt unter keinen Umständen. Er steht fest aufgrund seiner Selbsterkenntnis.

Wirklicher Samadhi muß sowohl im Tätigsein wie auch in der Meditation aufrechterhalten werden. Das ist die wahre Prüfung für die innere Stärke und Verwirklichung eines Menschen. Das ist wahrer Chaitanya Samadhi. Ein Samadhi, in den man mit geschlossenen Augen in Berghöhlen und Wäldern geht, der aber während des Tätigseins gebrochen oder erschüttert wird, ist überhaupt kein Samadhi.

Der Geist in Samadhi

Samadhi bedeutet das Verlöschen oder die Auflösung des Geistes. Der Geist ist in Samadhi in keiner Weise aktiv. Er geht in Brahman auf. Wenn ein dem Tiefschlaf ähnlicher Zustand herbeigeführt werden kann, ist es kein Tiefschlaf mehr, sondern Samadhi. Es ist schlafloser Schlaf, wo Sinne und Geist völlig zu wirken aufhören, und der Schleier der Unwissenheit vom Feuer der Erkenntnis zerstört wird. Der Aspirant genießt die vollkommene Freude der Freiheit. Er genießt die erhabene Stille des Unvergänglichen.

In Samadhi gibt es keine geistigen Spannungen. Es herrscht vollkommene Stille und Ausgeglichenheit. Es herrscht vollständiger geistiger Stillstand.

In Samadhi geht der gereinigte Geist in Atman, seiner Quelle, auf und wird Atman. Er nimmt die Form Atmans an, so wie der Kampfer zu Feuer wird. Brahman kennen heißt Brahman werden. Der Geist wird tatsächlich Brahman, wenn er gereinigt ist und in den Samadhizustand geführt wird.

Wenn der Geist Brahman wird, löst sich auch die Welt, die eine Schöpfung des Geistes ist, in Brahman auf und wird Brahman Selbst.

Die Samadhi - Erfahrung

In dieser Erfahrung ist weder Dunkelheit noch Leere. Sie ist bloßes Licht. Es gibt weder Klang, noch Berührung, noch Form. Es ist eine phantastische Erfahrung von Einheit und Einssein. Es gibt weder Zeit noch Ursächlichkeit. Es gibt nur Ewigkeit. Du wirst allwissend und allmächtig. Du wirst Sarva Vid, ein Allwissender. Du weißt alles. Du kennst das ganze Geheimnis der Schöpfung. Du erlangst Unsterblichkeit, höheres Wissen und ewige Wonne.

Jede Dualität verschwindet darin. Es gibt weder Subjekt noch Objekt. Es gibt weder Sakara noch Nirakara. Es gibt weder Meditation noch Samadhi. Es gibt weder Dwaita noch Adwaita. Es gibt weder Vikshepa noch Einpünktigkeit. Es gibt weder Meditierenden noch Meditationsobjekt. Es gibt weder noch Nacht.

Wenn Du im höchsten Nirvikalpa Samadhi verwurzelt bist, hast Du nichts zu sehen, zu hören, zu riechen oder zu fühlen. Du hast kein Körperbewußtsein. Du hast das volle Bewußtsein Brahmans. Es gibt nichts außer dem Selbst. Es ist eine wunderbare Erfahrung. Du wirst von Ehrfurcht ergriffen sein.

Zu dieser Erfahrung kommt es, wenn sich Ichbewußtsein und Geist aufgelöst haben. Es ist ein Zustand, den man durch eigenes Bemühen erlangen muß. Er ist grenzenlos, ohne Teile und unendlich, eine Erfahrung von Sein und reinem Bewußtsein. Wenn man diese Erfahrung macht, verschwinden Geist, Wünsche, Aktivitäten und Gefühle von Freude und Sorge in einer Leere.

Nun ist das Jivatum weg. Das kleine ‘Ich’ hat sich aufgelöst. Der unterscheidende Geist, der spaltet, ist verschwunden.

Samadhi schenkt Moksha

Samadhi bringt Kaivalya, absolute Unabhängigkeit. Samadhi schenkt Moksha. Das ist der Gipfel und Höhepunkt von Yoga. Mit der Herabkunft von Selbsterkenntnis verschwindet die Unwissenheit. Mit dem Verschwinden der Grundursache, der Unwissenheit, verschwinden auch Ichdenken usw.

Der Yogi hat nun gleichzeitiges Wissen. Vergangenheit und Zukunft vermengen sich mit der Gegenwart. Alles ist ‘jetzt’. Alles ist ‘hier’. Zeit und Raum wurden überschritten.

Nur durch Samadhi kann das Unerkannte erkannt werden, das Ungesehene gesehen und das Unerreichbare erreicht. Die Gesamtsumme allen Wissens über die drei Welten und alle weltlichen Wissenschaften sind nichts, nichts als eine bloße Hülle im Vergleich zum unendlichen Wissen eines Weisen, der den höchsten Samadhizustand erreicht hat.

Ein Mensch, der aus Samadhi zurückkommt, kann auf dieselbe normale Weise leben und sich bewegen wie vorher, und es mag vielleicht keine auffällig erkennbare Veränderung in seinem Leben und Verhalten für den Zufallsbeobachter vorliegen. Aber nichtsdestoweniger liegt eine nicht zu leugnende Bewußtseinsveränderung in ihm vor. Was soll man über bloße Veränderung sagen? Es kommt zu einer eindeutigen Veränderung der Persönlichkeit.

Wer kann Samadhi erreichen?

Samadhi ist keine Erfahrung, die durch ein wenig Übung erreicht werden kann. Niemand kann Samadhi erreichen, wenn er nicht eine sehr, sehr reine Seele ist. Um Samadhi zu erreichen, muß striktes Brahmacharya eingehalten werden, Mäßigung in der Nahrung, und man muß ein reines Herz haben. Der Geist muß völlig gereinigt sein. Nur dann kann der Mechanismus oder das Gefäß ausreichend bereit sein, um die Herabkunft des göttlichen Lichtes zu empfangen. Es muß stark genug sein, um dem Druck einer plötzlichen Bewußtseinserweiterung standzuhalten und eine kosmischen Sicht zu ertragen, die jenseits des Geistes liegt und die ganze Existenz mit einem einzigen Strich überdeckt.

Wenn Du ein Uttama Adhikari bist, ein hervorragender Aspirant, der über die vier Mittel oder Eigenschaften verfügt, Tivra Vairagya besitzt und ein intensives Sehnen nach Befreiung hat, und wenn Du einen Brahma Shroti hast, einen Brahma Nishta wie Shri Sankara oder Shri Krishna, der hinter Dir steht, wirst Du das Selbst in einem einzigen Augenzwinkern verwirklichen. In der Zeit, die dafür notwendig ist, eine Blume in Deiner Hand zu zerquetschen, kannst Du das Selbst verwirklichen. Durch Ashtavakra verwirklichte Raja Janaka in einem einzigen Augenblick. Arjuna hatte am Schlachtfeld binnen eineinhalb Stunden Selbstverwirklichung. Mukunda Rai von Maharashtra gab einem Badshah in einer einzigen Sekunde Samadhi, während er auf seinem Pferd ritt. Es gibt so viele Beispiele.

Wie der Mensch, der dringend einen Weg sucht, um aus einem brennenden Haus zu entkommen, muß der Aspirant das glühende Verlangen verspüren, sich aus dem Feuer von Samsara zu befreien. Nur dann kann er in tiefe Meditation und Samadhi eintreten.

Wie man Samadhi erreicht

Tiefe Meditation führt zu Samadhi, zum Einssein mit Gott. Der Geist ist erfüllt mit Atman, Gott. Der Geist verschleiert sein eigenes Bewußtsein und identifiziert sich mit dem Objekt der Meditation. So wie sich eine Salzpuppe im Wasser auflöst, so geht der Geist in Brahman, in Nirvikalpa Samadhi, auf. Ein plötzlicher Schlag mystischer Erleuchtung macht der gesamten empirischen Erfahrung mit einem Schlag ein Ende, und der Gedanke der Erinnerung an so etwas wie diese Welt oder die enge Individualität des Geistes in dieser Welt verläßt den Menschen absolut.

Beachte die drei Vorgänge, die in der Meditation im Geist stattfinden. Sie sind: Kontemplation, erfüllen, Identifikation. Denke an diese drei Wortbilder. Wiederhole sie geistig während Deines Sadhana. Das wird Dir sicher sehr helfen.

Kontempliere über den Atman. Erfülle den Geist mit Atman. Dann identifiziert sich der Geist mit Brahman, so wie es die Analogie von der Raupe und dem Schmetterling besagt. So wie Du denkst, so wirst Du werden. Denke, Du bist Brahman; Du wirst Brahman werden.

Schweig still. Erkenne Dich selbst. Erkenne Dies. Lasse den Geist in Dem aufgehen. Die Wahrheit ist ganz einfach und schlicht.
 
 

 

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