6. Nirvana Prakarana - Von der Befreiung

Die Geschichte von der Bilvafrucht

Vasishtha fuhr fort: „Nun, oh Rama, höre eine kleine nette Geschichte, die noch nie zuvor erzählt wurde, und die ich dir kurz zu deiner Belehrung mitteile. Es gibt eine riesige und wunderschöne Bilvafrucht, die im Durchmesser so groß wie die Entfernung vieler Myriaden von Meilen ist. Sie verrottet auch nicht im Laufe von vielen Kalpas oder Zeitepochen. Sie besitzt einen intensiven und süßen Geschmack wie der von Honig oder himmlischem Nektar. Sie ist äußerst weich und schmackhaft. Sie ist die beste aller Früchte. Sie ist der Inbegriff aller Früchte. Sie ist fest und unveränderlich wie die Mandarahügeln und auch heftige Stürme am Ende eines Kalpas können sie nicht bewegen. Nie fällt sie zu Boden. Nie wird sie in einem unreifen Zustand aufgefunden. Sie ist gefüllt mit sechs verschiedenen schmackhaften Substanzen (den Shadrasas).

Es gibt Millionen von Welten innerhalb der Frucht in Form ihrer zahllosen Samen. Sie enthält das im Kern verborgene Mark, das alle Lebewesen unterstützt und erhält. Die fleischigen Teile dieser wunderbaren Frucht sind das grenzenlose Jnana oder das reine Bewusstsein. Das Mark ist das Chit Shakti, das Akasha, Zeit, Raum, Bewegung, die Viertel, das Gesetz etc. erzeugt.

Rama sagte: „Oh verehrter Herr! Dies ist eine wunderschöne Allegorie. Ich habe die Parabel von der Bilvafrucht verstanden. Die Bilvafrucht ist Brahman höchstpersönlich. Sie ist das unvergängliche, grenzenlose Satchidananda Paramatman. Sie ist nichts anderes als das alles durchdringende Jnana oder die reine Intelligenz. Die Schale der Bilvafrucht von Jnana ist das Ei Brahmas und alle Welten."

Vasishtha schloss mit den Worten: „Brahman ist die köstlichste spirituelle Frucht. Er ist die Konzentration von Wonne und Wissen. Wer die wundervollste Frucht isst, erlangt Unsterblichkeit."