Durga

Durga ist im Hinduismus eine sehr vielschichtige Göttin. Sie gilt zum einen als die Devi, die Urgöttin, die Strahlende, die Leuchtende. Im Tantrismus hingegen kennt man sie als der weibliche Pol der Schöpfung.

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Durgas Symbolik

In der Regel wird Durga mit 8 Armen dargestellt, in Begleitung eines Tigers oder einer Löwens als Reittier. Ihre Attribute sind Dreizahn, Schwert, Schlange, Glocke, Trommel, Schild, Schädelschale, Pfeil, Bogen, Rad, Wasserkrug und Muschelhorn.

Durga repräsentiert die vollkommene Mütterlichkeit. Zu denen die ihr ergeben sind, ist sie freundlich, liebenswürdig und gnädig. Sie erfüllt die Wünsche ihrer Anhänger und gewährt sowohl spirituellen als auch materiellen Reichtum.

Des Weiteren ist sie aber auch als machtvolle Vernichterin zahlreicher Dämonen, wie Mahisha, Shumbha, Raktajiva und Nishumba bekannt. Sinnbildlich verhilft Durga uns auf diese Weise zur Überwindung unserer "inneren Dämonen", sprich unserer negativen Kräfte und Schwächen.

Durgas Gestalten

Durga verkörpert sowohl Macht als auch Mütterlichkeit und gilt somit als die beste Ausdrucksform der Natur als weibliche Gottheit. Nicht umsonst ist Durga  die am weitesten verbreitete Anbetungsform Shaktis.

Durga als Devi

In einer Sichtweise wird Durga als die universale Göttin schlechthin angesehen. Im Tantrismus beispielsweise gilt sie als der weibliche Pol der Schöpfung, die Devi. Die Schöpfung wird hier als kosmische Energie beschrieben, die alles geschaffen hat, erhält und zerstört.

Der Gott Shiva hingegen repräsentiert den männlichen Pol der Schöpfung. Dabei symbolisiert er das ewige, unendliche, unveränderliche Bewusstsein Satchidananda.

Durga als Aspekt der Devi

In einem anderen Sichtweise ist Durga eine der drei Hauptaspekte der Devi. Die anderen beiden werden durch Lakshmi und Saraswati repräsentiert:

  • Durga symbolisiert in dieser Konstellation den Aspekt des Loslassens, der Veränderung, der Auflösung und Vernichtung.
  • Lakshmi symbolisiert die Kraft des Erhaltens, des Gebens, des Friedens, der Schönheit.
  • Saraswati schließlich steht für alles Schöpferische, die Kreativität, die Künste sowie Erkenntnis und Intuition.

Durga als Vielgestalt

Zur Komplexität der mütterlichen Göttin trägt die Tatsache bei, dass sie nicht nur in ihrer Gestalt der Durga erscheint, sondern auch andere Formen annimmt. Jede dieser Charaktere verdeutlicht unterschiedlichen Aspekte:

  • Kali, die dunkle Göttin: Zerstörung und Auflösung
  • Parvati, die weiße Göttin: Sanftheit und Freundlichkeit

Zurecht kann man von Durga behaupten eine der vielseitigsten Götter überhaupt zu sein.

Freitag, der Tag von Durga

Jeder Wochentag hat eine besondere Bedeutung. Freitag, Freyatag, oder auch vendredi, Venustag, ist Devi-Tag, der Tag der göttlichen Mutter, an dem man sich an positive weibliche Aspekte, wie Hingabe, Schutz und Mitgefühl, erinnern kann.

Doch sollte man sich von den Worten nicht täuschen lassen. Weibliche Aspekte finden sich sowohl in Frauen als auch in Männern. Deswegen verehren wir am Freitag nicht nur unsere eigene Mutter, sondern auch an die göttliche Mutter.

Verehrung von Durga

Durga hat viele bewundernswerte Eigenschaften. Dementsprechend überrascht es nicht, dass sie in zahllosen Gebeten, Liedern und Texten verehrt wird.

Arjuna beispielsweise, der Held der Pandavas, verehrte die Göttin im Gebet, bevor er gegen die bösartigen Kauravas in den Kampf zog. Und auch Sri Rama rief die Mutter während des Kampfes mit Ravana an, um ihre Hilfe im Krieg zu erbitten.

Schriften über Durga

Swami Sivananda hat unter anderem auch über die göttliche Mutter geschrieben. So äußert er sich in seinem Buch "Götter und Göttinnen im Hinduismus":

                    Oh Durga Devi! Oh glückverheißende Mutter!
                    Du bist Gottes Maya!
                    Du bist Seine unergründliche Form.
                    Du bist die Mutter dieser Welt.
                    Du bist die große Urenergie.
                    Du bist der Samen dieser Welt.
                    Du bist das Licht des Wissens.
                    Du bist die, die Zuflucht gewährt.
                    Du bist Schönheit, Liebe und Barmherzigkeit.
                    Du bist Prakriti, Durga.
                    Gegrüßet seist Du.

Wer sich ausführlicher über Swami Sivanandas Schriften zu Durga informieren möchte, der kann hier darauf zugreifen:

Durga Mantra

Eine andere Möglichkeit die göttliche Mutter zu verehren ist üblicherweise durch das Rezitieren von Mantras. Diese bezeichnen vedische Wörter, Sprüche und auch Lieder. „Jaya Ma Durga“, manchmal auch "He Ma Durga", oder auch "Ma Durga" ist ein wunderschöner, dynamischer und freudvoller Kirtan an Durga.

Ma Durga ist ein einfacher Text, bestehend aus nur drei Worten: "Jaya" heißt Sieg, Ehrerbietung, oder Triumph. "Ma" bedeutet Mutter und mit "Durga" wird der Name der göttlichen Mutter selbst angerufen, um Schutz und Trost erbitten.

Durga Puja

Eine Puja ist eines der am häufigsten anzutreffenden hinduistischen Verehrungsrituale. Für gewöhnlich werden dabei Gottheiten, oder auch spirituelle Lehrer angebetet.

In diesem Video zeigt dir Sukadev den Ablauf einer einfachen Puja für Durga. Diese wird insbesondere an Navatri zelebriert, dem neuntägigen Herbstfest zur Verehrung der Göttlichen Mutter. Dabei verinnerlichen wir Liebe, Trost, Schutz und Geborgenheit.