Jesus und Yoga

03.12.2009
Am Weihnachtsfest feiert man die Geburt von Jesus Christus als Sohn Gottes und des Erlösers der Menschheit. Zusätzlich zur historischen und religiösen Dimension kann man Weihnachten auch als Sinnbild des spirituellen Weges, der Geburt des Christusbewusstseins in uns interpretieren. Jesus Christus wurde nicht in einem großartigen Palast geboren, sondern an einem bescheidenen Ort: In der Ecke eines Stalles. Seine Eltern waren weder reich noch besonders gebildet. Was sie auszeichnete war ihr reines Herz. Auf ähnliche Weise mag das spirituelle Erwachen zu dem Suchenden kommen, der bescheiden auf dem Weg ist. Zu dem, der gegebenenfalls auf materielle Dinge verzichten kann, und ohne Stolz – auch auf seinen spirituellen Fortschritt - ist. Als Jesus lehrte, dass der Mensch wiedergeboren werden muss, wenn er das Reich Gottes erfahren will, drückte er aus, dass echte Transformation im Inneren stattfindet. Eine innere geistige Geburt ist wesentlich wenn wir wahres Glück erfahren wollen. Unterscheidungskraft und Intuition, führen zu der Geburt des Gottesbewusstseins in uns. (Ich habe auch einmal eine Analogie gehört, nach der Joseph und Maria diese beiden Kräfte symbolisieren könnten.) „Einfach Leben – Erhaben Denken“, das war auch die Art wie Jesus lebte und lehrte. Er sprach einfach, aber in seinen Worten lag eine außergewöhnliche Kraft, die die Menschen bewegte. Denn sie kamen aus seinem Mitgefühl, seiner tiefen Liebe, seinem Wunsch, den Menschen zu dienen und zu helfen. Dafür empfahl er keine komplizierte Philosophie. Er gab lediglich, wie in der Bergpredigt, einfache Maximen nach denen zu Handeln das Leben auf direkte Weise transformieren konnte. Wenn wir die Welt in der wir leben als Königreich Gottes betrachten, können wir altes Leid loslassen – und neues vermeiden. So finden wir es in allen heiligen Schriften der Weltreligionen, und eben auch bei Patanjali. Sein Leben war die Verkörperung seiner Lehren. Er lebte was er lehrte, als eine wundervolle Kombination von Wissen um die Wahrheit des Seins, Liebe zu Gott und Dienst an den Menschen – und so könnte man sagen er praktizierte Jnana, Bhakti und Karma Yoga. Er trat entschlossen für das ein, was er als wahr fühlte, und setzte sich über Versuchungen und Schwierigkeiten auf dem Weg hinweg. Seine Sehnsucht nach dem Göttlichen kann auch uns ein Licht auf unserer Reise sein. Ein Inspiration, gerade in den Wintertagen, die als eine sehr spirituelle Zeit gelten. Und als eine gute Gelegenheit sich in diesen Tagen mit umso größerer innerer Freude der eigenen Praxis zu widmen.