Anatomie + Physiologie

Der Atemtrakt

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besteht aus oberen und unterem (von Lungenflügeln bis Zwerchfell) Atemtrakt.

 

Im oberen Atemtrakt befinden sich eine Menge von Strukturen. Wir haben einen oberen, mittleren und unteren Nasengang. Wichtig für Neti. Bei Sutra Neti den unteren Nasengang wählen und den Schlauch am Boden entlangführen.

 

Der Rachenraum, Pharynx, ist der Raum wo sich Mund und Nasengang vereinen.

Medulla Oblongarta (heißt verlängertes Rückenmark) ist der untere Teil des Stammhirns - der Übergang vom Rückenmark ins Gehirn. Im Bereich der Medulla Oblongarta sitzen auch wichtige Nervenzentren für die Atmung. Die Zentren, die den Kohlendioxydgehalt des Blutes und den Sauerstoffgehalt des Blutes registrieren. Es gibt in verschiedenen Bereichen Chemorezeptoren, z.B. an den Sinusknotenpunkten, die messen den Druck und Gehalt des Kohlendioxyds und Sauerstoffs im Blut. Dies wird dann an bestimmte Zentren der Medulla Oblongarta weitergeleitet. Die Medulla Oblongarta steuert dann die Atmung, ist Sitz des Atemzentrums. Wir können bewusst die Atmung kontrollieren, sie geschieht aber auch unbewusst. Der Körper atmet, wir können aber auch aktiv, nach Wunsch, eingreifen. Dies haben sich die Yogis früherer Zeit zum Ausgangspunkt genommen um Prozesse einzuleiten die Veränderungen bewirken.

Durch den Sog in der Lunge, wenn das Zwerchfell sich kontrahiert, ziehen sich die zwei Zwerchfellkuppeln zusammen.

Bei der Ausatmung ist die Kuppel des Zwerchfells weiter oben, d.h. die Lunge ist komprimiert und die Luft kommt raus. Das Zwerchfell geht bei der Ausatmung nach oben, weil sich die Zwischenrippenmuskeln kontrahieren und den Brustkorb wieder etwas zusammen ziehen.

Das Zwerchfell kontrahiert sich bei der Einatmung. Wenn ich einatme werden die Bauchorgane von ihrem ursprünglichen Platz verdrängt, der Bauch geht nach außen, der Rumpf dehnt sich nach allen Seiten aus, die Lunge dehnt sich in alle Richtungen aus. Man sollte bei der Einatmung im kompletten Rumpf eine Ausdehnung spüren, selbst zum Beckenboden hin. Deshalb die Atemräume spüren lassen.

 

Die Atemhilfsmuskulatur wirkt unterstützend sowohl bei Ein- als auch bei Ausatmung. Es sind auch die physiologischen Rückstellkräfte der Bauchorgane, die zunächst dafür sorgen, dass das Zwerchfell ganz natürlich nach oben gedrückt wird. Das Zwerchfell entspannt sich, die Bauchorgane zieht es an ihren ursprünglichen Platz zurück. Der Bauch ist voll gepackt mit Leber, Magen, Darm, Gekröse von Darm und der Verdauungsorgane, Bauchspeicheldrüse, Muskeln. Wenn das Zwerchfell die Bauchorgane verdrängt, zieht es die Organe wieder zurück. Dadurch entsteht beim Ausatmen ein Überdruck, der die Luft aus der Lunge rausdrückt. Beim Einatmen, wenn das Zwerchfell sich kontrahiert, ist es ein Sog/Unterdruck wodurch die Luft in den Körper reingesaugt wird.

 

Luft kommt durch die Nase hinein, wird gefiltert, erwärmt, Belüftung der Nebenhöhlen, riechen. Die ganzen Nasenhöhlen sind ausgekleidet mit Schleimhäuten, welche gut durchblutet sind und sondern Schleim ab. Wenn ich durch die Nase einatme, wird die Atemluft befeuchtet und Verunreinigungen, Staub, Dreck bleiben an den Schleimhäuten kleben. Es fließt dann in den Magen, ist es zuviel, wird es ausgeschnäuzt, genießt oder gehustet, so dass diese Unreinheiten nicht unmittelbar in die Lunge reinfließen können. Atme ich durch den Mund, wird weder der Schmutz gefiltert, noch die Luft befeuchtet und es kommt u.U. trockene Luft in die Lungen hinein, was schlecht ist. Durch die Nasenatmung wird auch das parasympathische System reguliert. Ist ein Nasenloch dauerhaft verstopft, kommt es zu einer einseitigen Stimulation.

Wenn ich durch den Mund atme, können auch psychische Prozesse ausgelöst werden.

Bei der Ausatmung durch den Mund bringt die Atemluft, die aus der Lunge kommt, wiederum Feuchtigkeit mit, die dann die Schleimhäute wieder rückbefeuchtet. Bei Sitali/Sitkari wird bewusst durch den Mund geatmet - kühlend.

Wenn kalte Atemluft durch den Mund eingeatmet wird, kommt kalte Luft in die Lunge und das Lungengewebe kühlt ab. Dadurch ziehen sich die Blutgefässe zusammen und der Gasaustausch findet nicht mehr optimal ab.

Deshalb durch Hygienemaßnahmen die Nasengänge frei halten und durch die Nase atmen.

Bei Lokomotivatmung immer durch die Nase ein und aus.

 

Bei Pranayama wird eine aktive Veränderung vorgenommen. Bei z.B. Uddijana Bandha verändern sich die Druckverhältnisse ohne dass ich Luft einsauge.

 

Die Eustachische Röhre

 

= Übergang vom Rachenraum zu beiden Seiten, zu den Innenohren

Das ist der Grund warum es bei Verschleimung, Erkältung, Entzündung irgendwann auf die Ohren schlägt. Es kann zu Eustachinitis kommen = Entzündung der Röhre oder, schlimmer, zu Otitis Media = Innenohrentzündung. Deshalb ist es wichtig schnellstmöglich Schleimansammlungen zu beseitigen. Denn wenn sich in Nebenhöhlen, Nasengang oder Rachenraum Schleim gebildet hat können sich in den Schleimhäuten Bakterien ansiedeln und es entwickelt sich eine Infektion. Bakterien befinden sich immer und überall in der Atemluft; unvermeidbar. Bakterien sind im Normalfall nützlich, damit das Immunsystem nicht ermüdet und in Aktion bleibt. Mit den Bakterien nimmt man auch Stoffe auf, die für den Stoffwechsel positive Wirkungen haben, z.B. Vitamine. Ohne Bakterien kann man nicht leben. Jedoch auf einem Nährboden (Schleimansammlungen) können diese, wie auch Viren, sich ausbreiten. Grünlicher, gelblicher Schleim ist ein Zeichen für eine Infektion im Körper. Grünlich = Viren; Gelblich = Bakterien mit Eiter. Ärzte geben standardmäßig Antibiotika, wobei dies bei Vireninfektion vollkommen nutzlos ist. Es besteht aber die Gefahr, dass sich Bakterien ansiedeln wenn Viren vorhanden sind. Somit ist dies wohl prophylaktisch und es wurde etwas getan.

 

Zuerst kommt der harte Gaumen wenn man mit der Zungenspitze nach oben geht und hinten dann der weiche Gaumen.

 

Kechari Mudra

= Zunge nach hinten oben geben, soweit wie möglich in den Rachenraum hinein. Verhindert das Abfließen der Sekrete, sie werden aufgefangen, da sie lt. der Yogaphilosophie wichtige Träger von Prana sind. Auffangen des Nektars; kühlend, reduziert Hunger und Durst, hilft zu längerer Praxis. Hierzu kann das Zungenbändchen angeritzt werden.

 

Die Atemluft geht nun durch den Rachenraum in die Kehle weiter. Im Kehlkopf befindet sich der Kehldeckel - Epiglotis, der dafür sorgt, dass die Luft in die Luftröhre geht und der Speisebrei in die Speiseröhre. Das ist ein unwillkürlicher Reflex beim Schlucken, der diesen Kehldeckel auf die Luftröhre bringt. Deshalb ist es wichtig bei Ohnmächtigen jeglichen Mundinhalt zu entfernen, da dieser Reflex nicht mehr funktioniert. Die Speiseröhre kann sich zusammenziehen, ist muskulär.

Die Luftröhre selbst kann sich nicht verschließen. Sie hat hufeisenförmige Knorpelspannen die dafür sorgen, dass die Luftröhre immer geöffnet bleibt; ca. 40 cm lang und beweglich. Die Luftröhre teilt sich unten in den rechten und linken Bronchius (Bronchialbaum) auf. Je feiner und kleiner die Aufzweigungen werden (Bronchiolen), desto weiter geht dann die Luft an den Ort wo es zum Gasaustausch kommt, in die Alveolen. Die Alveolen sehen ähnlich wie Weintrauben aus und sind mit einer Flüssigkeit überzogen - Surfactant. Ohne Surfactant würden die Alveolen, die ständig durch einen Feuchtigkeitsfilm bedeckt sind, insbesondere in der Exspiration, aufgrund der hohen Oberflächenspannung kollabieren.

Die Atmung wäre um ein Vielfaches erschwert bzw. unmöglich. Surfactant als emulgierende, oberflächenaktive Substanz verringert die Oberflächenspannung und hält somit die Alveolen offen. Dadurch wird ein effektiver Gasaustausch ermöglicht.

Diese Oberflächenflüssigkeit sorgt dafür, dass die Alveolen beim Ein- und Ausatmen in ihrer Form bleiben. Dann gibt es noch ein Geflecht aus Adern (feinste Haargefässe), Kapillargefässe, über die es dann zum Gasaustausch kommt.

Durch die Atemluft nehmen wir 20 % Sauerstoff auf, wovon wir 4 % Sauerstoff nutzen, in der Ausatemluft sind 16% Sauerstoff vorhanden. 80% der Atemluft geben wir wieder ab. Als Kohlendioxyd CO2, in gebundener Form werden diese 4 % wieder zurückgegeben. Der Sauerstoff gelangt über den Blutkreislauf in die Zellen, wo ein Verbrennungsprozess stattfindet. Bei diesem Verbrennungsprozess wird Zucker verbrannt. Zucker

in Verbindung mit Sauerstoff reagiert zu Wasser und Kohlendioxyd, wobei Energie entsteht. Diese Energie ist das wovon unser physischer Körper lebt. In der Yogaphilosophie ist es eine Form von Prana die entsteht.

Der Gasaustausch findet in den Alveolen statt. Durch Diffusion vom Ort hoher Sauerstofftdichte (Alveolen), fließt der Sauerstoff durch die Gefäßwände der Alveolen in das Blut und wird dort an die roten Blutkörperchen gebunden. Im Gegenzug lassen die roten Blutkörperchen das gebundene Kohlendioxyd los. Das Kohlendioxyd diffundiert aus dem Blut in die Alveolen. In den Alveolen herrscht ein geringerer Kohlendioxyddruck als im Blut. Erst wird der Sauerstoff ins Blut abgegeben, dann verbinden sich die roten Blutkörperchen mit dem Sauerstoff, lassen das Kohlendioxyd los und dann wandert dieses ins Blut. So lange das Kohlendioxyd an die roten Blutkörperchen gebunden ist, sind diese an diesem chemischen Prozess nicht beteiligt. Erst wenn sie frei im Blut sind, diffundieren sie in die Alveolen. Hat man nun Atemwegsobstruktionen (Atemwegsschwierigkeiten), z.B. beim Asthmatiker mit der Ausatemblockade, funktioniert dieser Kohlendioxyd - Sauerstoffaustausch nicht wie üblich. Es kommt zu einer Hypoxie, einer Sauerstoffuntersättigung des Blutes, der Sauerstoffgehalt des Blutes nimmt ab. Der Asthmatiker wird blau, verliert das Bewusstsein oder wenn das Gehirn zu lange mit zu wenig Sauerstoff versorgt wird, kann es tödlich enden.

Es gibt auch Krankheitsbilder bei dem diese Alveolen nicht mehr richtig funktionieren, z.B. beim Lungenemphysem, wenn ein Raucher lange genug geraucht hat, bekommt er vor dem Lungenkrebs das Emphysem. Durch häufiges und vieles Husten entsteht ein sehr starker Druck, welcher dazu führt, dass die Alveolen überbläht werden, der Druck wird zu stark, die Oberflächenstruktur wird zerstört, die Blutgefässe werden beschädigt. Es kann zum Bluthusten kommen. Es kann aber auch so wenig sein, dass es nicht auffällt und wieder geschluckt wird. Wenn das oft genug passiert, sind viele Bereiche in der Lunge nicht mehr funktionsfähig und man spricht vom Lungenemphysem. Bei den Emphysematikern besteht das Problem, dass sich die Fläche in der noch Gasaustausch stattfindet, sich verringert hat. Aufgrund dieser Verringerung kann es zu einer Hypoxie kommen, die Sauerstoffsättigung des Blutes ist reduziert. Das Emphysem macht zunächst keine Schmerzen, erst wenn entzündliche Prozesse vorliegen.

In den Bronchien gibt es noch die Flimmerhärchen, Flimmerepithel. Sie bewegen sich gegen die Fliessrichtung und transportieren auf diese Weise Schleim von unten nach oben. Das ist der natürliche Reinigungsmechanismus der Lunge. In den Bronchien, Bronchiolen, Alveolen bildet sich Schleimhaut. Der Schleim hat die Funktion Feuchtigkeit zu geben. Die Lunge hat sich ursprünglich aus den Kiemen entwickelt und wir haben in der Lunge immer noch die Atmosphäre die herrschte, als die ersten Lebewesen ans Land gekommen sind. Körpertemperatur 36% und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Dafür sind die Schleimhäute, die diese Flüssigkeit produzieren. Die Flüssigkeit darf nicht in der Lunge bleiben, die Flimmerhärchen transportieren diesen Schleim wieder in ausreichender Menge nach oben. Der Schleim ist serös - dünnflüssig oder mukös - zähflüssig.

Der Schleim wird dann runtergeschluckt oder beim Ausatmen ausgestoßen. Bei Rauchern werden diese Flimmerhärchen in der Lunge durch den heißen Rauch weggeschmort. Bei jahrelangem Rauchen kann sich die Oberflächenstruktur der Bronchialschleimhaut verändern. Deshalb der Husten. Die Flimmerhärchen sind nicht mehr vorhanden, der Schleim muss aber raus. Der Hustreflex wird ausgelöst, der Kehldeckel verschließt sich und mit einem hohen Druck, wie eine kleine Explosion wird der Schleim aus den Bronchien herausbefördert.

Die Lunge wird zu jeder Seite in drei Lappen aufgeteilt. Bei manchen Menschen sind auf der linken Seite nur zwei Lungenlappen vorhanden, je nach genetischer Disposition. Die Lungenlappen werden in kleinere Segmente unterteilt. Wenn z.B. Teile der Lunge entfernt werden müssen, geschieht das segmentweise. Die Endverzweigung des Bronchialbaumes sind die traubenförmigen Alveolen. Zwischen der Lungenvene und den übrigen Körpervenen besteht ein Unterschied. Venen sind alle Blutgefässe die zum Herzen hinführen, Arterien sind alle Blutgefässe die vom Herzen wegführen. Die Venen transportieren sauerstoffarmes, die Arterien sauerstoffreiches Blut mit der Ausnahme der Lungenvene. Das Blut, das aus dem rechten Herzen in der Pulmonalarterie in die Lunge gepumpt wird führt sauerstoffarmes Blut, das gerade aus dem großen Kreislauf kommt über das gesamte venöse System in den rechten Herzvorhof, in die rechte Herzkammer und von dort in die Pulmonalarterie, vom Herzen weggeleitet und wird dann in der Lunge mit Sauerstoff angereichert. Das sauerstoffarme und kohlendioxydreiche Blut wird von der Lungenschlagader zu den Alveolen hintransportiert. Sie verzweigt sich immer weiter zum Kapillarnetz auf, hier findet der Gasaustausch statt und das sauerstoffgesättigte Blut gelangt in das venöse System, in die Lungenvene und die Vene fließt wieder zum linken Herzvorhof zurück mit sauerstoffreichem Blut. Aus der linken Herzkammer wird dieses sauerstoffreiche Blut in den großen Kreislauf gepumpt. Deshalb ist das linke Herz kräftiger, es muss das Blut durch den ganzen Körper durchpumpen. Das rechte Herz muss das Blut nur in die Lunge pumpen. Die Lungenvene führt sauerstoffreiches, die Lungenarterie sauerstoffarmes Blut. Das Herz versorgt sich als erstes selbst mit dem sauerstoffreichen Blut, es wird sofort abgezweigt für die Herzkranzgefässe. Das Herz muss ununterbrochen arbeiten. Wenn also die Sauerstoffsättigung des Blutes reduziert ist, leidet irgendwann auch das Herz, es wird unterversorgt. Herz und Lungen hängen unmittelbar zusammen. Bei chronischer Lungenkrankheit wird auf zwei Wegen das Herz beeinträchtigt. 1. wenn eine Obstruktion da ist, zirkuliert das Blut nicht mehr richtig durch die Lunge, es kommt zu einem Rückstau ins rechte Herz. Dieser führt zu einer Ausdehnung des rechten Herzen, Rechtsherzinsuffizienz, korpomulnale - eine Herzschädigung die die eigentliche Ursache in der Lunge hat. 2. wenn eine Sauerstoffuntersättigung des Blutes vorhanden ist, bekommt das Herz weniger Sauerstoff und führt langfristig zu einer Herzschädigung oder Herzschwäche.

Fibrose - das Gewebe in der Lunge wurde umgebaut, das Bindegewebe ist nicht mehr funktionell, nicht mehr für den Gasaustausch nützlich (Steinstaublunge), geringeres Lungenvolumen

 

Atemmechanik

 

Diaphragma - Zwerchfell ist unser Hauptatemmuskel, der Ursprung am Brustbein, an der Vorderseite der unteren Rippe und an der Vorderseite der unteren Wirbel. (Ursprung = die Position der Knochen bei Bewegung des Muskels nicht; Ansatz = der Bereich des Muskels der bewegt wird) Der Ansatz ist eine Sehnenplatte des Zwerchfells und diese ist verbunden mit den Lungenflügeln. Die Pleura, das Rippenfell, ist ein Hautlappen, der wie ein doppeltes Blatt geschwungen ist und die Lungenflügel überzieht. Diese zwei Schichten sorgen dafür, dass bei Ausdehnung und Zusammenziehen die Pleura nicht gegeneinander reiben kann. Zwischen den beiden Blättern der Pleura ist eine Flüssigkeit die dafür sorgt, dass keine Reibung entsteht. Wenn es gegeneinander reibt, spricht man von Pleuritis, die beim Ein- und Ausatmen sehr schmerzhaft ist. Dies kann bei einer Schädigung der Rippen sein, wenn eine Rippe gebrochen ist und das Rippenfell mitbeschädigt wird.

Das zweite, untere Blatt setzt an der Oberfläche des Zwerchfells an und ist ebenfalls mit der Sehnenplatte verbunden, sodass, wenn das Zwerchfell nach unten geht, die Lunge nicht einfach noch oben flutschen kann.

Wenn das Zwerchfell sich kontrahiert (Fasern von Ursprung und Ansatz nähern sich an), die Lungen rechts und links ausgedehnt werden und die Zwischenrippenmuskulatur dafür sorgt, dass der Brustkorb weiter wird, entsteht dadurch Unterdruck und wir atmen ein.

 

Die Zwischenrippenmuskeln

Es gibt die äußere, Intercostalis Externi, und die innere, Intercostalis Interni Zwischenrippenmuskulatur. Die einen gehen von rechts oben nach links unten und die anderen von rechts unten nach links oben, sind aber auch über Kreuz gespannt. Diese Überkreuz gespannte Muskulatur bewirkt, wenn sich bei der Einatmung die Externi kontrahieren, dass sich der Brustkorb anhebt und die untere zur oberen Rippe hin. Die Rippen sind an der WS befestigt und drehen sich dann leicht. In dem Moment wird die Weite des Brustkorbes vergrößert. Wenn sie sich nach unten bewegen, zieht sich der Brustkorb zusammen. Wenn sich die Interni kontrahieren bei der Ausatmung werden die Rippen wieder nach unten gezogen.

Die Atemhilfsmuskeln sind bei der Einatmung die Muskeln, die den Brustkorb heben und bei der Ausatmung die Muskeln, die die Bauchpresse ausüben.

M. Sternocleidomastoideus, ist der Muskel, den man spürt wenn man den Kopf zur Seite dreht. Dann tritt ein Wulst aus vom Knochen hinter dem Ohr und zieht dann runter zum Schlüsselbein. Wenn der Kopf dabei gerade bleibt, hebt er das Schlüsselbein, das Brustbein, den Brustkorb mit an.

M. Scaleni hebt auch den Brustkorb mit an und der Brustmuskel, der am Schultergürtel ansetzt. Der große und kleine Brustmuskel sind die Muskeln die für die Einatmung tätig werden. Der Rückenstrecker auf der Rückseite; wenn ich tief einatme richte ich die WS auf, wodurch das Volumen im Brustkorb noch erweitert wird. Der obere Teil des longissimus ist ebenfalls ein Atemhilfsmuskel für die Einatmung.

Bei der Ausatmung kann der gerade Bauchmuskel mithelfen das Lungenvolumen zu verringern, ebenso die seitlichen Bauchmuskeln. Wenn die sich kontrahieren wird das Zwerchfell nach oben gedrückt.

Der Beckenboden ist indirekt an der Atmung beteiligt.

Der Beckenboden besteht aus drei Schichten. Die Muskelplatte, das Beckendiaphragma die den Rumpf nach unten hin stabilisiert. Ist die Beckenbodenmuskulatur schlaff, untrainiert hängen die Bauchorgane weiter unten, was dazu führt, dass wir nicht mehr vollständig ausatmen können. Nachdem wir vollständig ausgeatmet haben, bleibt immer noch ein kleiner Rest in der Lunge zurück, das Residualvolumen (die Menge an Luft, die nach maximaler Ausatmung noch in der Lunge verbleibt). Ist der Beckenboden schwach, vergrößert sich das Residualvolumen und umgekehrt.

 

Die Kehlkopfmuskulatur und Stimmbänder im Kehlkopf sind ebenfalls für die Atmung von Bedeutung. siehe Abbildung Skript Seite 7

 

Wenn man lange genug nicht mehr raucht, kann sich die Lunge wieder regenerieren. Nach ca. 12 Jahren Abstinenz hat man wieder eine Lunge wie ein Nichtraucher.

 

In Italien ist, seit das Rauchen in den Gaststätten verboten ist, nachweislich die Herzinfarktrate gefallen. In Amerika in einigen Bundesstaaten ebenso.

 

Mukoviszidose: durch einen genetischen Defekt ist die Fähigkeit nicht gegeben, dass der Schleim dünnflüssig wird. Der Atemtrakt ist irgendwann einfach blockiert. Geringe Lebenserwartung.

 

Bei Asthmatikern verringert sich durch Asthmaanfälle die Struktur der Schleimhäute so, dass die Zellen einen zäheren Schleim absondern, vor allem während eines Anfalls. Das macht es schwieriger den Schleim nach oben zu transportieren und der Schleim verstopft zusätzlich die Atemwege. Ein Grund für die Atemnot ist die so genannte Hyperkrinie (sehr viel Schleim) oder Dyskrinie (sehr zäher Schleim). Wenn es gelingt die Ursache der Asthmaanfälle zu beseitigen und die Asthmaanfälle geringer werden oder ganz ausbleiben, kann sich die Lunge wieder vollständig regenerieren, selbst bei genetischer Veranlagung. Bei genetischer Veranlagung spricht man von Hyperreaktivität. Das Immunsystem arbeitet anders als bei normalen Menschen. Hier muss vermieden werden die Hyperreaktivität auszulösen.

 

Durch das regelmäßige Üben von Pranayama verändert man das Atemsteuerungszentrum in der Medulla Oblongarta. Fortgeschrittenes Pranayama sollte deshalb nur unter Anleitung geübt werden und auch nur wenn eine sattwige Lebensweise vorliegt. Das vegetative Nervensystem kann dadurch beeinflusst werden, dass die Abläufe im sympathischen und parasympathischen Bereich nicht mehr korrekt ablaufen. Das Verdauungssystem, das Nervensystem kann betroffen sein - Unruhezustände, Zittern. Die Medulla Oblongarta ist mit den anderen Zentren verbunden.

z.B. bei sehr unreinem Leben, Alkohol, Zigaretten, viel Fleisch - sehr unreinem Blut kann z.B. kann ein Schlaganfall, Herzinfarkt etc. ausgelöst werden. (Bastrika, Bandhas, langes Anhalten). Das macht sich durch Unwohlsein bemerkbar, der Körper drückt seine Grenze aus. Diese sollte beachtet werden. Schweißausbrüche, Unruhe, Nervosität, Angstzustände, übermäßiger Ruhebedarf

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