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FRAGE:
Ich habe eine Teilnehmerin im Kurs, die nur noch einen Lungenflügel hat. Der Hohlraum ist durch eine Masse gefüllt, um den Körper zu stabilisieren. Dass Seitdehnungen für sie nicht so angeraten sind, leuchtet mir ein.Hast du noch ein paar Anregungen, welche Yoga-Übungen für diese Frau gut sind und welche zu meiden sind? Vor allen Dingen bei Atemübungen bin ich mir unsicher.
ANTWORT von Mahashakti:
danke für deine Mail. Das ist ein recht ungewöhnlicher Fall. Deshalb habe ich die Ansicht von Ravi (Leiter der Yogatherapie-Ausbildung hier im Haus) dazu eingeholt.
Hier ist seine Antwort:
Liebe Mahashakti,
ein komplizierter Fall.
Eine eingehende Anamnese ist unbedingt erforderlich, ebenso eine eingehende Untersuchung. Man muß herausfinden, was bei ihr geht und was nicht. Was die Grundursache der Ektomie war.
Du gehst auf Nummer sicher, wenn du den Arzt zu Rate ziehst. Zum Beispiel, indem du eine Liste mit fraglichen Asanas mit gibst. Grundsätzlich kann sie alles machen. Man muß herausfinden, was ihr gut tut und was ihr unangenehm ist. Pranayama sehr vorsichtig, mit halber Kraft. Kumbhaka besser erstmal weglassen.
Vollatmung und Wechselatmung und Ujjayi sind sehr gut.
Liebe Grüße
Ravi
Am besten gibst du ihr Asanabilder mit, damit sie diese mit ihrem Arzt besprechen kann. Der sollte wissen was sie auf keinen Fall machen darf und wo sie vorsichtig sein sollte. Ansonnsten gibt es hier keine Pauschalempfehlung. Mit dem Satz "Man muss herausfinden ...." meint Ravi, das du dich im Rahmen von Einzelsitzungen sehr langsam an das Thema herantastest. Es muss eine permanente Kommunikation zwischen Übender und Lehrender geben, damit die einzelnen Asanas situationsgerecht angepasst werden können.
Konkreter gehts in diesem Fall leider nicht. Wenn du dich unsicher fühlst, dann gibt es sicher die Möglichkeit deine Teilnehmerin mit einem erfahrenen Yogatherapeuten zusammenzubringen. Wenn du mir sagst wo sie wohnt, dann kann ich mal schauen wer da am nächsten dran ist.
Ich wünsche dir viel Licht und Liebe.
Om Shanti
Liebe Grüsse
Mahashakti
FRAGE:
danke für die Antwort. Jetzt kann ich mit diesem doch etwas sehr mulmigen Gefühl besser umgehen. Die Frau ist unglaublich aktiv, spielt Golf, oft vier bis fünf Stunden, geht auch zum Kieser-Training. Das hatte mich zunächst etwas beruhigt. Auffällig ist jedoch, dass ihr bei Überforderung eher kalt wird, ihre Konzentration dann auch ganz schlecht wird. Die Ursache für die "Ektomie" war eine Krebserkrankung. Die Frau wohnt in der Nähe von Neustadt in Holstein (bei Lübeck).
Mir leuchtet allerdings noch nicht ein, weshalb Wechselatmung in diesem Fall hilfreich sein soll.
ANTWORT von Mahashakti:
Danke für deine Mail. Die Symptome bei Überforderung deuten darauf hin, das die Lungenkapazität dann knapp wird. Sie sollte besser unter dieser Grenze bleiben, aber ruhig auch mal dicht dran gehen, um sie zu trainieren und langsam hinauszuschieben. Intensiver körperliche Aktivität ist also gut, sofern sie nicht zu Überforderung führt.
Wg. der Wechselatmung:
Die Wechselatmung wirkt auf physischer und energetischer Ebene ausgleichend auf links- und rechtseitige Körpersysteme. Da die Lunge auf der einen Seite fehlt wird eine Seitenlastigkeit bewirkt. Diese kann über die Wechselatmung ausgeglichen werden. Das stärkt das gegenwärtige Wohlbefinden und hilft zukünftigen Schwierigkeiten vorzubeugen.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Energie auf deinem Weg.
Om Shanti
Liebe Grüsse
Mahashakti