Erfahrungsberichte zu Yoga und Yogatherapie bei Rückenbeschwerden

  • Maria (Kaltschulter)
  • Karin Knauf, Bad Rodach
  • Erfahrungsbericht von Dorothea
  • Erfahrungsbericht von Gabriele

Kaltschulter

Vor knapp 3 Jahren bekam ich von einem Tag auf den anderen starke Schmerzen in der rechten Schulter. Zuerst dachte ich, ich hätte vielleicht Zug bekommen oder mich irgendwie verrenkt. Das ganze steigerte sich aber immer mehr und so landete ich nachts in der Notfallambulanz, weil ich es vor Schmerzen kaum noch aushielt.

Der Orthopäde meinte, ich hätte eine Verkalkung in der Schulter, was in meinem Alter (damals 39) nichts außergewöhnliches wäre. Er verschrieb mir sehr starke Schmerzmittel und meinte ich solle den Arm ruhig halten, dann würden sich die Schmerzen erfahrungsgemäß nach einigen Tagen der Ruhe bessern.

Auf dem Heimweg gab er mir allerdings zu verstehen, das solche Schübe immer wieder auftreten werden und ich mich mit dem Gedanken an eine OP anfreunden müsste.
Ich habe dann wirklich eine schlimme Woche erlebt, die Schmerzen waren kaum zu ertragen, ich konnte meinen rechten Arm keine 5 cm heben, ich war völlig eingeschränkt. Meine Familie musste mir z.b. beim anziehen helfen und mir morgens meinen Zopf binden, ich konnte weder schlafen noch sitzen. Dazu kamen die Nebenwirkungen der starken Medikamente, ich war wirklich total fertig.

Schon damals habe ich mit dem Gedanken gespielt einen Yogakurs zu besuchen und da ich nun nicht ewig Tabletten schlucken und schon gar nicht operiert werden wollte, war das nun der perfekte Zeitpunkt.

Ich wartete den akuten Schmerzschub ab und meldete mich dann zu einem Kurs an. Hier habe ich vor allem gelernt, auf meinen Körper zu hören, Signal zu beachten. Wenn mir eine Asana unangenehm war, dann habe ich sie gelassen oder nur kurz gehalten. An anderen Tagen ging es dann besser und dann habe ich auch mal versucht ein wenig mehr zu machen, aber immer mit dem Focus auf mein Wohlbefinden.
Während des Kurses stellte sich übrigens ganz schnell heraus, dass ich im oberen Schulterbereich sehr verspannt war und eine schlecht ausgebildete Muskulatur hatte.

Es war kaum Kraft vorhanden.
Ich habe viel dafür getan, gerade in diesem Bereich eine gewisse Stärkung zu erreichen.
Meine komplette Haltung hat sich geändert, mir ist oft plötzlich am Tag aufgefallen wie krumm ich mal wieder stehe oder ich beim sitzen so in mich hinein sinke, das war mir vorher gar nicht bewusst.

Das natürlich auch der spirituelle Weg einen Menschen verändert brauche ich Euch sicherlich nicht extra zu erwähnen. Kurzum durch Yoga hat sich mein Leben verändert!

Geistig und auch körperlich, ich bin heute mit 42 Jahren z.B. in der Lage die Krähe zu halten, den Kopfstand zu stehen, ohne Schmerzen, für mich damals undenkbar! Ich habe seitdem keinen neuen Schmerzschub mehr bekommen, meiner Schulter geht es gut, ich passe aber auch auf mich auf und weiß was mir gut tut.

Im nächsten Jahr beginne ich die 2-jährige Ausbildung, ich freue mich darauf, vielleicht kann ich auch anderen Frauen in meinem Alter zeigen, dass es nie zu spät ist etwas für sich zu tun, sich zu verändern, neue Wege zu gehen.

Maria

Karin Knauf, Bad Rodach

Diagnose: chronische Lumboischalgie nach Bandscheiben-OP

Ich hatte Schmerzen im Rücken, Nervenschmerzen in den Beinen (im Wechsel rechts und links), Angst mich falsch zu bewegen (nach so viel Rückenschule), konnte mich nicht flach auf den Rücken legen, Morgensteifheit, ich war total verkrampft als wäre mein Äusseres zu klein für mein Inneres.

Zwei Wochen nach Beginn der Yogatherapie die ich täglich zuhause übte, trat eine Verbesserung meiner Gesamtsituation ein. Ich übte 1,5 Jahre fast täglich weiter - es ging mir immer besser. Heute kann ich mir Yoga aus meinem Leben nicht mehr wegdenken. Es ist ein fester Bestandteil geworden, der mir auch auf anderen Ebenen sehr gut tut.

Erfahrungsbericht von Dorothea

Bandscheibenvorfall

habe gerade deine Antwort an die Teilnehmerin mit dem Bandscheibenvorfall C6 gelesen und wollte über meine Erfahrungen berichten, da es mir ganz ähnlich ergangen ist. Ich habe einen Bandscheibenvorfall C7 und nach auch trotz Reha über Monate kaum Schmerzlinderung gehabt. Seit einigen Wochen übe ich nach der Übungsreihe für Erschöpfte und mache 2mal am Tag Tiefenentspannung (und auch wieder progressive Muskelentspannung) und meditiere 30min tgl. und habe endlich eine Verbesserung!! Vielen Dank für eure zahlreichen Hinweise, Übungsreihen und überaus engagierten Antworten!!

(ID196883)

Erfahrungsbericht von Gabriele

Ilio-Sacral-Gelenk und Wirbelkanalstenose

Ich habe seit längerer Zeit, bedingt durch mein starkes Hohlkreuz, eine Wirbelkanalstenose, die ich aber durch intensives Trainieren meiner Rücken- und Bauchmuskulatur, wie in Eurer Yoga-Therapieseite empfohlen, gut im Griff habe. Vielleicht interessiert dich, wie ich durch einige Tricks fast schmerzfrei geworden bin.

Da ich mich mit dem Mondgruß nicht so anfreunden konnte, habe ich den Sonnengruß für mich abgewandelt, d.h. nach der Brettstellung nicht in die Bauchlage, sondern ausatmend in die Stellung des Kindes, einatmen 4-Füßler-Stand, ausatmen Hund, dann wie gehabt einatmen Sprinter und ausatmen mit eingebeugten Beinen in die Vorbeuge, einatmen aufrichten auch mit eingebeugten Beinen und angespanntem Po. Rückbeugen aus der Bauchlage übe ich nur mit stark fixiertem unteren Rücken, d.h. ausatmen Schambein runterdrücken, Po und Beckenboden anspannen, so daß der Bauchnabel etwas vom Boden wegstrebt, einatmen Arme und Beine nur ein paar Zentimeter vom Boden abheben, Blick immer zum Boden. Alle Vorbeugen übe ich nur mit eingebeugten Beinen, so kann ich sogar den Pflug wieder üben und merke, daß ich mittlerweile die Beine langsam und sanft etwas strecken kann.
Angenehm empfinde ich Krokodilsdrehungen mit angebeugten Beinen, alle Vorbeugen mit angewinkelten Beinen und sanfter Dehnung des unteren Rückens. Ich übe auch Visualisierungen, besonders folgende: Eine Sonne visualisieren, durchs dritte Auge Licht einatmen, 3 Sek. Atempause, Prana im Stirnraum sammeln und verstärken, ausatmen Licht die Wirbelsäule hinunterschicken bis ins Becken, 3 x ein- und ausatmen, sich dabei vorstellen, wie ein starkes Feuer im Becken lodert, ausatmen alles Verbrannte als schwarzen Rauch aus den unteren Körperöffnungen hinausfließen lassen. Diese Übung kann man im Liegen oder Sitzen ausführen. Sehr schätzen gelernt habe ich die Wechselatmung, ca. 10 Minuten, die ich aber nach den Yogastellungen übe. Mein Programm übe ich täglich, ca. 1 bis 1 1/2 Stunden.

Seit ca. 4 Wochen und bin fast schmerzfrei. Ich möchte allen Yogis mit den gleichen Problemen Mut machen und ihnen sagen Üben, Üben, Üben, nur dann wird es besser.

Danke besonders an dich  Mahashakti für die super, super und sehr hilfreiche Yoga-Therapieseite.

Nachtrag 1:
Ich hoffe, du hast meine Anfrage über Wirbellkanalstenose noch nicht ins Netz gestellt, da sich herausgestellt hat, daß meine Probleme von einem blockierten Iliosakralgelenk kommen. Ich hatte zwar Übungen gegen Schmerzen bei Wirbelkanalstenose gemacht, die auch gut geholfen haben, bin dann aber noch einmal zu einem Chiropraktiker gegangen, der dann eine Blockade im rechten Iliosakralgeleng diagnostiziert hat und mich eingerenkt hat. Danach wurde es noch etwas besser, aber mittlerweile hat sich der alte Zustand wieder eingestellt.

Meine Yoga-Übungen mache ich genauso weiter wie bisher, d.h. Bauchmuskelkräftigung und die gleichen Übungen, die ich auch gegen Wirbelkanalstenose gemacht habe, da mir die Basisübungen von Jutta Quja Hartmann bei Iliosacralbeschwerden nicht so gut bekommen, Ich achte aber nicht mehr so übertrieben auf Ausgleich der Lendenlordose. Im Moment geht es trotzdem nicht weiter und  ich verspüre manchmal ein Kribbeln im  rechten Fuß, also auf der Seite, wo die Blockierung festgestellt worden ist. Die Schmerzen in der rechten Pohälfte sind aber auf jeden Fall durch die Yoga-Übungen besser geworden. Ich merke auch, daß kaltes Wetter die Schmerzen verstärkt und hoffe jetzt auf einen warmen Frühling und Sommer.

Nachtrag 2:
Bei mir geht es langsam aber kontinuierlich aufwärts. Ich bin jetzt bei Physiotherapeuten in Behandlung. Zusätzlich versuche ich durch bestimmte Yoga-Übungen meine muskulären Disbalancen, die ich mir wahrscheinlich durch einseitiges Yoga-Vormachen im Unterricht selber antrainiert habe, auszugleichen, d.h. z.B. meine rechte Körperseite, die verkürzt ist, mehr zu dehnen.

ID 136206