Lotus
(Padmasana)

Für Meditation, Pranayama: Ruhe des Geistes und harmonische Energie-Entwicklung.

Der Lotus-Sitz gilt zusammen mit dem Kopfstand als typischste Yoga Asana. Er gilt als optimale Sitzhaltung für die Meditation aus folgenden Gründen:
- Die Wirbelsäule ist aufgerichet. Man kann sehr lange in Padamasana sitzen, ohne das Rückenbeschwerden auftreten
- Die Sitzhaltung ist fest. Auch bei starken Energie-Erfahrungen bleibt der Körper ruhig
- Die beiden Fersen aktivieren zwei wichtige Energie-Punkte im Bauch
Padmasana ist eine fortgeschrittene Stellung, die nicht jeder meistern kann.
Die meisten westlichen Menschen werden allerdings eine andere Sitzhaltung für die Meditation bevorzugen. Andere Sitz-Varianten findest Du hier.
Padmasana als Sitzhaltung selbst übst Du für Meditation und Pranayama.
Die meisten Variationen von Padmasana übst Du nach den Vorwärtsbeugen. Manche Lotus-Variationen sind Variationen von bestimmten Asanas, und werden normalerweise an der betreffenden Stelle im Rahmen der Yoga Vidya Reihe oder der 84 Grund-Asanas geübt.

Anleitung

Um den Lotussitz einzunehmen, beuge zunächst ein Bein und lege den Fußrücken auf dem Oberschenkel ab und überkreuze dann das andere Bein und lege den Fußrücken auf den anderen Oberschenkel. Richte den Oberkörper nun gut auf. Die Schultern fallen locker nach hinten und unten, das Gesicht ist entspannt.

Körperliche Wirkung

In einer guten Meditationshaltung ist die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Form optimal aufgerichtet, sodass die Hüft- und Rückenmuskulatur nicht verspannt. Wenn die Wirbelsäule entspannt aufgerichtet ist, können sich die Chakras öffnen und die Energie kann frei durch die Shushumna fließen und aufsteigen.

Energetische Wirkung

Bringt die Energie zum fließen, öffnet und verbindet alle Chakras.

Sahasrāra

Ājñā

Viśuddha

Anāhata

Manipūra

Svādhisthāna

Mūlādhāra

Geistige Wirkung

Meditation ist das "zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist" (Patanjali) und verhilft dir zu Entspannung, innerer Ruhe und Ausgeglichenheit. Du kannst so deine Energiereserven wieder aufladen und auch deine Konzentration und Kreativität fördern. Wenn du regelmäßig meditierst, kannst du dein Bewusstsein erweitern, zur Selbsterkenntnis gelangen, Körper und Geist transzendieren, sodass du ein Gefühl der Einheit und Verbundenheit erfährst. Du erfährst die Einheit mit dem Absoluten, Samadhi.

Videos

Yoga Lotus
 

Der Yoga Lotus gehört zu den Königsstellungen im Yoga und ist eine fortgeschrittene Sitzhaltung, die besonders gut für Pranayama geeignet ist. Wenige meditieren auch im Lotus. Das Kreuzen der Beine im Lotus aktiviert das Muladhara Chakra, das unterste Chakra in der Wirbelsäule. Die Energie der Oberschenkel geht zum Muladhara Chakra und die Sushumna kann sich öffnen. Der Lotus hat im Yoga verschiedene Bedeutung. Die Lotusblüte blüht auch im Sumpf. Sie fühlt sich wohl in einem schlammigen See. Das kann auch heißen: Selbst wenn du in ungünstigen Umständen lebst, kannst du besonders erblühen. Der Lotus hat bestimmte Fasern um die Blütenblätter, so dass kein Wasser daran haften kann. Das bedeutet: Auch wenn das Leben voller Regen ist, kannst du alles an dir abperlen lassen. In der Nacht ist der Lotus als Knospe geschlossen. Genauso sind viele Fähigkeiten in dir angelegt, die durch die Yogapraxis erblühen können.


Verriegelter Lotus

Aus der Lotus Ausgangsstellung gibst du die Arme nach hinten und kreuzt sie. Gib die Hände jeweils um einen Fuß sowie die Finger kräftig um den Fußrücken und die Daumen zwischen großen Zeh und zweiten Zeh. Damit erreichst du eine gute Festigkeit. Swatmarama empfiehlt diesen verriegelten oder gebundenen Lotus sogar für die Meditation. Wenn du mit Jalandhara Bandha das Kinn zur Brust gibst, dabei zum Punkt zwischen den Augenbrauen schaust und nach dem Einatmen die Luft mit Mula Bandha anhältst, kannst du die Energie zum 3. Auge hochbringen. Wenn du den verriegelten Lotus beherrschst, gibt es eine Menge fortgeschrittene Pranaübungen, mit denen du deine Energie sehr effektiv in die höheren Chakras bringen kannst.

Lerne fortgeschrittene Energieübungen in unseren Kundaliniseminaren.


Drehung im Lotus

Gib die linke Hand um das rechte Knie und die rechte Hand hinter dir auf den Boden. Drehe dich nach rechts. Fortgeschrittene können probieren, die rechte Hand zum linken Oberschenkel zu bringen oder den Handrücken an den Bauch zu geben. Der Vorteil vom Lotus als Ausgangsstellung für den Drehsitz ist, dass du deine Wirbelsäule sehr viel weiter drehen kannst, als im klassischen Drehsitz. Dafür werden die Bauchorgane weniger massiert. Übe auch auf der anderen Seite. Zum Abschluss konzentriere dich auf dein Scheitelchakra, denn der Drehsitz aktiviert zunächst linke und rechte Körperhälfte, bringt dann die Energie in den zentralen Energiekanal (Sushumna) und von dort kannst du dir vorstellen, dass du die Energie zum 3. Auge hochbringst.