Hund
(Adhomukhashvanasana)

Verhilft dir zu innerer Ruhe, gibt dir Kraft und dehnt deine gesamte Körperrückseite

Der Hund (Adhomukhashvanasana) ist die 5. Asana der 84 Hauptasanas im Yoga Vidya Stil. Er ist auch Teil des Sonnengrußes. Er ist zwar eine Standposition, aber kann auch zu den Umkehrstellungen gezählt werden, da sich die Hüfte oberhalb des Kopfes befindet. Er wird daher als Vor- oder Ersatzübungen für den Kopfstand praktiziert. Schulter- und Armmuskulatur werden gekräftigt. Der Hund ist eine Asana zur Stärkung und Dehnung deiner Rücken-, Bein-, Arm- und Schultermuskulatur. Dabei gewinnen auch die Handgelenke Kraft und Flexibilität.

Anleitung

Ausgangsposition ist die Stellung des Kindes (Garbhasana). Über den Vierfüßlerstand schiebst du nun die Hüfte weiter nach oben in den Hund. Die Hände sind schulterbreit auseinander, die Finger gespreizt, Mittelfinger zeigen nach vorne und sind parallel zueinander. Die Füße sind hüftbreit auseinander, die Knie können leicht gebeugt werden, um den Rücken noch einmal zu strecken und das Steißbein so weit wie möglich nach oben hinten zu schieben.

Da jeder Mensch in allen Bereichen einzigartig ist, trifft dies auch auf anatomische Eigenschaften zu. Bei manchen Menschen ist es daher aufgrund ihres Körperbaus nicht möglich, die Ferse auf den Boden aufzusetzen. Oft ist das auch durch einen unangenehmen Kompressionsschmerz am Fußrücken spürbar. Hier kannst du Spürgenauigkeit und Unterscheidungskraft entwickeln, um keinen falschen Ehrgeiz aufkommen zu lassen.

Körperliche Wirkung

Der Hund erfrischt das Gehirn, beruhigt, baut Stress ab und lindert leichte Depressionen. Er lindert Kopfschmerzen und hilft gegen Schlaflosigkeit. Adhomukhashvanasana energetisiert den Körper, regt die Nerven der Wirbelsäule an, dehnt und entspannt Schultern, Hände und Sehnen. Die Muskeln und Nerven in Armen und Beinen werden gestärkt. Der Hund lindert Rückenschmerzen und hilft gegen Müdigkeit. Er lindert die Menstruationsbeschwerden, trägt zur Vorbeugung von Osteoporose bei und verbessert die Verdauung.

Energetische Wirkung

Der Hund wirkt beruhigend, hebt die Stimmung, bringt Energie in den ganzen Körper, regt das Nervensystem an, fördert abends das Einschlafen und erfrischt am Morgen. Angesprochen wird besonders das Muladhara Chakra.

Sahasrāra

Ājñā

Viśuddha

Anāhata

Manipūra

Svādhisthāna

Mūlādhāra

Geistige Wirkung

Im Hund entwickelst du ein Gefühl für Harmonie und Gleichgewicht. Bis man diese vermeintlich leichte Asana gut beherrscht, entwichkelt man auch Durchhaltevermögen und Selbstbewusstsein. In fortgeschrittenen Stunden ist diese Asana plötzlich eine Asana zum Ausruhen und Kraft tanken.

Fehler Korrekturen Hilfestellungen

Im Hund sollten die Füße nach Möglichkeit hüftbreit auseinander stehen. Als Yogalehrer greifst du mit den Händen zu den Fersen, um um dies auszurichten. Wahrscheinlich musst du die Ausrichtung der Füße dem Teilnehmer trotzdem nochmal mitteilen.

Als Yogalehrer überprüfst du, ob die Hände schulterbreit auseinander sind, die Finger gespreizt und ob Mittelfinger oder Zeigefinger parallel zueinander nach vorne zeigen. Die Handinnenballen drücken kräftig auf den Boden. Du kannst hier auch die Hände auflegen.

Tippe mit den Fingern auf den Bereich zwischen den Schulterblättern oder drücke hier kräftiger, um einen Impuls zu setzen, in welche Richtung es gehen könnte.

Mit Händen greifst du in die Hüftbeugen und ziehst die Oberschenkel nach hinten. Der Praktizierende entspannt dabei in die Hände hinein. Diese Hilfestellung schafft Raum in den Hüftgelenken. Die Asana geht danach leichter. Danach ist es gut, den oberen Rücken nochmal runter zu drücken.

Videos

Adhomukhashvanasana - Hund

In der Hundhaltung (Adhomukhashvanasana) sind die Fersen, wenn möglich, am Boden oder in Richtung Boden. Das Gesäß wir nach hinten und der Brustkorb in Richtung Zehen gedrückt. Auch die Handinnenballen sind fest auf dem Boden. Als separate Übung praktiziert sind die Finger gespreizt, die Mittelfinger zeigen nach vorne. Als Teil des Sonnengrußes lässt du die Finger und Daumen zusammen.

 


Einfüßiger Hund

Im einfüßigen Hund gibst du einen Fuß nach oben. Dabei gibt es verschiedene Variationen, z.B. ein Bein geht gestreckt nach oben. Wenn du dabei die Ferse des am Boden gebliebenen Beines Richtung Matte drückst, übst du auf eine sehr machtvolle Weise, um Wadenflexibilität zu entwickeln. Oder du beugst das Knie des nach oben gehobenen Beines und hebst dabei den Kopf nach hinten an. Dann versuchst du, den Fuß Richtung Kopf zu geben. Das sollte im Rücken angenehm bleiben und keinen Krampf in der Wade erzeugen. Wenn du einen Krampf bekommst, gehe gleich in die Hund Grundstellung und drücke beide Füße kräftig in Richtung Boden.


Verdrehter Hund

Diese Variation von Shvanasana dehnt die Faszien im Rückenbereich und fördert die Flexibilität in den Beinen. Durch die Drehung entsteht in der Wirbelsäule eine interessante Position - die Wirbelsäule ist lang und gedreht. Diese Stellung stärkt Arm- und Rückenmuskulatur und kann für manche Rückenprobleme Wunder bewirken.

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Yoga Vidya Rückenyogastunde