Goraksha Shataka

 

Vers 67: Dharana

 

Vertraut mit der Sitzhaltung, mit der Atemkontrolle und mit dem Zurückhalten (des Mondnektars), soll man auch mit der Praxis der Konzentrationsübungen beginnen.


    आसनेन समायुक्तः प्राणायामेन संयुतः |
    प्रत्याहारेण संयुक्तो धारणाश्च समभ्यसेत् || ६७ ||


    āsanena samāyuktaḥ prāṇāyāmena saṃyutaḥ |
    pratyāhāreṇa saṃyukto dhāraṇāś ca samabhyaset || 67 ||

    asanena samayuktah pranayamena samyutah |
    pratyaharena samyukto dharanash cha samabhyaset || 67 ||


Wort-für-Wort-Übersetzung

    āsanena : mit der Sitzhaltung, Körperstellung (Asana)
    samāyuktaḥ : ausgestattet, vertraut ("verbunden", Samayukta)
    prāṇāyāmena : mit der Atemkontrolle, Atemverhaltung (Pranayama)
    saṃyutaḥ : ausgestattet ("verbunden", Samyuta)
    pratyāhāreṇa : mit dem Zurückhalten (des Mondnektars, Pratyahara)
    saṃyuktaḥ : ausgestattet ("verbunden", Samyukta)
    dhāraṇāḥ : die Konzentration(sübungen, Dharana)
    ca : auch (Cha)
    samabhyaset : man soll üben, praktizieren (sam + abhi + as)

Anmerkung: Hier werden einerseits die bisher gelehrten drei Glieder des Hatha Yoga, nämlich Asana, Pranayama und Pratyahara, als notwendige Voraussetzungen für die Konzentrations- bzw. Meditationspraxis (Dharana) angesehen, andererseits wird auch deutlich, dass letztere die folgerichtige Fortsetzung und das eigentliche Ziel der vorangehenden drei Glieder ist.