Die kindliche Braut im Hause von Revati Mohan

Die unbekümmerte Kindheit endete für Nirmala, als sie knapp dreizehn Jahre alt war. Man arrangierte ihre Heirat mit Ramani Mohan Chakravarty aus Atpara. Da dessen Vater alt und leidend war, schickte er seinen ältesten Schwiegersohn Sitanath Kushari nach Kheora, um Nirmala in Augenschein zu nehmen und die Details der Hochzeit zu besprechen. Er führte auch die Gruppe der Gäste des Bräutigams an, als sie am 7. Februar 1909 zur Hochzeitsfeier eintraf. Sie wurde in Kasba empfangen und in festlicher Prozession zum Dorf der Braut geleitet. Eine arrangierte Heirat ist bei den Hindus eine Angelegenheit der ganzen Verwandtschaft auf beiden Seiten, und auch die Nachbarn sind einbezogen. Nirmalas Onkel und Tanten kamen aus Sultanpur und Vidyakut. Ihr Sonamama (der jüngste Onkel aus Sultanpur), der sie besonders gern hatte, brachte wertvolle Geschenke mit.
      Das ganze Dorf Kheora nahm an den Festlichkeiten teil. Beim Hochzeitsritual sagte Lakshmi Charan Bhattacharya, einer der älteren Verwandten, zum Bräutigam: »Mein Sohn, du weißt nicht, was für einen Schatz du heute heimführst!«

Als die Hochzeitsgesellschaft nach dem Fest nach Atpara zurück kehrte, reignete sich einer der Vorfälle, an denen Ma’s Leben so reich ist. Am Bahnhof von Kasba wurde die Braut in ein Zugabteil gebracht. Sie saß still auf einem ganzen Berg von Gepäck. Plötzlich hieß es, man müsse in ein anderes Abteil, und zwar ganz schnell, da der Zug gleich abfahren werde. Sitanath Kushari forderte Nirmala auf herunterzusteigen und begann, das Gepäck auszuladen. Das schmächtige Mädchen im Brautgewand leistet ihm dabei unerwartete Hilfe. Im Nu wurde das schwere Gepäck zum neuen Abteil gebracht und verstaut. Es war Nirmalas erste Eisenbahnfahrt. Obwohl sie nie zuvor einen Zug gesehen hatte, erfaßte sie die Situation sofort und half blitzschnell - so erschien es Sitanath Kushari zumindest. Er erzählte diese Geschichte in späteren Jahren häufig; es war das erstemal, daß ihn seine junge Schwägerin als außergewöhnliches Mädchen beeindruckte. Sein Leben lang blieb er ihr tief verbunden und betrachtete sie schließlich als Manifestation der göttlichen Shakti. Seine Enkelin Maroni wuchs bei Ma auf und wurde von Ramani Mohan als seine eigene Tochter aufgenommen. Auch Maronis Bruder Dashu wurde ein großer Devotee von Ma.
      Es ist üblich, daß eine so junge Braut nach Abschluß der Hochzeitsfeierlichkeiten bei ihren Eltern bleibt. Daher kehrte Nirmala nach ihrem Empfang in Atpara, wo sich das ganze Dorf versammelt hatte, um die Ankunft der Braut in ihrem neuen Heim zu feiern, nach Kheora zurück. Sie blieb noch eineinhalb Jahre bei ihren Eltern. Ramani Mohan wußte, daß seine Braut in die Grundschule gegangen war, daher schrieb er ihr einen Brief. Das war eine Sensation für das Dorf. Mokshada Devi legte den Brief an eine gut sichtbare Stelle, damit Nirmala ihn sehen und ohne Scheu allein lesen konnte. Nirmala beachtete ihn jedoch nicht weiter, und da man sie nicht ausdrücklich aufgefordert hatte, nahm sie den Brief nicht an sich. Schließlich rief Mok-shada Devi Nirmalas Freundinnen zur Hilfe, die den Brief begeistert öffneten, ihn vorlasen und gemeinsam eine Antwort entwarfen. Nirmala schrieb diesen respektvollen und förmlichen Antwortbrief ab und brachte ihn zur Post.
      Ramani Mohan arbeitete zu dieser Zeit in seinem Dorf bei der Polizei. Kurz nach der Hochzeit verlor er seine Stellung. Als viele Jahre später das Gespräch einmal auf die verschiedenen Berufe für Männer kam, sagte Ma, daß einige von ihnen die Bürde des Karma noch erschwerten. Man könne kaum als Ordnungshüter wirken, ohne sich dabei von seiner rauheren Seite zu zeigen. Auch Ärzte und Anwälte verdienten am Leid der Menschen. Sie wolle den Wert der Hilfe für jene, die sie am meisten brauchen, nicht schmälern, meinte aber, Vertreter dieser Berufe verfingen sich leichter in Fallstricken als z.B. Lehrer.

So war es Ramani Mohan wohl nach seiner Heirat mit Nirmala nicht möglich, bei dieser Tätigkeit bleiben. Er war einige Zeit arbeitslos, verließ dann sein Dorf und ging nach Dacca, um dort eine Anstellung zu suchen. In Dacca wohnte er bei seiner Schwester und ihrem Mann Rajendra Kushari. Er schlug sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, bis er fast vier Jahre nach seiner Hochzeit eine feste Stelle als Bürokraft für Rechtsangelegenheiten in der Liegenschaftsverwaltung des Nawab von Dacca in Ashtagram fand.
      Sein nächstälterer Bruder Surendra Mohan wurde etwa zur selben Zeit verheiratet. Ihre beiden Bräute, Nirmala und Prafulla, waren annähernd gleichaltrig. Es wurde allmählich Zeit, daß die beiden Mädchen in ihr neues Heim einzogen. Ramani Mohans ältester Bruder Revati Mohan war jetzt das Familienoberhaupt, da ihr Vater einige Zeit nach der Heirat der beiden Brüder gestorben war. Ihre Mutter war schon damals nicht mehr am Leben.
      Revati Mohan hatte zwei weitere Brüder, Kamini Kumar und Jamini Kumar. Kamini Kumar hatte das Dorf verlassen, und niemand wußte, wo er sich aufhielt. Es gab Gerüchte, er sei zum Christentum übergetreten. Jamini Kumar war zu dieser Zeit noch ein kleiner Junge. Er hatte außer den zwei bereits erwähnten drei weitere Schwestern. Wir nennen alle diese Namen, weil die große, über das ganze Land verstreute Familie später von Ma in Dacca wieder zusammengeführt wurde. Sie lud sogar die jüngste Schwester ein, die die anderen seit neunzehn Jahren nicht mehr gesehen hatten. Der Bruder, der Christ und Geistlicher geworden war, Reverend Kamini Kumar Chakravarty, kam auch mit seiner außerhalb Bengalens gebürtigen Frau zum Wiedersehen mit seinen Brüdern und Schwestern und deren Familien. Ramani Mohan und Ma logierten oft in seiner Wohnung in Calcutta.
      Dies alles trug sich zu, als Ma Mittelpunkt nicht nur dieser großen Familie, sondern einer viel größeren und immer weiter wachsenden Schar von Devotees geworden war. Zunächst zogen sie und Prafulla zu Revati Mohan und dessen Gattin Pramoda Devi nach Shripur, wo er Bahnhofsvorsteher auf der Strecke Dacca-Jagannathganj war.
      Pramoda Devi war mit ihren jungen Schwägerinnen sehr zufrieden. Obwohl Prafulla ein bißchen jünger als Nirmala war, wurde sie deren Mezdi [zweite Schwester], da sie die Frau des zweiten Bruders war. Nirmala war nun für Prafulla die Sezdi [dritte Schwester]. So löste Pramoda die Senioritätsfrage. Als Mokshada Devi, Ma‘s Mutter, 1910 einmal in Begleitung ihres Vaters von Kheora nach Shripur fuhr, war sie ein bißchen besorgt, ob ihre Tochter sich in der neuen Situation, in die sie fast über Nacht geworfen worden war, zurechtfände. Aber diese Sorgen waren unbegründet. Nirmala zeigte sich den Anforderungen mehr als gewachsen. Wie sie als Kind folgsam und fröhlich gewesen war, so war sie nun ein wohlerzogenes, arbeitsames junges Mädchen von sonnigem Gemüt. Sie mußte viele Stunden hart arbeiten. Auch hierbei zeigte sie alle Eigenschaften, die zum glücklichen Leben in einer Großfamilie gehören. Sie übernahm die Küche, weil ihre Zubereitungen allen besser schmeckten als die von Prafulla oder Pramoda Devi. Bei der Verteilung von Arbeit und Verantwortung gab es keine Mißverständnisse. Die Kinder im Hause, zunächst Kalipada, später auch Labanya und Ashu, hingen so an Nirmala, daß sie beinahe von selbst für deren Pflege und Beaufsichtigung zuständig wurde.
      Es gibt viele Berichte über ihr Leben bei Revati Mohan und seiner Frau. In konservativen Familien ist es üblich, daß junge Frauen ihr Gesicht in Gegenwart älterer Angehöriger mit dem Ende ihres über den Kopf gezogenen Saris bedecken. Bevor sie nach Atpara und später nach Shripur ging, war auch Ma von ihrer Mutter dazu angehalten worden. Normalerweise befolgen die jungen Frauen diese Vorschrift nur symbolisch und lüften den Schleier, sobald er ihnen unbequem wird. Die älteren Verwandten hatten aber nicht damit gerechnet, wie einlich genau Ma alle Verhaltensregeln befolgte. Wenn sie verschleiert war, konnte sie nur wenige Zentimeter des Bodens vor ihren Füßen sehen, was ihre Bewegungsfreiheit stark einschränkte. Außerdem mußten Aufforderungen wie ›Hol dies!‹ oder ›Bring das fort!‹ ausführlich erläutert werden, weil sie die begleitenden Gesten nicht sehen konnte. Wie schon in ihrer Kindheit brachte dieser übergenaue Gehorsam die Älteren ein wenig auf. Ihr Ärger verwandelte sich aber in Nachsicht, als sie feststellten, daß die Folgsamkeit der jungen Braut echt und beständig war, und nicht etwa Ausdruck eines passiven Widerstandes gegen die Autorität.

Wer Ma bei der Hausarbeit gesehen hat, weiß, wie flink und gewandt sie sich bewegte. Sie konnte in kurzer Zeit sehr viel erledigen. Nach dem Kochen oder Servieren einer Mahlzeit hinterließ sie keine Unordnung. Sie zögerte nicht, die Aufgaben des Dienstmädchens Antu zu übernehmen, wenn diese aus irgendeinem Grund nicht im Hause war. Keine Arbeit schien ihr unangenehm. Sie war damals tatsächlich mit Arbeit überlastet, wofür man ihre Schwägerin aber nicht tadeln darf, denn Ma verlor nie ihre Ruhe und ließ nie die geringste Klage hören.
      Im Laufe der Zeit gewannen Revati Mohan und Pramoda Devi sie so lieb wie eine eigene Tochter. Mit welchem Feingefühl sich Ma um alle Leute in ihrer Nähe kümmerte, kann man an merkwürdigen Begebenheiten wie dieser ermessen: Pramoda Devi litt einmal an einer Art Hautkrankheit. Sie bat Nirmala bisweilen, die wunden Stellen mit ihren zarten Fingern zu massieren. Prafulla bemerkte, daß Nirmala sich nicht gleich danach die Hände wusch, sondern erst viel später, bevor sie mit der Hausarbeit begann und sich ohnehin die Hände waschen mußte. Prafulla fragte sie: »Macht es dir überhaupt nicht aus?«  Nirmala erwiderte: »Weißt du, so ist es ihr nicht peinlich, wenn sie mich um eine Massage bittet. Wenn sie sähe, daß ich mich zimperlich anstelle, würde sie mich nicht wieder bitten.«
      Matori, eine Schwester von Ramani Mohan, wohnte einige Zeit bei ihnen. Sie war etwa gleichaltrig mit Nirmala, und die beiden Mädchen schlossen eine reundschaft, die fast vierzig Jahre bis zum Tode von Matori Pishima (Tante Matori) in Varanasi dauerte. Matori Pishima war ein fröhliche kleine Person mit verschmitzten Augen. Sie war oft zu kleinen Abenteuern aufgelegt, wie zum Beispiel an den Vorräten von Pickles und Chutneys zu naschen, während ihre Schwägerin ein Mittagsschläfchen hielt. Selbst solch ein harmloser Streich war Ma in ihrem Wesen fremd. Da sie die größere der beiden war, reichte sie ihrer Freundin trotzdem die Krüge herunter, nahm aber selbst nichts von den Leckerbissen.
      Wir wissen, wie hervorragend sich Ma nach ihrer Heirat bei der Hausarbeit bewährte. Einmal hörten wir die wichtigste Zeugin selbst davon berichten. 1948 war Ma anläßlich der Durga Puja in Calcutta. Der Ashram auf der Ekdalia Road war zum Bersten voll. Ma hatte tausenderlei Dinge zu tun. Wir konnten kaum von Ferne einen Blick auf sie erhaschen. Einige von uns waren im großen Saal einquartiert, von dem eine Ecke für eine sehr alte Dame reserviert war, die von den Ashramleuten mit größtem Respekt behandelt wurde. Wir wußten nicht, wer sie war.
      Eines Nachts, nachdem alle Besucher gegangen waren und im Ashram Ruhe eingekehrt war, kam Ma leise aus ihrem Zimmer in den Saal. Sie trat ans Bett der alten Dame und weckte sie sanft auf. Ma setzte sich zu ihr, nahm ihre Hände in die eigenen und sprach fröhlich mit ihr in einem örflichen Dialekt, den wir anderen, die zufällig noch wach waren, kaum verstanden. Wir erfuhren, daß es Pramoda Devi war, Ma‘s älteste Schwägerin, bei der sie nach ihrem Weggang von Kheora vier Jahre lang gelebt hatte. Die Umstände hatten sich weit über Pramoda Devis kühnste Vorstellungen hinaus verändert. Sie hatte bislang keine Gelegenheit gehabt, an Ma heranzukommen, die ständig von Devotees in großer Zahl umringt war. Obwohl sie zuerst einigermaßen verblüfft war, faßte sich Pramoda Devi rasch und sah nun glücklich aus. Vorher hatte sie wohl daran gezweifelt, je ein paar Worte mit ihrer jüngeren Schwägerin wechseln zu können. Nun schien sie in der jetzigen würdevollen Persönlichkeit das geliebte Mädchen wiederzuerkennen, daß ihr damals so treu gedient hatte. Sie war besonders erfreut festzustellen, wie gut sich Ma an die alten Zeiten, an manche amüsanten Begebenheiten und viele längst verstorbene Freunde erinnerte. Es war sehr erheiternd, Ma den Dialekt sprechen zu hören. Das ausgelassene Lachen derer, die wach waren, weckte bald die Schlafenden, und der Raum füllte sich mit Frauen. Ma wandte sich an hre Schwägerin und sagte: »Sieh, alle diese Frauen denken, sie seien gute Hausfrauen und Expertinnen in ihrer Arbeit. Sag ihnen, ob auch ich deinen Haushalt ordentlich versorgt habe oder nicht.« Pramoda Devi schien die Frage ernsthaft zu bedenken und antwortete dann bereitwillig: »Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie lieb und gut sie war. Sie erledigte nicht nur meine ganze Arbeit, ich versichere euch auch, daß sie mir in all Jahren, die sie bei mir war, nie den kleinsten Anlaß zur Unzufriedenheit gab. Solch eine Haltung des Dienens (Seva-Bhava) ist wahrhaftig selten.«
      Noch mehr als dieses Zeugnis erstaunte mich, wie befriedigt Ma aussah. Sie war aufrichtig froh, daß ihre Dienste anerkannt und geschätzt wurden. Sie hatte nichts als selbstverständlich hingenommen, noch hatte sie die Rolle der jungen Braut im Haus ihres Schwagers nur gespielt. Sie war wirklich, was man von ihr erwartete. Diese Eigenschaft war in der Tat das Leitmotiv ihres Lebens, so wie sie auch für eine kurze Zeit in ihrem Leben Sadhaka war, usw. Dabei war keine Verstellung, man kann es nur als Lila (göttliches Spiel) bezeichnen.

Zurück zu unserer Erzählung: Ramani Mohan besuchte sie bisweilen und brachte kleine Geschenke für seine Neffen und Nichten und seine Frau mit. Als sich Ma einmal Erinnerungen an ihre Jugend hingab, erzählte sie mit ihrem feinen Sinn für Humor folgende Anekdote: »Bholanath brachte mir meist ein oder zwei einfache Bücher mit. Einmal forderte er mich auf, ihm daraus vorzulesen. Nachdem ich ein paar Absätze auf meine atemlose Art vorgelesen hatte (sie hatte immer noch Probleme mit dem Punkt!), sagte er: ›Das reicht.‹ Dann wandte er sich ab und murmelte: ›Wahrhaftig Grundschule!‹«
      Ma‘s Beziehung zu allen Menschen um sie herum glich einem liebevollen Lied. Die Nachbarn waren immer erfreut, sie willkommen zu heißen, wenn sie ein bißchen freie Zeit hatte. Bei solchen Besuchen lernte sie viele Handarbeiten, z.B. Leder zu bearbeiten, feine Fäden zu spinnen usw. Mit der Schwester eines moslemischen Bahnbeamten freundete sich Ma an. Sie erinnert sich, daß sie sich mit diesem Mädchen oft freundschaftlich über Glaubensfragen unterhielt, ohne daß es dabei zu Differenzen gekommen wäre. Sie schienen nicht verschiedenen Religionen anzugehören.
      Ma kam in diesen Jahren nur einmal nach Kheora. Sie machte in Begleitung ihrer Geschwister eine Runde durch alle Häuser im Dorf. Einer der älteren Moslem-Nachbarn bat sie, ihr neues goldenes Armband ansehen zu dürfen. Sie nahm es sogleich ab und reichte es ihm; er gab es ihr lange nicht zurück. Als es Zeit zu gehen war, stand Ma auf und verabschiedete sich, ohne das Armband zu erwähnen; später wurde es ihr nachgebracht. Der Nachbar sagte: »Du bist wirklich ein seltsames, vergeßliches Mädchen; und wenn ich dir das Armband nicht wiedergegeben hätte, was dann?« Ma lächelte und schien daran nichts Schlimmes zu finden. Dieser Nachbar hat nicht mehr erfahren, daß Desinteresse an ihren sogenannten Besitztümern typisch für sie war. In späteren Jahren verteilte sie kostbare Schmuckstücke, die sie von wohlhabenden Devotees geschenkt bekommen hatte, genau so freigiebig wie Blumen, Früchte und Süßigkeiten.
      Wie schon erwähnt, fand Bholanath 1913 eine passende Stellung in Ashtagram. Nun war er erstmals in der Lage, Ma zu sich holen, damit sie ihm den Haushalt führte.
      Inzwischen hatte sich bei Bholanaths wie bei Ma‘s Familie viel geändert. Ma‘s Eltern hatten ihren Besitz in Kheora verkauft und waren mit Makhan, ihrem jüngsten Sohn, in ihr Heimatdorf Vidyakut zurückgekehrt. Die beiden Schwestern waren verheiratet. Revati Mohan war seit einiger Zeit krank; Bholanath brachte ihn zur ärztlichen Behandlung nach Dacca. Sein Zustand besserte sich für eine Weile, und er nahm nach einer Ruhepause in Atpara seinen Dienst wieder in Narundi auf. Doch er erlitt einen Rückfall und starb 1913. Die verwaiste Familie kehrte nach Atpara zurück. Ma ging mit dorthin und blieb etwa ein halbes Jahr. Danach verbrachte sie ein weiteres Jahr bei ihren Eltern in Vidyakut. Bholanath kam nun zum erstenmal nach der Hochzeit nach Vidyakut. Er selbst nahm sie in die neu gemietete Wohnung nach Ashtagram mit.