Swami Sivananda

  Inspirierendes Swadhyaya für spirituelle Sucher Teil IV

Yoga, der Abriß religiöser Erfahrung

Yoga ist der Abriß aller religiösen Erfahrungen. Durch Yogapraxis kann der Yogi Wunder zeigen, mit denen die Wissenschaft nichts anzufangen weiß. Das Ziel von Yoga ist es, den Geist zu beruhigen, damit er den Atman, der hinter dem Geist steht, ohne Verzerrung widerspiegelt. Yoga bietet einen klaren eindeutigen Weg zur Verwirklichung des höchsten Zieles des Lebens.
Klarsicht, Ruhe, Selbstbeherrschung, Stärke, Glauben, geistige Sammlung, Nichtparteinahme gegenüber der Welt und Sehnsucht nach Befreiung sind die Voraussetzungen für Meditation.
 

Der Ursprung von Wünschen und die Verwirklichung Brahmans

Wünsche entstehen aus einem Gefühl der Unvollkommenheit oder Begrenzung durch Identifikation mit dem endlichen Körper, dem Geist und dem Ego. Der Wunsch ist der Same, aus dem unendlich Geburten entsprießen. Der Wunsch entsteht aus Unwissenheit. Der grundlegende Wunsch ist der Paarungstrieb. Zerstörung des Wunsches ist die Zerstörung von Unwissenheit.
An einem heißen Tag wirft der Lastenträger seine Last ab und ruht sich aus. Genauso läßt der Intellekt, der die schwere Last von Samsara trägt, die Last fallen und erlangt den Frieden des Ewigen durch Meditation. Eine Stunde Meditation ist besser als zehn Jahre Studium.
Wer Brahman verwirklicht hat, wird still. Diskussionen und Debatten bestehen solange die Verwirklichung des Unendlichen nicht erreicht wurde.
Absolutes Ananda ist die höchste Wirklichkeit. Erhebe dich Schritt für Schritt aus dem Ort der Sinneserfahrung zur transzendentalen spirituellen Erfahrung, wo alle Namen und Formen verschwinden und nur die Freude im Selbst existiert.
Für den, der den alldurchdringenden, stillen, einzigartigen und wonnevollen Atman sieht, verbleibt hier nichts zu erlangen oder zu erfahren. Erkenne diesen vollkommenen Atman und erlange immerwährende Freude.
 

Gutes Verhalten und Hindernisse auf dem Weg

Gutes Verhalten, reines und überlegtes Handeln, ein guter Charakter, ethische Vollendung und die Pflege göttlicher Tugenden sind das eigentliche Herzstück aller Religionen der Welt. Das wahre Dharma steht zu keiner anderen Religion im Gegensatz.
Ein Weiser ist der Fackelträger der Weisheit. Er ist das Leuchtfeuer, der Leuchtturm, der die Menschen im dunklen Ozean von Samsara führt. Ein Weiser oder ein Heiliger ist die letztendliche Quelle der Erkenntnis der Seele.
Störende Elemente auf dem Weg zu Selbstverwirklichung und Wonne sind wie Prüfungsbögen. Umgehe sie nicht. Beantworte sie nach bestem Wissen und harmonisch und kümmere dich nicht um die Ergebnisse. Halte den Geist immer klar und stark.
 

Das durchdringende Brahman, der Astralkörper

Der aus Wünschen bestehende Astralkörper, die Organe der Wahrnehmung und der Handlung, Prana, Intellekt und Geist sind die feinstofflichen Attribute des Atman.
Ein König spielte zum Spaß einen Bettler; ein Weiser spielt zum Spaß einen Narren. Genauso ist diese Welt ein Spiel, eine Lila Brahmans, des Absoluten.
So wie Zuckerrohrsaft Kandiszucker durchdringt, so wie Salz das Wasser erfüllt, wenn sich ein Klumpen davon darin auflöst, und so wie Butter die Milch durchdringt, so durchdringt auch Brahman alle belebten und unbelebten Objekte.
Ein mächtiger Banyanbaum entstand aus der subtilen Essenz eines Samens; so entstand auch diese Welt aus der subtilen Essenz der Wirklichkeit.
Der Prozeß, die Einheit zu praktizieren und zu verwirklichen, besteht darin, Ursache und Wirkung als ein und dasselbe zu sehen, das gesamte Universum als einen Ausdruck Gottes zu sehen.
Die göttliche Gnade ist der größte Schatz des Lebens. Wenn Hingabe stattfindet, strömt Gnade ein. Die Gnade des Herrn wird je nach dem Grad der Hingabe herabkommen.
 

Vedanta, der Pfad der Weisheit

In Vedanta wird durch die Kraft des Intellekts nach der Wahrheit gestrebt; in Bhakti wird durch die Kraft von Gefühl und Liebe nach Gottverwirklichung gestrebt.
Jnana und Vairagya sind die zwei Flügel und unentbehrlich für die Seele, damit sie sich zu ihrer ewigen Heimat von Freiheit, Frieden und unsterblicher Wonne erheben kann.
Alle spirituellen Praktiken sind dazu da, um den Menschen in die Lage zu versetzen, den Schleier der Unwissenheit zu beseitigen und den Nächsten wie sich selbst zu lieben. Wenn die Sonne von Jnana im Herzen aufdämmert, macht sich Ajnana, Unwissenheit, aus dem Staub.
Unwissenheit besteht solange, als Ichdenken vorhanden ist. Es kann keine Befreiung geben, solange Ichdenken vorhanden ist. Ichdenken ist große Verwirrung.
 

Glaube und die Liebe zu Gott

Liebe und Dienen sind zwei Schlüssel zu göttlichem Leben. Religion und Leben sind nicht zwei sondern eines. Führe ein göttliches Leben, lerne, diene, meditiere und verehre das Göttliche stets in und durch den Menschen.
Je tiefer die Liebe eines Menschen zu Gott ist, desto größer ist seine spirituelle Erkenntnis, je nach seiner Möglichkeit und der Tiefe seiner Liebe. Der allerletzte Höhepunkt der Liebe zu Gott ist die Einheit mit Gott. Die Liebe zu Gott ist dem Menschen auf Grund seiner spirituellen Entwicklung angeboren.
Gott ist die Quelle allen Glücks. Alle Wesen sind in Ihm. Er ist die Verkörperung von Frieden, Weisheit und Wonne. Er ist Wahrheit, Liebe, Schönheit und Güte. Alle Wesen sind in Ihm.
Gott ist eins. Gott und Sein Gesetz sind eins. Gott ist Liebe und Gesetz. Gott ist reiner Geist. Gott ist der Weg und das Ziel. Gott allein ist in Wahrheit dein Vater, deine Mutter, dein Freund und dein Guru.
Glaube heilt, Glaube erschafft, Glaube wirkt Wunder, Glaube versetzt Berge. Glaube ist der Scheinwerfer, um Gott zu finden. Glaube macht die Schwachen stark und die Zaghaften mutig. Glaube macht das Unmögliche möglich.
Denke daran, daß Gott immer mit dir, in dir und um dich herum ist. Du wirst dadurch unglaubliche Kraft, inneren Frieden und Glück haben. Du wirst eine veränderter Mensch sein.
 

Das innere Licht und der wahrhaft Weise

Der Schlüssel zu jedem Problem ist in dir, die Weisheit, dich in jeder Situation zu führen, und die Kraft, dich zu wunderbaren Höhen göttlichen Glanzes und göttlicher Herrlichkeit zu erheben.
Wenn Sattva Guna in den Geisthülle wirkt, herrscht wundervolle Stille. Das Fluktuieren des Geistes hört auf, und Konzentrationskraft entwickelt sich. Wenn Sattva Guna machtvoll in der Vijnanamanya Kosha schwingt, herrscht wunderbare Erkenntnis, starkes Erinnerungsvermögen und ein tiefes Verstehen vielschichtiger Probleme.
Ein Mensch ist nicht ›älter‹, weil sein Haar grau ist. Nur alt zu sein, wird leeres Alter genannt. Derjenige wird als ›älter‹ bezeichnet, in dem Wahrheit ist, Tugend, Liebe, Harmlosigkeit, Selbstbeherrschung und Mäßigung, der frei von Unreinheit und weise ist.
So wie Bienen kommen und sich setzen, sobald die Blumen blühen, so lassen sich auch Menschen geringeren Geistes freiwillig von Menschen mit starker Persönlichkeit anziehen.
 

Definition von Religion und ein Leben im Herrn

Religion ist das Vertrauen in die Erkenntnis und die Verehrung Gottes. Sie ist kein Thema für Diskussionen am Clubtisch. Sie ist das Wahrnehmen und Verwirklichen des wahren Selbst. Sie ist die Erfüllung der tiefsten Sehnsucht im Menschen. Lebe jeden Moment des Lebens, um diese zu verwirklichen. Leben ohne Religion ist wahrhaft Tod.
Wie man sät, so wird man ernten. Tugendhafte Handlungen haben eine gute Wirkung; schlechte Handlungen haben negative Wirkungen. Nichts anderes als das Gesetz des Karma ist für Unterschiede und Ungleichgewichte auf der Welt verantwortlich.
Einsamkeit ist schmerzhaft für junge Menschen mit großem Ehrgeiz, sie ist jedoch sehr beruhigend und friedvoll für Menschen, die leidenschaftslos und kontemplativ sind.
Durch Dienst an den Menschen mit Atma Bhava, Unterscheidung des Wesens von Ursache und Wirkung, Leidenschaftslosigkeit, heitere Gelassenheit, Selbstbeherrschung, Konzentration, Glaube, Reinheit und Selbstlosigkeit wird höchste Weisheit erreicht.
Nur die frommen Seelen, die von Egoismus und Verhaftungen frei sind, ihre Sinne vollständig beherrschen und in Meditation aufgehen, können das Reich unsterblicher Wonne und ewigen Friedens erreichen, von wo es keine Rückkehr zu Bindung oder Begrenzungen gibt.
Weder Kunst, noch Wissenschaft, noch Gelehrsamkeit ist nötig, um sich Gott zu nähern oder Ihn zu verwirklichen. Ein reines Herz mit Liebe und Hingabe an Gott ist nötig, ein Herz, das fest entschlossen ist, sich alleine um Ihn zu bemühen, nur um Seinetwillen und nur, um Ihn zu lieben.
 

Hindernisse für spirituellen Fortschritt und der Wert von Leiden

Lebe für den Herrn. Strebe unausgesetzt nach der Schau Gottes. Übe Dharma. Erlange durch Selbstlosigkeit und Dienen, Hingabe und Verehrung, Reflexion und Meditation Gottverwirklichung.
Zu- und Abneigungen sind ein Netzwerk von Anziehung und Widerwillen, das das Fortschreiten der Seele zum unendlichen Sein behindert. Diese Knoten müssen durchschnitten und die Vorstellung von hoch und niedrig durchbrochen werden, bevor man durch das Tor der Ewigkeit schreitet.
So wie ein habgieriger Mensch sehr sorgfältig Reichtum anhäuft, keine Münze verschwendet und sie als einen Tropfen seines Blutes betrachtet, so müssen auch Suchende und Menschen, die in der Welt zu Menschen im wahren Sinn des Wortes wachsen möchten, jede noch so kleine Menge Energie bewahren und sie für gute Zwecke einsetzen.
Die Frucht, die am Baum ausreifen kann, wird sehr süß sein. Aber das dauert sehr lange. Der Baum, der jahrelang langsam wächst, wird sehr stark werden und für verschiedene Dinge zu nutzen sein. Ebenso wird der Suchende, der über lange Zeit geduldig intensives Sadhana übt, ein dynamischer und vollendeter Yogi. Heutzutage sind die Schüler sehr ungeduldig. Sie wollen binnen zwei drei Jahren Yogis werden, wenn sie nur ein wenig Pranayama, Sirshasana und etwas Japa machen.
Leiden wendet den Geist zu Gott. Leiden legt Barmherzigkeit in das Herz und macht es weich. Leiden stärkt. Leiden schafft Leidenschaftslosigkeit. So wie man den Duft nur erhält, wenn man die Blätter des Walnuß- oder Eisenkrautbaumes zerreibt, erhält man die Essenz von Menschen nur, wenn sie leiden oder in Schwierigkeiten sind. Deshalb ist Leiden ein versteckter Segen. Es ist das Allerbeste auf dieser Welt.
Konzentration bringt höchste Freude, spirituelle innere Kraft, unglaubliches Glück und unendlichen ewigen Frieden. Konzentration bringt tiefe Erkenntnis und tiefe innere Sicht, Intuition und Vereinigung mit Gott. Es ist eine wunderbare Wissenschaft.
So wie ein Kind auf dem Schoß der Mutter größte Sicherheit und Frieden empfindet, so wie ein Baron volle Sicherheit erfährt, wenn er sich in die Hände eines mächtigen Potentaten begeben hat, so kann auch der Suchende nur dann dauerhaften Frieden genießen und vollständige Herrschaft über seine Sinne erlangen, wenn er sich ganz zu Füßen des Herrn hingibt.
 

Welt, Mensch und Gebet

Die Welt ist lediglich eine Reflexion des Geistes, wie das Bild im Spiegel. Der Geist ist der Spiegel. Wenn der Spiegel entfernt wird, löst sich das Bild im Gegenstand auf. Ebenso, wenn der Geist im Selbst aufgeht, hört die Welt auf, als eigene Wesenheit zu existieren. Die ganze Welt ist nichts als Brahman. Die Existenz dieses Geistes ist die Ursache von Leid, Sorgen und Prüfungen.
Das Gefühl von Freude ist ein inneres Gefühl. Es liegt keine Freude in physischen Gegenständen, obwohl sie im Menschen Freude hervorrufen. Sinnenfreude ist nur eine Reflexion der Wonne des Atman. Wenn ein Wunsch erfüllt wird, geht der Geist zum Atman, bleibt für sehr kurze Zeit im Atman und der Mensch erlebt Freude. Nur Atman oder Brahman ist die Verkörperung von Wonne.
Ein König ist kein König ohne Schatz, Untertanen und Armee. Eine Blume ist keine Blume ohne Duft. Ein Fluß ist kein Fluß ohne Wasser. Ebenso ist auch ein Mensch kein Mensch ohne die Tugend des Zölibats. Hunger, Leidenschaft, Angst und Schlaf haben sowohl Mensch als auch Tier. Das, was den Menschen vom Tier unterscheidet, ist Jnana und Vichara. So können also Menschen, in denen der Gedanke an Geschlechtlichkeit tief verwurzelt ist, niemals davon träumen, Vedanta zu verstehen und Brahman zu verwirklichen, auch nicht nach hunderttausenden Geburten.
Gebet ist das Bemühen des Menschen, mit dem Herrn in Verbindung zu treten. Es ist so real wie die Schwerkraft oder die Anziehungskraft. Die Kraft des Gebets ist unbeschreiblich. Es muß mit Ehrfurcht und mit einem von Glauben und Hingabe getränkten Herzen geschehen.
Wer dem Angenehmen gegenüber keine Anziehung empfindet und keine Abneigung gegen das Unangenehme, wer Selbstbeherrschung übt, wer Freude und Schmerz als dasselbe sieht, und wer keinem Geschöpf Leid zufügt, wird als gut und tugendhaft angesehen.
Universelle Liebe ist die eigentliche Grundlage von Rechtschaffenheit. Selbstloses Dienen ist der Eckstein. Leidenschaftslosigkeit, Unterscheidung, Pflege von Tugenden und die intensive Sehnsucht nach Befreiung sind die Säulen. Der Überbau ist ewiges Glück, Friede, Wohlstand und Unsterblichkeit. In diesem Tempel wird der höchste Herr aufbewahrt. Verehre Ihn dort.
Leeres Gebet ist wie der Klang von Messing oder das Klingen von Zimbeln. Das von Herzen kommende Gebet zeigt dem Gläubigen deutlich den nächsten Schritt. Gebet ist der verläßliche Begleiter auf dem schwierigen Weg.
 

Eigenschaften des göttlichen Bewußtseins

Friedvoll, glückverheißend und schön, strahlend, stets rein und unsterblich ist die Natur des inneren Bewußtseins, des Atman, der die ganze Schöpfung durchdringt. Dieses innere Bewußtsein zu verwirklichen ist die Essenz spirituellen Lebens. Beseitige alles Negative, das ist erhaben und gut.
Jede Religion ist nur eine weitere Feststellung der ewigen Wahrheit, die einst verkündet worden war, jedoch im Laufe der Zeit in der Welt untergegangen ist. Daher brauchen wir Heilige und Propheten.
Annadana reinigt das Herz des Gebenden. Wer Speisen gibt und Freude daran hat, anderen zu essen zu geben, entwickelt kosmische Liebe und universelle Brüderlichkeit. Er fühlt, daß sich der Herr im Herzen aller befindet und gibt den Hungrigen zu essen. Diese fromme geistige Einstellung, daß er dem Herrn zu essen gibt, trägt dazu bei, seinen Geist sehr rasch zu reinigen.
Wenn sich der Dieb zum Stehlen vielleicht auch des Mondlichts bedient, kann doch der Mond in keiner Weise für die Tat des Diebes oder deren Folgen verantwortlich gemacht werden. Ebensowenig wird Gott von den egoistischen Handlungen der Menschen berührt, obwohl Er dem Ego sein Licht gibt.
Wenn ein Dorn im Bein steckt, wird er vorsichtig mit Hilfe einen anderen Dorns entfernt. Nachdem das geschehen ist, werden beide Dornen weggeworfen, und man ist froh. Ebenso müssen die schlechten Eigenschaften und die Unwissenheit, die aus Avidya entsteht, durch tugendhafte Eigenschaften und Erkenntnis beseitigt werden, und nachdem der Friede erlangt wurde, müssen beide abgelegt und alle Unterschiede transzendiert werden.
Edelmut ist die Erhabenheit der Seele, die Mut, Großzügigkeit, Großherzigkeit, Unverzagtheit und Verachtung gegenüber allem, was den Charakter entehrt, umfaßt. Edelmut ist der Zustand oder die Eigenschaft, edel im Charakter zu sein, im Unterschied zu Selbstsucht, Feigheit und Gemeinheit. Es ist Würde, Charakterschönheit, Geistesgröße, Großmut und Vortrefflichkeit. Das wahre Maß der Qualität ist der Geist. Wer edel denkt, ist wahrhaft vornehm. Edelmut ist der feinere Teil von Geist und Herz und mit Göttlichkeit verbunden.
 

Nichtunterscheidung, Zorn  und die Sprache des Herzens

Unrichtiges Handeln und gedankenloses Handeln ohne zu unterscheiden lassen alles Elend entstehen. Um Befreiung von Elend zu finden, ist der edle Weg der Tugend, Sadachara, der königliche Weg. Möge Reinheit deine inneren Motive und dein äußeres Verhalten durchdringen. Sei liebevoll und barmherzig in deiner Meinung von Menschen und Dingen und auch in deinem Umgang mit anderen.
Zorn ist der größte Feind. Zufriedenheit ist der Nandana Garten (Indras himmlische Laube), und Friede ist Kamadhenu (die himmlische Kuh). Daher halte dich an Vergebung. Atman ist etwas anderes als Körper, Indriyas, Prana und Verstand. Er strahlt aus sich selbst, ist unveränderlich, rein und formlos.
Es gibt viele Sprachen, aber es gibt nur eine Sprache des Herzens und der geistigen Bilder. Kühe haben viele Farben, aber die Farbe der Milch ist immer gleich. Es gibt viele Propheten, aber das Wesentliche ihrer Lehre ist immer dasselbe. Es gibt viele philosophische Schulen, aber das Ziel ist eins. Es gibt viele Auffassungen und Arten der Anbetung, aber Brahman, Gott, ist eins.
 

Heiligkeit und Sanftmut des Herzens

Der Beginn von Heiligkeit ist das Töten von Egoismus. Das Ziel von Heiligkeit ist ewiges Leben. Der Schlüssel zu Heiligkeit ist Brahmacharya. Das Licht von Heiligkeit ist universelle Liebe. Das Gewand von Heiligkeit ist Tugend. Das Zeichen für Heiligkeit ist universelle Sicht. Der Weg zu Heiligkeit ist regelmäßige Meditation. Das Fundament von Heiligkeit ist Yama und Niyama.
Liebe ist der direkte Weg zur Wahrheit, dem Königreich Gottes, dem riesigen Reich von ewigem Frieden und Freude. Sie ist das Lebensprinzip der Schöpfung. Sie war die Triebkraft hinter Mira, Tukaram und Gauranga. Deshalb entwickle reine selbstlose Liebe. Reine Liebe ist eine seltene Ware. Pflege sie langsam. All negativen Eigenschaften wie Abneigung oder Vorurteil werden beseitigt. Liebe ist ein großer Läuterer für den Geist.
Wenn der Mensch durch Weisheit erleuchtet ist, wird sein Verstand Teil von Brahman Selbst; und er, der Weise, verbrennt die Fessel von Karma mit dem Feuer der Erkenntnis Brahmans.
Kühe haben unterschiedliche Farben, aber Milch hat immer dieselbe Farbe. Genauso ist Weisheit dieselbe, obwohl die Körper verschieden sind wie die unterschiedlichen Kühe.
Der Stier des Jiva schläft seinen langen Schlaf im breiten Schatten von Moha im Wald von Samsara, wälzt sich im Sumpf sündhafter Handlungen, angetrieben vom Stachel von Ajnana und angespornt von der Peitsche der Sinnenfreuden; währenddessen ist er gefesselt von den starken Seilen des Wunsches und wird immerfort geplagt von den Flohbissen seltener Krankheiten.
Die Kraft des Weisen liegt darin, diesen Stier, der unter der schweren Last der Schmerzen stöhnt und durch unaufhörliches Vorwärts- und Rückwärtsgehen ganz geschunden und in den tiefen Teich zahlloser Geburten und Tode gefallen ist, durch ununterbrochene Bemühungen herauszuziehen.
Abgesehen von Kenntnis der Schriften und Bildung muß man ein sanftes Herz entwickeln. Askese ohne Mitgefühl, Almosengeben ohne Glauben, spirituelles Sadhana ohne Reinheit, ein Herz ohne Brüderlichkeit und ein Leben ohne Gebet sind so fruchtlos wie das Bewässern sandiger Wüsten.
Liebe, Mitgefühl und Barmherzigkeit, Reinheit, Wahrheit und Nichtverletzen sind die Sprungbretter zum Erfolg auf dem Weg zu Gottverwirklichung. Satsanga, Zufriedenheit, Leidenschaftslosigkeit und Geduld sind die einzelnen Schritte, die an das Tor des Königreich Gottes führen.
 

Kunst, Leben und Bhakti

Die Kunst ist ein Geschenk von Gott Selbst, und ein Künstler ist ein Amsa des Herrn Selbst. Wenn der Künstler sein Werk der Lobpreisung des Herrn widmet, erweitert er sein Amsa und läßt es sein ganzes Wesen erfüllen. Er wächst mehr und mehr in den Herrn. So kann ein Künstler den besten Nutzen aus seiner Kunst ziehen und sie als Brücke benützen, um den Ozean von Samsara zu überqueren.
Das Ziel des Lebens ist es, Elend zu vermeiden und ewige Wonne zu erlangen. Geburt in dieser Welt ist untrennbar mit Leid verbunden. Wenn du Leid, Schmerz und Sorge vermeiden willst, muß du Wiedergeburt vermeiden. Erkenntnis Brahmans ist das einzige Mittel, um Wiedergeburt zu vermeiden.
Wirkliches Leben ist nichts anderes als das Göttliche, denn nichts existiert außer Gott, und Gott ist Liebe. Heiße das göttliche Leben willkommen. Der Mensch ist ewig auf der Suche nach unendlicher Wonne und vollständigem Verlöschen von Elend und Schmerz. Wenn es ihm nicht gelingt, im weltlichen Leben Glück zu finden, richtet er seinen Geist auf Gott, den Ozean ewiger Wonne.
Ein ausgewogener Geist ist das Sprungbrett zu Weisheit. Reinheit ist das Sprungbrett zu Tugend. Hingabe ist das Sprungbrett zu Frömmigkeit. Gewaltlosigkeit ist das Sprungbrett zu Ethik. Brahma Jnana ist das Sprungbrett zu Selbstverwirklichung.
Das Herz der Schriften ist nicht das fleischliche Herz. Es ist eine geheimnisvolle göttliche Substanz, die empfindet und fühlt, und die erfüllt ist mit erhabenen Gefühlen und höheren Emotionen, und die der Sitz Gottes ist.
Der Name reinigt das Herz. Der Name vernichtet Vasanas. Der Name gibt Moksha. Der Name verbrennt alle Sünden. Der Name bringt Wohlstand. Der Name beseitigt Schwierigkeiten. Der Name ist dein Guthaben. Der Name ist dein wahrer Reichtum. Wenn du den Namen hunderttausendmal wiederholst, wirst du ungeheuren spirituellen Reichtum auf der spirituellen Bank des Herrn haben. Der Name des Herrn gibt unendliche Wonne. Alle großen Sünden verschwinden im Nu. Löse den Knoten deines Sündenbündels.
Wer Geschmack und Erbauung an den Namen des Herrn findet, wer Freudentränen vergießt, wem die Körperhaare zu Berge stehen, wer freundlich und gnädig allen Wesen gegenüber ist, und wer weiß, daß seine Frau, seine Kinder, sein Hab und Gut und alles andere dem Herrn gehörten - ist ein großartiger frommer Mensch.

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