Janushirshasana - einbeinige Vorwärtsbeuge im Sitzen
Eine Asana für Flexibilität der Beine, für innere Ruhe und Energie-Aktivierung
Janushirshasana (auch geschrieben Janu Sirasana, Janu Sirasan, Janu Shirasan, Janusirasan, Janushirasan) ist die einbeinige Vorwärtsbeuge. Sie wird auch "Kopf-Knie-Stellung" genannt. Sie kann geübt werden statt oder nach Paschimothanasana, (beidseitige Vorwärtsbeuge). Diese Stellung ist entlastend für den unteren Rücken und entwickelt die Flexibilität in den Hüftgelenken. Janushirshasana gehört zu den 84 Hauptasanas, Paschimothanasana gehört zu den 12 Grundstellungen der Yoga Vidya Reihe.
Nach Janushirshasana kannst Du entweder zu weiteren Vorwärtsbeugen, zur schiefen Ebene (Purvotthasana) oder direkt zur Kobra (Bhujangasana) übergehen.
Bitte beachten: Diese Asana-Schautafel ist keine Übungsreihe. Sie soll vielmehr Anregungen für Yoga Praktizierende und Yogalehrer geben.
Grundstellung:
Ein Bein gestreckt, das andere gebeugt. Mit beiden Händen an den Fuß fassen. Das Bein bleibt gestreckt. Beide Ellbogen sind entweder auf dem Boden oder sind gleich weit vom Boden entfernt. Der Fuß sollte nicht verdreht sein.
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Drehende Janushirasana ist ausgezeichnet für die Flexibilität der Zwischenwirbelgelenke und der Zwischenrippenmuskeln. Sie gilt auch als Vorübung für Kurmasana, die Schildkröte. Vorsicht: Menschen mit Bandscheibenbeschwerden oder anderen Beschwerden im unteren Rücken sollten die Übung nur machen, wenn ihr/e Yogalehrer/in das befürwortet.
Drehende Janushirasana:
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(1) Aus der Grundstellung heraus den linken Untererm auf das Schienbein legne. Den rechten Arm am Ohr halten. Für weniger Flexible ist das die Endstellung.
(2) Den linken Ellbogen an der Innenseite des Knies auf (oder kurz vor) den Boden setzen. Mit der linken Hand an den Fuß fassen, Daumen nach unten.
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(3) Mit der rechten Hand an die Außenseite des Fußes fassen, Daumen nach unten.
(4) Über das Bein drehen. Schulter auf das Knie legen.
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(5) Mit der linken Hand um das rechte Knie fassen.
(6) ... Fortgeschrittenere legen das Schulterblatt oder sogar die Brustwirbesäule auf das Knie. Du kannst die linke Hand auch auf den Oberschenkel statt auf das Knie legen.
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(7) Von hinten sieht das dann so aus...
(8) Variation: Linken Unteram auf den Boden. Rechte Hand senkrecht zur Decke. Nach oben schauen.
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(9) Dabei kannst Du auch mit der Hand an den Fuß fassen. (10) Du kannst den rechten Fuß auch zum halben Lotus auf den linken Oberschenkel geben...
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(11) ... und Dich so in die Stellung hineindrehen.
(12) ... bis in die volle Dehnung.
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(13) Drehende Vorwärtsbeugen gehen auch aus Paschimothanasana (beide Beine vorne)...
(14) oder auch aus dem seitlichen Spagat (Grätsche)...
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(15) ... wobei es auch hier immer fortgeschrittenere Varianten gibt.
Wirkungen von Janushirshasana - Einbeinige Vorwärtsbeuge:
Körperlich: Eine starke Bauchübung. Sie regt die Bauchorgane an, z. B. die Nieren, die Leber und die Bauchspeicheldrüse. Sie wirkt harmonisierend auf die Verdauung und regt die Abwehrkräfte an. Die Kniesehnen und -muskeln (Oberschenkelbeuger und Wadenmuskeln) werden flexibel. Die Wirbelsäule wird lang gezogen.
Gedehnte Muskeln: Gastrocnemius (Wadenmuskeln), Bizeps (Beinbeuger), Gluteus (Gesäßmuskeln), Longissimus (Rückenstrecker).
Gestärkte Muskeln: Eventuell Psoas (Hüftbeuger), Bizeps (Armbeuger).
Energetisch: Janushirshasana ist eine energetisch sehr wirksamen Asanas, besonders, wenn sie lange gehalten wird. Sie gilt als eine der Stellungen, die beim fortgeschrittenen Yogi die Kundalini erweckt. Sie öffnet die feinstoffliche Wirbelsäule (Sushumna, auch Paschimottha Nadi genannt), aktiviert alle Chakras in der Wirbelsäule und harmonisiert das Sonnengeflecht.
Janushirshasana in einer bestimmten Variation (Ferse am Perineum/an der Scheide) lange gehalten, mit bestimmten Atem- und Visualisationstechniken kombiniert, wird Maha Mudra, großartige Mudra, genannt.
Angesprochene Chakras: Besonders Muladhara, Swadhisthana, Manipura, Ajna.
Geistig: Entwickelt Geduld, Hingabe, die Fähigkeit loszulassen.