Stressmanagement
Entspannungsverfahren als Bewältigungsmaßnahme von Stress
Die Progressive Muskelentspannung, das Autogene Training und der Yoga
in der Erwachsenenbildung
Diplomarbeit
im Studiengang Pädagogik
an der philosophisch-historischen Fakultät
der Universität Augsburg
von Elke Krauss
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Gesundheit
2.1 Auseinandersetzung mit dem Gesundheitsbegriff
2.1.1 Ansätze zur Definition von Gesundheit
2.1.2 Glück und Wohlbefinden
2.2 Gesundheit im Wandel der Zeit
2.3 Gesundheit – ein aktuelles Thema
2.4 Das Modell der Salutogenese-eine Theorie der
Gesundheit
2.4.1 Kritik am System der Gesundheitsversorgung
2.4.2 Entwicklung eines biopsychosozialen Modells
2.4.3 Entwicklung der Prävention und Gesundheitsförderung
2.4.4 Das Konzept der Salutogenese
3. Stress
3.1 Auseinandersetzung mit dem Stressbegriff
3.2 Ursachen von Stress
3.2.1 Kritische Lebensereignisse
3.2.2 Alltägliche Ärgernisse
3.2.3 Chronische Stressoren
3.2.4 Katastrophale Ereignisse
3.3 Auswirkungen von Stress
3.3.1 Die Bedeutung der kognitiven Bewertung
3.3.2 Physische Stressreaktionen
3.3.3 Psychische Stressreaktionen
3.4 Stress - ein aktuelles Thema
4. Stressmanagement
4.1 Problemzentrierte und emotionszentrierte Bewältigung
4.2 Veränderung kognitiver Strategien
4.3 Soziale Unterstützung
4.4 Veränderung der psychophysiologischen Reaktionen
durch Entspannung
4.4.1 Auseinandersetzung mit dem Entspannungsbegriff
4.4.2 Psychophysiologische Entspannungsreaktionen
4.4.3 Entspannung und Gesundheit
5. Ausgewählte Entspannungsverfahren
5.1 Die Progressive Muskelentspannung
5.1.1 Geschichtliche Aspekte
5.1.2 Methodische Vorgehensweise
5.1.3 Nutzen und Risiken
5.2 Das Autogene Training
5.2.1 Geschichtliche Aspekte
5.2.2 Methodische Vorgehensweise
5.2.3 Nutzen und Risiken
5.3 Der Yoga
5.3.1 Geschichtliche Aspekte
5.3.2 Methodische Vorgehensweise
5.3.3 Nutzen und Risiken
6. Entspannungsverfahren in der Erwachsenenbildung
7. Abschließende Gedanken
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„In der Ruhe liegt die Kraft“
Diese 2500 Jahre alte, bekannte Weisheit des berühmten und einflussreichen
chinesischen Philosophen K`ung-fu-tzu ist nach wie vor gültig und,
insbesondere in der Bundesrepublik Deutschland des 21. Jahrhunderts,
von besonderer Aktualität. „Arbeits-Stress“ etwa hat
sich in den Industriestaaten laut einer repräsentativen Studie
der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) der UNO zu einer „Jahrhundert-Epidemie“
entwickelt. Gesundheitsexperten gehen bereits 1970 davon aus, dass mehr
als die Hälfte aller Krankheiten stressbedingt sind (vgl. Zimbardo
19956, S. 580). Bis 1995 ist diese Zahl weiter angestiegen: zwei Drittel
aller Krankheiten sind inzwischen auf Stress zurückzuführen,
und die Kosten für stressbedingte Krankheitsschäden verschlingen
jährlich mindestens zehn Prozent des Bruttosozialproduktes (in
Deutschland etwa 60 Milliarden DM) (vgl. Huber 1995, S. 21). Stress
stellt kein neues Phänomen dar, allerdings sind sich Gesundheitswissenschaftler
einig, dass der Stresspegel heute höher ist als je zuvor. Die Mehrzahl
der Menschen leidet unter Erschöpfung und die wenigsten können
den alltäglichen Dauerstress in Beruf, Familie und Freizeit bewältigen.
In dieser hektischen, technologisierten, durch Konkurrenzkampf bestimmten,
konsum- und leistungsorientierten Gesellschaft begegnen heute immer
mehr Menschen durch die Kraft der Entspannung unzähligen Stressoren.
Zunehmend wird erkannt, dass umfassendes Stressmanagement vom persönlichen
Lebensstil jedes Einzelnen abhängt und die Forderung nach einer
„Kultur der Entspannung“ (Vaitl; Petermann 20002, S. 21)
wird laut. In den letzten Jahrzehnten haben sich verschiedene Entspannungstechniken
(meist beeinflusst durch fernöstliche Methoden) in der westlichen
Welt stark verbreitet. Die Palette der Angebote in diesem Bereich ist
vielfältig. Unter Rubriken wie Reiki, Die fünf Tibeter, Feldenkrais,
Tai Chi, Qi Gong, Meditation, Yoga, Autogenes Training oder Progressive
Muskelentspannung (um nur einige zu nennen) sind mittlerweile eine fast
unüberschaubare Menge an Kursen, Büchern und Videos auf dem
Markt.
Allzu leicht sind viele Menschen versucht, diese Techniken als Humbug
oder Spinnerei abzutun. Auch der in der Alltagssprache dafür gern
verwendete Begriff „Esoterik“ , unter dem fast alle unorthodoxen
Techniken zusammengefasst werden, die sich mit Körper, Seele und
Geist auseinandersetzen, ist für die Mehrzahl der Menschen in der
westlichen Welt negativ besetzt, oder hat zumindest einen unangenehmen
Beigeschmack. Für meine Begriffe erstaunlich, da sich viele dieser
Methoden beispielsweise in Kursangeboten der
Volkshochschulen, Krankenkassen und Fitnessstudios, in den psychiatrischen
und therapeutischen Einrichtungen, in Rehabilitationszentren, teilweise
sogar in den Schulen und Sonderschulen etabliert haben.
Insofern scheint es von Bedeutung zu sein, zwischen Mythen und Fakten
in diesem Bereich zu unterscheiden. Der Gedanke, über ausgewählte
Entspannungsverfahren aufzuklären, ist einer der Gründe, warum
ich diese Thematik im Rahmen einer Diplomarbeit wissenschaftlich beleuchte.
Vergegenwärtigt man sich, dass beispielsweise schon vor sechs Jahren
laut Unverzagt (1997) allein in Deutschland rund drei Millionen Menschen
den Yoga praktizieren und damit neben einer Vielzahl von Vorteilen auf
körperlicher, geistiger und seelischen Ebene auch besser mit Stress
umgehen können, so fällt es schwer zu verstehen, dass sich
die wissenschaftliche Forschung bisher kaum mit diesem Thema beschäftigt
hat. Sachliche Aufklärung sowie fundierte empirische Studien wären
hier von großem Nutzen, um Vorurteile, Irrtümer, falsche
Anwendungen sowie übertriebene Erwartungen und Ängste bezüglich
verschiedener Entspannungsverfahren innerhalb der Bevölkerung vorbeugen
zu können. Mit dieser Arbeit möchte ich daher einen Schritt
in diese Richtung machen und diskutiere, eingebettet in dem großen
Rahmen Stressmanagement, folgende drei Entspannungsverfahren: die Progressive
Muskelentspannung, das Autogene Training und den Yoga. Sie werden in
dieser Arbeit als eine mögliche Bewältigungsmaßnahme
von Stress dargestellt und in einen pädagogischen Zusammenhang
gebracht. Dabei konzentriere ich mich auf den Bereich der Erwachsenbildung.
Dass ich genau diese drei Entspannungsmethoden auswähle, ist einerseits
mit persönlichem Interesse daran begründet und hängt
andererseits mit dem Bekanntheitsgrad, der Verbreitung und damit einhergehend
der wissenschaftlichen Erforschung dieser Methoden zusammen. Auf alle
anderen Entspannungsverfahren einzugehen, würde zudem den Rahmen
dieser Diplomarbeit sprengen. Innerhalb der pädagogischen Diskussion
von Entspannungsverfahren setze ich den Schwerpunkt auf die Erwachsenenbildung
aus folgenden Gründen. Erstens besteht auch hier die Notwendigkeit
der thematischen Eingrenzung. Zweitens habe ich vor, in diesem Bereich
tätig zu sein, weshalb es mir aus pragmatischen Gesichtspunkten
sinnvoll erscheint, mich im Laufe der Anfertigung der vorliegenden Arbeit
mit theoretischen Aspekten der Erwachsenenbildung auseinander zu setzen.
Ein weiterer Grund, das Thema Entspannungsverfahren als Bewältigungsmaßnahme
von Stress im Rahmen dieser Diplomarbeit zu behandeln, ist subjektiver
Art, nämlich der persönliche Bezug zu Entspannungsverfahren.
Neben verschiedenen Methoden, wie Tai Chi, Qi Gong oder Meditation,
die ich mir in Kursen an der Volkshochschule, der Universität und
Meditationszentren angeeignet habe, erlernte ich vor drei Jahren auch
das Autogene Training. Ich habe im Jahr 2000 zwei Kurse, einen Grund-
und einen Aufbaukurs, an der Volkshochschule besucht, mit dem vorrangigen
Grund vorbeugend ein Verfahren zu erlernen, um die anstehenden Diplom-Prüfungen
zu bewältigen. Seither praktiziere ich es täglich. Des Weiteren
lerne und praktiziere ich seit zwei Jahren den Yoga und interessiere
mich ferner grundsätzlich für das Thema Gesundheit, vor allem
für die Wechselwirkungen zwischen Körper, Geist und Seele,
die ich als Einheit sehe. Zudem hatte ich bisher schon mehrfach die
Gelegenheit, als „Entspannungslehrerin“ mit verschiedenen
Zielgruppen zu arbeiten. Beispielsweise habe ich eine Klasse mit arbeitslosen
ausländischen Mitbürgern zwischen 25 und 50 Jahren am BBZ
im Fach Entspannung unterrichtet. Um Theorie und Praxis noch besser
miteinander verbinden zu können, erscheint es mir sinnvoll meine
theoretischen Kenntnisse zum Thema Stress und Entspannung im Zuge der
Erstellung dieser Diplomarbeit zu vertiefen. Schließlich habe
ich vor, nach Abschluss des Diplom-Pädagogik Studiums auf diesem
Gebiet weitere praktische Erfahrungen zu sammeln. Anfangs als Dozentin
für Entspannung und nachdem ich eine entsprechende Zusatzausbildung
absolviert habe, auch als Yogalehrerin. Mit der Offenlegung des persönlichen
Hintergrundes, weise ich darauf hin, dass ich eine gewisse praktische
und theoretische Erfahrung diese Thematik betreffend aufweise, sie aber
trotzdem aus einem neutralen, offenen und kritischen Blickwinkel heraus
betrachte.
Das erste Ziel dieser Arbeit besteht in der Untersuchung der verschiedenen
Aspekte des Stressgeschehens, der Auswirkung von Stress auf die Gesundheit
und schließlich der ausgewählten Entspannungsverfahren als
eine mögliche Maßnahme der Stressbewältigung. Dafür
trage ich aus der Literatur die bisherigen Erkenntnisse zu dieser Thematik
zusammen.
Das zweite Ziel dieser Arbeit besteht in der pädagogischen Diskussion
der ausgewählten Entspannungsverfahren. Die Frage, in welcher Form
und mit welchen Zielen die vorgestellten Entspannungsverfahren speziell
in der Erwachsenenbildung eingesetzt werden können, gilt es zu
beantworten.
Die vorliegende Arbeit richtet sich an alle, sowohl Laien als auch Experten,
die sich mit dem Thema Stressmanagement beschäftigen und daran
interessiert sind, ihre Kenntnisse auf diesem Gebiet zu vertiefen und
zu erweitern.
1.) K`ung-fu-tzu: Latinisiert: Konfuzius; (551-479 v.Chr.). Begründer
der ersten Weisheitsschule Chinas, dessen Lehren bis ins 21.Jh. das
Leben in China und Japan bestimmen (vgl. Fischer-Schreiber et al. 19942,
S. 205).
2.) esoterisch (gr.): nur für Eingeweihte einsichtig, geistig zugänglich
(vgl. Wermke et al. 20017, S. 281).
3.) BBZ: Das Berufsbildungszentrum Augsburg der Lehmbaugruppe ist
als gemeinnützige GmbH in den Bereichen Volks- und Berufsbildung
anerkannt. |
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