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Klassische Upanishaden

- Die Weisheit des Yoga -

Die Kathaka-Upanishad des schwarzen Yajurveda

Erster Adhyaya
Erste Valli
1. Willig gab einstmals Vajashravasa (bei einem Opfer) seine ganze Habe dahin. Ihm war ein Sohn mit Namen Naciketas.
2. Den, obgleich er erst ein Knabe war, überkam, als die Opferlohn-kühe (zur Verteilung an die Brahmanen) hergetrieben wurden, der Glaube (an die Wirksamkeit des Allhabeopfers), und er bedachte:
3. „Wasser trinkend und Gras essend,
Ausgemolken und lendenlahm! ?
Ach! diese Welten sind freudlos,
In die er, solche spendend, geht.“
4. Und er sprach zu seinem Vater (sich selbst anbietend, um das All-habeopfer vollständig zu machen): „Mein Vater, wem wirst du mich geben?“ - so sprach er, (in ihn dringend) zum zweitenmal und drit-tenmal. Ihm antwortete (von Zorn über diese Unterschätzung sei-ner Opfergaben ergriffen) der Vater: „Dem Tode gebe ich dich.“
Naciketas spricht:
5. „Zwar bin ich besser als viele,
Doch viele sind an Wert mir gleich;
Was mag wohl Yama vorhaben,
Dass er jetzt schon nach mir begehrt?“
6. Sieh auf die Früheren rückwärts,
Sieh vorwärts auf die Folgenden;
Zur Ernte reift der Mensch korngleich,
Korngleich ersteht er wieder neu.
7. Ein Brahmane als Gast eintritt
Ins Haus gleichwie ein Feuerbrand;
Ihn zu löschen, bring her eilig
Das Fußwasser, Vaivasvata!
8. Um Hoffnung, Aussicht, Freundes Verkehr und Zuspruch,
Um Opfer, fromme Werke, Kinder und Herden, ?
Um alles dieses bringt den unverständigen Mann
Ein nicht von ihm bewirteter Brahmanengast.
Yama:
9. „Weil du, Brahmane, der als Gast zu ehren,
Drei Nächte ungespeist bei mir geweilt hast, ?
Verehrung dir! und Heil sei mir, Brahmane! ?
Darum, entsprechend, wähle dir drei Wünsche!“
Naciketas:
10. „Beruhigten Gemüts und wohlgesinnt sei,
Verwichnen Grolles, Gautama mir wieder;
Froh grüß' er mich, den du, o Tod, entlassen! ?
Das wähle ich als ersten der drei Wünsche.“
Yama:
11. „Auddalaki Aruni wird wie vordem
Froh werden, seines Worts von mir entbunden;
Verwichnen Grolles schlaf er sanft die Nächte,
Befreit dich sehend aus des Todes Rachen.“
Naciketas:
12. „In der Welt des Himmels gibt es keine Furcht mehr,
Dort bist nicht du, nicht macht besorgt das Alter;
Beiden entrückt, dem Hunger und dem Durste,
Von Leid frei, freut man in der Himmelswelt sich.
13. Du kennst, o Tod, das Feuer, das den Himmel
Erwirbt; mir, der dir gläubig horcht, erklär' es!
Unsterblich sind, die dort im Himmel weilen, ?
Das wähle ich mir als die zweite Gabe.“
Yama:
14. „Wohlan! ich will das Feuer, das den Himmel
Erwirbt, dir sagen, hör' es mit Verständnis; ?
Das Feuer, das der ew'gen Welt Erlangung
Und Grund ist, wisse im Versteck verborgen.“
15. Da lehrt' er ihm das Feuer, das die Welt baut,
Die Backsteine, wie groß und wie zu schichten.
Er aber wiederholt' es nach der Reihe. ?
Und wieder nahm der Tod das Wort voll Freude,
16. Und sprach zu ihm befriedigt, hohen Sinnes:
„Noch ein Geschenk sollst obendrein du haben:
Nach deinem Namen nenne sich dies Feuer;
Dazu nimm dieses Spruchs verschlungne Kette:
17. ‚Drei-Naciketa-Feuer-haft, Drei-Bund-haft,
Drei-Werk-haft streift man ab Geburt und Sterben;
Den Gott erkennend, der, was Brahman schuf, weiß,
Und schichtend geht man ein zur Ruh für immer.’
18. Drei-Naciketa-Feuer-haft, Drei-kundig, ?
Wer so das Naciketafeuer schichtet,
Stößt vor sich weg des Todesgottes Schlingen;
Von Leid frei freut er in der Himmelswelt sich.
19. Das ist das Himmelsfeuer, Naciketas,
Das du dir wähltest als der Gaben zweite.
Nach deinem Namen wird die Welt es nennen. ?
Jetzt, Naciketas, sprich den dritten Wunsch aus.“
Naciketas:
20. „Ein Zweifel waltet, wenn der Mensch dahin ist:
‚Er ist!' sagt dieser; ‚er ist nicht!' sagt jener.
Das möchte ich, von dir belehrt, ergründen,
Das sei die dritte Gabe, dich ich wähle!“
Yama:
21. „Auch von den Göttern ward hier einst gezweifelt;
Schwer zu erkennen, dunkel ist die Sache.
Wähl' einen andern Wunsch dir, Naciketas,
Bedränge mich nicht, diesen Wunsch erlass mir.“
Naciketas:
22. „Auch Götter also haben hier gezweifelt,
Und du sagst selbst, dass schwer, es zu erkennen.
Kein andrer kann es so wie du erklären,
Kein andrer Wunsch kommt diesem gleich an Werte.“
Yama:
23. „Wähl' hundertjährige Kinder dir und Enkel,
Viel Herden, Elefanten, Gold und Rosse,
Erwähle großen Grundbesitz an Land dir,
Und lebe selbst so viel du willst der Herbste!
24. Wenn dies an Wunsch du schätzest gleich an Werte,
So wähle Reichtum dir und langes Leben,
Ein Großer, Naciketas, sei auf Erden,
Ich mache zum Genießer aller Lust dich.
25. Was schwer erlangbar ist an Lust hienieden,
Erbitte nach Belieben alle Lust dir, ?
Schau hier auf Wagen holde Frau'n mit Harfen,
Wie solche nicht von Menschen zu erlangen,
Ich schenke dir sie, dass sie dich bedienen,
Nur frag' nicht, Naciketas, nach dem Sterben!“
Naciketas:
26. „Was uns, o Tod, gegönnt an Kraft und Sinne,
Die Sorge für das Morgen macht es welken.
Auch ganz gelebt, ist doch nur kurz das Leben. ?
Behalte deine Wagen, Tanz und Spiele.
27. Durch Reichtum ist der Mensch nicht froh zu machen!
Wen lockte Reichtum, der dir sah ins Auge?
Lass leben uns, so lang' es dir genehm ist!
Als Gabe aber wähle ich nur jene.
28. Wer, der geschmeckt hat, was nicht stirbt, nicht altert,
Hier unten steht und weiß sich altern, sterben,
Und wägt die Farbenpracht und Lust und Freuden, ?
Wer mag an längerm Leben Freude haben!
29. Worüber jener Zweifel herrscht hienieden,
Was bei dem großen Hingang wird, das sag' uns;
Der Wunsch, der forschend dringt in dies Geheimnis,
Den wählt, und keinen andern, Naciketas.“

Zweite Valli
Yama:
1. „Ein andres ist das Bessere, und ein andres
Das Liebere, die, verschiednen Ziels, euch fesseln: ?
Wer sich das Bessere wählt, dem ist's zum Heile,
Des Zwecks geht, wer das Liebere wählt, verlustig.
2. Das Bessere und das Liebere naht dem Menschen;
Umwandelnd beide, scheidet sie der Weise;
Das Bessere zieht der Weise vor dem Liebern,
Erwerbend, wahrend, wählt der Thor das Lieb're.
3. Du hast die holden, scheinbar holden Lüste
Erwägend, Naciketas, abgewiesen;
Nicht hat gefesselt dich des Reichtums Kette,
In die verstrickt so viele untersinken.
4. Ja, weit verschieden und entgegenstehend
Ist, was genannt wird Wissen und Nichtwissen;
Nach Wissen seh' ich Naciketas trachten,
Der Lüste Heerschar hat dich nicht zerrüttet.
5. In des Nichtwissens Tiefe hin sich windend,
Sich selbst als Weise, als Gelehrte wähnend,
So laufen ziellos hin und her die Thoren,
Wie Blinde, die ein selbst auch Blinder anführt.
6. Das Sterbenmüssen geht nicht ein dem Thoren,
Dem Taumelnden, durch Reichtums Blendung Blinden;
‚Dies ist die Welt, kein Jenseits gibt's!' so wähnend
Verfällt er immer wieder meiner Herrschaft.
7. Von dem auch zu hören, vielen nicht beschieden,
Den viele, von ihm hörend, nicht begriffen, ?
Ein Wunder, wer ihn lehrt, kundig, wer ihn auffasst,
Ein Wunder, wer ihn kennt, belehrt von Kund'gen.
8. Nicht, wenn verkündigt von gemeinen Menschen,
Ist leicht er fassbar, selbst bei vielem Sinnen;
Und ohne Lehrer ist hier gar kein Zugang:
Zu tief ist er für eignes tiefes Denken.
9. Nicht ist durch Grübeln dieser Sinn zu fassen,
Doch fassbar wohl, wenn einer dir ihn lehrt, Freund;
Dir ward er jetzt, denn treu war dein Beharren;
Ja, solche Frager wünschen wir, wie du bist!
10. Ich weiß etwas, Schatz heißt es, doch vergänglich;
Das Wechselnde kann Bleibendes nicht wirken.
Darum baut' ich das Naciketa-Feuer;
Nichtew'gen Stoffs erschloss es mir das Ew'ge.
11. Was Wunschvollendung, was der Welten Grund ist,
Des Werks Unendlichkeit, das Rettungsufer,
Des Ruhmes Großheit, Weitverbreitung, Gründung,
Du (sahst und) hast mit Festigkeit sie abgewiesen.
12. Den schwer zu schauenden, geheimnisvollen,
Den in der Höhle tief versteckten Alten,
Wer den durch Hingebung (yoga) im eigenen Innern
Als Gott erfasst, lässt Lust und Leid dahinten.
13. Der Sterbliche, der dies vernahm und fasste,
Abtat was äußerlich (dharmyam), ergriff das Feine,
Der wird sein froh; ja, er besitzt was froh macht!
Naciketas ist als Wohnung ihm bereitet.
14. Was frei von Gutem und Bösem,
Frei von Geschehn und Nichtgeschehn,
Frei von Vergangnem und Künft'gem ?
Was du als solches siehst, ? sag' an! ?
15. Das Wort, das alle Veden uns verkünden,
Das sich in jeglicher Kasteiung ausdrückt,
Um das in Brahmanenschülerschaft sie leben,
Dies Wort vernimm in einem Inbegriffe:
Om! so lautet es.
16. Ja, diese Silbe ist Brahman,
Diese Silbe das Höchste ist;
Wer dieser Silbe ist kundig,
Was er wünschen mag, fällt ihm zu.
17. Dies ist der Stützen vornehmste,
Diese Stütze die höchste ist;
Wer dieser Stütze ist kundig,
Lebt selig in der Brahmanwelt.
18. Nicht wird geboren und nicht stirbt der Seher,
Stammt nicht von jemand, wird auch nicht zu jemand.
Von ewig her, bleibt ewig er der Alte,
Wird nicht getötet, wenn den Leib man tötet.
19. Wer, tötend, glaubt, dass er töte,
Wer, getötet, zu sterben glaubt,
Irr gehen dieser wie jener:
Der stirbt nicht, und der tötet nicht!
20. Des Kleinen Kleinstes und des Großen Größtes,
Wohnt er als Selbst hier dem Geschöpf im Herzen;
Frei von Verlangen schaut man, fern von Kummer,
Gestillten Sinnendrangs des Atman Herrlichkeit.
21. Er sitzt und wandert doch fernhin,
Er liegt und schweift doch allerwärts,
Des Gottes Hin- und Her-Wogen,
Wer verstände es außer mir?
22. In den Leibern den Leiblosen,
Im Unsteten den Stetigen,
Den Atman, groß, alldurchdringend,
Schaut der Weise und grämt sich nicht.
23. Nicht durch Belehrung wird erlangt der Atman,
Nicht durch Verstand und viele Schriftgelehrtheit;
Nur wen er wählt, von dem wird er begriffen:
Ihm macht der Atman offenbar sein Wesen.
24. Nicht wer von Frevel nicht ablässt,
Unruhig, ungesammelt ist,
Nicht, dessen Herz noch nicht stille,
Kann durch Forschen erlangen ihn.
25. Er, der Brahmanen und Krieger
Beide aufzehrt, als wär' es Brot,
Eingetaucht in des Tod's Brühe, ?
Wer, der ein solcher, fände ihn?

Dritte Valli
1. Zwei, Trinker der Vergeltung ihrer Werke
Droben im Jenseits, fuhren in die Hölle;
Schatten und Licht nennt sie, wer Brahmans kundig,
Fünffeuerhaft, Drei-Naciketa-Zünder.
2. Um's Naciketa-Feu'r müht euch!
Brücke ist es den Opfernden,
Zum Ufer ohne Furcht führend,
Zum ew'gen höchsten Brahman hin.
3. Ein Wagenfahrer ist, wisse,
Der Atman, Wagen der Leib,
Den Wagen lenkend ist Buddhi,
Manas , wisse, der Zügel ist.
4. Die Sinne, heißt es, sind Rosse,
Die Sinnendinge ihre Bahn;
Aus Atman, Sinnen und Manas
Das Gefügte 'Genießer' heißt.
5. Wer nun besinnungslos hinlebt,
en Manas zügel ungespannt,
Des Sinne sind unbotsmäßig,
Wie schlechte Rosse ihrem Herrn.
6. Doch wer besonnen stets hinlebt,
Den Manas zügel wohlgespannt,
Des Sinne bleiben botsmäßig,
Wie gute Rosse ihrem Herrn.
7. Wer nun besinnungslos hinlebt,
Unverständig, unlautern Sinns,
Der kommt nicht zu dem Ort jenseits,
Im Samsara verstrickt er bleibt.
8. Doch wer besonnen stets hinlebt,
Verständig und mit lauterm Sinn,
Der gelangt zu dem Ort jenseits,
Von wo keine Geburt mehr ist.
9. Wer mit Besonnenheit lenkte,
Mit Manas zügelnd, sein Gespann,
Der Mann erreicht des Wegs Endziel,
Dort, wo des Vishnu höchster Schritt.
10. Höher als Sinne stehn Dinge,
Höher als Dinge Manas steht,
Höher als Manas steht Buddhi,
Höher als sie das 'große Selbst'.
11. Höher als dies steht Avyaktam,
Höher als dies der Purusha;
Höher als dieser steht nichts mehr,
Er ist Endziel und höchster Gang.
12. In allen Wesen weilt dieser (der Purusha)
Als Atman, unsichtbar, versteckt,
Dem schärfsten Denken nur sichtbar,
Dem feinsten des, der Feines sieht.
13. Es hemme Rede nebst Manas
Der Weise im Bewußtsein-Selbst (der Buddhi),
Dieses im 'großen Selbst' hemm' er,
Dieses hemm' er im Ruhe-Selbst (dem Avyaktam).
14. Steht auf! wacht auf! erlangt habend
Treffliche Lehrer, merkt auf sie.
Wie schwer zu gehn auf scharfer Messerschneide ist,
Schwer ist der Weg! Den lehren euch die Weisen.
15. Was unhörbar, unfühlbar, unsichtbar beharrt,
Unschmeckbar und unriechbar, unvergänglich ist,
Anfanglos, endlos, größer als Großes, ewig bleibt,
Wer das kennt, wird aus des Todes Rachen frei.
16. Die Naciketa-Mitteilung,
Die ew'ge, die der Tod gemacht,
Wer diese lehrt und hört weislich,
Der wird herrlich in Brahmans Welt.
17. Wer dies Geheimnisvoll-Höchste
Vorträgt in der Brahmanen Kreis,
Oder beim Totenmahl, zuchtvoll,
Dem hilft es zur Unendlichkeit,
? dem hilft es zur Unendlichkeit.
Zweiter Adhyaya
Vierte Valli
1. Auswärts die Höhlungen der Schöpfer bohrte:
Darum sieht man nach außen, nicht im Innern.
Ein Weiser wohl inwendig sah den Atman (die Seele),
In sich gesenkt den Blick, das Ew'ge suchend.
2. Den Lüsten draußen laufen nach die Thoren
Und gehn ins Netz des ausgespannten Todes;
Doch Weise, wissend was unsterblich, werden
Im Wechsel hier das Bleibende nicht suchen.
3. Durch den man sieht, schmeckt, riecht, hört und
Berührung gegenseitg fühlt,
Durch ihn allein erkennt einer, ?
Was fragt ihr nach dem Übrigen!
Wahrlich, dieses ist das!
4. Durch den man überschaut beide,
Des Traumes und des Wachens Stand,
Den Atman, groß, alldurchdringend,
Kennt der Weise und grämt sich nicht.
5. Wer ihn, dem alles ist Honig,
Als Selbst, als Seele nah sich weiß,
Herrn des Vergangnen und Künft'gen,
Der ängstigt sich vor keinem mehr.
Wahrlich, dieses ist das!
6. Wer ihn, der da war vor Tapas, ?
Vor den Urwassern war er schon, ?
In Herzenshöhle sieht weilen,
Wer ihn schaut durch die Wesen hin, ?
Wahrlich, dieses ist das!
7. Und wer die lebensdurchsetzte
Götterträgerin Aditi
In Herzenshöhle sieht weilen,
Sich gebährend durch Wesen hin, ?
Wahrlich, dieses ist das!
8. „Versteckt in Reibhölzern, der Wesenkenner,
Wie Leibesfrucht von Schwangern wohlgehütet,
Zu preisen täglich neu von aufgewachten,
Von opferfreud'gen Menschen ist Gott Agni“, ?
Wahrlich, dieses ist das!
9. Aus dem der Sonne Aufgang ist,
In dem sie wieder untergeht,
Die Götter all in ihm fußen,
Ihn überschreitet keiner je, ?
Wahrlich, dieses ist das!
10. Was hier ist, das ist auch dorten,
Was dorten ist, das ist auch hier;
Von Tod in neuen Tod stürzt sich,
Wer hier Verschied'nes meint zu sehen.
11. Im Geiste soll man dies merken:
Nicht ist hier Vielheit irgendwie,
Von Tod zu neuem Tod schreitet,
Wer hier Verschied'nes meint zu sehen.
12. Zollhoch an Größe weilt mitten
Im Leibe hier der Purusha,
Herr des Vergangnen und Künft'gen,
Wer ihn kennt, ängstigt sich nicht mehr, ?
Wahrlich, dieses ist das!
13. Wie Flamme ohne Rauch, zollhoch
An Größe ist der Purusha,
Herr des Vergangnen und Künft'gen,
Er ist es heut und morgen auch.
Wahrlich, dieses ist das!
14. Wie Wasser, im Gebirg regnend,
An den Abhängen sich verläuft,
So verläuft, wer den Eindrücken
Einzeln folgt, hinter ihnen sich.
15. Wie reines Wasser, zu reinem
Gegossen, eben solches bleibt,
So bleibt dem weisen Schweigsamen
Rein die Seele, o Gautama.


Fünfte Valli
1. Wer die Stadt mit den elf Toren
Des unwankbaren Geistigen
Des Ew'gen ehrt, der grämt sich nicht
Und wird, des Leibes los, erlöst.
Wahrlich, dieses ist das!
2. „Im Äther ist Sonnenschwan er, Vasu in der Luft,
Hotar am Opferbette, auf der Schwelle Gast,
Er weilt in Mensch und Weite, im Gesetz, im Raum,
Entspringt aus Wassern, Rindern, Recht, Gebirg' als großes Recht.“
3. Er, der nach oben hin aushaucht
Und den Einhauch nach innen treibt,
In der Mitte als Zwerg sitzend,
Den beten alle Götter an.
4. Wenn nach des Leibes Hinfalle
Der im Leibe Verkörperte
Aus dem Leibe erlöst worden,
Was fragt ihr nach dem Übrigen?
Wahrlich, dieses ist das!
5. Nicht durch Aushauch und durch Einhauch
Hat sein Leben ein Sterblicher;
Ein anderer macht ihn leben,
Auf dem beruhen jene zwei.
6. Wohlan! Ich will dir auslegen
Brahman, ewig, geheimnisvoll,
Und wie es, wenn der Tod eintritt,
Steht mit der Seele, Gautama.
7. Im Mutterschoß geht ein dieser,
Verkörpernd sich zur Leiblichkeit, ?
In eine Pflanze fährt jener, ?
Je nach Werk, je nach Wissenschaft.
8. Der Geist, der wach auch in dem Schläfer,
Aufbauend, je nach Wunsch, dies oder jenes,
Das ist das Reine, ist Brahman,
Das heißt das Unsterbliche.
In ihm die Welten alle ruhen,
Ihn überschreitet keiner je.
Wahrlich, dieses ist das!
9. Das Licht, als eines, eindringt in den Weltraum
Und schmiegt sich dennoch jeglicher Gestalt an;
So wohnt das eine innre Selbst der Wesen
Geschmiegt in jede Form, und bleibt doch draußen.
10. Die Luft, als eine, eindringt in den Weltraum
Und schmiegt sich dennoch jeglicher Gestalt an;
So wohnt das eine innre Selbst der Wesen
Geschmiegt in jede Form, und bleibt doch draußen.
11. Die Sonne, die des ganzen Weltalls Auge,
Bleibt rein von Fehlern außer ihr der Augen;
So bleibt das eine innre Selbst der Wesen
Rein von dem Leiden außer ihm der Welten.
12. Den einen Herrn und innres Selbst der Wesen,
Der seine eine Form ausbreitet vielfach,
Wer den, als Weiser, in sich selbst sieht wohnen,
Der nur ist ewig selig, und kein andrer.
13. Der, als der Ew'ge den Nichtew'gen, Freude,
Als Geist den Geistern, schafft, als Einer Vielen,
Wer den, als Weiser, in sich selbst sieht wohnen,
Der nur hat ew'gen Frieden, und kein andrer.
14. „Dieses ist das!“ - Dieses Wort fühlt man
Als unaussprechlich höchste Lust:
Doch wie kann man es wahrnehmen?
Glänzt, oder widerglänzt es wohl?
15. Dort leuchtet nicht die Sonne, nicht Mond noch Sternenglanz,
Noch jene Blitze, geschweige irdisch Feuer.
Ihm, der allein glänzt, nachglänzt alles andre,
Die ganze Welt erglänzt von seinem Glanze.

Sechste Valli
1. Die Wurzel hoch, die Zweig' abwärts
Steht jener ew'ge Feigenbaum;
Das ist das Reine, ist Brahman,
Das heißet das Unsterbliche;
In ihm die Welten all ruhen,
Ihn überschreitet keiner je.
Wahrlich, dieses ist das!
2. Alles was ist, das Weltganze,
Lebt im Prana , dem es entsprang;
Ein großer Schreck ist's, ein gezückter Blitzstrahl,
Unsterblich werden solche, die es wissen.
3. Aus Furcht vor ihm brennt das Feuer,
Aus Furcht vor ihm die Sonne brennt,
Aus Furcht vor ihm eilt hin Indra
Und Vayu und der Tod zu fünft.
4. Wer zur Erkenntnis aufwachte
Hienieden vor des Leibs Zerfall,
Dem ist in Schöpfungen, Welten
Es dienlich zur Verkörperung.
5. Wie im Spiegel, so in der Leiblichkeit;
Wie im Traume, so in der Väterwelt;
Wie er im Wasser ganz erscheint, so in der Gandharvawelt;
Wie im Schatten und Licht, so in der Brahmanwelt.
6. Der Sinne Einzelwahrnehmung,
hr Auftauchen und Untergehn
Und ihr gesondert Auftreten
Kennt der Weise und grämt sich nicht.
7. Höher als Sinne steht Manas ,
Höher als Manas Sattvam steht,
Höher als dies das 'große Selbst',
Über diesem Avyaktam steht.
8. Dies überragt der Purusha,
Alldurchdringend und merkmallos,
Wer ihn erkannt, erlöst wird er
Und geht ein zur Unsterblichkeit.
9. Nicht ist zu schauen die Gestalt desselben,
Nicht sieht ihn irgend wer mit seinem Auge;
Nur wer an Herz und Sinn und Geist bereitet, ?
Unsterblich werden, die ihn also kennen.
10. Erst wenn gelangt zum Stillstande
Mit den fünf Sinnen Manas ist,
Und unbeweglich steht Buddhi,
Das nennen sie den höchsten Gang.
11. Das ist es, was man nennt Yoga,
Der Sinne starke Fesselung,
Doch ist man nicht dabei lässig:
Yoga ist Schöpfung und Vergang.
12. Nicht durch Reden, nicht durch Denken,
Nicht durch Sehen erfasst man ihn:
„Er ist!“ durch dieses Wort wird er
Und nicht auf andre Art erfasst.
13. „Er ist!“ so ist es auffassbar,
Sofern er beider Wesen ist,
„Er ist!“ wer so ihn auffasste,
Dem wird klar seine Wesenheit.
14. Wenn alle Leidenschaft schwindet,
Die nistet in des Menschen Herz,
Dann wird, wer sterblich, unsterblich.
Hier schon erlangt das Brahman er.
15. Wenn alle Knoten sich spalten,
Die umstricken das Menschenherz,
Dann wird, wer sterblich, unsterblich. ?
So weit erstreckt die Lehre sich.
16. Hundert und eine sind des Herzens Adern,
Von diesen leitet eine nach dem Haupte;
Auf ihr steigt auf, wer zur Unsterblichkeit geht.
Nach allen Seiten Ausgang sind die andern.
17. Der Purusha, zollhoch, als innre Seele
Ist stets zu finden in der Geschöpfe Herzen.
Den ziehe aus dem Leibe man – wie den Halm aus dem Schilfe – besonnen,
Den wisse man als Reines, als unsterblich,
? den wisse man als Reines, als unsterblich.
18. Vom Tod empfangen habend, Naciketa,
Dies Wissen und die ganze Yoga-Vorschrift,
Fand Brahman und ward sündlos und unsterblich.
Und so, wer dies erfuhr am eignen Selbste.

 

 

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