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Yoga Artikel | Yoga Vidya Journal  | Nr. 7 Herbst 2002

       

 

Yoga Vidya Journal Nr. 7, Herbst 2002

 

Yoga Vidya Journal Ausgabe 7,                 Mai 2002                               Herausgegeben vom Bund der Yoga Vidya Lehrer
 

Inhaltsverzeichnis:
 


Vorwort/Editorial

 
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Yogis und Yoginis,

was ist Yoga? So oder so ähnlich werde ich immer wieder gefragt und – ehrlich gesagt – frage auch ich mich das hin und wieder selbst... Eine erschöpfende Antwort auf diese Frage ist naturgemäß schwierig und wahrscheinlich findet ein jeder seine eigene Antwort. In jedem Fall aber ist Yoga ein Übungsweg, eine Entdeckungsreise zu unserem Selbst, eine Aufforderung zur Selbsterforschung, ein System, sich selbst und die sichtbare Welt in-Frage-zu-Stellen. So ist die Frage nach Yoga selbst schon eine Form der Yogapraxis. Mit der Frage beginnt die Reise zur Antwort. Und es ist letztendlich die Frage nach uns selbst, die uns zu Yoga führt, im Yoga hält.
Die Formen des Yogaweges sind vielfältig. Manch einer sieht sich zu philosophischen Betrachtungen hingezogen, ein anderer ist auf der Suche nach Gott. Wieder andere finden Glückseligkeit in der Asanapraxis oder in der Meditation. Wir kommen aus verschiedenen Richtungen und streben dem einen gemeinsamen Ziel entgegen - Antworten zu finden auf die elementaren Fragen der Menschheit: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wozu bin ich hier?
"Yoga ist Meditation in Aktion" heisst es da auf der Website einer großen deutschen Yogaschule. Was auch immer wir tun (Aktion) führt uns zur Konzentration auf unser Ziel und letztlich auf das Erkennen unseres Selbst, dessen was war, ist und sein wird (Meditation).
Yoga bietet uns eine sichere, vielfältige und umfassende Möglichkeit zur Entwicklung unserer Persönlichkeit und zum Erkennen unseres Selbst. Innerhalb dieses Rahmens ist alles was wir tun und erleben Yoga.
Und so finde ich in Gedichten (siehe "Haikus" von Phoebe Barker, ), in der Asanapraxis ("Asana – ein Erfahrungsbericht" von Hanspeter Sperzel, ), in der Welt der Philosophie ("Einführung in die Vedanta" von Sukadev, ) und der Meditation ("Meditation" von Hanspeter Sperzel, ) und in persönlichen Erlebnisberichten ("Wunder der Erde, Wunder des Lebens" von Lore Tomalla, ) Inspiration und Motivation für meinen ganz persönlichen Yogaweg und vielleicht sogar eine Antwort auf die Frage: Was ist Yoga?

Viel Freude beim Lesen und bei allem was Ihr tut.
Nataraj Matthias Geis
Redaktion


 
Indienreise 2001

Der Trip begann für mich zwei Tage oder besser gesagt zwei Nächte vorher: Bevor ich den Nachtzug von Izehoe nach Frankfurt Airport besteigen konnte, baute ich in ca. 10 m Höhe neue Leuchtkörper ein, deren Licht sich leider als gelb erwies – das war die erste Nacht. Neue Leuchtkörper besorgen und montieren – das war die zweite Nacht. Die dritte Nacht verbrachte ich im Zug und die vierte schließlich im Flugzeug. Wir flogen der Sonne entgegen – ab Frankfurt mit Zwischenlandung in Kuwait und einem Umweg wegen der damals aktuellen Situation in Afghanistan, so dass wir doch mit einiger Verspätung in Delhi ankamen.
Die armen Taxifahrer hatten geduldig die halbe Nacht auf uns gewartet...

Dann also rein ins Verkehrsgewühl: Neudelhi und Randbezirke unter einer Smog-Glocke – auch als Nichtraucher raucht man hier so seine acht Zigaretten am Tag... Auf den Straßen tummeln sich Kühe, Fußgänger, Radfahrer, Esel- und Ochsenkarren, dreirädrige Rikshas, Autos, Lastwagen, Busse, Traktoren. Die Verkehrsführung bleibt mir ein Rätsel, sie ist wohl nur von Eingeweihten zu durchschauen. Wer die lauteste Hupe hat, hat Vorfahrt. Der Zeitgewinn ist immerhin eine Sekunde oder so, denn trotz ungeheuerem Aufwand, Gerüttel und Gehupe ist die Durchschnittsgeschwindigkeit nicht höher als 30 km/Stunde. Da unsere fünf Taxis auch untereinander Wettrennen veranstalteten,landeten wir mit ganz geringen Zeitunterschieden im Sivananda Ashram in Rishikesh – wohlbehalten, wohlgemerkt! Mir wird allmählich klar – das ist ein anderer Kontinent, hier ist es nicht wie daheim. 

Im Ashram genießt unsere Gruppe einen sagenhaft guten Service. Die meisten Zimmer in unserem Gästehaus haben eine Dusche – sogar mit warmem Wasser und ein WC. Das Essen bekommen wir serviert, in einem extra Speiseraum und mit extra mild gewürzten, auf westliche Mägen abgestimmtem Essen. Das war so eine Art Tischlein-Deck-Dich: Wir setzten uns an unsere beiden Tische, schlossen die Augen zum Mantrasingen und Tischgebet und wenn wir sie dann wieder öffneten, fanden wir allerlei leckere – natürlich vegetarische – appetitlich angerichtete Speisen auf unseren Tellern. Und zum Frühstück gab’s Toast, Butter und Marmelade – später auf Wunsch einiger Teilnehmer auch etwas „typisch Indisches“.  Der Küchenchef gestattete uns auch einen Blick in die riesige Ashramküche, wo mittels einer Dampfvorrichtung unglaubliche Mengen von Reis, Dhal und Gemüse in großen Kesseln  zubereitet wurden. 
Die Tage in Rishikesh verliefen äußerst abwechslungsreich und interessant. Eine Homa (Feuerzeremonie), eine Paduka Puja (Verehrungsritual mit den Sandalen von Swami Sivananda) und eine Shiva Puja (Verehrungsritual mit dem Shiva Lingam im Haupttempel) wurden extra für unsere Gruppe arrangiert. Alle konnten an den Handlungen teilnehmen und so die besondere Energie solcher traditioneller Rituale unmittelbar erfahren und erfühlen. Ansonsten begann der Tag um 5.00 Uhr mit Mantras und Meditation in der Samadhi-Halle, wo Swami Sivanandas sterbliche Hülle  in einer Art Sarkophag ruht, um 6.00 Uhr schloß sich nebenan ihm Vishvanath-Tempel das einstündige Om-Namah-Shivaya-Singen und die Shiva-Puja an. Danach war gerade mal eine halbe Stunde Pause, um sich umzuziehen und zum Frühstück zu gehen. Anschließend hatten wir eine Vorlesung und eine Asana-Stunde. 11.30 Uhr Mittagessen, dann konnte man den Nachmittag frei nutzen bis zum Abendessen um 19.00 Uhr. 
Die meisten hielten erst mal nach einer Badestelle am Ganges Ausschau und dann nichts wie rein ins kalte Naß. In der ersten Woche war nachmittags so heiß, dass ich nach dem täglichen Bad mit nasser Badehose loszog. Mit geeigneter Kleidung deckten wir uns vor Ort ein – ein einfacher Pandschabi oder Sari waren für umgerechnet 5 bis 10 Euro zu haben (damals noch 10 bis 20 DM; wobei 20 Rupien ungefähr einer Mark entsprachen). Auch schöne Schmucksachen waren günstig zu erwerben. 

In Rishikesh und Muniki-reti, etwas Ganges aufwärts, wo die meisten Ashrams liegen, konnte man originelle Sadhus (Heilige, Wandermönche) treffen. Einer davon war ganz rot angemalt, hielt ein Zepter in der Hand, fauchte mich an, malte mir einen Punkt auf die Stirn und hielt dann die Hand auf. 
Zu Fuß erkundeten wir die nähere Umgebung.An drei Nachmittagen  machten wir Ausflüge in Begleitung ehrwürdiger Swamis (Mönche). Einmal ging es auf etwa 1800 m Höhe zum Devi Kunjar-Tempel, ein anderes Mal zur Vasishta-Höhle am Ufer des Ganges, wo der Weise Vasishta gelebt und meditiert hatte, Die dritte Exkursion führte in die heilige Stadt Haridwar, wo wir abends die berühmte Lichtzeremonie (Arati) am Ganges miterlebten.  Nur zu schnell verging die Zeit.
Und schon war der Tag der Abreise da. Frühmorgens rein in den Bus, auf nach Delhi. Erst mal im Hotel die Koffer abladen. Wer sich auf eine reinigende heiße Dusche gefreut hatte, wurde enttäuscht: das heiße Wasser musste vom Hotelpersonal erst zubereitet werden und kommt in einer „Bütt“, aus der Wand kommt’s kalt. Da habe ich den Ganges in Rishikesh zum Baden vorgezogen....

Weiter ging’s zur Schule von Swami Nityananda in Delhi, dem Sivananda Vidya Bhawan, wo seit Jahrzehnten dank dieser Initiative von Swami Nityananda, einem Schüler von Swami Sivananda, Kindern aus den umliegenden Slums eine richtige Schulbildung ermöglicht wird, mit angeschlossenem Heim für Waisenkinder und einem geplanten Altersheim. Eine Tribüne war aufgestellt, Hunderte von Kindern davor – und nun wurde unsere Gruppe zu einer Asana-Vorführung aufgefordert! Anschließend waren die Kinder mit ihren verschiedenen Inszenierungen dran, die sie sehr schön vortrugen und liebevoll vorbereitet hatten. Nach einem erstklassigen Mittagessen besuchten wir noch einige Tempel in Delhi. Dieser ereignisreiche Tag fand seinen Abschluß in einem womöglich noch erstklassigeren Abendessen in einem Restaurant.
Am nächsten Morgen kam ein Kundalini-Experte, um bei uns die Kundalini zu erwecken. Einige in der Gruppe spürten tatsächlich etwas. Durch mein dickes Fell kommt nichts an. Den Rest des Tages teilten wir uns in drei Gruppen auf und erkundeten unabhängig voneinander in drei großen Taxis die Sehenswürdigkeiten und Einkaufsparadiese von Delhi und Neudelhi. Wenn auch der Smog und der Lärm nach der Ruhe Rishikeshs etwas ungewohnt waren, so lohnte sich dieser Aufenthalt auf jeden Fall, ja, man könnte gut eine Woche dort verbringen, so viele interessante Sehenswürdigkeiten gibt es. 
Abends hatten wir unser Abschlussdinner auf der Dachterrasse des Hotels – umgeben von unzähligen lichtergeschmückten Tempel und öffentlichen Gebäuden und lautstarken Feuerwerken. Es war nämlich das Diwali-Fest, das Lichterfest, vom Feiern her so etwas wie Silvester bei uns. 
Da wir ohnehin früh aufstehen mussten, um unseren Flug zu erreichen, beschloss ich, die kurze Nacht ganz ausfallen zu lassen. Ich setzte mich mit einem Buch ins Foyer, aber unser Stadtführer, der unsere Gruppe tagsüber begleitet hatte, hatte Lust auf eine nächtliche Unterhaltung. Bald war es zwei Uhr nachts, der Bus wurde beladen und dann ging es zügig durch die – ausnahmsweise leeren, nicht vom Verkehr verstopften – Straßen Delhis zum Airport. Der altehrwürdige Swami Nityananda hatte es sich nicht nehmen lassen, trotz der frühen Stunde persönlich zum Flughafen zu kommen und uns zu verabschieden. Für jeden hatte er sogar noch eine Süßigkeit bereit. Das ist wahre indische Gastfreundschaft.
So näherte sich die Reise nach Rishikesh ihrem Ende – für mich mit dem festen Vorsatz, sie dieses Jahr zu wiederholen. 

Ein paar Tage später begann der Berufsalltag, der mich schnell einholte. Aber ein tiefer Eindruck eines insgesamt unbeschreiblichen unvergleichlichen Erlebnisses ist geblieben.

Dieter Glombek



Asana (Ein Erfahrungsbericht)

Die Fragestellung
Wann immer wir mit Yoga in Berührung kommen, wann immer wir über Yoga hören oder von Yoga erzählt wird, Asana ist ein Zauberwort, das immer wieder auftaucht, und das in immer neuen Versuchen beschrieben wird. Trotz allem liegt die Bedeutung von Asana für die Allgemeinheit nach wie vor im Dunkeln. Ich selbst glaube heute nicht (mehr), das Asana in einer allgemein gültiger Form beschrieben werden kann, und letztlich ist somit jeder Übende gezwungen, seine Übungspraxis selbst für sich und auch für andere zu beschreiben. Was ist also Asana für mich, was bedeutet es für mich, intensiv Asana zu üben? Das ist die Frage, mit der sich die nachfolgenden Zeilen beschäftigen. Für mich selbst dienen sie der Selbstbeschreibung, die zu spiritueller Praxis gehört, für den Leser stellen sie eine neue Perspektive dar, eine andere Sichtweise zusätzlich zu der Bestehenden, um die eigene Praxis zu erhellen.
Asana ist auch Gymnastik
Wie viele gymnastische Übungen aus den verschiedensten Trainingsformen so sind auch die Übungen des Yoga in besonderer Art und Weise dazu geeignet, den Körper des Übenden in Form zu halten, "fit" zu machen, wie man heute sagt. Zu dieser Fitness gehört eine weiche, auf guter Länge gehaltene Muskulatur, die kräftig und ausreichend belastbar den Menschen durch den Alltag bringt. Weiterhin gehört hier ein ausreichendes Atemvolumen, eine gute und aufrechte Körperhaltung und ein gesunder Kreislauf zu den erstrebenswert erscheinenden Zielen, um schmerzfrei "fit for fun" zu sein, sein Leben, salopp gesagt, genießen zu können. Ich kann die Übenden gut verstehen, die genau dieses "fit-sein" erstreben und sich damit auch begnügen möchten. Aber: Yoga kann mehr sein, viel mehr...
Entspannungsfähigkeit und Körperbewusstsein
Als ich mit Yoga begann, war Yoga Gymnastik für mich, Stretching, und die Fülle der zu erlernenden Formen, Haltungen und Methoden erschien mir unendlich, und ich brauchte Monate, um einer Übungsstunde ohne mentale Anstrengung folgen zu können. Heute bin ich überzeugt davon, dass Yoga auch so beginnen muss. Zum einen müssen die Übungen bekannt und leicht nachvollziehbar sein, zum anderen ist eine gute und solide Körperverfassung als Basis für Yoga unabkömmlich. Daher ist Yoga zunächst einfach nur Gymnastik. In der weiteren Übungspraxis jedoch stellt sich ein anderes "in der Übung sein" ein. Der Übende hat dann gelernt, in entspannter Art und Weise in Übung zu sein, und findet zunehmend sich in einer anderen Wahrnehmungsqualität wieder, die ganz neue Einsichten bezüglich seines "im Körper sein" ermöglicht. Hier beginnt Yoga sich abzuheben von anderen Formen der Körperarbeit, hier beginnt Yoga wirklich. Ich möchte diese Einsichten als ein "erweitertes Körperbewusstsein" beschreiben. Die Fähigkeit zur Entspannung ist nicht etwas, was dem Menschen in einer Kulturgesellschaft natürlich eigen ist. Diese Fähigkeit muss mühsam und mit großem Zeitaufwand neu erlernt werden. Sich entspannen heißt, in vollkommener Wachheit jegliche Spannung des Körpers zunächst wahrzunehmen, zwischen sinnvoll und nicht-sinnvoll zu unterscheiden und dann die Fähigkeit und den Zugang zu besitzen, eine detektierte und nicht erwünschte Spannung zu lösen. Dies bedeutet nicht "schlafen", denn, wenn Schlaf entspannen könnte, müssten wir jeden Morgen entspannt aufwachen, und dies ist ja nachweislich und eindeutig nicht der Fall. Wir gehen mit den üblichen Verspannungen in den Schlaf, und wachen mit ihnen am nächsten Morgen wieder auf. Bewusstheit, was auch Wachsein bedeutet, ist also eine der Grundvoraus-setzungen für Entspannung. Und wir brauchen weiterhin den Zugang zu den Körperregionen, die eine Spannung beherbergen. Hier beginnt Asana.

Was ist Asana (in der Theorie)?
Asana ist Entspannung
Um eine ganz bestimmte Körperregion gezielt und bewusst entspannen zu können, muss ich diese willentlich bewegen und wieder lösen können. Dies geht allgemein gut mit den Händen, aber schon bei den Füssen oder auch beim Kiefer, die wir ebenso oft bewegen wie die Hände, wird die Selbstverständlichkeit zur bloßen Potenz, und die Wahrscheinlichkeit, dass irgend ein wahllos ausgesuchter Mensch seine Schultern bewusst und ausreichend entspannen kann, ist äußerst gering. Asana, die Körperhaltungen des Yoga, finden hier ihre wohl eindringlichste Anwendung.
Jede Asana dient einem Ziel
Alle Haltungen des Yoga sind so eingerichtet, dass sie einen isolierten Zugang zu einer oder mehreren Körperregionen ermög-lichen. Hierfür geht der Übende in einem geeigneten Aufbau an die Grenze der Bewegungsfähigkeit einer bestimmten Muskel-gruppe oder Körperregion, hält diese Begrenzung bewusst wahrnehmbar und versucht, durch Entspannung der angesprochenen Region eine Bewegungserweiterung zu erfahren. Hat er erst einmal gelernt, diese Entspannung bewusst und gezielt vorzunehmen, findet er sich auch bald in der Lage, diese Region gezielt und bewusst wieder unter Spannung zu setzten. Somit gewinnt er einen Zugang, er lernt also einen Teil seines Körpers (erneut) kennen und auch (wieder) zu benutzen. Nun gibt es für das Erlernen eines ganz bestimmten Zuganges (einer Öffnung) nicht nur eine Übung, sondern der einzelne Zugang wird durch eine Folge von Übungen und Voraussetzungen bestimmt, die wie ein Netzwerk ineinander verschachtelt vorliegen. Um zum Beispiel einen bestimmten Zugang zu finden, kann es sein, dass ein oder mehrere andere Zugänge bereits geöffnet sein müssen, die wiederum einen bestimmten Zugang voraussetzen, und so weiter. Die Yogapraxis "Asana" ist somit ein systemisches Üben, erfordert also einen Einstieg in ein Netzwerk von individuell unterschiedlich vorliegenden Anfangsbedingungen. 
AsanaSysteme
Nahezu alle Yogaschulen bieten ein System an, dass diesen Einstieg ermöglicht, und es ist sinnvoll, diesem System zu folgen, um einen sicheren Einstieg zu erlangen, mit zunehmender Übung allerdings sollten mehr individuelle Übungsweisen in die Praxis einfließen. Das System dient dann mehr der Orientierung, dient so zu sagen als Richtungsweiser im unwegsamen Gelände. Sie beruhen meist auf der persönlichen Erfahrung eines Lehrers, der in seiner Praxis eine bestimmte Qualität erreichen konnte. Leider finden wir sehr häufig in diesen Systemen und ihren Vertretern sehr dogmatische Züge vor, indem eine ganz bestimmte Serie oder Reihe als das Non-plus-Ultra gesehen wird, und jede Abweichung bereits als ein Verrat betrachtet wird. Jeder Übende ist daher aufgefordert, Selbstverantwortung zu tragen, um sich selbst und in der eigenen Praxis der zugetragenen Dogmatik zu entziehen. Allerdings ist auch hier eine gewisse Einsicht Voraussetzung, die unter anderem auch die Perspektive einschließt, dass ein Lehrer nun einmal nur seiner eigenen Erfahrung folgen, darin lehren und darüber berichten kann.
Der Übungsaufbau
Jede Asana erfordert einen Übungsaufbau, der den Zugang zu gezielten, vorausbestimmten und zu "arbeitenden" Körperregionen ermöglicht. Der Körper wird so eingerichtet, das nur dann eine bestimmte Bewegung stattfinden kann, wenn ihr Entspannung zugrunde liegt. Dazu müssen alle Ausweichmöglichkeiten, die eine ähnliche Bewegung ermöglichen,  ausgeschlossen werden. Bestimmte Anteile des Körpers müssen also halten, müssen fixieren, und die Basis schaffen, auf der sich die Bewegung abbildet; andere müssen wie eine Feder die Entspannung aufnehmen und in die Bewegung formen, dritte wiederum müssen entspannt sein, um die Bewegung grundsätzlich erst möglich zu machen; und vierte wiederum müssen die Ausweichmöglichkeiten, die fast immer da sind, verschließen. Auch hier ist ein Netzwerk an Vorleistungen nötig, um überhaupt Erfahrungen zu ermöglichen. Diese Netzwerke zu erlernen, erfordert viel Zeit und Geduld und reichlich Einsatzfreude und Begeisterung; und natürlich eine gehörige Portion Demut, denn wenn wir Erfahrungen machen, dann meist die, dass etwas nicht geht, was eigentlich gehen sollte. Und daran dann zu arbeiten, also an dem, was nicht geht, das ist Yoga.

Der Atem in Asana
Nun sind wir soweit, die Haltung ist verstanden, richtig eingerichtet, und ich spüre die Begrenzung meiner Bewegungsfähigkeit als eine Spannung in der Zielregion. Wie komme ich jetzt zu der Entspannung, die zu erweiterter Bewegung führt? Hier hat der Atem eine bedeutende und äußerst wirkungsvolle Rolle. Der Atem und seine Form sind der Detektor des Körpers für die notwendige Anspannung, die eine Lebenssituation gerade erfordert. Ist der Atem ruhig, lang und gefüllt von großem Volumen, dann signalisiert er Ruhe und Sicherheit, und mindert die als notwendig betrachtete Spannung. Weiterhin habe ich durch bewusstes Spüren in eine Spannung hinein die Möglichkeit, dieses Signal des Atems für Ruhe und Sicherheit in Teilbereiche meines Körpers zu versenden. Also spüre ich in der eingerichteten Asana in die Zielregion hinein, atme dabei langsam, ruhig und tief "ein und aus" und schicke das Signal "Entspannung". Dieses Einspüren und Senden erfolgt unbewegt mehrere Atemzüge lang, kann also mitunter minutenlang gehalten werden und bringt so die ersehnte Bewegung durch Entspannung zustande. Häufiges Üben lässt diese Bewegung dann immer selbstverständlicher erscheinen, bis sie diese eines Tages ganz leicht und schwerelos entstehen lässt. Es sind diese Momente, die dem Üben von Asana ihre Faszination geben. Was gestern noch unmöglich und nur unter größter Anstrengung bewegt werden konnte, geht heute (über Nacht sozusagen) mühelos und fast von selbst.
Das freie Fließen in Asana
Gutes, individuelles und erfolgreiches Üben in Asana ist meiner Ansicht nach nur in Selbstpraxis möglich. Die geführte Stunde im Zentrum gibt mir hierfür zwar wertvolle Hilfe und Anregung, kann aber eigenständiges Üben nicht ersetzen. Der tägliche Gang auf die Matte, das Üben in freier Form sozusagen, ist die Grundlage für Yoga. Ich habe meine Kenntnisse, meine Erfahrungen und die Systematik erlernt und gehe dann unbedarft und frei in meine Übung, lasse mich von Haltung zu Haltung flie-ßen, folge meinem inneren Ratgeber und der inneren Energie, die mehr und mehr die Ausrichtungen und Formen meiner Übungen bestimmen. So kommen wir dann zu einer Übungsweise, in der nicht mehr "ich übe" im Vordergrund steht, sondern wo "es übt mit mir" die treffendere Ausdruckweise ist. Beides, eigenständiges Üben und die Anregungen eines qualifizierten Lehrers, sind notwendige Voraussetzungen dafür, Asana für sich wirksam zu gestalten.
Asana heißt lernen
Das Üben von Asana ist ein beständiger Lernprozess, der jeden Tag neu und frisch begonnen werden muss. Und es gibt keine Kontinuität in diesem Lernen, man ist und bleibt Anfänger. Was heute leicht und flüssig geübt werden konnte, kann sich morgen bereits verändern, zum Leichteren hin, aber auch zum Schwierigeren hin, und daher gibt es keinen "Fortgeschrittenen" an sich. Ganz bestimmte Veränderungen können heute ein fortgeschrittenes Üben erfordern und gewähren, während schon morgen ein kompletter Neuaufbau erforderlich sein kann mit Übungen wie ganz am Anfang, um Erlerntes zu festigen oder zu vertiefen. Der Weg führt ins Unbekannte, und dort gibt es keine Schilder, keine Warnhinweise und keine ausgetretenen Pfade. Und so ist manchmal Vorsicht notwendig, manchmal Hartnäckigkeit und Beständigkeit, manchmal Demut und Hingabe, aber von Zeit zu Zeit ist auch ein mutiger Sprung ins Dunkle von Nöten, um weiter schreiten zu können. Mit Asana ist es letztlich wie mit dem Leben selbst, es gibt keinen Preis ohne Fleiß, es gibt ohne Risiko keinen Erfolg und es gibt keinen Mut ohne die vorausgehende Verzweiflung. Und so bleibt nur üben, üben und nochmals üben...

Warum ich Asana übe?
Das ist eine komplizierte Frage, denn sie erfordert von mir, mich zu erinnern an vorher, bevor ich Asana und Yoga zu üben begann, und es erfordert von mir eine Aussage darüber, was ich denke, was durch Yoga an Veränderung in mir stattgefunden hat. Genau zuordnen lässt sich aber die Wirkung eines Prozesses (die Übungspraxis) auf einen anderen Prozess, den des Lebens nämlich, nicht. Und so bin ich auf Spekulationen angewiesen, muss ich mich mit Glauben und Vermuten begnügen.
Da entstand eine Wendung nach Innen
Nahezu alle Sportarten und Übungsweisen sind zielorientiert. Da gibt es Tore zu schießen, Gegner zu besiegen, Zeiten zu überstehen, Entfernungen zu durchmessen und so weiter. Diese Ziele fehlen in Asana. Da gibt es nichts dergleichen, und so entsteht eine große Lücke, durch die der Übende nach innen zu schauen vermag. Und dort erschließt sich eine ganz neue Welt, mehr noch, ein ganz neuer Kosmos. Für mich hatte der Einstieg in das Netzwerk des Innen eine Entsprechung in dem Bild, sich plötzlich in einem riesigen Labyrinth wieder zu finden, und dann Schritt für Schritt zu erkunden, wo ich mich befand, und dass mit all der Aufregung gepaart, die Entdeckungsreisen so in sich haben. Und mit dieser Wende nach Innen verlor das Außen seine übergroße Bedeutung, seine Wichtigkeit, und ließ mein Leben im Alltag etwas entspannter werden. Es war ja nicht mehr so wichtig!
Mein "mich fühlen" wurde greifbar
Die Frage "Wie geht es Dir?" mit "Gut", danke, und Dir?" zu beantworten, war lange Zeit für mich ganz normal. Dann, eines Tages, kam wie von selbst eine etwas andere Antwort wie "Ich bin etwas traurig, weil..." oder "Mir ist innerlich kalt... (im Hochsommer!)" oder dergleichen, und mir fiel wahrscheinlich zum erstem Mal auf, das ich das, was sich in mir regte, durch diese Innenwende greifen und auch beschreiben konnte. Und mit diesem "Begreifen" ging es mir auch schnell wieder besser. Zwar fühlte ich mich immer noch traurig, aber ich wusste darum, und so war es ja gar nicht mehr so schlimm!
Mein Körper wurde lebendig
Ich denke heute, das ich viele Jahre in einem toten Haus gelebt habe, das ich "meinen Körper" nannte. Ich spürte ihn früher nie so wie heute, wo ich fast jeden Tag  neue Seiten an und in ihm entdecke, und ich kann nicht einmal annähernd sagen, wie viel da noch im Dunkeln auf mich warten muss. Für ein paar Jahrzehnte aber wird es bestimmt reichen. Und was ist mit dem, was bereits greifbar ist? Mein Körper erscheint mir heute mehr und mehr wie eine Visitenkarte meiner Stimmungen und Pässlichkeiten. Ich sehe an und in ihm Wut und Verzweiflung, Müdigkeit und Stress, sehe in ihm Freude und Erregung genau so wie Unwohlsein und kommende Krankheit. Alle diese so ungreifbaren Stimmungen und Erscheinungen bilden sich in meinem Körper ab wie schwarze Buchstaben auf einem Stück weißen Papier, und langsam ich lerne mehr und mehr diese Abbildungen zu lesen. Und so erfahre ich Dinge über mich, die mir so deutlich nicht einmal sehr gute Freunde sagen könnten. 
Meine Gesundheit bleibt stabiler
Gesundheit bedeutet mehr als nur "Abwesenheit von Krankheit". Trotz allem ist auch dieses Abwesenheit durchaus erstrebenswert. Durch die Lebendigkeit, beziehungsweise durch eine Unterbrechung oder Blockierung derselben, erfahre ich früher und direkter, dass Krankheit naht, und so kann ich viel früher gegensteuern, viel schneller und gezielter reagieren. Ein heißes Bad zur rechten Zeit, leichtes oder anderes Essen dann und wann, gezielte Übungen oder rechtzeitiges Ausruhen und Schlaf können viele Unpässlichkeiten bereits im Ansatz beseitigen. 
Die Spiegelung
Ich sagte bereits, dass sich seelisch-geistige Pässlichkeiten und Unpässlichkeiten im Körperlichen spiegeln. Aber eine Spiegel-bildung besitzt immer eine Abhängigkeit, die wechselseitig ist. Und so liegt der Gedanke nahe, das, wenn sich Seelisches im Körperlichen spiegelt, sich auch Körperliches im Seelischen spiegeln kann. Ich kann für mich sagen, dass ich diese Wechselseitigkeit in mir sehe. Aber hier stehe ich noch ganz am Anfang, und ich kann nicht mehr sagen als "Ich glaube..." und so möchte ich mich heute mit diesem wagen Hinweis begnügen.
Kommen wir jetzt zu etwas Praxis
Der Aufbau der Übungspraxis
Meine Übungsstunde beginnt zunächst einmal mit der Wahrnehmung dessen, was ist, in mir, mit mir über mich. Dazu lege ich mich auf die Matte und schaue nach innen, registriere mein "sosein" sozusagen. Dies ist mein Ausgangspunkt, hier beginnt meine Arbeit, und hier beginnt mein "mich einlassen" in die Übungspraxis. Dann folgen ein paar lockernde Übungen, die mich etwas erwärmen und öffnen (wie zum Beispiel das Sonnengebet und seine Variationen). Dann beginnt die Asana-Praxis, die entweder einer allgemeinen Übungsreihe folgt (wie zum Beispiel der Rishikeshreihe) oder die ein bestimmtes Ziel verfolgt (zum Beispiel ein Hinarbeiten auf den Skorpion oder das Rad). Dann folgen als drittes Atemübungen und zum Abschluss als viertes eine Meditation oder Entspannung. Je nach Übungsinhalt können die Atemübungen auch vor die Asanapraxis gelegt werden, allerdings finde ich persönlich für das Üben von Pranayama eine Vorbereitung durch Asana hilfreich und sinnvoll. Besonders interessant ist danach auch der Übergang von Pranayama zu Meditation und Entspannung.
Die Vorgehensweise in Asana
Eine Asana beginnt mit der Einstellung der Grundhaltung, die zunächst locker und entspannt eingenommen wird. Dabei wer-den wie oben bereits erwähnt bestimmte Partien des Körpers zum Halten, andere zum Absichern und weitere zum Bewegen eingerichtet. Ich möchte dies nachfolgend an Beispielen erläutern.
Die Einrichtung und Übung des Drehsitzes
Ich sitze in Grundhaltung, das linke Bein ist eingebeugt und liegt mit der Außenseite vor dem Rumpf auf dem Boden. Der Fuß ist lang ausgestaltet, das heißt: über den Spann etwas ausgestreckt. Das rechte Bein steht über dem Linken, mit dem ganzen Fuß auf dem Boden links neben den linken Knie. Beide Sitzknochen des Gesäßes berühren fest den Boden. Der Rücken ist aufgerichtet und gerade. Nun beginnt das Einrichten und Halten des Drehsitzes. 
1. Der linke Spann wird aktiv und dreht sich etwas in Richtung Boden, was ein Absenken des linken Knies auslöst und was den Oberschenkel lang erscheinen lässt. 
2. Der rechte Fuß nimmt Kontakt mit dem Boden auf, indem er sich fest auf den Boden stellt und den vorderen Fußballen etwas betont. Besonders die Innenseite des Fußes (am großen Zeh) verdient besondere Beachtung und sollte bewussten Bodenkontakt haben. Jetzt wird ein weiteres Absinken des Gesäßes auf der rechten Seite möglich und der Rumpf stellt sich gerade über beide Sitzknochen.
3. Der Bauch zieht sich etwas ein und ermöglicht ein Aufrichten des unteren Rückens. Der Brustkorb öffnet sich dabei, geht näher zum rechten Oberschenkel hin, die Schultern bleiben entspannt. Der Nacken kann etwas gestreckt werden, wobei das Kinn sich zum Brustbein etwas absenkt.
4. Dann beginnt ein sanftes Drehen des Rumpfes nach rechts, ohne die bereits beschriebenen Einrichtungen zu stören. Der rechte Arm kann über das rechte Knie gehen und bei der Drehung helfen, während der linke Arm hinter dem Körper stützt und die Schulterpartie waagrecht hält. Beide Schultern sind jetzt zu entspannen.
5. Die Arme richten einen sanften Zug ein, der den Körper weiter gerade in die Drehung nach rechts führt.
6. Dann beginne ich den Atem lang und tief zu gestalten, wobei Bauch (hinter der Bauchdecke) und Brust an der Atmung mitwirken. Als Zielregion behalte ich den Bauchbereicht etwas unterhalb des Nabels in meiner Aufmerksamkeit.
7. Ist die Haltung jetzt richtig und gut eingerichtet, erhalte ich in der Einatmung eine leichte Drehung nach links, während ich in der Ausatmung zurück nach rechts drehe. Tritt Entspannung der Bauchregion ein, so werde ich mit jedem Atemzug etwas tiefer in die Drehung nach rechts eindringen, ohne etwas selbst zu tun (mit Ausnahme des Atems natürlich).
8. Ich bleibe einige Atemzüge in dieser Drehung, löse die Haltung dann auf und spüre der Übung nach. Dann wechsele ich zur anderen Seite.
Der Kopfstand ist nicht nur ein Ausharren in Unbeweglichkeit
Ich beginne aus der Stellung des Kindes, falte meine Finger locker und entspannt und lege sie vor dem Gesicht am Boden ab, die Ellenbogen liegen im Abstand einer Unterarmlänge ebenfalls auf dem Boden. Dann richte ich mich etwas auf und lege den Kopf mit dem Scheitel am Boden in die geöffneten Hände. Die richtige Kopfhaltung lässt den Kehlkopf entspannt und ermöglicht bei Bedarf eine Streckbewegung im Nacken.
1. Dann hebe ich das Gesäß bis zur Streckung der Beine und laufe mit den Füssen so weit wie möglich in Richtung Kopf, bis ich das Gefühl habe, vom Rumpf her gerade und senkrecht zu stehen.
2. Dann aktiviere ich die Hände und Ellenbogen, die fest den Kontakt zum Boden suchen, aktiviere den Nacken, der sich geringfügig streckt, und nehme damit mehr und mehr meines Gewichtes auf die Arme.
3. Das Einziehen und festmachen des Bauches (Uddiyanabandha) ermöglicht es mir jetzt, die Beine vom Halten zu befreien und in einer sanften Bewegung zur Decker hinauf anzuheben und nach dorthin auszustrecken.
4. Als nächstes richte ich dem Rumpf über den Armen auf, halte die Hüfte in einer mittleren Position (Uddiyanabandha) und strecke die Beine vom Knie aus zur Ferse hinauf. Die Füße sind zur Decke gestreckt, aber entspannt.
5. Die Streckung der Beine und die mittlere Haltung der Hüfte ermöglicht den Beinen eine sanfte Innendrehung, die der Linie vom äußeren Oberschenkelansatz am Gesäß zum inneren Knie hin folgt. Diese Innendrehung übernimmt so die Funktion des Haltens, wobei jetzt das Gesäß weitestgehend entspannt werden kann.
6. Die Fußsohlen zeigen in entspannten Zustand meist eine angehobene äußere Fußkante (Außenriss). Diese Kante wird durch eine leichtes Anziehen über die Wade begradigt. Ist diese Bewegung richtig erfolgt, lässt sich die Haltung weiter aufrichten.
7. Wir bringen etwas Aufmerksamkeit auf Ellenbogen und Hände, gewinnen dabei Raum unter dem Kopf und können den Nacken etwas auslängen. Das Gesicht entspannt sich, da der Druck auf dem Kopf weicht.
8. Und dann eine letzte Kontrolle, Ellenbogen und Hände, der Nacken, die Hüfte in mittlere Position, Uddiyanabandha, die Drehung der Beine nach innen, die Streckung der Beine zur Ferse hin, die angezogene Fußkante, dann beginnen tiefe und ruhige Atemzüge durch Bauch und Brust, ohne die Bauchdecke zu stören
9. Ich bleibe einige Atemzüge in dieser Haltung, löse die Haltung dann, indem ich die Beine gestreckt zum Boden absenke, auf. Dies erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie das Hineingehen, und ich beende die Übung in der Stellung des Kindes mit kurzem Nachspüren bei vollkommener Atmung.
Der Skorpion ist die Fortsetzung des Kopfstandes
Zur Übung des Skorpions nehme ich zunächst den Kopfstand ein, indem ich wie oben beschrieben bis zum Punkt 8 der Be-schreibung folge. Der Kopfstand ist die Grundstellung des Skorpions.
1. Ich öffne die Hände und lege sie mit der Handfläche fest und derart auf den Boden, dass die Arme parallel sind. Dann gebe ich mehr Gewicht auf die Arme und Hände, bis ich spüre, dass der Kopf sich befreien kann.
2. Durch Verlagerung meiner Aktivität mehr zu den Händen hin kann ich die Oberarme aufstellen und damit den Kopf anhe-ben. Ich stehe jetzt bei vollkommen gestrecktem und geradem Körper auf den Unterarmen.
3. Durch einen tiefen Atem beginne ich dann den Brustkorb mehr und mehr zu öffnen, lasse den Bauch immer länger werden und erreiche so eine Bewegung in die Rückbeuge, die durch das sanfte Anheben des Kopfes richtunggebend geführt wird. Die Beine sind nach wie vor gestreckt. Die Oberarme längen sich an der Rückseite.
4. Habe ich ein Mindestmaß an Beugung erreicht, kann ich die Unterschenkel langsam in Richtung Kopf absenken. Dies geschieht derart, dass die Streckung der Rückseite an Rücken und Oberschenkel erhalten bleibt.
5. Dann beginnt ein tiefer Atem die Haltung zu durchdringen. Nach einigen Atemzügen werden die Beine sanft ausgestreckt, die Beuge wird aufgehoben und der Kopf langsam am Boden abgesetzt. Die Hände falten sich und wir stehen wieder im Kopfstand, den wir dann wie beschrieben weiter verlassen bis zur Stellung des Kindes. 
Zur Übung des Skorpions als Zielasana gestalte ich eine eigene Übungsstunde, die diese Beinstreckungen, Brustbewegungen und so weiter gezielt vorbereitet. 
Asana ist Meditation
Wichtig im Halten der Asana ist eine bewusste Geisteshaltung, die beobachtet und registriert, was ist. Wichtig dabei ist weiterhin, dass ich bei mir bleibe, in mir bleibe, und nicht äußeren Reizen folgend meine Mitte verlasse. Mein Fenster der Aufmerksamkeit nach innen ist weit geöffnet, spürt zum Beispiel des Drehsitzes die Füße ebenso wie die gedrehte Hüfte und den Rücken und die Arme und... und... und..., während mein Fenster nach außen durchlässig und unfixiert bleibt. Die Geisteshaltung ist mit anderen Worten gesagt eine Art Meditation, ist im "jetzt und hier" sein, ist nachgebendes "festsein". Und so folgt eine Übung der nächsten, folgt der Grundhaltung das Einrichten und dem Einrichten die meditative Einstellung der Wahrnehmung.
Schlusswort
Dies also ist meine Asana-Praxis, so übe ich täglich. Und die Frage: "Ja schön, und wozu machst du das alles?" würde ich heute beantworten mit einer Gegenfrage: "Wozu essen, wozu trinken, wozu Zähneputzen und sich waschen?" Für mich gehört das tägliche Üben von Asana einfach zum Leben dazu, es ist Körperpflege und Manna (Nahrung für Leib und Seele), nicht mehr, aber auch nicht weniger!

 
 


Haiku von Phoebe Barker
 

Meditation I
Vor der Klotür stehn
mit schmerzenden Gliedern
die Götter preisen

Schweigen
Jenseits der Worte
der Anblick eines Gesichts
so neu wie der Tag

Tratak
Im Innern des Lichts
für eine Sekunde nur
das Gesicht Gottes

Yoga
Auf Mitten liegend
nach der Ewigkeit fischend
steht die Zeit uns still

Meditation II
Die Knie tun mir weh
Wolken kommen und gehen
doch das Herz ist wach

Morgen
Die Schüler gähnen
weise lächelt der Lehrer
draußen erstes Licht

Abend
Er schmunzelt wissend
wie eine Zwiebel sich schält
fallen die Schleier

Erwachen
Staubflocken im Licht
die der Mann im gelben Hemd
fröhlich hinweg wischt

Ewigkeit
Draußen fällt Regen
unbeschwert fließt der Atem
Moment für Moment

Liebe
Mantras und Gähnen
Fuß an Fuß mit dem Nachbarn
das Herz weit offen

Mauna
Ein Haus der Stille
immerwährender Regen
Gottes Gegenwart

Meditation III
In der Stille sein
dem Klang des Herzens lauschen
dem Gesang Gottes

Abschied
Am Fenster stehen
über allen Wipfeln ist Ruh'
ein Vogel fliegt auf

Samskara
Die Körper gejagt
die Welt der Sinne geliebt
        mich selbst vergessen 
 

    OM Shanti . Phoebe Barker.


 

 
 


Meditation, der spirituelle Weg

- Auszug aus einem Vortrag von Sukadev Volker Bretz -
Während der Meditation können verschiedene Reinigungserfahrungen aufkommen: energetische, emotionelle und geistige.Im Yoga sagt man: Unsere wahre Natur ist sat, chit, ananda – reines Sein, Wissen und Wonne. Diese werden durch Unreinheiten verdeckt wie manchmal die Sonne durch Wolken. Um zu unserer wahren Natur zu gelangen, müssen wir alle Unreinheiten überwinden. Auf dem spirituellen Weg und über die Meditation ist das möglich. Beschreiten wir den Weg, meditieren wir, dann steigen die verschiedensten Unreinheiten an die Oberfläche des Bewusstseins, wo sie leichter aufgelöst werden können. Selbst wenn die Sonne von Wolken bedeckt ist, existiert sie dennoch. Die Sonne verschwindet nicht durch die Wolken, sondern wir sehen sie nur nicht mehr. So bedecken manchmal auch alle möglichen Wolken unseren Geist, sodass wir von unserer Freude nichts mehr spüren oder nicht mehr klar denken können.
Und so ist es auch mit unserem Selbst: Wenn unser Geist ruhig ist, dann strahlt das Glück des Selbst, und wenn unser Geist voller dunkler Gedanken oder weniger konzentriert ist, dann scheint dieses Selbst nicht mehr.
Neben anderen Gesichtspunkten ist ein wichtiger Aspekt des spirituellen Weges, dass wir uns von den verschiedensten Unreinheiten befreien. Während der Meditation und überhaupt bei allen spirituellen Praktiken können körperliche Reinigungserfahrungen auftreten, z.B.: kurzfristiges Kopfweh, eine kurze Reinigungserkältung, das Auflösen von Schutzverspannungen, das dann zu tieferen Verspannungen führen kann.
Reine Meditationsreinigungs-Erfahrungen klingen rasch ab, innerhalb einiger Stunden sind sie normalerweise überwunden.
Neben den körperlichen gibt es auch energetische Reinigungserfahrungen, wobei sich der Körper oder Teile des Körpers erhitzen können. Im Yoga wird das damit erklärt, dass an den heißen Stellen prana, die Lebensenergie, versucht, in neuen Energiekanälen zu fließen, aber weil die Kanäle verstopft sind, entsteht Reibung und diese Reibung erzeugt Wärme. Das ist eine verbreitete Erfahrung, was aber nicht heißt, dass bei jemandem, der sie nicht verspürt, etwas nicht in Ordnung wäre. Es geschieht immer gerade das, was geschehen soll, und  bei manchen Menschen äußert sich das eben energetisch als Wärme. Es ist aber auch möglich, dass plötzlich die Mondenergie, eine kühlende, regenerierende Energie, zu fließen beginnt. Das Zentrum der erhitzenden und reinigenden Sonnenenergie befindet sich im Bauchbereich, das des Mondzentrums in der Stirn. Shiva wird stets mit dem Halbmond am Kopf dargestellt, dem Symbol für das Mondchakra (chakra = Energiezentrum).
Wird das Mondchakra aktiviert, dann fließt eine kühlende Energie aus ihm herab. Sie ist angenehm, wonnevoll 
und wird deshalb als nektargleich bezeichnet. Wie ein kühler Schauder strömt sie von oben herab. Diese Wahrnehmung ist seltener.
Möglich ist auch, dass die Energie den Körper plötzlich durchzuckt, wodurch er ebenfalls energetisch gereinigt wird. Oder wir sitzen ruhig da und haben dennoch das Gefühl, wir würden uns nach links und rechts, vor und zurück oder im Kreis bewegen, würden zittern oder ganz leicht werden, oder Glieder unseres Körpers befänden sich in einer ganz anderen Haltung, als sie es tatsächlich sind. Das alles sind Zeichen, dass sich der Astralkörper während der Reinigung im Körper bewegt, neue Energien erwachen, Energieunreiheiten gelöst und neue Energiekanäle geöffnet werden. Es ist ein gutes Zeichen, das wir geschehen lassen.
Die wirklichen, körperlichen Bewegungen jedoch werden zur Ruhe gebracht, so weit das angenehm möglich ist.
Von emotionellen Reinigungserfahrungen sprechen wir, wenn alle möglichen Gefühle während der Meditation aufsteigen. Das können leichte Gefühle oder Erinnerungen oder starke Emotionen sein. Ja, es ist sogar möglich, dass man in Tränen ausbricht! Doch niemand braucht sich zu ängstigen, die Gefühle nicht mehr zu beherrschen. Normalerweise tut so ein Ausbruch gut. Etwas anderes wäre es, wenn wir spezielle Techniken anwenden würden, um Schuld oder alten Schmerz aufsteigen zu lassen.
Spüren wir im Yoga, dass etwas aufsteigt, dann verstärken wir es nicht, sondern beobachten es nur, lassen es immer nur geschehen.. Nicht immer löst sich diese Spannung nach den ersten Anzeichen auf. Das würde sie übrigens auch nicht tun, wenn wir voll in sie hineingingen. Es ist gut, sie öfter aufzusuchen. Der Geistesinhalt und die Emotionen, die auftauchen, werden sich von Mal zu Mal harmonisieren.
Während der geistigen Reinigungserfahrungen kann es geschehen, dass wir plötzlich erheblich mehr Gedanken haben als vorher.
Wie wenig man den Geist unter Kontrolle hat, das ist auch ein Bewusstwerdungs-Prozess.
Einmal hatte ich mich mit einem meiner Onkel unterhalten. Er wollte wissen: Was ist Meditation? Mit einfachen Worten versuchte ich, es ihm zu erklären. Man setzt sich hin, sagte ich, konzentriert sich und bringt den Geist zur Ruhe. Gelingt es, sich zu konzentrieren, dann kann es geschehen, dass der Geist in höhere Bewusstseinsebenen aufsteigt.
Wie, du kannst dich nicht konzentrieren? fragte er perplex. Du bist doch intelligent!
Es fällt mit schwer, gab ich zu. Das konnte er nicht verstehen. Jemand, der normal und nicht dumm ist, könne sich nicht auf eine Sache konzentrieren! Ich schlug ihm vor, er solle sich einmal hinsetzen und an nichts denken. Das, so hatte er gemeint, müsste doch ganz einfach sein. So wie er, denken viele Menschen. Fangen sie an zu meditieren, glauben sie, gleich zur Ruhe kommen zu müssen. Und tauchen dann Gedanken auf, meinen sie, für die Meditation ungeeignet zu sein oder die Meditation sei sinnlos. Dem ist nicht so.
Jeder Schritt auf dem Weg zur Selbsterkenntnis ist ein bedeutender. Zu erkennen, wie der Geist funktioniert, ist gut. Und so mag es eben geschehen, dass vorübergehend mehr Gedanken durch den Kopf schwirren, wenn die Meditationspraxis erhöht wird. Auch eine unvermutete Übelkeit könnte kurzfristig auftreten. Ist das der Fall, sollte man vor der Meditation einen Tee trinken oder in der Natur spazieren gehen oder sich in einem Raum ein wenig bewegen, um den Kreislauf anzuregen. Wiederholt sich die Übelkeit, dann könnte eine Magen-, Darmverstimmung, unregelmäßiger Blutdruck oder Schwangerschaft die Ursache sein. Nicht alle Gebrechen, die während der Meditation auftreten, sind. Reinigungserfahrungen
Nun ja, im weiteren Sinn ist jede Krankheit und Erfahrung eine Reinigungserfahrung.
Kommen wir zu den Astralerfahrungen.
Es gibt den physischen- , den Kausal- und den Astralkörper. Wenn jemand an den Astralkörper nicht glaubt, könnte er auch die fünf Koshamodelle  (Hüllenmodell, nach dem das Selbst, der atman, von fünf Hüllen umgeben ist) heranziehen. Beides ist lediglich eine Klassifikation menschlicher Fähigkeiten und Erfahrungen.
Anhand des Modells der Astralwelten und des Astralkörpers können wir diese Reinigungserfahrungen besonders gut erklären. Sie werden eingeteilt in solche, die man sehen, hören oder fühlen kann.
Also, wir meditieren gerade und plötzlich sehen wir wunderschöne Farben und Formen. Was geschieht? Die Kreativität wird angeregt! Nicht umsonst praktizieren viele Künstler die eine oder andere Form der Meditation.
Nun kann es sein, dass die Farben und Formen, die wir sehen, Wahrnehmungen von Astralenergien sind. Wir haben die Augen geschlossen und plötzlich sehen wir Auren, Lichtkörper von Menschen. Oder wir sehen mit offenen Augen Auren um die wirklichen Menschen in unserer Nähe.
Nach tratak (konzentriertes Blicken) auf die Flamme einer Kerze ist es leicht möglich, so ein Strahlen um andere Menschen herum wahrzunehmen.
Es kann aber auch sein – und jetzt wird es spooky, (gespenstisch) –, Astralwesen erscheinen. Also, man sitzt irgendwo friedliebend mit geschlossenen Augen auf seinem Sitzkissen und meditiert und auf einmal spürt, sieht man vor sich ein Astralwesen, eine Gestalt. Man öffnet die Augen - es ist weiter da. Man schließt die Augen wieder- das Wesen bleibt.
Möglich ist natürlich, dass man eine schizophrene Einbildung hat, aber ebenso gut kann es tatsächlich ein Astralwesen sein. Und jetzt würde ich unterscheiden zwischen spiritueller – und Astralerfahrung, wobei die Übergänge ebenso fließend sind wie bei den Reinigungs- zu den Astralerfahrungen.
Auch Engelswesen könnten wir wahrnehmen. Erscheinen sie, dann ist das wie bei der Erscheinung eines Meisters mit viel Licht und dem Gefühl von Wärme oder aber mit einem Schaudern verbunden, das uns von oben herab durchrieselt, kein lähmendes Schaudern, nein, sondern eines, das uns mit Wärme, Liebe, Energie, Kraft und Zuversicht erfüllt.
Mit einem niederen kühlen, bleichen Astralwesen dagegen wollen wir nicht übermäßig viel zu tun haben. In seiner Gegenwart fühlen wir uns zusammengezogen, gelähmt, verspüren wir Angst. Erscheint es, so ist es das Klügste, wir schicken ihm Energie. Während des Einatmens nehmen wir Energie auf und die schicken wir diesem Wesen mit dem Ausatmen zu. Auch ein mantra  (heiliges Wort, Gebetsformel) könnten wir wiederholen: Om  (steht für Brahman, auch Ausdruck der Urschwingung, aus der das Universum hervorgegangen ist...) oder om namah shivaya (Verneigung vor dem Shiva). Besonders machtvoll wäre ein mantra, in den wir eingeweiht sind. Oder wir denken an einen Meister, an die Manifestation Gottes. All das würde helfen, uns an etwas Höheres zu verankern, so dass uns diese Wesen nicht zu nahe treten können und uns nichts geschieht. Das gleiche gilt übrigens für die erdgebundenen Geister, zum Beispiel für die Stimmen und Erscheinungen, nachdem jemand in einem Haus verstorben ist usw.
Es kommt auch vor, dass die niederen Astralwesen zu uns sprechen und Ratschläge erteilen. Yogameister raten, sich nicht mit ihnen zu unterhalten und nicht weiter auf ihre Weisungen einzugehen, denn sonst könnte es geschehen, wir verlören zu viel prana (Atem, Lebenskraft, die den Körper durchdringende kosmische Energie), lebten irgendwann nicht mehr unser eigenes Leben und die Wesen kontrollierten uns.
Was sagt der Zauberlehrling bei Goethe?: Die Geister, die ich rief, werde ich nicht mehr los. Das kann tatsächlich passieren.
Anders dagegen ist es, wenn wir Zugang zu einem höheren Astralwesen erfahren, die Vision von einem Engelswesen oder von einem Meister haben. Von ihnen geht Inspiration aus: Plötzlich wissen wir, was wir zu tun haben , plötzlich haben wir Vertrauen in irgend etwas, plötzlich verstehen wir irgend etwas besonders tief und klar.
Wenn wir von ihnen eine konkrete Aufgabe erhalten, dann müssen wir sie auch ausführen.
Wir könnten auch noch einmal nachfragen. Bitte, liebes höheres Selbst oder liebe kosmische Energie oder lieber Gott, ist das, was du mir rätst, wirklich so und so gemeint? Wird es erneut bestätigt, dann sollten wir es befolgen, auch wenn wir unser bisheriges Leben auf den Kopf stellen müssten
Die spirituellen Erfahrungen kommen aus einer höheren Ebene, aus der Kausalebene, und stehen deshalb unserer wahren Natur und damit der kosmischen Natur sat, chit, ananda sehr nahe. Mit ihnen verbunden sind gesteigerte Bewusstheit und Wonne, die auch Liebe und Energie einschließt.
Unbedeutendere Erfahrungen, Zwischenerfahrungen mit diesen Wesen ??? sind manchmal nicht so eindeutig; dann müssen wir unseren Intellekt, unser Unterscheidungsvermögen benutzen, um herauszubekommen, was sinnvoll ist.
Neben den sichtbaren Astralerfahrungen treten auch hörbare auf. Es sind schöne Klänge, die wir dann vernehmen. Ein Klang wie von einer Tambura, diesem Zupfinstrument, mit dem auch Kirtangesänge begleitet werden, könnte erklingen, ebenso Lauten-, Flöten- oder Glockentöne oder ein Summen. All diese Klänge in tiefer Meditation, diese Anahataklänge, werden von den verschiedensten Instrumenten nachgeahmt. Zwei Möglichkeiten gibt es, auf diese Töne zu reagieren: Entweder wir beachten sie nicht oder wir konzentrieren uns auf sie. Lauschen wir dem Ton bewusst, dann kann ein subtilerer hörbar werden, und konzentrieren wir uns wiederum auf diesen, bis er stärker wird, dann vertiefen wir so die Meditation.
Etwas gänzlich anderes als anahata ist Tinnitus, der nach einem Hörsturz auftreten kann. Tinnitus ist langfristig. Die Menschen, die unter ihm leiden, hören eher unangenehme Geräusche: Motoren-, Lokomotivlärm, Pfeifklänge... Tinnitusgeräusche werden stärker, wenn man gestresst ist. Die Anahataklänge dagegen sind deutlicher, wenn es ruhig ist. Leider kennen viele Mediziner den Unterschied zwischen Tinnitus und anahata nicht, und so kommt es vor, dass Menschen, die diese schönen Klänge vernehmen, auf Tinnitus behandelt und in Angst und Schrecken versetzt werden, wodurch ihre Lebensqualität beeinträchtigt wird.
Eins ist sicher: Durch die Konzentration auf die Anahataklänge wird kein Tinnitusklang ausgelöst.
Die Astralerfahrungen können in spirituelle übergehen.Die Klassifikation dieser Wahrnehmungen ist schwierig.
Es kann passieren, wir meditieren oder liegen in der Tiefenentspannung auf dem Rücken – auch außerhalb spiritueller Praktiken kann das geschehen – und plötzlich verlassen wir unseren physischen Körper, schweben über uns und sehen, was unter uns vorgeht. Sogar in ein höher gelegenes Zimmer könnten wir entschweben und wahrnehmen, was dort geschieht.
Wir sollten dann nicht ängstlich sein, aber dem, was sich da ereignet, auch nicht nachgehen. Wiederum lassen wir es geschehen. Vielleicht nehmen wir es kurz wahr, so dass wir die Gewissheit haben, wir sehen es wirklich. Wissenschaftler, Ärzte, Naturwissenschaftler und Skeptiker können dann sagen und schreiben, was sie wollen; wir haben die Welt von oben erblickt, wir haben etwas betrachtet, was wir mit physischen Augen nicht hätten wahrnehmen können, wir wissen: Bewusstsein ist nicht auf den physischen Körper beschränkt. Nicht wenige Menschen kennen dieses Gefühl.
Wie gesagt, braucht man in diesem Augenblick keine Angst zu haben. Manche denken, sie wären dann gestorben. Gut, es ist möglich, dass man dann gestorben ist, nämlich wenn man vorher einen Unfall oder ähnliches hatte.
Mir ist aber kein Mensch bekannt, der während der Meditation oder Tiefenentspannung seinen physischen Körper verlassen hat, also verstorben ist.
Natürlich kannte ich Menschen, die meditiert haben und gestorben sind, aber nicht während des Meditierens, sondern entweder durch einen Autounfall oder unter anderen Umständen.Wenn wir also meditieren und uns eines Tages einmal über unserem Körper befinden, dann werden wir schon bald in ihn zurückkehren.
Ist aber jemand irgendwann einmal mit dem Auto unterwegs und kann sich plötzlich an nichts mehr erinnern und hat offensichtlich keinen physischen Körper mehr, dann kann es schon sein, dass er ihn tatsächlich verlassen hat. 
Auch in diesem Fall ist es gut, mantras zu zitieren: Om, om namah shivaya, vorzugsweise das eigene mantra oder man betet oder denkt an einen Meister.
Schützen mantras auch vor Unfällen?
Nun, es gibt auch karma, das einfach seinen Lauf nimmt, ganz gleich, ob man mantras zitiert oder nicht.
Andere Astral- oder Energieerfahrungen, die erlebt werden können, sind Schwingungen im Körper. Oder wir haben das Gefühl, in unserem Herzen geschieht etwas. Oder die Wirbelsäule, die Stirngegend oder der Punkt zwischen den Augenbrauen, das ajna chakra, wird warm. Möglicherweise verspüren wir auch ein Kribbeln in den Füßen, Fingern oder im Gesicht.
Solche Erfahrungen treten auf, wir brauchen uns nicht um sie zu kümmern. Sie sind lediglich ein Zeichen, dass subtile Energien in diesen Teilen des Körpers arbeiten.
Kommen wir zu den höheren und höchsten spirituellen Erfahrungen. Einige hatten wir bereits genannt: die Wahrnehmung von Engelswesen, Meistern oder die Manifestation Gottes.
Es gibt Menschen, die diese Bilder so, wie sie uns gezeigt werden, wahrgenommen haben. Aus diesen Gesichten sind die Bilddarstellungen entstanden. Ja, Shiva, Jesus, Buddha, Krishna...können wahrgenommen werden.
Ist ein Mensch von einer solchen Vision erfüllt, dann erhöht sich sein Bewusstsein ekstatisch. Licht erstrahlt in ihm, die Seele weitet, öffnet sich???, Liebe und Wonne durchfluten ihn. Und vernimmt derjenige einen Anahataton, dann verschmilzt er mit diesem Klang.
Wir können sagen, die höheren spirituellen Erfahrungen, die aus einer höheren Ebene wie durch einen Kanal durch uns hindurch fließen, führen immer dazu, dass wir uns von unserem Ego lösen, die begrenzte Persönlichkeit aufheben und mit neuer Erkenntnis, Bewusstheit und starker Liebe erfüllt werden.
Die allerhöchsten spirituellen Erfahrungen, die es auch noch gibt, sind unbeschreibbar, sind nicht mehr in Worte zu fassen, sind jenseits von allem. Emotionen im herkömmlichen Sinn werden nicht mehr verspürt, man sieht und hört nichts mehr, sondern man hat nur noch das Gefühl von reiner Wärme, reiner Ausdehnung, reiner Einheit, reinem Wissen...
 Und selbst hier gibt es noch einmal verschiedene Ebenen. Wir werden im Rahmen der Bhumikas (Stufen der Vollkommenheit) noch einmal über sie sprechen.Auch im Traum können sich Engelswesen oder Meister usw. manifestieren. Sogar vor einem Computer oder anderswo sitzend, kann und etwas plötzlich durchzucken, kann uns etwas zutiefst klar werden.Höhere Eingebungen können sowohl innerhalb als auch außerhalb von spirituellen Praktiken auftreten.In gewisser Weise sind diese Erfahrungen auch eine Gnade. Wir können sie uns nicht erarbeiten, sondern wir können uns nur auf sie vorbereiten, so dass sie leichter geschehen können.
Die höchste spirituelle Erfahrung ist die Selbstverwirklichung.Eine hochspirituelle Erfahrung ist auch jnana (Wissen, Weisheit), bei der unser Ego und der individuelle Wille erlöschen. Es ist nämlich das Ego, das uns behindert, in die tiefe Meditation zu gelangen.
Wer von denjenigen, die bereits länger meditieren, kennt nicht die Erfahrung: Er sitzt und auf einmal wird es schön und er denkt, jetzt hab ich`s! jetzt erreiche ich samadhi!, und im nächsten Moment ist das schöne Gefühl weg.Das war dann das Ego, das uns die schöne Erfahrung ruiniert hat. Und deshalb bemühen wir uns im Yoga, das Ego abzubauen.Auf der Jnanaebene sind die spirituellen Erfahrungen noch mit Licht, Klängen Worten, Bildern und Gefühlen verbunden. Wir erweitern uns zum Göttlichen hin oder das Göttliche fließt zu uns herab. Im savikalpasamadhi, was Samadhi-Überbewusstsein  heißt, treten die Erfahrungen nicht mehr zusammen mit Worten und Bildern auf, wir wissen lediglich noch, dass wir die Einheit erleben.
Nirvikalpasamadhi dann ist reine Einheit, reine Verschmelzung: die Selbstverwirklichung.

Aus diesen Zuständen erwächst das intuitive Wissen, und durch dieses Wissen gelangen wir zu den Wahrnehmungen der Wirklichkeit, die wir dann mit Worten beschreiben und so zur Philosophie der Metaphysik kommen, die uns wiederum hilft, spirituelle Erfahrungen zu verstehen und unser Bewusstsein durch spirituelle Praktiken systematisch zu erweitern.
Eine Strömung in der modernen Wissenschaftstheorie besagt, das Universum sei rational nicht zu erfassen. Immer mehr wird das Universum in Paradoxien, Chaostheorien und Wahrscheinlichkeitsrechnungen beschrieben.
Selbst auf der physischen Ebene entzieht sich das Universum einer strengen rationalen Analyse und Erklärung. Das heißt nicht, es verhielte sich vollkommen ungeordnet. Es gibt Gesetze, aber nicht nur solche, die dem menschlichen Geist entspringen.
Die Vedanta Philosophie beschäftigt sich mit den Fragen: Was ist wirklich? Was ist unwirklich? Wer bin ich? Was ist Bewusstsein? Was ist die Welt?
Die Antworten werden gegeben aus höheren Erfahrungen, aus samadhi. Das samadhi ist aber nicht in Worte zu fassen und die spirituellen Erfahrungen sind schwer beschreibbar. Trotzdem ist es wichtig, über diese Fragen mit anderen Menschen zu kommunizieren. Also reden, schreiben und lehren wir.
Buddha hat sich geweigert, philosophische Gedanken zu äußern, über sie zu sprechen. Gut, über karma  und Reinkarnation hat er gepredigt, doch über solche Fragen wie: Gibt es Gott oder nicht? Was ist die Welt? Wie ist sie entstanden?, hat er keine Aussagen gemacht.
Er hat nur gesagt: Wenn du in einem brennenden Haus bist, dann ist es wichtiger, schnell aus diesem Haus hinauszulaufen, als dir Gedanken über die Natur des Feuers zu machen, also dich zu fragen: Was ist Feuer? Wie entsteht Feuer? Was sind die verschiedenen Kategorien von Feuer?
Und wenn wir dementsprechend an unserer Begrenztheit leiden, dann wollen wir auch so schnell wie möglich aus ihr hinaus.
Der Buddhismus geht ja sehr stark von der Wahrnehmung des Leidens aus. Alles Leben ist Leiden, das ist eine der vier edlen Wahrheiten des Buddha. Die anderen drei lauten: Für das Leiden gibt es eine Ursache. Das Leiden ist vermeidbar. Aus dem Leiden führt ein Weg hinaus, der achtgliedrige Pfad.
Das Leiden darf man nun nicht wörtlich verstehen, sondern es bedeutet auch Unzufriedenheit, das Gefühl des ständig sich erneuernden Mangels, das Wissen der körperlichen Vergänglichkeit, der Wunsch, über sie hinauszuwachsen. 
Buddhas Sicht der Welt ist nicht so negativ, wie westliche Geisteswissenschaftler manchmal behaupten.
Yogameister empfehlen, sich nicht auf Astralreisen zu begeben.
Allerdings gibt es in dem Buch „Yogasutras“ von Patanjali einen Vers, in dem verdeckt eine Technik angegeben wird, wie man den Astralkörper verlassen kann.
Gut, man kann es ja mal ausprobieren, um in unserer westlichen, materialistischen Kultur eine wichtige Erfahrung zu machen. Und dann hat man einmal etwas erblickt, was man mit physischen Augen nicht sehen kann. Von daher könnte es berechtigt sein.
Die Yogis sagen jedoch, es ist eine gefährliche Zwischenebene. Ein spiritueller Aspirant sollte sich nicht weiter damit abgeben, sonst bleibt er auf einer niederen Stufe stehen.
 


Geschichte von Rama und Vishvamitra
 

Die folgende Geschichte verdeutlicht den Jnana Yoga, den Weg des Wissens, besonders gut. Und zwar ist das eine Geschichte aus dem Werk „Yoga Vasishta“ geschrieben vor ein paar Tausend Jahren, genau weiß man es nicht. Es ist ein Zwiegespräch zwischen einem Königssohn namens Rama, und einem Weisen, Vasishta. Deshalb nennt sich das auch die Yoga Vasishta. Und es beginnt damit, dass der Königssohn demnächst gekrönt werden soll, er soll das Königreich übernehmen, sein Vater hat schon lang genug regiert und will das Königreich übergeben. Und bevor der Königssohn anfängt zu regieren, will er noch einmal das Königreich sehen, noch einmal etwas beobachten und sehen in der Welt. So reist er mehrere Wochen und Monate durch alle Teile des Königreiches und als er zurückkommt, ist er tief deprimiert. Er isst kaum noch etwas, er spricht mit fast niemandem, er schaut sich wenig an. Der König ruft die besten Ärzte, um herauszufinden, was mit ihm los ist, aber keiner weiß etwas, keiner weiß Rat. Sie checken den Puls und alles mögliche andere und Rama lässt alles über sich ergehen, aber er spricht wenig. 
Gut, nachdem alle Ärzte nichts sagen konnten, Ernährungsberater auch nicht - Psychologen gab es damals nicht -, rief der König die großen Weisen des Landes zusammen. Die großen Weisen kamen also zum Königshof und ein besonders Weiser, Vishvamitra, wurde gebeten, mit Rama zu sprechen
Und in der Geschichte ist das eigentlich relativ lustig, der Vishvamitra soll den Rama untersuchen und der ganze Königshof ist zugegen und alle Weisen auch. Ich weiß nicht, ob ich in der Situation etwas gesagt hätte. Jedenfalls, die Geschichte will es so, dass Rama erstmals anfing zu sprechen, weil Vishvamitra eben so ein großer Weiser war. Vishvamitra fragte ihn direkt: „Was ist denn mit dir los?“ Rama sagte: „Weißt du, ich bin jetzt die ganze Zeit in meinem Königreich gewesen und habe die Menschen beobachtet. Der Sinn des Lebens ist mir nicht so klar. Überall streben Menschen nach etwas und ich weiß nicht, wie viel Sinn das machen soll? Und wie viel Sinn soll es noch dazu machen, wenn ich das Königreich regiere?“ 
Dieses Gespräch geht relativ lange, ich mache es hier sehr kurz. Nach einiger Zeit jedenfalls hatte Vishvamitra die Anamnese, die Untersuchung, beendet, ging zur Diagnose über und sagte zum König:  „O König, der Rama ist nicht krank, er hat keine psychische Störung, sondern er ist auf der ersten Stufe des Wissens, subecha, Verlangen nach Wahrheit. Er will wissen, was ist wirklich? Er fragt nach dem Sinn des ganzen Daseins. Und, o König, du wirst ihn nicht dadurch wieder zu einem fröhlichen Menschen machen, indem du ihm immer großartigere Vergnügungen gibst, sondern er muss regelmäßig anfangen zu meditieren“ – das wäre also jetzt die  Therapie, „er muss regelmäßig meditieren und insbesondere braucht er spirituelle Unterweisung.“ Und dann, wie ein allgemeiner Arzt seinen Patienten an einen Facharzt weiter verweist, sagte Vishvamitra: „Und unter den anwesenden Weisen ist Vasishta der geeignete Guru, der geeignete Lehrer für Rama.“
Gut, die Diagnose wurde angenommen, die Therapie auch. Die nächsten Abende traf sich dann immer der ganze Königshof mit allen Weisen, denn Vasishta galt als ein ganz besonders Großer. Und Vasishta lehrte Rama Abend für Abend über die Weisheit des Selbst. Und da Rama relativ jung war, anders als in der heutigen Zeit, wo Könige und Politiker oft erst in hohem Alter etwas zu sagen haben -, Rama war erst um die achtzehn oder neunzehn und deshalb hat Vasishta auch nicht in großen, langen philosophischen Abhandlungen gesprochen, sondern in vielen Geschichten. 
Er spricht über Jnana Yoga, die Weisheit des Selbst, die sagt, hinter allem ist das unsterbliche Selbst. Aber die Schlussfolgerung aus dem Ganzen ist: Um zu diesem Selbst zu kommen, muss man seine Pflichten erfüllen im täglichen Leben. Es ist also keine Entsagungsphilosophie. Denn wenn man sich mit der Jnana Yoga-Philosophie beschäftigt, kommt schon der Punkt, wo man sich fragt: „Wenn alles das Selbst ist und die Welt, so wie wir sie wahrnehmen, unwirklich ist, wozu überhaupt irgendetwas tun?“ 
In der Yoga Vasishta wird der Standpunkt vertreten, gerade weil hinter allem das Göttliche steht, gerade weil hinter allem das Bewusstsein ist, gerade deshalb ist das Handeln im täglichen Leben dazu geeignet, dieses göttliche Bewusstsein zum Ausdruck zu bringen. 
Zum Schluss fragt Vasishta Rama: „Hast du alles verstanden?“
Und Rama antwortet: „Ja, ich habe alles verstanden.“
Und daraufhin sagt Vasishta: „Nichts hast du verstanden. Denn niemand hat etwas gesagt, niemand hat zugehört, folglich gibt es niemand, der etwas verstanden haben kann, denn alles ist nur Brahman, das Absolute, und reines Bewusstsein – in Wirklichkeit ist nichts passiert.“
In einer anderen mythologischen Geschichte heißt es, dass Rama nachher tatsächlich den Thron bestiegen hat und nach vielen Schwierigkeiten, die noch auf ihn warteten, auch ein glorreicher König geworden ist.


Wunder der Erde, Wunder des Lebens
von Lore Tomalla

Ein Franzose sagte einmal: „Was ist Deutsch doch für uns manchmal seltsam. Da sagen die Deutschen zum Beispiel ’wunderbar’ und meinen ‚wundervoll’. Wenn jemand barfuss geht, dann hat er keine Schuhe an, also sollte man meinen, ‚wunderbar’ bedeutet ‚bar aller Wunder’  – also ohne Wunder – und doch ist das Gegenteil gemeint. Warum sagen sie nicht gleich wundervoll?“ Wundervoll muss es heißen, voller Wunder! Das Leben ist voller Wunder, also wundervoll! - Leider gehen wir meistens achtlos daran vorbei.

Vor Jahren machte ich eine Therapie bei einer Heilpraktikerin in Schleswig-Holstein. Vier Wochen Diät, Ruhe, Spaziergänge am Meer, Aufbauspritzen, Massagen und Atemschulung mit Sauerstoffmaske. Vier Wochen sind eine lange Zeit. Ich hatte die Erlaubnis, kostenlos aus ihrer Bibliothek Bücher auszuleihen. Sie schreibt selber auch. Nach einiger Zeit kam mir das Buch einer Schweizerin in die Hände. Blanche Merz schreibt über Orte der Kraft. Sie hat herausgefunden, dass zum Beispiel Kirchen an besonderen Plätzen erbaut wurden, eben auf Grundstücken, die sie „Orte der Kraft“ nennt. 

In Elche an der Costa Blanca in Spanien versuchte ich in einer Basilika aus grauer Vorzeit, von der nur noch die Grundmauern erhalten sind, mich meditativ auf dasjenige einzustellen, was Blanche Merz in ihrem Buch beschreibt. Ich hatte den Eindruck, als könne ich in dem Teil des Grundrisses, den ich für die Sakristei hielt, Erdstrahlen auffangen. Meine Füße vibrierten, „es“ stieg auf in den Beinen bis zu den Knien. Meine Kusine ist Ärztin. Sie meinte: „Geh nicht wieder dorthin, womöglich strahlen dort Uranvorkommen.“ – Wer weiß.

Ich ging mit Bekannten hin und bat sie, sich mit leicht gebeugten Knien dort hinzustellen und zu versuchen, etwas wahrzunehmen, vielleicht Schwingungen. Einigen lachten: „Solchen Humbug glaubst du?“ -  „Was heißt hier Humbug. Ich spüre es wirklich. Und die Frau Merz berichtet in ihrem Buch über ihre Wahrnehmungen.“ Da meinte die eine, die einige Minuten bewegungslos verharrt hatte: „Ich glaube, das ist was dran. Ich spüre es auch. Ich spüre es nur ganz wenig, aber es gibt doch Rutengänger, die Wasseradern aufspüren können. Vielleicht ist hier eine Wasserader und begabte Rutengänger würden das bestimmt deutlicher spüren als ich.“

Die Zeit verging und ich vergaß die Angelegenheit. Da kam mir eine Zeitung in die Hände. Sie hieß Hagia Chora, Zeitschrift für Geomantie. Darin war Werbung für das Buch einer Frau aus Versmold: „Zeitnischen. Das verborgene Wissen der Externsteine.“ Unter Zeitnischen versteht sie Momente, in denen wir zwischen Wachen und Träumen in der Lage sind, transzendentale Dinge zu erahnen.

Erst lange nachdem ich das Buch gelesen hatte, fiel mir auf, dass die Rinde eines Eukalyptusbaumes in meinem Garten sich zur Seite windet und zwar den ganzen Stamm hinauf entgegen dem Uhrzeigersinn. Ich erinnere mich, dass meine Lehrerin, die Apothekerin ist, von „linksdrehendem“ Bioghurt sprach – und der sollte so gesund sein. Also liegt die Annahme nahe, dass mein „linksdrehender“ Eukalyptusbaum irgendwelche positiven Kräfte in sich trägt. Ich fasste ihn mit beiden Händen an und spürte nach wenigen Minuten wieder diese Vibrationen, so wie ich sie aus der Sakristei der Basilika bei Elche in Erinnerung hatte. Das Vibrieren wurde so stark, dass ich den Baum loslassen und weggehen musste.

Einmal in der Woche fahre ich in ein Reitzentrum nach Campoamor. Dort erteilt eine Therapeutin behinderten Kindern Hippotherapie; das bedeutet, sie setzt sie auf ein ziemlich altes, sehr ruhiges Pferd. Die Gehbewegungen des Tieres haben einen günstigen Einfluss auf die Muskulatur. Ich war regelmäßig dort, mit Unterbrechungen über fast ein Jahr. Nie ist mir etwas Besonderes aufgefallen. Neulich stand ich wie immer wartend da, als mein Blick auf ein Mandelbäumchen fiel, das schon sehr alt sein muss. Es hat eine raue Rinde, aber ganz junge Zweige. Es war zur Zeit der Mandelbaumblüte, die in Spanien sehr früh liegt, Ende Januar. Die jungen Zweige setzten zum Blühen an. Aber da fiel mir etwas auf. Die Rinde drehte sich umgekehrt um den Stamm herum wie bei meinem Eukalyptusbaum! Das hier war also ein Platz, wo eine Energie vorherrschte, die sich im Uhrzeigersinn dreht, also rechts herum.

Ich fasste den Baum mit beiden Händen an und versuchte, die Energie wahrzunehmen. Ich spürte lediglich, wie mich eine große Ruhe überkam. Ich lehnte meine Stirn an das Mandelbäumchen und stand so lange Zeit. Ich spürte eine große Harmonie, fühlte mich eins mit der Natur, mit allem was ist. Erst nach längerer Zeit ließ ich den Baum los. Die Sonne schien schon recht warm über die Wiese, auf der das Mandelbäumchen seinen Platz hat. Mir wollte es vorkommen, als hätte ich eine große Entdeckung gemacht, als sei mir ein Naturwunder ins Bewusstsein gekommen. 

Fernöstliche Lehren kennen Energieströme, die im menschlichen Körper zwischen den Zellen fließen. Von der chinesischen Akupunkturlehre werden sie als Meridiane bezeichnet. Man kennt Punkte, wo sich zwei Meridiane kreuzen und andere, wo sich drei Meridiane kreuzen – genau so, wie man es von den Wasseradern unter der Erdoberfläche kennt. Die indische Yogalehre nennt diese Energieströme oder -kanäle Nadis. Eine dieser Nadis muß man sich vorstellen wie eine gedachte Linie, die wie eine Art Körperachse vom Scheitel zur Rumpfbasis verläuft. Um diese zentrale Nadi drehen sich zwei andere Nadis, die eine im Uhrzeigersinn, die andere entgegengesetzt. Die rechtsdrehende wird als Sonnen-Nadi und die linksdrehende als Mond-Nadi bezeichnet. Diese beiden Energien müssen im Einklang sein, dann haben wir ein langes und gesundes Leben, verrät die Yogalehre und bietet Atemübungen an, diese beiden Energien zu harmonisieren.

Ich bin Yogalehrerin – ich übe seit 1950 selber, unterrichte seit 1970 und habe viele Erfahrungen sammeln können; an mir selber und an den Menschen, die sich mir anvertrauten. Dieses Jahr werde ich 71. In unzähligen Kursen des Berufsverbandes deutscher Yogalehrer, in unzähligen Kursen bei der Gesellschaft für geisteswissenschaftliche Fortbildung, durch zwei Indienreisen und dabei erworbenen Übersetzungsrechten für Sanskrit-Quellentexte über altehrwürdiges Wissen der Menschheit habe ich das Wissen zusammengetragen, das ich in meinen Büchern zusammenfasste. Mein Anliegen ist, dieses Wissen an Menschen weiterzugeben, denen es nützt. 



Sukadev Bretz
Liebe Yoga Freundin, lieber Yoga Freund,
im April gab es zwei Ereignisse, die nach dem 11. September 2001 nun auch in Deutschland das kollektive Sicherheitsgefühl erschüttert haben:

- in Dscherba kamen bei einem Terroranschlag 18 Menschen, meist Deutsche, um, und das in einem Land, das als „sicheres“ Urlaubsland galt 
- in Erfurt brachte ein Amokläufer 17 Menschen um, eine Gräueltat, die man bisher höchstens den Amerikanern zugetraut hätte

Dies bringt uns wieder stark ins Bewusstsein: Wir sind sterblich und der Tod kann uns in jedem Moment ereilen. Am wahrscheinlichsten natürlich nicht durch Terroristen oder Amokläufer, sondern durch Autounfälle oder tödliche Krankheiten.
Swami Chidananda, einer der engsten Schüler von Swami Sivananda, schloss fast immer seine Seminare ab mit den Worten: „ An drei Dinge solltest Du Dich täglich erinnern. Vier Dinge solltest Du täglich praktizieren...“  und zwar: 

Erinnere Dich täglich an:
- Gott
-  den Tod
- die Heiligen, die den Tod überwunden und Gott gefunden haben.

Praktiziere täglich:
- Entwicklung von Tugenden
- Regelmäßige spirituelle Praxis (Meditation, Yoga-Übungen etc.)
- Selbstlosen Dienst
- Mantra-Wiederholung

Das Erinnern an den Tod, auf Latein „Memento Mori“, hilft uns, nach dem Höchsten zu streben. Wir können uns überlegen: Was ist vor der Tatsache, dass wir jeden Moment diesen Planeten verlassen können, wirklich wichtig? Sind wir bereit, in diesem Moment das irdische Leben zu verlassen? Wenn wir wüssten, wir hätten nur noch einen Tag zu leben, würden wir etwas bereuen? Vor diesen Fragen, die wir uns immer wieder, sogar täglich, stellen sollen, nehmen wir das, was wirklich wichtig ist, in Angriff. Vor diesen Fragen verblasst das Oberflächliche, das Überflüssige. Nach solchen Fragen finden wir plötzlich Zeit, auch nach Gott zu forschen und das zu praktizieren, was uns der Höchsten Wahrheit näher bringt.

So wünsche ich Dir, dass Du den Mut hast, diese Fragen täglich zu stellen, und so Dein Leben wirklich bedeutsam zu gestalten, erfüllt zu gestalten, mit anderen Worten: Aufhören, gelebt zu werden. Beginnen, wirklich bewusst zu leben

Herzliche Grüße
Sukadev
 

 
 


Neuigkeiten vom BYV
Die Zeiten in der deutschen Yoga-Bewegung stehen auf Kooperation, Vernetzung, Zusammenarbeit, Austausch. Im August waren beim Yoga-Kongress der Deutschen Yoga Gesellschaft e.V. Vertreter von 4 Yogaverbänden: Sigmund Feuerabendt (DYG), Sri Friedrich Schultz-Raffelt (BDY), Sukadev Bretz (BYV), Nepal Lodh (Deutsch-indische Hindu-Gesellschaft). Drei von ihnen trafen sich auf unserem eigenen BYV-Kongress wieder: Sigmund Feuerabendt, Nepal Lodh und natürlich Sukadev. Cornelia Galland vom Vorstand des BDY musste leider kurzfristig ihre Teilnahme absagen. Beide Kongresse waren von Aufbruchstimmung und Wunsch nach Miteinander gekennzeichnet.
Auf Initiative des BDY fand dann am 19. Januar 2002 ein Treffen der 11 deutschenYoga Verbänden statt. Es war eine sehr freundliche, kooperative Atmosphäre in gegenseitigem Respekt und Hochachtung. Es wurde bekräftigt, dass alle Verbände die Selbstverpflichtung eingehen, öffentlich nicht negativ über andere Yoga-Verbände zu sprechen und auch ihre Mitglieder dazu anhalten wollen.

Des weiteren wurden drei Arbeitsgruppen für folgende Gebiete gebildet:

- Eine Arbeitsgruppe will für 2004 einen großartigen Yoga-Kongress unter Beteiligung aller Yoga-Verbände organisieren
- Eine zweite Arbeitsgruppe will eine gemeinsame Linie/Standpunkt aller Yoga- Verbände zur Krankenkassenfinanzierung erarbeiten, um gemeinsame Lobbyarbeit bei der zu erwartenden nächsten Gesundheitsreform leisten zu können
- Eine dritte Gruppe will die Gründung eines Yoga-Dachverbandes, in dem alle Yoga- Verbände Mitglied wären, diskutieren

Einen großen Dank besonders an den BDY, der das Treffen organisiert hat. Der Geschäftsführer, Horst Willems, und die Vorstandsmitglieder Cornelia Galland, Kumud Schramm und Erika Meineke waren sehr engagiert dabei. Es wäre schön, wenn die Yoga- Verbände diese kooperative Arbeit weiter vertiefen können und so im Kleinen das leben, was alle Yogameister immer gelehrt haben: Einheit in Verschiedenheit.

Neuigkeiten zum geplanten größeren Yoga-Seminarhaus
Seit Ende 2000, und besonders aktiv seit Juni 2001, suchen wir ja nach einem geeigneten Objekt für ein größeres Yoga-Seminarhaus. Zum jetzigen Zeitpunkt (Mai 2002) hat sich leider immer noch nichts Endgültiges gefunden. Leider hakt es immer wieder an ungenügenden finanziellen Mitteln. Daher: Falls Du doch etwas Geld hättest, das Du für einen solch großartigen Zweck verleihen könntest - auch gegen Zinsen -, würde das helfen, dieses großartige Projekt zu ermöglichen. Vieles könnte gemacht werden. Ein großes Seminarhaus mit bis zu 200 Gästen und 50-70 Mitarbeitern würde riesige Impulse geben für die ganze Yogabewegung und die spirituelle „Szene“ in Mitteleuropa. So haben wir jetzt erst mal beschlossen, die Suchaktivitäten zu reduzieren, auf weitere Kreditgeber zu hoffen, und zwischenzeitlich das Haus Yoga Vidya auszubauen (siehe unten).
Neuigkeiten aus dem Yoga Vidya Verlag

Einige neue Publikationen wurden im letzten halben Jahr fertiggestellt, und sind für BYV Mitglieder mit Ermäßigung zu beziehen:

  •  Unsterblichkeit und Freiheit. Vortragskassette von Sukadev
  •  Karma und Reinkarnation. Vortragskassette von Sukadev
  •  Feste und Fastentage im Hinduismus. Buch Paperback. Von Swami Sivananda
  •  Tiefenentspannungs-CD. Die beliebte MC jetzt auch als CD
  •  Kirtan, Mantra-Singen. CD mit Live-Aufnahmen aus dem Haus Yoga Vidya
  • Einige Übersetzungen von Büchern von Swami Sivananda befinden sich in Bearbeitung. Drei Monate lang war Klaus als Mithelfer mit der Transkription verschiedener Vorträge von Sukadev tätig. Auch Rafaela aus dem Koblenzer Yoga Vidya Center ist fleißig beim Transkribieren. In den nächsten Monaten können so zwei neue Bücher von Sukadev erscheinen: „Indische Geschichten“ sowie „Karma, Reinkarnation und Yoga im Alltag“.
    Ein besonderes Projekt ist das „Yoga Vidya Asana Buch“, das mit vielen Photos verschiedene Asana-Reihen zeigen soll. Als Zwischenprodukte sind schon zahlreiche Internet-Seiten mit Yoga-Übungsplänen entstanden. Schau doch mal auf die yoga-vidya.de-Webseite. Einen Überblick erhältst Du unter www.yoga-vidya.de/Artikel.html.
    Des weiteren sind neue wunderbare farbige Handouts entstanden: 
    - Yoga Übungsplan: Vorderseite Mittelstufe; Rückseite Anfänger
    - Yoga für den Rücken: 6seitiges Faltblatt A4 mit vielen Übungen, die bisher noch nicht einmal im Yogalehrer-Handbuch stehen und mit einer einfachen Übungsreihe
    Diese Handouts kannst Du ab sofort sehr günstig im Yoga Vidya Verlag beziehen (Tel. 02685-8002-0). Sie sind eine ausgezeichnete Hilfe für den Yoga-Unterricht. In den Yoga Vidya Zentren erhältst Du sie als Kursteilnehmer kostenlos. 
    Neuigkeiten aus dem Haus Yoga Vidya
    Das Mitarbeiterteam ist in ständiger Bewegung:
    Krishnadas ging vom Haus Yoga Vidya ins Kölner Center, Saraswati vom Kölner Center ins Haus Yoga Vidya, Vishnu ging ins Essener Center, Stefan ins Frankfurter Center. Devaki ist aus Neuseeland zurückgekehrt und wieder Mitarbeiterin, insbesondere in der Küche. Devaki hat sich als vorzügliche und engagierte Übersetzerin von Büchern Swami Sivanandas herausgestellt. Andrea ist von der Küchenchefin zur Boutique-Leiterin geworden. Hubertus genießt als Springer ein sehr vielfältiges Arbeitsgebiet. Parvati ist vom Zahlungsverkehr in die Küche gewechselt, und Mahadev von der Springerfunktion in den Zahlungsverkehr. Suguna ist nicht mehr Büroleiterin, sondern kümmert sich um den Yoga Vidya Verlag, insbesondere um die Erstellung neuer Übersetzungen und Bücher und ist weiterhin Assistentin von Sukadev. Sukadev ist mit neuem Enthusiasmus und Inspiration aus seiner dreimonatigen Klausur mit intensiven spirituellen Praktiken zurückgekehrt. Seit August ist Keshava Ashram-Leiter und kümmert sich um alles Praktische und auch um den Ausbau des Hauses, so dass Sukadev mehr Entlastung hat, um sich um das Unterrichten, das Erstellen von Artikeln, Internet-Seiten und Büchern zu kümmern. Bhavani geht seit Januar eigene Wege. Sie hat uns seither mehrmals besucht, und es geht ihr gut. Armin will im Juni wieder für ein oder mehrere Jahre nach Indien gehen. Alex musste seinen Zivildienst antreten, und will anschließend wieder zu uns kommen.
    Neue Mitarbeiter im Haus Yoga Vidya sind: 
    - Florian von Rosenberg, der neue Küchenchef, der die Tradition der yogisch-vegetarisch-ökologischen Vollwert-Gourmet-Küche wunderbar fortführt
    - Annika Schwarz, gelernte Krankenschwester, arbeitet mit viel Geschmack und Raffinesse in der Küche
    - Martin Kamphausen, mit Betriebswirtschaftsstudium und viel Computer-Erfahrung ist der neue Büroleiter und PC Netzwerkbetreuer. Er will sich auch darum kümmern, dass alle unsere Yoga-Kassetten auf CD herausgebracht werden
    - Nicolas Hess, NLP Master, Grafiker lacht gerne viel und herzlich und sorgt dafür, dass die Broschüren, Bücher, Kassetten etc. ästhetisch sehr ansprechend sind.
    - Pita Frank Holzapfel unterstützt das Bauteam und hat einen ganz entzückenden kleinen Hund namens Neti mitgebracht
    - Claudia Torallo kümmert sich zusammen mit Janaki um den Haushalt und kocht auch sehr gerne.
    Viele Mitarbeiter schließen gerade ihre Yogalehrer-Ausbildung ab, so dass wir demnächst unter unseren 30 Mitarbeitern 24 ausgebildete Yogalehrer haben. Neben den Langzeitmitarbeitern haben wir eine Menge Mithelfer, die für ein paar Monate hier sind – manche von ihnen entschließen sich im Laufe der Zeit oft, länger hier zu bleiben. Insbesondere Nives, Andreas, Renate, Ina und Fred sind mit großem Enthusiasmus hier.
    Falls Du einige der Mitarbeiter/innen noch nicht kennen solltest, musst Du unbedingt mal wieder hierher kommen!

    Wir hatten ein ganz phantastisches Frühjahr mit wunderbarem Wetter, wunderschönen Seminaren, enthusiastischen Seminarteilnehmern. Die spirituelle Schwingung und das Kraftfeld hier laden sich immer mehr auf. Dies zieht trotz erheblich gesunkener Werbekosten immer Menschen hierher. Daher hoffen wir, bis zum Herbst einen zusätzlichen Speiseraum, Yogaraum und weitere Gästezimmer fertig stellen zu können.
    Neuigkeiten aus den Yoga Vidya Zentren

    Im Oktober wurde das neue Yoga Vidya Zentrum Mainz eröffnet. Es ist das räumlich größte Yoga Vidya Zentrum, in dem auch sechs Menschen leben: Allan, Christiane, Madhava, Stefan, Gopi und Atmaram. So sind die morgendlichen und abendlichen Satsangs (Meditation und Mantra-Singen) besonders kraftvoll. Es entwickelte sich sofort zum Zentrum mit den  zeitweise größten Schülerzahlen und einer besonders machtvollen spirituellen Schwingung.

    Das Essener Yoga Vidya Zentrum geht seit seiner Gründung im Januar 2001 durch viele Veränderungen. Mahadev war Mitgründer und Mitarbeiter vom Januar bis März 2001, Savitri war Mitarbeiterin vom März bis Dezember, die Mitgründerin Maharani will im Juni ihre Mitarbeit beenden, Vishnu ist seit Januar Mitarbeiter. Shri Karthikeyan, der indische Meister aus Rishikesh, hat sich bei den letzten beiden Besuchen besonders anerkennend über die Schwingung im Center geäußert. Und so hat das Center bei allen Veränderungen vielen Menschen wertvolle Impulse und Kraft gegeben.

    Im Kölner Center sind Manohara und Krishnadas mit viel Enthusiasmus dabei. Ende September wird Krishnadas sein unterbrochenes Studium in Heide wiederaufnehmen. Manohara ist seit Sommer auch der Yoga Vidya Zentrums-Koordinator und betreut die Yoga Vidya Zentren mit viel Herz und Verstand.

    Das Koblenzer Yoga Vidya Center ist das beständigste. Rafaela schafft dort eine besonders angenehme und liebevolle Atmosphäre. Das Koblenzer Center hat besonders viele Teilnehmer bei Yogalehrer-Ausbildungen.

    Das Frankfurter Stamm-Center feiert im Juni sein 10-jähriges Bestehen. Vor 10 Jahren wurde das Zentrum gegründet und ist so zur Keimzelle des größten Yoga-Vereines in Mitteleuropa geworden. Sehr schön ist, dass Eva-Maria Kürzinger, die Mitbegründerin und Mitarbeiterin 1992-1997, im Jubiläumsjahr wieder öfter bei Yoga Vidya war und ein Seminar gegeben und bei einem Seminar übersetzt hat. In Frankfurt gibt es immer wieder Erweiterungsüberlegungen, da es inzwischen zwar das räumlich zweitkleinste, aber schülermäßig meist besuchte Yoga Vidya Center ist. Vielen Dank an Gopala, Daniele und die zahlreichen ehrenamtlichen Yogalehrer/innen und Mithelfer/innen! Ganga (Susan Neumeister) will jetzt als dritte Mitarbeiterin ihre reichhaltige Erfahrung als Yogalehrerin und Bürofachfrau einbringen.

    Die neuen Yoga Vidya Kooperations-Zentren in Augsburg, Worms, Möhnesee, Zürich, Oberzissen, Altenburg und Saarbrücken sind sehr gut angelaufen. In Worms wird ab Januar 2003 auch eine 2jährige Yogalehrer-Ausbildung in Zusammenarbeit mit dem BYV stattfinden, ebenso im Darmstädter Center, welches im Juni 2002 eröffnet. Das Cottbusser Center musste leider wieder schließen. Ines ist schwanger geworden und konnte keine/n Nachfolgerin/Nachfolger finden. Wir wünschen ihr und ihrem Kind allen erdenklichen Segen!

    Ich wünsche Dir weiter viel Inspiration und Freude beim Üben und vielleicht auch beim Unterrichten von Yoga!

    Om Shanti
    Herzliche Grüße

    Sukadev

     
     


    NEPAL LODH über den Yoga-Kongress 16.- 18.11.2001 

    Das Haus Yoga Vidya, Heimstätte des diesjährigen Yoga-Kongresses, mutet in seiner idyllischen Lage wie ein großer indischer Ashram mitten in Europa an. Die Gegebenheiten sind hier wie bei den Yogis im alten Indien, die ihre Tapaschas mitten im Wald betrieben, weil sie der Überzeugung waren: Hier ist posi- tives Prana, und hier können wir Körper, Geist und Seele zur Ruhe bringen. Dabei entsprach die Auswahl der Veranstaltungen den Anforderungen des modernen Zeitalters in idealer Weise. 

    Das Themenangebot war so strukturiert, dass es die Erwartungen der Teilnehmer hinsichtlich seelisch-geistiger Inspiration und Weiterbil-dung übertraf. 

    Die verpflichteten Referenten vereinte bei aller Unterschiedlichkeit ihrer Richtungen die Eigenschaft, daß sie im Yoga ihren Lebensinhalt sahen und nicht Vermarktungswünsche eine Rolle spielten. So kam hier der wahre Yoga zum Ausdruck. 

    Eingebettet in das Rahmenprogramm war das Singen für den Weltfrieden, ein für mich bewegender Gedanke anläßlich eines Fachkongres-ses in diesen Tagen. Ist es doch auch Grundlage der Yoga-Philosophie, all unser Tun auf den Einklang mit der Menschen-. Tier- und Pflan-zenwelt auszurichten. 

    Eröffnet wurde der Kongreß durch seinen Leiter, Herrn Sukadev, Er richtete herzliche, inspirierende Worte der Begrüßung an die schät-zungsweise hundert oder mehr Kongreßteilnehmer, unter ihnen der Bundesvorsitzende der Deutschen Yogagesellschaft, Herr Sigmund Feuerabendt und der Vorstand der Deutsch- Indischen Hindu-Gesel1schaft. 

    Das Willkommensritual war für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen insofern ein Erlebnis, als sie sich dabei im yogischen Sinne öffnen konnten. Der Vollzug dieses Rituals schafft eine angenehme geistig-seelische Atmosphäre zur positiven Einstimmung auf konzentriertes, unbefangenes Lernen. Der schön geschmückte Yogaraum wirkte inspirierend auf die Teilnehmer, die einander mit einer Umarmung für Harmonie, Freude und Freundschaft begrüßten. 

    Parallel laufende Seminare boten jedem Teilnehmer die Möglichkeit, nach seinem eigenen Interesse unter den Angeboten zu wählen. 

    Am zweiten Kongresstag fand ein indisches Feuerritual, Homa genannt, statt, das Herr Sukadev sehr einfühlsam und mit Begeisterung vollzog. Seine Art der Gestaltung fand großen Anklang bei den Besuchern, die sich nicht gescheut hatten, dafür um fünf Uhr morgens auf-zustehen. Es war ein Erlebnis, das anzuschauen und zugleich Energie in sich zu spüren. 

    Der Workshop "Sat Prem", Liebesritual für sich selbst, für den Partner/die Partnerin, für Familie und Umwelt war überfüllt. Die Kongressteil-nehmer lernten, wie sie ein Liebesritual für sich selbst zelebrieren können, um das eigene spirituelle Bewusstsein in sich zu wecken. Die Anleitung dazu war so strukturiert, daß es für die Teilnehmer leicht war, das Ritual nachzuvollziehen. Auch die praktischen Übungen waren leicht erlernbar und für späteres häusliches Üben einprägsam vermittelt. In der heutigen Zeit haben wir oft Probleme mit unserem Partner oder unserer Partnerin, im Alltagsleben ein für beide erträgliches Maß an Zuwendung und eigenem Freiraum zu finden. Bei diesem Ritual geht es darum, wie ich mich selbst weiterentwickle, ohne meinen Partner zu verletzen, wie ich das Zusammengehörigkeitsgefühl stärke und ein für beide friedliches und abwechslungsreiches Leben plane und trennende Komplikationen bewältige. Dieses Ziel zu erreichen, ist mög-lich, wenn wir uns bewusst werden, durch weniger Ego können wir reine Liebe ausstrahlen. Tägliches Yoga-Üben und der Vollzug des Ritu-als helfen uns dabei. 

    Sehr gut besucht. war auch der Workshop "Yoga-Therapie" von Sigmund Feuerabendt. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung gelang es ihm, dieses nicht leichte Thema so gut strukturiert zu vermitteln, dass die Yoga-Lehrer und -Lehrerinnen Impulse erhielten, ihre Arbeit in diesem Sinne weiterzuentwickeln. Die Yoga-Therapie geht von vorneherein von einem ganzheitlichen Ansatz aus. Man therapiert nicht nur eine Befindlichkeitsstörung, sondern sieht den ganzen Menschen. Das griechische Wort "Therapie" meint: Hegen und Pflegen, und das ist, was wir ja im Yoga tun. Wenn ich Körper, Geist und Seele pflege, werde ich in mir ein Glücksgefühl spüren, und das bedeutet, mit mir selbst zufrieden zu sein. 

    Yoga-Therapie und Selbsterkenntnis wurden auch thematisiert. Die körperorientierte Psychotherapie ist heute aktuell. Aus yogischer Sicht hat man von Anfang an gesagt, ohne den Körper einzubeziehen und ihn zu trainieren und zu schulen , ist es fraglich, ob ein gesunder Geist und eine gesunde Seele in ihm wohnen können. Im Yoga war es deshalb von je her das Bestreben. Körper, Geist und Seele zu trainieren zum eigenen Wohl und dem der Mitmenschen. Der Kern dabei ist die Selbsterkenntnis, aber die Erkenntnis allein macht uns nicht. frei, sondern man muss sie auch im Alltag anzuwenden lernen, und darin besteht das Anliegen der Yoga-Lehre. 

    Ein tiefes Erlebnis für Körper, Geist und Seele verspürten auch die Teilnehmer der (Gayatri-Mantra-Meditation. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Es gab im Raum eine Schwingung von Energie, die für jeden spürbar war. Ich habe selbst an dieser Gayatri-Meditation teilgenommen und spürte die Schwingungen in meinem Körper noch eine Woche danach. Ich fühlte, mein Körper war ins Universum einge-treten, friedlich, wie es das Ziel der Gayatri-Meditation ist. 

    Vegetarische Küche, alkoholfreie Getränke und spirituelle Gesänge rundeten den Kongress ab. 

    Ein Wochenende "Tapascha" mitten im Wald war ein beglückendes Erlebnis für alle Kongressteilnehmer. Jedes Mal, wenn ich diesen Kon-gress besucht und mitgestaltet habe, freue ich mich auf den nächsten. 

    Bremen, den 29.11.2001 


    Einführung in Vedanta

    Buddha hat sich geweigert überhaupt über Philosophie zu sprechen. Gut, er hat über Karma und Reinkarnation und ähnliches gesprochen, aber auf Fragen wie: „Was ist die Welt?“, „Wie ist sie entstanden?“, „Gibt es Gott?“ hat er nicht geantwortet. Stattdessen hat er gesagt: „Wenn du in einem brennendem Haus bist, dann ist es wichtiger, dass du schnell aus dem Haus hinausläufst, als dass du dir Gedanken über die Natur des Feuers machst.“ In einem solchen Fall wird man sich nicht lange damit aufhalten, zu fragen: „Was ist Feuer?“, „Wie entsteht Feuer?“, „Was sind die verschiedenen Kategorien von Feuer?“, sondern man will so schnell wie möglich hinaus. Und so ähnlich ist es auch mit der Selbstbefreiung. Wenn wir das Gefühl haben, wir leiden unter der Begrenztheit, unter dem Gefühl des Mangels, der Vergänglichkeit, dann wollen wir so schnell wie möglich aus dieser Begrenztheit herauskommen und sollten uns darauf konzentrieren, dies zu erreichen, ohne zu viel zu hinterfragen. Wenn wir es erreicht haben, wissen wir alle Antworten. Das ist das, was Buddha meint, wenn er sagt „Alles Leben ist Leiden“. Es gibt eine Ursache, und es gibt einen Weg hinaus. 

    Es gibt sogar viele Wege hinaus. Man sagt, es gibt so viele Wege, wie es Pilger gibt. Aber letztlich führen sie alle zum gleichen Ziel, zum Gipfel, zum Höchsten. 

    Nur, während man unterwegs ist, an Zwischenebenen arbeitet, ist es für den menschlichen Geist im Normalfall unbefriedigend, nicht wenigstens eine Vorstellung davon zu haben, worum es eigentlich geht und wohin der Weg führen soll. 

    Buddha hat zwar gesagt, es ist das nirvana, das Nichts, oder sunyata, die Leere, zu der wir hinkommen wollen. Aber schon seine Nachfolger im Mahayana-Buddhismus haben ausgefeilte Philosophiesysteme entwickelt und gefragt: „Was ist die Wirklichkeit?“, „Was ist eigentlich dieses Nichts?“ 

    So ist auch im Yoga die Vedanta-Philosophie die Philosophie, welche versucht, die Wirklichkeit zu beschreiben. Von ihr heißt es, dass sie aus einer höheren Erfahrung stammt, dem Intellekt nicht widerspricht und logisch nachvollziehbar ist. Aber sie ist eben ein Modell der Wirklichkeit, nicht die Wirklichkeit selbst. Es gibt andere Modelle, die ebenfalls versuchen, die Wirklichkeit zu beschreiben, wie es zum Beispiel in der Physik verschiedene Modelle gibt, um die Natur des Lichtes zu beschreiben. Modelle sind insofern hilfreich, als sie einem helfen, Experimente zu machen, technische Anlagen zu entwickeln usw.

    Das Ende des Wissens

    Vedanta heißt zum einen das „Ende des Wissens“ und das „Ende der Veden“. Es ist eine Philosophie, die Antworten gibt bezüglich der elementaren Grundfragen des Seins, wie zum Beispiel: „Wer bin ich?“, „Woher komme ich?“, „Wohin gehe ich?“, „Was ist wirklich?“, „Was ist unwirklich?“, „Was ist Glück?“ Und wenn man die Antwort auf diese Fragen weiß, also die Essenz der Vedanta -Philosophie selbst erfahren hat, dann weiß man alles – daher das „Ende des Wissens“, wonach es nichts mehr zu wissen gibt. Die Vedanta-Philosophie ist in den Upanishaden , die den Schlussteil der Veden   bilden, dargelegt – daher das „Ende der Veden“. Die Upanishaden sind meist aufgebaut als ein Zwiegespräch zwischen Schüler und Lehrer. Der Schüler geht zum Lehrer und fragt zum Beispiel: „O großer Meister, was ist das, nach dessen Erkenntnis nichts mehr zu erkennen ist?“ Oder: „O großer Meister, zeige mir den Weg zur Unsterblichkeit!“ Oder: „Zeige mir das, nach dessen Erfahrung alle Wünsche befriedigt sind!“ - Die hatten damals großartige Fragen und Wünsche. Und sie hatten auch den Mut, sie auszudrücken. 

    Wenn Schüler Swami Vishnu, meinen Lehrer, etwas gefragt haben, ging es meist darum: „Was kann ich gegen Rücken-, Kreuz- und Nackenschmerzen tun?“, „Was soll ich machen bei Beziehungsproblemen?“, „Ich habe Probleme im Beruf, bei der Arbeit, mit dem Magen, im Hals....“, usw. Aber die Schüler in den Upanishaden, die wollten es wissen. Und der Lehrer hat sie normalerweise zuerst auf die Probe gestellt, bevor er irgendeine Unterweisung gegeben hat. In einer Upanishade zum Beispiel kommt ein Schüler zum Lehrer und sagt: „O Meister, zeige mir den Weg zur Unsterblichkeit!“ Daraufhin sagt der Lehrer, dem gerade ein anderer Schüler Kühe als Geschenk gegeben hat: „Hier sind zweihundert abgemagerte Kühe. Kümmere dich um diese Kühe. Und wenn aus diesen achthundert wohlgenährte Kühe geworden sind, dann kommst du wieder.“ Und das dauert nun schon ein paar Jahre.... Gut, dieser Schüler war ein richtiger Schüler, ein Musterschüler, wie man ihn sich nur wünschen kann. Er hatte Vertrauen in den Lehrer und bedingungslosen Gehorsam, ohne etwas zu hinterfragen. Er weidete also die Kühe in der Überzeugung, damit seinem Lehrer zu dienen. Dabei musste er mit den Kühen in der Wildnis leben. Nun braucht man sehr viel Konzentration und Achtsamkeit, um sich ganz allein um zweihundert Kühe zu kümmern. Da gehört schon sehr viel Umsicht dazu. Auf diese Weise hat er eben Umsicht, Konzentration und Hingabe entwickelt. Als er die Kühe zählte und dabei auf achthundert kam, fing er an, die Herde zurückzutreiben. Und auf dem Weg zum Meister hat sich ihm die Wahrheit von selbst enthüllt. Die Vögel sprachen zu ihm, die Sonne, das Wasser und die ganze Natur. Und als er beim Meister ankam, begrüßte ihn dieser mit den Worten: „Ich sehe das Strahlen Brahmans in dir. Hast du die Selbstverwirklichung erreicht?“ Der Schüler berichtet ihm von seiner Erfahrung und der Meister bestätigt sie ihm dann nochmals. Und dieses Zwiegespräch, in dem der Schüler erklärt, was er erfahren hat und der Meister das noch genauer in Worte fasst, das ist der Hauptinhalt der Upanishade.

    In einer anderen Upanishade bittet ein Schüler den Lehrer: „O Meister, es heißt, wenn man Selbsterkenntnis hat, dann hat man die Einheit mit dem Höchsten und ist niemals mehr unglücklich. Bitte, zeige mir den Weg zur Selbstverwirklichung, zur Selbsterkenntnis.“ Und der Meister antwortet: „Bleib erst mal 25 Jahre lang hier und arbeite, dann sehen wir weiter.“ 

    Die Upanishaden werden auch oft als „Geheimlehre“ bezeichnet, und nicht nur als Geheimlehre, sondern sogar noch als Geheimlehre der Veden, die ja an sich schon als höchstes Wissen gelten. Nicht deshalb, weil sie wirklich so geheim wären - die Upanishaden sind nach der Bhagavad Gita das meist kommentierte und meist verbreitete Werk in Indien. Die Veden gibt es nicht so oft, die Upanishaden gibt es in Hülle und Fülle. Aber sie gelten als Geheimlehre deshalb, weil sie nicht so einfach zu verstehen und noch weniger einfach zu verwirklichen sind. Man braucht jemanden, der einem die Aussagen darin erklärt, ihre wahre Bedeutung enthüllt. Das Wort „upanishad“ bedeutet eigentlich „sitzen zu Füßen“ - man sitzt zu Füßen des Lehrers und hört seiner Auslegung, seiner Unterweisung zu.

    Die vier Stufen des Jnana Yoga

    Der Erkenntnisweg im Jnana Yoga (Yoga des Wissens, der Weisheit) beruht nicht auf rein intellektueller Erkenntnis, sondern ist – jenseits der Reinigung auf allen Ebenen und des Arbeitens am Ego, das bei der spirituellen Praxis und beim selbstlosen Dienen geschieht – ein Einschwingen auf den Meister. Das Lernen im Jnana Yoga vollzieht sich in vier Schritten: 

    · Sravana, wörtlich „hören“, bezieht sich auch auf Lesen. Heutzutage gibt es mehr Bücher, früher gab es weniger. Also wir hören oder wir lesen. 
    · Manana, darüber nachdenken, und das erstreckt sich auch auf Diskutieren. Im Jnana Yoga spielt blinder Glaube keine Rolle. Es geht nicht darum, etwas anzunehmen, sondern man hört sich an oder liest, was andere behaupten. Dann denkt darüber nach, diskutiert, stellt Fragen, äußert seine Zweifel, bemüht sich, seine Zweifel geklärt zu bekommen. 
    · Nididhyasana, das heißt, man meditiert tief darüber. Und obgleich die Übergänge fließend sind, gibt es einen Unterschied zwischen Nachdenken und Meditieren.  Beispielsweise kann man sich zum Thema „Wer bin ich?“ erst einmal anhören, wie es die Meister erklärt haben. Dann denkt man darüber nach, manana, und schließlich meditiert man darüber: „Wer bin ich?“ Und in dieser Meditation beginnt man damit, erst einmal logisch, rational nachzudenken. Und plötzlich verlässt man die Ebene des rein Rationalen. Es ist dann mehr eine „Schau“, wie es manche ausdrücken, oder wie ein Hineingehen, eine Versenkung. Man geht ganz in diese Frage hinein, versenkt sich in sie hinein oder erhebt sich zu dieser Frage. Und wenn man so die Ebene des Intellektuellen verlassen hat und zu einer intuitiven Erkenntnis gelangt, das ist dann tatsächlich nididhyasana. Und dies führt zu 
    · Anubhava, dem Gefühl der Einheit mit dem Absoluten. Manchmal wird es auch Brahmanubhava (Einheitsgefühl mit dem Absoluten) oder Atma Sakshatkara, direkte Verwirklichung des Selbst, genannt. Es bedeutet die intuitive Verwirklichung. Es gibt kleine Verwirklichungen und größere Verwirklichungen. Es kann passieren, dass man in der Meditation plötzlich verwirklicht, also intuitiv spürt und erkennt: „Ich bin nicht der Körper.“ Oder: „Ich bin nicht das Denken, ich bin noch nicht einmal die Emotion.“ Und dann gibt es natürlich die ganz großen Verwirklichungen: „Aham brahma asmi“ – „Ich bin Brahman, das Absolute“!
     



    Philosophie der Einheit 

    Der Makrokosmos

    In der Sichtweise des Vedanta ist Brahman (das Absolute) das Einzige, was existiert. Vedanta gilt als Philosophie der Einheit, weil er behauptet: Es gibt nur eine allumfassende Wirklichkeit, nämlich Brahman. Alles ist Brahman, es gibt nichts anderes als Brahman. Und dieses unendliche Brahman, welches ungeteilt, ewig und unendlich ist, ist sat-chit-ananda. 
    · Sat: Es ist reines Sein, das heißt, es ist nicht irgendwo, an einem bestimmten Ort, nicht hier oder dort, es ist einfach, es ist nicht größer oder kleiner, es ist einfach nur, ohne weiteres Attribut. 
    · Es ist aber nicht nur ein abstraktes, unbewusstes Sein, sondern es ist auch chit, Bewusstsein. Bewusstsein an sich. In diesem Bewusstsein ist natürlich auch alles Wissen enthalten. 
    · Und es ist ananda, reine unbegrenzte Wonne.

    Dieses Brahman manifestiert sich als maya.  Maya heißt Illusion (nicht zu verwechseln mit „maya“ mit kurzem „a“, das an andere Worte angehängt wird und so viel bedeutet wie „gemacht aus“, z.B. Anamaya kosha, die Nahrungshülle, eine der 5 Hüllen des Körpers). Maya ist die Kraft der Illusion. Diese Kraft der Illusion ist ein Teil von Brahman. Durch sie wird das Absolute in Zeit und Raum gebracht, unterliegt in dieser Form der Veränderlichkeit und schafft so jagad, die Welt der Erscheinungen, die manifeste Welt. Über maya entsteht jagad aus brahman. Maya, die illusorische Kraft von brahman, schafft die Kategorien Zeit und Raum und lässt so brahman scheinbar zu einer vergänglichen, veränderlichen Welt werden mit verschiedenen Farben, Formen, Gestalten, Wesen, Objekten usw. 

    Jagad hat dann drei verschiedene Dichtigkeitsstufen, nämlich: 
    · Karana, die Kausalwelt
    · Sukshma, die Astralwelt 
    · Sthula, die physische Welt.

    Auf allen drei Ebenen sind die drei gunas, die Eigenschaften der Natur, wirksam. Diese sind:
    · Sattwa: Reinheit, Klarheit, Leichtigkeit, Helligkeit
    · Rajas: Aktivität, Unruhe
    · Tamas: Dunkelheit, Trägheit, Schwere

    Diese Welt ist aber nun nicht eine willkürliche, in der hoffnungsloses Chaos herrscht. In dieser Welt manifestiert sich brahman noch einmal als ein besonderes Prinzip, nämlich als ishwara, der „persönliche Gott“ - nicht im Sinne von mein oder dein persönlicher Gott, sondern im Sinne von Gott als Person, als ein konkreter Aspekt des allumfassenden, absoluten kosmischen Prinzips, z.B. als 
    · Brahma, der Schöpfer
    · Vishnu, der Erhalter 
    · Shiva, der Zerstörer.

    Ishwara ist die Intelligenz hinter dem Universum. Man kann sich auch vorstellen, das ganze astrale Universum ist der Astralkörper von ishwara, das ganze physische Universum ist der physische Körper von ishwara, und alles in diesem physischen Universum ist ein Teil des Körpers Gottes und dieser Gott lenkt und steuert das ganze Universum, so wie wir die einzelnen Glieder unseres Körpers bewegen. Aber alles im ganzen Universum ist und bleibt nur eine Manifestation von brahman.  Wegen der illusorischen Kraft von maya erscheint die Vielfalt des Universums als etwas Getrenntes, aber in Wahrheit sind alle Erscheinungsformen nur Manifestationen des gleichen Prinzips, eben von brahman, und alles ist auf ewig mit allem verbunden.

    Der Mikrokosmos

    Wenn Brahman alles ist, ist es natürlich auch das Selbst, die wahre Natur, aller Wesen. Dieses Selbst im Einzelnen wird bezeichnet als atman. Maya manifestiert sich im Individuum als avidya, als Unwissenheit. Wir wissen nicht mehr, wer wir wirklich sind. Wir identifizieren uns mit einem Teil von hagad, dieser manifesten Welt, nämlich den sogenannten upadhis (Schleier, Verhüllungen, Begrenzungen), den begrenzenden Attributen. Diese Begrenzungen sind die drei Körper, die drei shariras:
    · Karana Sharira, der Kausalkörper
    · Sukshma Sharira, der Astralkörper
    · Sthula Sharira, der physische Körper. 

    Auch hier wirken natürlich die drei gunas. Die Konsequenz, die Folge ist jiva, die individuelle Seele. Wir fühlen uns als Individuum, als getrennt. Wir identifizieren uns mit unserem Körper, unserem Geist, unserer Persönlichkeit. Diese Identifikation, diese Begrenzung auf unsere Individualität führt zu Leiden, denn intuitiv wissen wir: Unsere wahre Natur ist sat-chit-ananda, unbegrenztes Sein, Wissen und Glückseligkeit ohne Anfang und ohne Ende. 

    Aber wir erfahren kein unbegrenztes sat, sondern ein begrenztes Sein. Wir sind begrenzt auf ein Meter fünfundsiebzig oder siebenundsiebzig. Wir sind begrenzt auf bestimmte Fähigkeiten und Möglichkeiten und wissen, dass der physische Körper irgendwann stirbt. Da wir aber tief im Inneren wissen, dass wir eigentlich etwas anderes sind, strebt jeder Mensch unbewusst oder bewusst nach Ausdehnung des Seins, indem er zum Beispiel
    · sich mit anderen Menschen und Dingen identifiziert
    · Dinge besitzen, haben will
    · seine Macht ausdehnen will
    · sich äußere Freiheiten erkämpfen will, um sich nicht begrenzt zu fühlen
    · sich bemüht, sein Leben zu verlängern
    · usw.

    Aber all das befriedigt niemals unser intuitives Streben nach Unbegrenztheit. Denn in Wirklichkeit sind wir unbegrenzt. 

    Genauso haben wir ein begrenztes Bewusstsein und begrenztes Wissen. Das befriedigt uns nicht. Wir wollen mehr und mehr wissen, lernen. Das kommt daher, dass wir tief im Inneren fühlen, wir sind reines, intuitives Wissen (chit). Alles Wissen liegt von Anfang an in uns.

    Und schließlich haben wir begrenzte Freuden und Vergnügen, die uns nicht befriedigen. Wir wollen unendliche Wonne (ananda) haben, wir streben nach beständigem, anhaltendem, unvergänglichem Glück, weil wir intuitiv wissen, so sollte es eigentlich sein, weil das unsere wahre Natur ist. 

    Und so begeben wir uns irgendwann auf den spirituellen Weg.


    Meditation - Die Weisheit des Ostens in westlicher Auslegung

    Ohne Namen
    Ein in Meditation erfahrener Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so gesammelt sein könne. Er antwortete: ”Wenn ich stehe, dann stehe ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich sitze, dann sitze ich. Wenn ich esse, dann esse ich.” Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten: ”Das tun wir auch. Aber was machst du noch darüber hinaus?” Er aber sagte zu ihnen: ”Nein, das tut ihr nicht, denn ... wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon. Wenn ihr steht, dann lauft ihr schon. Wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.”
    Was immer schon ist, eine Einleitung in östliche Meditation
    Unser gegenwärtiger, alltäglicher Bewusstseinszustand – mögen wir traurig oder froh, deprimiert oder ekstatisch, erregt oder ruhig oder von Kummer und Sorgen geplagt sein – ist die Ebene des Geistes. Brahman ist jetzt und hier. Sobald wir diese Weisheit wirklich begreifen, gewinnen wir einen inneren Frieden, der auch in den schlimmsten Zuständen bestehen bleibt. Es wird viel über mystische Wege gesprochen, aber oft wird dabei das Wesentlichste übersehen: Das alltägliche, gewöhnliche Bewusstsein, das ist der Weg.

    Meister Eckehard: Manche einfältigen Leute wähnen, sie sollten Gott sehen, als stünde er dort und sie hier. Dem ist nicht so. Gott und ich, wir sind eins. Durch das Erkennen nehme ich Gott in mich hinein.

    Amkuki Sessan: Wirklicher Friede und ewiges Glück, Unsterblichkeit und universale Wahrheit, der Weg des Him-mels und der Erde, in anderen Worten die Erfahrung des Absoluten und Grenzenlosen oder eben der Buddha Weg: Der große Fehler liegt darin, zu glauben, man erlange das in einem Himmel oder einer Welt auf der anderen Seite. Wir verlassen den Weg niemals auch nur für einen Augenblick. Was wir verlassen können, ist nicht der Weg.

    Ramana Maharishi: Sie müssen sich von der Vorstellung befreien, das sie ein Unwissender sind und das Selbst erst noch verwirklichen müssen. Sie sind das Selbst. Gab es je eine Zeit, da sie des Selbst nicht gewahr waren?

    Das Suchen nach dem Geist entfernt uns von ihm, und zwar aus drei Gründen:
    · Das Suchen impliziert ein Objekt
    · Das Suchen impliziert einen Mangel
    · Das Suchen impliziert den Glauben, morgen etwas finden zu können wie Erlösung oder dergleichen.

     Diese Implikationen sind falsch. Der Suchende ist das Objekt, es gibt keinen Mangel und es gibt nichts, was zu finden oder erlangen wäre. Doch der Geist kennt kein Morgen, keine Zeit, er ist immer in diesem zeitlosen Augen-blick. Die darum ringen, ihre Seele zu retten, werden sie verlieren, das war schon immer so.

     Der Bruch zwischen Subjekt und Objekt ist der erste Dualismus. Dieser Bruch erzeugt Raum, und wo Raum ist, da ist auch Zeit. Diese Zeit ist ein Produkt des zweiten Dualismus, den zwischen Leben und Tod. Sobald der Mensch im Raum lebt, lebt er auch in der Zeit. Daher sind diese Dualismen eigentlich nicht zu trennen, sie treten gleichzei-tig auf.

     Shankara: Würde man das Brahman als Ergänzung gewisser Handlungen darstellen und die endgültige Befreiung als die Wirkungen eben dieser Handlungen, so wäre sie zeitlich, wäre nur etwas, das unter den zeitlichen Früchten des Handelns nur eine besondere Stellung einnähme. Doch ... die endgültige Befreiung ist ewig ... Sie ist von der Natur des schon immer und für immer freien Selbst, und man kann ihr nicht die Unvollkommenheit des zeitlichen aufprägen.

     Trotzdem es nichts zu erreichen gibt, ist es sinnvoll, sich auf den Weg zu machen. Nur durch die erfolglose Suche (als geschicktes Mittel, Upaya) werden wir sehen, was uns nie fehlte und nie verborgen war. Es ist eine Methode, sich selbst Klarheit zu verschaffen über die Frage nach dem Geist.
     Diese Methode besteht in einer Reihe von Anweisungen, an die man sich halten kann oder nicht. Hält man sich nicht daran, so gebietet es die Redlichkeit (auch für den Wissenschaftler) sich jeglichen Urteils zu enthalten.
     Hubert Benoit 
     Benoit beschreibt die Vorgehensweise mit dem Freiwerden und dem Zerfall von Energie.
     Durch irgend etwas (Erschrecken) wird Energie frei, die aufsteigt und durch Umwandeln in Gedanken, Gefühle und Handlung zerfällt.
     Dieser verborgene Vorgang zeigt sich in der für gewöhnlich passiven Haltung meiner Aufmerksamkeit. Weil meine Aufmerksamkeit passiv ist, wird sie erst durch die bereits vollzogene Aktivierung von Energie aktiviert, und zwar zu einem Zeitpunkt, wo nichts anderes mehr zu tun bleibt, als diese Energie wieder aufzulösen. Meine Aufmerksam-keit befindet sich noch im Zustand freier, unbedingter Bereitschaft, sie wird erst durch die in meinem Organismus sich vollziehende Aktivierung von Energie geweckt, sie ist also durch diese bedingt. So stehe ich immer vor vollen-deter Tatsache. Kaum ist der Augenblick ohne Dauer überschritten, in welchem meine Energie noch gestaltlos aus dem Schoß des noch nicht in Erscheinung gewordenen aufsteigt, so wird die Energie von der Welt der Formen gleichsam angesaugt. Damit ist die Gelegenheit, sie ... als gestaltlose Kraft (für den Durchbruch zur Wirklichkeit) aufzuspeichern, endgültig verpasst, und ihre Auflösung in Vorstellungs- und Erregungsabläufe wird unvermeidlich. Nunmehr befindet sich die Energie im Bereich der Identifizierung mit mir selbst (Ego).
     Die Reaktion des mentalen Bewusstseins, selbst wenn sie unmittelbar erfolgt, kommt immer zu spät..., weil sie Reaktion ist, während sie Aktion sein sollte. Unsere Aufmerksamkeit sollte nicht erst durch das Auftreten der Ener-gie, sondern schon zuvor geweckt werden. Das wird möglich, wenn wir, statt dem im Entstehen begriffenen Vor-stellungsprozessen zuzusehen, auf diejenigen Vorgänge blicken, die erst entstehen wollen. Und dies wird möglich, sobald wir versuchen, in aktiver Weise das Entstehen der Energie selbst wahrzunehmen, anstatt passiv auf die bereits entstandenen Energie und ihre bevorstehende Auflösung unser Augenmerk zu richten. Versuchen wir es, es einfacher zu sagen: Eine aktive Aufmerksamkeit erspäht im Voraus die Entfaltung der Bewegungen in meinem Inneren. Es interessiert uns dabei nicht mehr die Erscheinung unserer Gefühlsregungen, sondern ihr Zustande-kommen, nicht mehr die bereits arbeitende Bewegung, sondern jene anderen, noch ungeformten Regungen, wel-che die Geburt der formgewordenen darstellen.
     Es ist nicht schwer für uns, die konkrete Erfahrung zu machen, das die auf die innere Welt gerichtete Aufmerk-samkeit ohne Objekte ist. Wenn ich meinen inneren Monologen gegenüber wie ein aktiver Zuhörer verhalte nach dem Satz: Sprich, ich lausche dir, so werde ich bald feststellen, das der Monolog abreißt und das er erst wieder beginnt, wenn ich meine beobachtende Haltung aufgebe.

     Es ist eine innere Geste, die den Monolog zum Schweigen bringt, kein Tun an sich. Sie entzieht dem Denken den Boden, ohne es zu unterdrücken. Die wesentlichen Punke dabei sind:
    · Eine aktive Aufmerksamkeit: Sprich, ich lausche.
    · Anhalten. Damit meinen wir die Suspendierung von Denken, Begriffsbildung und Objektivierung.
    · Passives Gewahrsein, erkennen, ohne Gesondert zu sein.
    Krishnamurti 
    Krishnamurti beschäftigt sich wie kein anderer in seiner Tiefgründigkeit mit passivem Gewahrsein:

    Das Wirkliche ist ganz nah, sie brauchen nicht danach zu suchen; und ein Mensch, der die Wahrheit sucht, wird sie niemals finden. Wahrheit ist das , was ist, und das ist das Schöne daran. Aber in dem Augenblick, wo sie sich einen Begriff davon machen, wo sie danach suchen, fangen sie an zu kämpfen; und ein Mensch, der kämpft, kann nicht verstehen. Deswegen müssen wir still sein, beobachtend, passiv aufmerksam.

    Krishnamurti kommt immer auf einen Punkt zurück, egal, ob er von Furcht, Zorn, Eifersucht oder Leiden spricht: Wir werden damit nicht fertig, indem wir sie umgehen, sondern nur durch die Einsicht, das wir sie sind...
    Ramana Maharishi und die Vedanta Philosophie des Hinduismus 
    Wie bei so vielen anderen hören wir auch bei Ramana Maharishi immer wieder, wir sollen das Denken aufgeben. Es sei der Ursprung von Sklaverei und Selbsttäuschung. Das heißt aber nicht, dass wir auf eine vorsteinzeitliche Entwicklungsstufe zurückkehren sollen. Das symbolische Denken ist unverzichtbar, vorausgesetzt, wir verwechseln es nicht mit der Wirklichkeit und unterscheiden zwischen Karte und Territorium. Der einzigartige Gesichtspunkt, den Ramana einzubringen hat, ist:

    Der erste und grundlegendste aller Gedanken, die sich im Geist bilden, der Ur-Gedanke, ist der Ich-Gedanke. Erst auf diesem Ich-Gedanken hin bilden sich die unzähligen anderen Gedanken.

    Da ich aber im Denken den Ich-Gedanken nicht aufgeben kann, empfiehlt er die intensive Selbsterforschung anhand der Frage: Wer bin ich?. Diese aufmerksame und gesammelte Selbsterforschung führt zum Versiegen der Bilder.
    Zen-Buddhismus 
    Zen arbeitet mit zwei Verfahren:
    Die Koan-Praxis, bei der der Schüler über eine unlösbare Aufgabe nachsinnt, und über die Verzweiflung ihrer Unlösbarkeit zur Einsicht gelangt, 
    und die Praxis des Nur-Sitzens (Shikantaza), bei dem durch Verzicht auf jegliche Aktivität eine passive Gelassenheit zwangsläufig aufkommen muss, wenn man lange genug übt.

    Zen-Übung besteht nicht im bloßen Hersagen eines Koan. Was sollte das für einen Sinn haben...? Das wichtigste ist, das Zweifel-Gefühl zu wecken, mit welchem Koan man auch gerade üben mag.
    Tai-hui rät uns niemals, uns einfach innerlich ein Koan zu vergegenwärtigen, er sagt uns vielmehr, wir sollten es durch die schiere Kraft des forschenden Geistes zum Zentrum unserer Aufmerksamkeit machen.

    Beim Shikantaza darf man nicht gehetzten Sinnes sein, sondern muss so fest verwurzelt und massiv in sich gesammelt sein wie, sagen wir, der Fujiyama. Dabei aber müssen sie geistig wachsam sein und gespannt wie eine Bogensehne. So ist Shikantaza ein Zustand erhöhter, konzentrierter Geistes-Gegenwart, indem man weder überspannt noch in Eile und natürlich niemals schlaff ist. Es ist die Geisteshaltung eines Menschen im Angesicht des Todes. Stellen sie sich vor, sie nähmen an einem Duell im Schwertkampf teil, wie er im alten Japan geübt wurde. Angesichts ihres Gegners sind sie jeden Augenblick auf der Hut, entschlossen und bereit. Wenn sie auch nur eine Sekunde in ihrer Wachsamkeit nachließen, würden sie augenblicklich niedergestochen. Eine Menge Volk sammelt sich, um den Kampf zu sehen. Da sie nicht blind sind, sehen sie die Volksmenge aus den Augenwinkeln, und da sie nicht taub sind, hören sie sie. Aber ihre Aufmerksamkeit wird nicht einen einzigen Augenblick gefangen ge-nommen.
    T’ien-t’ai-Buddhismus 
    Im Tien-tai-Buddhismus benutzt man verschiedene Mittel, die die Gedanken unterbrechen sollen, von Konzentration bis zu intellektueller Analyse. Das wichtigste Verfahren jedoch ist ”die Verkörperung der Wirklichkeit” genannte nach innen gerichtete Aufmerksamkeit:
    Die Schulung nach der Methode der Verkörperung des Wirklichen besteht darin, das man in der Meditationshaltung sitzt, die Augen schließt und die Kontemplation einwärts wendet... Der Übende sollte die Kontemplation einwärts wenden und auf die in seinem Geist aufsteigenden Gedanken blicken..., er wird finden, das vergangene Gedanken weg sind, das gegenwärtige Gedanken nicht bleiben und künftige noch nicht da sind... So wird er erkennen, das auch dieser Scheingeist, der so steigt und fällt, unwirklich ist. Allmählich wird er vertraut werden, und sein Scheingeist wird von selbst enden.
    Taoismus und Wei Wu Wei
    Eine systematische, auferlegte und rituelle Meditationspraxis gilt als höchst untaoistisch. Jedes planvolle Bemühen wird als eine Bemühung des Ich angesehen und kann daher nicht zum Ziel führen, das Ich zu vergessen.
    Shen-hui formuliert das Ziel des Taoismus so: ”Einer, der ohne Absicht ist, ist frei von diskursiven Denken”, womit er meinte, das die Billigung jeder inneren Regung, ohne jede Einmischung, zum Nicht-Denken oder Herz-Fasten führt, und sich darin dann jenes passive Gewahrsein entfaltet, das Tao genannt wird.

    Wei Wu Wei: Wir sind zwar nicht als Geist, und so gibt es eigentlich nichts zu erlangen, zu ergreifen oder zu besitzen, aber um ihn zu leben, müssen wir uns dephänomenalisieren und desobjektivieren und unsere Subjektivität von der ins Phänomenale projizierten Ich-Vorstellung desidentifizieren.
    Wie naheliegend die Antwort ist! Aber auch wie ärgerlich!, denn wir können es nicht denken und schon gar nicht benennen, ein Wort daraus machen, ohne es in ein Objekt zu verwandeln. Das Mysteriöse besteht allein darin, das wir die Wahrheit als ein Objekt suchen.
    Wenn das Subjekt sich selbst anschaut, sieht es nichts mehr; da kann nichts zu sehen sein, denn das Subjekt, da es als Subjekt nicht sich selbst Objekt sein kann, kann nicht gesehen werden.
    Welchen Sinn hat es, nach außen zu schauen? Du siehst ja doch nicht als Objekte. Wende dich um und schau nach innen. 

    Diese Desidentifikation erfordert keine besonderen Aktionen, sondern zunächst die Einsicht, dass alles, was ich erkennen, sehen, fühlen oder denken kann, eben nicht mein Ich ist, nicht Subjekt, sondern Objekt. Das Gesehene ist niemals der Sehende, oder andersherum: Der Sehende kann nicht gesehen werden.
    Ken Wilber aus ”Das Spektrum des Bewusstseins”
    Benoits ”ich lausche dir”, Krishnamurtis totale Aufmerksamkeit, das taoistische Wu Wei und sein uneingeschränktes Zulassen innerer Regungen, die Selbsterforschung Ramanas, das große Forschen des Zen und Wu Wei Wus ”nach innen schauen und nichts sehen”, all dies ist Faktor eins, aktive Aufmerksamkeit...

    Das Schweigen bei Benoit und Krishnamurti, das Samadhi und das Chih der Mahayanabuddhisten, das Herzfasten der Taoisten, Ramanas Verschwinden des Ich-Gedankens und Wei Wu Weis ”Leere, die du nicht siehst” , all das deutet auf einen Zustand objektlosen Schweigens, auf einen zeitweiliges Aussetzen jenes Mechanismus, der Bilder und Gedanken zu einem Schirm zwischen uns und der Wirklichkeit verwebt, auf die Aufbrechung des primären Dualismus, auf die tiefe Stille, worin die Wirklichkeit in vollkommen unveränderter Form offenkundig wird. Dies ist Faktor zwei, das Anhalten...

    In diesem Zustand dann kann jederzeit und ohne sichtlichen Anstoß oder Grund die unmittelbare Erfahrung dessen über uns hereinbrechen, was immer schon ist. Dies ist Faktor drei, reines nicht-objektives Gewahrsein.
    Bei der Heilung des primären Dualismus übernehmen wir die Verantwortung für alles, was uns wiederfährt, denn was uns wiederfährt, ist unser eigens Tun. Denn es gibt nichts Getrenntes von mir, und daher sind alle Handlungen meine Handlungen. Und da es nur eines gibt, ist das weder gut noch schlecht, weder hoch noch tief...es ist. Hier hören Probleme auf, Probleme zu sein.

    Wittgenstein: Zu einer Antwort, die man nicht aussprechen kann, kann man auch die Frage nicht aussprechen. Das Rätsel gibt es nicht. Wenn sich eine Frage stellen lässt, kann sie auch beantwortet werden...
    Zweifel kann nur bestehen, wo eine Frage besteht; eine Frage nur, wo eine Antwort besteht, und diese nur, wo etwas gesagt werden kann. Wir fühlen, das wenn selbst alle wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, unsere Lebensprobleme noch gar nicht berührt sind. Freilich bleibt dann eben keine Frage mehr, und eben dies ist die Antwort.
    Die Lösung des Problems des Lebens merkt man am Verschwinden dieses Problems. Dies ist der Grund, warum Menschen, denen der Sinn des Lebens nach langen Zweifeln klar wurde, nicht sagen konnten, worin dieser Sinn besteht.
    Es gibt allerdings Unaussprechliches. Dies zeigt sich, es ist das Mystische.

    Suzuki: Die Frage ist erst dann beantwortet, wenn sie nicht mehr gestellt werden wird... Die wahre Antwort liegt da, wo die Frage noch nicht gestellt ist.

    Wir erwachen zu dem, was Coomaraswamy ”ein fortwährendes unkalkuliertes Leben in der Gegenwart” nann-te.

    Fortsetzung folgt....
     


    Das Steuermerkblatt für Yoga-Lehrer
    Von Hanspeter Sperzel

    Finanzamt:
    1. Kein Finanzbeamter kennt jeden Beruf. Unter vielen Berufen kann er/sie sich nur wenig vorstellen und daher ist es günstig Dinge zu erklären. Dies kann schriftlich oder mündlich (bitte vorher anrufen und Termin erfragen) geschehen. 
    2. Es ist nicht schwierig einen Einspruch einzulegen, falls Du das Gefühl hast, dass der Finanzbeamte Dir zu Unrecht etwas nicht anerkannt hat. Es genügt ein Brief – innerhalb der Einspruchsfrist von vier Wochen! Die Begründung kann nachgereicht werden, z.B. wenn man nicht direkt Zeit dafür hat oder Unterlagen noch besorgen muss. 
    Das Finanzamt wird Dir Fristen setzen. Falls Du diese nicht einhalten kannst, dann lass es das Finanzamt wissen, schriftlich oder telefonisch, damit der Termin hinausgeschoben werden kann. 
    3. Die meisten Finanzbeamte sind nett (Ehrlich). Wichtig ist, dass man versucht alles so genau wie möglich zu erklären und auch ein ”Nein” mal akzeptiert. 

    Ausbildungskosten sind per Definition im Gesetz all jene Kosten, die dazu dienen einen Beruf (den man bisher nicht ausübt!) zu erlernen. Dieser Beruf muss anerkannt sein, d.h. es muss sich um eine Tätigkeit handeln, von der man zumindest in der Theorie leben kann. Ob man das dann tatsächlich tut, ist nicht von Bedeutung. 

    Diese Ausgaben sind ”gedeckelt”, das heißt, hierbei gibt es einen Höchstbetrag, über den hinaus weitere Kosten nicht berücksichtigt werden können. (Der jeweils aktuelle Betrag steht in dem Heftchen zur Lohnsteuerkarte oder kann beim Finanzamt erfragt werden.)
     

    Hierunter fallen z.B.: 
    1. Fahrtkosten zur Uni, oder zum Ashram – hier sind die Kosten pro Kilometer festgelegt. Der Betrag steht in dem Heftchen zur Lohnsteuerkarte oder kann beim Finanzamt erfragt werden.
    2. Kosten für AStA, Yogakurse etc. 
    3. Kosten für Yoga-Kleidung, soweit es sich um Kleidung handelt auf der ”Yoga-Vidya e.V.” oder ähnliches steht. Allgemeine Sportkleidung kann steuerlich nicht berücksichtigt werden. 
    4. Büromaterial – auch ohne Beleg bis ca. 50,- €
    5. Kopien
    6. Bücher  (auf dem Beleg muss Titel und Autor stehen!)
    7. Computerprogramme
    8. Fahrtkosten zu Lerngemeinschaften
    9. Übernachtungskosten (nur mit Nachweis)
    10. Verpflegungsmehraufwand – Hier gibt es Pauschalen, je nachdem wie lange man von zuhause weg ist . Der Betrag steht in dem Heftchen zur Lohnsteuerkarte oder kann beim Finanzamt erfragt werden
    11. Arbeitszimmer * (weitere Erläuterungen s.u.)
    12. Computer *(weitere Erläuterungen s.u.)


    Wer zum Zeitpunkt des Beginns der Ausbildung zum Yoga-Lehrer als Lehrer (Sportlehrer), Krankengymnast, Ergotherapeut, Arzt, Sprechstunden-Helferin bei einem Orthopäden oder einen vergleichbaren Beruf ausübt, kann die Ausbildung zum Yoga-Lehrer steuerlich als Weiterbildung und damit unbegrenzt als Werbungskosten geltend machen. 
    Steuerlich gesehen handelt es sich um eine zusätzliche Berufsqualifikation, die es dieser Person ermöglicht, in ihrem bereits ausgeübten Beruf besser eingesetzt zu werden. 
    Dies gilt auch, wenn die Person zur Zeit zwar arbeitslos, zuvor aber einen solchen Beruf ausgeübt hat. 
     

    Werbungskosten sind per Definition im Gesetz all jene Kosten, die durch die Ausübung des Berufs entstehen. 
    Bekannt sind z.B. Fahrtkosten oder Berufskleidung. 

    Der Haken ist, dass diese Dinge nicht privat nutzbar sein dürfen. Zwei Fälle, die entschieden worden sind, waren: der Anzug eines Bankangestellten, der diesen nachweislich nur in der Bank hatte und der ”Faust” eines Deutschlehrers, der das Buch in der Schule mit den Schülern besprach. Beide haben beim BFH (höchstes Finanzgericht in Deutschland) nicht Recht bekommen. 
    Nur wenn z.B. mittels eines Zählers (Telefon/Auto) eine eindeutige und leichte Trennung in einen beruflichen und einen privaten Anteil möglich ist, ist eine Aufteilung möglich. 

    Mögliche Werbungskosten als Yoga-Lehrer
     

    1. Fahrtkosten zum Ashram – hier  sind die Kosten pro Kilometer festgelegt. Der Betrag steht in dem Heftchen zur Lohnsteuerkarte oder kann beim Finanzamt erfragt werden.
    2. Weiterbildung: Kosten für Yogakurse etc. an denen man selber teilnimmt
    3. Kosten für Yoga-Kleidung, soweit es sich um Kleidung handelt auf der ”Yoga-Vidya e.V. oder ähnliches steht. Allgemeine Sportkleidung kann nicht geltend gemacht werden. 
    4. Büromaterial – auch ohne Beleg bis ca. 50,- € ggfs. Kosten für Kopien extra geltend machen
    5. Bücher  (auf dem Beleg muss Titel und Autor stehen!)
    6. Computerprogramme
    7. Fahrtkosten zu Kursorten an denen Du Kurse gibst
    8. Übernachtungskosten (nur mit Nachweis)
    9. Verpflegungsmehraufwand – Hier gibt es Pauschalen, je nachdem wie lange man von zuhause weg ist . Der Betrag steht in dem Heftchen zur Lohnsteuerkarte oder kann beim Finanzamt erfragt werden
    10. Arbeitszimmer * (weitere Erläuterungen s.u.)
    11. Computer *(weitere Erläuterungen s.u.)
    12. Hilfsmittel für Teilnehmer (Yogadecken, Yogakissen, Bänder etc.)
    13. Kosten für die Gegenstände, die in den Unterricht mitgenommen werden z.B. Bild von Swami Sivananda, Bilderrahmen dazu, Kerzen, Räucherstäbchen, Blumen, Statuen
    14. Kassetten/CD und Kassettenrecorder/CD-Abspielgerät für den Unterricht
    15. Tasche/Korb etc. für die Gegenstände, die Du mitnimmst in den Unterricht
    16. Beiträge zum Yoga-Lehrer-Verband 
    17. Eigene Yogadecke und Hilfsmittel
    18. Yogamatten (für Teilnehmer/für Dich selbst)
    19. Telefonkosten/auch Handy-Telefongebühren (bis zu 5,- € pro Monat ohne Nachweis) am besten jedoch mit Einzelverbindungsnachweis
    20. Schreibtisch*
    21. Stuhl*

     

    *Arbeitszimmer: Hier gibt es einen Höchstbetrag. Der Betrag steht in dem Heftchen zur Lohnsteuerkarte oder kann beim Finanzamt erfragt werden. 
    Die Kosten setzen sich wie folgt zusammen: 
    Größe des Arbeitszimmers im Verhältnis zur gesamten Wohnung/Haus
    In diesem Verhältnis sind alle Kosten, die für die Wohnung/Haus anfallen anzugeben. Dies betrifft

     
    1. Miete
    2. Nebenkostenabrechnung
    3. Heizung
    4. Reinigung – unter Umständen ohne Beleg z.B. 5,- € pro Monat
    5. Teppichboden
    6. Tapeten
    7. Renovierungskosten


    Alle zur Berufsausbildung oder Berufsausbildung benötigten Gegenstände, unabhängig davon, wo sie sich befinden, können auch steuerlich geltend gemacht werden. Zum Beispiel: 

     
    1. Schreibtisch
    2. Computer
    3. Stuhl
    4. Regal


    Insoweit als Kosten für eine Sache (z.B. Computer) mehr als 800 DM (410 €) überschreiten, dürfen sie nicht in einem Jahr geltend gemacht werden. Die Kosten müssen über die voraussichtliche Lebensdauer des Gegenstands verteilt werden. Bei Computer werden 4 Jahre angenommen, Möbel (Schreibtisch, Stuhl, Regal) über 5 Jahre – falls gewünscht, kann man auch bis zu 8 Jahre annehmen. Im Jahr der Anschaffung wird unterschieden ob das Teil im 1 Halbjahr angeschafft wurde, dann wird der volle Jahresbetrag angesetzt, wenn der Gegenstand im 2 Halbjahr angeschafft wurde, der halbe Jahresbetrag. 

     


     
     

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