Yoga Vidya Journal Nr. 7, Herbst 2002
Yoga
Vidya Journal Ausgabe 7,
Mai 2002
Herausgegeben vom Bund der Yoga Vidya Lehrer
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort/Editorial
Liebe
Leserinnen und Leser,
liebe
Yogis und Yoginis,
was
ist Yoga? So oder so ähnlich werde ich immer wieder gefragt und –
ehrlich gesagt – frage auch ich mich das hin und wieder selbst... Eine
erschöpfende Antwort auf diese Frage ist naturgemäß schwierig
und wahrscheinlich findet ein jeder seine eigene Antwort. In jedem Fall
aber ist Yoga ein Übungsweg, eine Entdeckungsreise zu unserem Selbst,
eine Aufforderung zur Selbsterforschung, ein System, sich selbst und die
sichtbare Welt in-Frage-zu-Stellen. So ist die Frage nach Yoga selbst schon
eine Form der Yogapraxis. Mit der Frage beginnt die Reise zur Antwort.
Und es ist letztendlich die Frage nach uns selbst, die uns zu Yoga führt,
im Yoga hält.
Die
Formen des Yogaweges sind vielfältig. Manch einer sieht sich zu philosophischen
Betrachtungen hingezogen, ein anderer ist auf der Suche nach Gott. Wieder
andere finden Glückseligkeit in der Asanapraxis oder in der Meditation.
Wir kommen aus verschiedenen Richtungen und streben dem einen gemeinsamen
Ziel entgegen - Antworten zu finden auf die elementaren Fragen der Menschheit:
Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wozu bin ich hier?
"Yoga
ist Meditation in Aktion" heisst es da auf der Website einer großen
deutschen Yogaschule. Was auch immer wir tun (Aktion) führt uns zur
Konzentration auf unser Ziel und letztlich auf das Erkennen unseres Selbst,
dessen was war, ist und sein wird (Meditation).
Yoga
bietet uns eine sichere, vielfältige und umfassende Möglichkeit
zur Entwicklung unserer Persönlichkeit und zum Erkennen unseres Selbst.
Innerhalb dieses Rahmens ist alles was wir tun und erleben Yoga.
Und
so finde ich in Gedichten (siehe "Haikus" von Phoebe Barker, ), in der
Asanapraxis ("Asana – ein Erfahrungsbericht" von Hanspeter Sperzel, ),
in der Welt der Philosophie ("Einführung in die Vedanta" von Sukadev,
) und der Meditation ("Meditation" von Hanspeter Sperzel, ) und in persönlichen
Erlebnisberichten ("Wunder der Erde, Wunder des Lebens" von Lore Tomalla,
) Inspiration und Motivation für meinen ganz persönlichen Yogaweg
und vielleicht sogar eine Antwort auf die Frage: Was ist Yoga?
Viel
Freude beim Lesen und bei allem was Ihr tut.
Nataraj
Matthias Geis
Redaktion
Indienreise
2001
Der Trip begann für
mich zwei Tage oder besser gesagt zwei Nächte vorher: Bevor ich den
Nachtzug von Izehoe nach Frankfurt Airport besteigen konnte, baute ich
in ca. 10 m Höhe neue Leuchtkörper ein, deren Licht sich leider
als gelb erwies – das war die erste Nacht. Neue Leuchtkörper besorgen
und montieren – das war die zweite Nacht. Die dritte Nacht verbrachte ich
im Zug und die vierte schließlich im Flugzeug. Wir flogen der Sonne
entgegen – ab Frankfurt mit Zwischenlandung in Kuwait und einem Umweg wegen
der damals aktuellen Situation in Afghanistan, so dass wir doch mit einiger
Verspätung in Delhi ankamen.
Die armen Taxifahrer hatten
geduldig die halbe Nacht auf uns gewartet...
Dann also rein ins Verkehrsgewühl:
Neudelhi und Randbezirke unter einer Smog-Glocke – auch als Nichtraucher
raucht man hier so seine acht Zigaretten am Tag... Auf den Straßen
tummeln sich Kühe, Fußgänger, Radfahrer, Esel- und Ochsenkarren,
dreirädrige Rikshas, Autos, Lastwagen, Busse, Traktoren. Die Verkehrsführung
bleibt mir ein Rätsel, sie ist wohl nur von Eingeweihten zu durchschauen.
Wer die lauteste Hupe hat, hat Vorfahrt. Der Zeitgewinn ist immerhin eine
Sekunde oder so, denn trotz ungeheuerem Aufwand, Gerüttel und Gehupe
ist die Durchschnittsgeschwindigkeit nicht höher als 30 km/Stunde.
Da unsere fünf Taxis auch untereinander Wettrennen veranstalteten,landeten
wir mit ganz geringen Zeitunterschieden im Sivananda Ashram in Rishikesh – wohlbehalten, wohlgemerkt! Mir wird allmählich klar – das ist ein
anderer Kontinent, hier ist es nicht wie daheim.
Im Ashram genießt unsere
Gruppe einen sagenhaft guten Service. Die meisten Zimmer in unserem Gästehaus
haben eine Dusche – sogar mit warmem Wasser und ein WC. Das Essen bekommen
wir serviert, in einem extra Speiseraum und mit extra mild gewürzten,
auf westliche Mägen abgestimmtem Essen. Das war so eine Art Tischlein-Deck-Dich:
Wir setzten uns an unsere beiden Tische, schlossen die Augen zum Mantrasingen und Tischgebet und wenn wir sie dann wieder öffneten, fanden wir allerlei
leckere – natürlich vegetarische – appetitlich angerichtete Speisen
auf unseren Tellern. Und zum Frühstück gab’s Toast, Butter und
Marmelade – später auf Wunsch einiger Teilnehmer auch etwas „typisch
Indisches“. Der Küchenchef gestattete uns auch einen Blick in
die riesige Ashramküche, wo mittels einer Dampfvorrichtung unglaubliche
Mengen von Reis, Dhal und Gemüse in großen Kesseln zubereitet
wurden.
Die Tage in Rishikesh verliefen
äußerst abwechslungsreich und interessant. Eine Homa (Feuerzeremonie),
eine Paduka Puja (Verehrungsritual mit den Sandalen von Swami Sivananda)
und eine Shiva Puja (Verehrungsritual mit dem Shiva Lingam im Haupttempel)
wurden extra für unsere Gruppe arrangiert. Alle konnten an den Handlungen
teilnehmen und so die besondere Energie solcher traditioneller Rituale
unmittelbar erfahren und erfühlen. Ansonsten begann der Tag um 5.00
Uhr mit Mantras und Meditation in der Samadhi-Halle, wo Swami Sivanandas
sterbliche Hülle in einer Art Sarkophag ruht, um 6.00 Uhr schloß
sich nebenan ihm Vishvanath-Tempel das einstündige Om-Namah-Shivaya-Singen
und die Shiva-Puja an. Danach war gerade mal eine halbe Stunde Pause, um
sich umzuziehen und zum Frühstück zu gehen. Anschließend
hatten wir eine Vorlesung und eine Asana-Stunde. 11.30 Uhr Mittagessen,
dann konnte man den Nachmittag frei nutzen bis zum Abendessen um 19.00
Uhr.
Die meisten hielten erst
mal nach einer Badestelle am Ganges Ausschau und dann nichts wie rein ins
kalte Naß. In der ersten Woche war nachmittags so heiß, dass
ich nach dem täglichen Bad mit nasser Badehose loszog. Mit geeigneter
Kleidung deckten wir uns vor Ort ein – ein einfacher Pandschabi oder Sari
waren für umgerechnet 5 bis 10 Euro zu haben (damals noch 10 bis 20
DM; wobei 20 Rupien ungefähr einer Mark entsprachen). Auch schöne
Schmucksachen waren günstig zu erwerben.
In Rishikesh und Muniki-reti,
etwas Ganges aufwärts, wo die meisten Ashrams liegen, konnte man originelle
Sadhus (Heilige, Wandermönche) treffen. Einer davon war ganz rot angemalt,
hielt ein Zepter in der Hand, fauchte mich an, malte mir einen Punkt auf
die Stirn und hielt dann die Hand auf.
Zu Fuß erkundeten
wir die nähere Umgebung.An drei Nachmittagen machten wir Ausflüge
in Begleitung ehrwürdiger Swamis (Mönche). Einmal ging es auf
etwa 1800 m Höhe zum Devi Kunjar-Tempel, ein anderes Mal zur Vasishta-Höhle
am Ufer des Ganges, wo der Weise Vasishta gelebt und meditiert hatte, Die
dritte Exkursion führte in die heilige Stadt Haridwar, wo wir abends
die berühmte Lichtzeremonie (Arati) am Ganges miterlebten. Nur
zu schnell verging die Zeit.
Und schon war der Tag der
Abreise da. Frühmorgens rein in den Bus, auf nach Delhi. Erst mal
im Hotel die Koffer abladen. Wer sich auf eine reinigende heiße Dusche
gefreut hatte, wurde enttäuscht: das heiße Wasser musste vom
Hotelpersonal erst zubereitet werden und kommt in einer „Bütt“, aus
der Wand kommt’s kalt. Da habe ich den Ganges in Rishikesh zum Baden vorgezogen....
Weiter ging’s zur Schule
von Swami Nityananda in Delhi, dem Sivananda Vidya Bhawan, wo seit Jahrzehnten
dank dieser Initiative von Swami Nityananda, einem Schüler von Swami
Sivananda, Kindern aus den umliegenden Slums eine richtige Schulbildung
ermöglicht wird, mit angeschlossenem Heim für Waisenkinder und
einem geplanten Altersheim. Eine Tribüne war aufgestellt, Hunderte
von Kindern davor – und nun wurde unsere Gruppe zu einer Asana-Vorführung
aufgefordert! Anschließend waren die Kinder mit ihren verschiedenen
Inszenierungen dran, die sie sehr schön vortrugen und liebevoll vorbereitet
hatten. Nach einem erstklassigen Mittagessen besuchten wir noch einige
Tempel in Delhi. Dieser ereignisreiche Tag fand seinen Abschluß in
einem womöglich noch erstklassigeren Abendessen in einem Restaurant.
Am nächsten Morgen
kam ein Kundalini-Experte, um bei uns die Kundalini zu erwecken. Einige
in der Gruppe spürten tatsächlich etwas. Durch mein dickes Fell
kommt nichts an. Den Rest des Tages teilten wir uns in drei Gruppen auf
und erkundeten unabhängig voneinander in drei großen Taxis die
Sehenswürdigkeiten und Einkaufsparadiese von Delhi und Neudelhi. Wenn
auch der Smog und der Lärm nach der Ruhe Rishikeshs etwas ungewohnt
waren, so lohnte sich dieser Aufenthalt auf jeden Fall, ja, man könnte
gut eine Woche dort verbringen, so viele interessante Sehenswürdigkeiten
gibt es.
Abends hatten wir unser
Abschlussdinner auf der Dachterrasse des Hotels – umgeben von unzähligen
lichtergeschmückten Tempel und öffentlichen Gebäuden und
lautstarken Feuerwerken. Es war nämlich das Diwali-Fest, das Lichterfest,
vom Feiern her so etwas wie Silvester bei uns.
Da wir ohnehin früh
aufstehen mussten, um unseren Flug zu erreichen, beschloss ich, die kurze
Nacht ganz ausfallen zu lassen. Ich setzte mich mit einem Buch ins Foyer,
aber unser Stadtführer, der unsere Gruppe tagsüber begleitet
hatte, hatte Lust auf eine nächtliche Unterhaltung. Bald war es zwei
Uhr nachts, der Bus wurde beladen und dann ging es zügig durch die
– ausnahmsweise leeren, nicht vom Verkehr verstopften – Straßen Delhis
zum Airport. Der altehrwürdige Swami Nityananda hatte es sich nicht
nehmen lassen, trotz der frühen Stunde persönlich zum Flughafen
zu kommen und uns zu verabschieden. Für jeden hatte er sogar noch
eine Süßigkeit bereit. Das ist wahre indische Gastfreundschaft.
So näherte sich die
Reise nach Rishikesh ihrem Ende – für mich mit dem festen Vorsatz,
sie dieses Jahr zu wiederholen.
Ein paar Tage später
begann der Berufsalltag, der mich schnell einholte. Aber ein tiefer Eindruck
eines insgesamt unbeschreiblichen unvergleichlichen Erlebnisses ist geblieben.
Dieter Glombek
Asana
(Ein Erfahrungsbericht)
Die Fragestellung
Wann immer wir mit Yoga
in Berührung kommen, wann immer wir über Yoga hören oder
von Yoga erzählt wird, Asana ist ein Zauberwort, das immer wieder
auftaucht, und das in immer neuen Versuchen beschrieben wird. Trotz allem
liegt die Bedeutung von Asana für die Allgemeinheit nach wie vor im
Dunkeln. Ich selbst glaube heute nicht (mehr), das Asana in einer allgemein
gültiger Form beschrieben werden kann, und letztlich ist somit jeder
Übende gezwungen, seine Übungspraxis selbst für sich und
auch für andere zu beschreiben. Was ist also Asana für mich,
was bedeutet es für mich, intensiv Asana zu üben? Das ist die
Frage, mit der sich die nachfolgenden Zeilen beschäftigen. Für
mich selbst dienen sie der Selbstbeschreibung, die zu spiritueller Praxis
gehört, für den Leser stellen sie eine neue Perspektive dar,
eine andere Sichtweise zusätzlich zu der Bestehenden, um die eigene
Praxis zu erhellen.
Asana ist auch Gymnastik
Wie viele gymnastische Übungen
aus den verschiedensten Trainingsformen so sind auch die Übungen des
Yoga in besonderer Art und Weise dazu geeignet, den Körper des Übenden
in Form zu halten, "fit" zu machen, wie man heute sagt. Zu dieser Fitness
gehört eine weiche, auf guter Länge gehaltene Muskulatur, die
kräftig und ausreichend belastbar den Menschen durch den Alltag bringt.
Weiterhin gehört hier ein ausreichendes Atemvolumen, eine gute und
aufrechte Körperhaltung und ein gesunder Kreislauf zu den erstrebenswert
erscheinenden Zielen, um schmerzfrei "fit for fun" zu sein, sein Leben,
salopp gesagt, genießen zu können. Ich kann die Übenden
gut verstehen, die genau dieses "fit-sein" erstreben und sich damit auch
begnügen möchten. Aber: Yoga kann mehr sein, viel mehr...
Entspannungsfähigkeit
und Körperbewusstsein
Als ich mit Yoga begann,
war Yoga Gymnastik für mich, Stretching, und die Fülle der zu
erlernenden Formen, Haltungen und Methoden erschien mir unendlich, und
ich brauchte Monate, um einer Übungsstunde ohne mentale Anstrengung
folgen zu können. Heute bin ich überzeugt davon, dass Yoga auch
so beginnen muss. Zum einen müssen die Übungen bekannt und leicht
nachvollziehbar sein, zum anderen ist eine gute und solide Körperverfassung
als Basis für Yoga unabkömmlich. Daher ist Yoga zunächst
einfach nur Gymnastik. In der weiteren Übungspraxis jedoch stellt
sich ein anderes "in der Übung sein" ein. Der Übende hat dann
gelernt, in entspannter Art und Weise in Übung zu sein, und findet
zunehmend sich in einer anderen Wahrnehmungsqualität wieder, die ganz
neue Einsichten bezüglich seines "im Körper sein" ermöglicht.
Hier beginnt Yoga sich abzuheben von anderen Formen der Körperarbeit,
hier beginnt Yoga wirklich. Ich möchte diese Einsichten als ein "erweitertes
Körperbewusstsein" beschreiben. Die Fähigkeit zur Entspannung ist nicht etwas, was dem Menschen in einer Kulturgesellschaft natürlich
eigen ist. Diese Fähigkeit muss mühsam und mit großem Zeitaufwand
neu erlernt werden. Sich entspannen heißt, in vollkommener Wachheit
jegliche Spannung des Körpers zunächst wahrzunehmen, zwischen
sinnvoll und nicht-sinnvoll zu unterscheiden und dann die Fähigkeit
und den Zugang zu besitzen, eine detektierte und nicht erwünschte
Spannung zu lösen. Dies bedeutet nicht "schlafen", denn, wenn Schlaf
entspannen könnte, müssten wir jeden Morgen entspannt aufwachen,
und dies ist ja nachweislich und eindeutig nicht der Fall. Wir gehen mit
den üblichen Verspannungen in den Schlaf, und wachen mit ihnen am
nächsten Morgen wieder auf. Bewusstheit, was auch Wachsein bedeutet,
ist also eine der Grundvoraus-setzungen für Entspannung. Und wir brauchen
weiterhin den Zugang zu den Körperregionen, die eine Spannung beherbergen.
Hier beginnt Asana.
Was ist Asana (in der Theorie)?
Asana ist Entspannung
Um eine ganz bestimmte Körperregion
gezielt und bewusst entspannen zu können, muss ich diese willentlich
bewegen und wieder lösen können. Dies geht allgemein gut mit
den Händen, aber schon bei den Füssen oder auch beim Kiefer,
die wir ebenso oft bewegen wie die Hände, wird die Selbstverständlichkeit
zur bloßen Potenz, und die Wahrscheinlichkeit, dass irgend ein wahllos
ausgesuchter Mensch seine Schultern bewusst und ausreichend entspannen
kann, ist äußerst gering. Asana, die Körperhaltungen des
Yoga, finden hier ihre wohl eindringlichste Anwendung.
Jede Asana dient einem Ziel
Alle Haltungen des Yoga
sind so eingerichtet, dass sie einen isolierten Zugang zu einer oder mehreren
Körperregionen ermög-lichen. Hierfür geht der Übende
in einem geeigneten Aufbau an die Grenze der Bewegungsfähigkeit einer
bestimmten Muskel-gruppe oder Körperregion, hält diese Begrenzung
bewusst wahrnehmbar und versucht, durch Entspannung der angesprochenen
Region eine Bewegungserweiterung zu erfahren. Hat er erst einmal gelernt,
diese Entspannung bewusst und gezielt vorzunehmen, findet er sich auch
bald in der Lage, diese Region gezielt und bewusst wieder unter Spannung
zu setzten. Somit gewinnt er einen Zugang, er lernt also einen Teil seines
Körpers (erneut) kennen und auch (wieder) zu benutzen. Nun gibt es
für das Erlernen eines ganz bestimmten Zuganges (einer Öffnung)
nicht nur eine Übung, sondern der einzelne Zugang wird durch eine
Folge von Übungen und Voraussetzungen bestimmt, die wie ein Netzwerk
ineinander verschachtelt vorliegen. Um zum Beispiel einen bestimmten Zugang
zu finden, kann es sein, dass ein oder mehrere andere Zugänge bereits
geöffnet sein müssen, die wiederum einen bestimmten Zugang voraussetzen,
und so weiter. Die Yogapraxis "Asana" ist somit ein systemisches Üben,
erfordert also einen Einstieg in ein Netzwerk von individuell unterschiedlich
vorliegenden Anfangsbedingungen.
AsanaSysteme
Nahezu alle Yogaschulen
bieten ein System an, dass diesen Einstieg ermöglicht, und es ist
sinnvoll, diesem System zu folgen, um einen sicheren Einstieg zu erlangen,
mit zunehmender Übung allerdings sollten mehr individuelle Übungsweisen
in die Praxis einfließen. Das System dient dann mehr der Orientierung,
dient so zu sagen als Richtungsweiser im unwegsamen Gelände. Sie beruhen
meist auf der persönlichen Erfahrung eines Lehrers, der in seiner
Praxis eine bestimmte Qualität erreichen konnte. Leider finden wir
sehr häufig in diesen Systemen und ihren Vertretern sehr dogmatische
Züge vor, indem eine ganz bestimmte Serie oder Reihe als das Non-plus-Ultra
gesehen wird, und jede Abweichung bereits als ein Verrat betrachtet wird.
Jeder Übende ist daher aufgefordert, Selbstverantwortung zu tragen,
um sich selbst und in der eigenen Praxis der zugetragenen Dogmatik zu entziehen.
Allerdings ist auch hier eine gewisse Einsicht Voraussetzung, die unter
anderem auch die Perspektive einschließt, dass ein Lehrer nun einmal
nur seiner eigenen Erfahrung folgen, darin lehren und darüber berichten
kann.
Der Übungsaufbau
Jede Asana erfordert einen
Übungsaufbau, der den Zugang zu gezielten, vorausbestimmten und zu
"arbeitenden" Körperregionen ermöglicht. Der Körper wird
so eingerichtet, das nur dann eine bestimmte Bewegung stattfinden kann,
wenn ihr Entspannung zugrunde liegt. Dazu müssen alle Ausweichmöglichkeiten,
die eine ähnliche Bewegung ermöglichen, ausgeschlossen
werden. Bestimmte Anteile des Körpers müssen also halten, müssen
fixieren, und die Basis schaffen, auf der sich die Bewegung abbildet; andere
müssen wie eine Feder die Entspannung aufnehmen und in die Bewegung
formen, dritte wiederum müssen entspannt sein, um die Bewegung grundsätzlich
erst möglich zu machen; und vierte wiederum müssen die Ausweichmöglichkeiten,
die fast immer da sind, verschließen. Auch hier ist ein Netzwerk
an Vorleistungen nötig, um überhaupt Erfahrungen zu ermöglichen.
Diese Netzwerke zu erlernen, erfordert viel Zeit und Geduld und reichlich
Einsatzfreude und Begeisterung; und natürlich eine gehörige Portion
Demut, denn wenn wir Erfahrungen machen, dann meist die, dass etwas nicht
geht, was eigentlich gehen sollte. Und daran dann zu arbeiten, also an
dem, was nicht geht, das ist Yoga.
Der Atem in Asana
Nun sind wir soweit, die
Haltung ist verstanden, richtig eingerichtet, und ich spüre die Begrenzung
meiner Bewegungsfähigkeit als eine Spannung in der Zielregion. Wie
komme ich jetzt zu der Entspannung, die zu erweiterter Bewegung führt?
Hier hat der Atem eine bedeutende und äußerst wirkungsvolle
Rolle. Der Atem und seine Form sind der Detektor des Körpers für
die notwendige Anspannung, die eine Lebenssituation gerade erfordert. Ist
der Atem ruhig, lang und gefüllt von großem Volumen, dann signalisiert
er Ruhe und Sicherheit, und mindert die als notwendig betrachtete Spannung.
Weiterhin habe ich durch bewusstes Spüren in eine Spannung hinein
die Möglichkeit, dieses Signal des Atems für Ruhe und Sicherheit
in Teilbereiche meines Körpers zu versenden. Also spüre ich in
der eingerichteten Asana in die Zielregion hinein, atme dabei langsam,
ruhig und tief "ein und aus" und schicke das Signal "Entspannung". Dieses
Einspüren und Senden erfolgt unbewegt mehrere Atemzüge lang,
kann also mitunter minutenlang gehalten werden und bringt so die ersehnte
Bewegung durch Entspannung zustande. Häufiges Üben lässt
diese Bewegung dann immer selbstverständlicher erscheinen, bis sie
diese eines Tages ganz leicht und schwerelos entstehen lässt. Es sind
diese Momente, die dem Üben von Asana ihre Faszination geben. Was
gestern noch unmöglich und nur unter größter Anstrengung
bewegt werden konnte, geht heute (über Nacht sozusagen) mühelos
und fast von selbst.
Das freie Fließen
in Asana
Gutes, individuelles und
erfolgreiches Üben in Asana ist meiner Ansicht nach nur in Selbstpraxis
möglich. Die geführte Stunde im Zentrum gibt mir hierfür
zwar wertvolle Hilfe und Anregung, kann aber eigenständiges Üben
nicht ersetzen. Der tägliche Gang auf die Matte, das Üben in
freier Form sozusagen, ist die Grundlage für Yoga. Ich habe meine
Kenntnisse, meine Erfahrungen und die Systematik erlernt und gehe dann
unbedarft und frei in meine Übung, lasse mich von Haltung zu Haltung
flie-ßen, folge meinem inneren Ratgeber und der inneren Energie,
die mehr und mehr die Ausrichtungen und Formen meiner Übungen bestimmen.
So kommen wir dann zu einer Übungsweise, in der nicht mehr "ich übe"
im Vordergrund steht, sondern wo "es übt mit mir" die treffendere
Ausdruckweise ist. Beides, eigenständiges Üben und die Anregungen
eines qualifizierten Lehrers, sind notwendige Voraussetzungen dafür,
Asana für sich wirksam zu gestalten.
Asana heißt lernen
Das Üben von Asana
ist ein beständiger Lernprozess, der jeden Tag neu und frisch begonnen
werden muss. Und es gibt keine Kontinuität in diesem Lernen, man ist
und bleibt Anfänger. Was heute leicht und flüssig geübt
werden konnte, kann sich morgen bereits verändern, zum Leichteren
hin, aber auch zum Schwierigeren hin, und daher gibt es keinen "Fortgeschrittenen"
an sich. Ganz bestimmte Veränderungen können heute ein fortgeschrittenes
Üben erfordern und gewähren, während schon morgen ein kompletter
Neuaufbau erforderlich sein kann mit Übungen wie ganz am Anfang, um
Erlerntes zu festigen oder zu vertiefen. Der Weg führt ins Unbekannte,
und dort gibt es keine Schilder, keine Warnhinweise und keine ausgetretenen
Pfade. Und so ist manchmal Vorsicht notwendig, manchmal Hartnäckigkeit
und Beständigkeit, manchmal Demut und Hingabe, aber von Zeit zu Zeit
ist auch ein mutiger Sprung ins Dunkle von Nöten, um weiter schreiten
zu können. Mit Asana ist es letztlich wie mit dem Leben selbst, es
gibt keinen Preis ohne Fleiß, es gibt ohne Risiko keinen Erfolg und
es gibt keinen Mut ohne die vorausgehende Verzweiflung. Und so bleibt nur
üben, üben und nochmals üben...
Warum ich Asana übe?
Das ist eine komplizierte
Frage, denn sie erfordert von mir, mich zu erinnern an vorher, bevor ich
Asana und Yoga zu üben begann, und es erfordert von mir eine Aussage
darüber, was ich denke, was durch Yoga an Veränderung in mir
stattgefunden hat. Genau zuordnen lässt sich aber die Wirkung eines
Prozesses (die Übungspraxis) auf einen anderen Prozess, den des Lebens
nämlich, nicht. Und so bin ich auf Spekulationen angewiesen, muss
ich mich mit Glauben und Vermuten begnügen.
Da entstand eine Wendung
nach Innen
Nahezu alle Sportarten und
Übungsweisen sind zielorientiert. Da gibt es Tore zu schießen,
Gegner zu besiegen, Zeiten zu überstehen, Entfernungen zu durchmessen
und so weiter. Diese Ziele fehlen in Asana. Da gibt es nichts dergleichen,
und so entsteht eine große Lücke, durch die der Übende
nach innen zu schauen vermag. Und dort erschließt sich eine ganz
neue Welt, mehr noch, ein ganz neuer Kosmos. Für mich hatte der Einstieg
in das Netzwerk des Innen eine Entsprechung in dem Bild, sich plötzlich
in einem riesigen Labyrinth wieder zu finden, und dann Schritt für
Schritt zu erkunden, wo ich mich befand, und dass mit all der Aufregung
gepaart, die Entdeckungsreisen so in sich haben. Und mit dieser Wende nach
Innen verlor das Außen seine übergroße Bedeutung, seine
Wichtigkeit, und ließ mein Leben im Alltag etwas entspannter werden.
Es war ja nicht mehr so wichtig!
Mein "mich fühlen"
wurde greifbar
Die Frage "Wie geht es Dir?"
mit "Gut", danke, und Dir?" zu beantworten, war lange Zeit für mich
ganz normal. Dann, eines Tages, kam wie von selbst eine etwas andere Antwort
wie "Ich bin etwas traurig, weil..." oder "Mir ist innerlich kalt... (im
Hochsommer!)" oder dergleichen, und mir fiel wahrscheinlich zum erstem
Mal auf, das ich das, was sich in mir regte, durch diese Innenwende greifen
und auch beschreiben konnte. Und mit diesem "Begreifen" ging es mir auch
schnell wieder besser. Zwar fühlte ich mich immer noch traurig, aber
ich wusste darum, und so war es ja gar nicht mehr so schlimm!
Mein Körper wurde lebendig
Ich denke heute, das ich
viele Jahre in einem toten Haus gelebt habe, das ich "meinen Körper"
nannte. Ich spürte ihn früher nie so wie heute, wo ich fast jeden
Tag neue Seiten an und in ihm entdecke, und ich kann nicht einmal
annähernd sagen, wie viel da noch im Dunkeln auf mich warten muss.
Für ein paar Jahrzehnte aber wird es bestimmt reichen. Und was ist
mit dem, was bereits greifbar ist? Mein Körper erscheint mir heute
mehr und mehr wie eine Visitenkarte meiner Stimmungen und Pässlichkeiten.
Ich sehe an und in ihm Wut und Verzweiflung, Müdigkeit und Stress,
sehe in ihm Freude und Erregung genau so wie Unwohlsein und kommende Krankheit.
Alle diese so ungreifbaren Stimmungen und Erscheinungen bilden sich in
meinem Körper ab wie schwarze Buchstaben auf einem Stück weißen
Papier, und langsam ich lerne mehr und mehr diese Abbildungen zu lesen.
Und so erfahre ich Dinge über mich, die mir so deutlich nicht einmal
sehr gute Freunde sagen könnten.
Meine Gesundheit bleibt
stabiler
Gesundheit bedeutet mehr
als nur "Abwesenheit von Krankheit". Trotz allem ist auch dieses Abwesenheit
durchaus erstrebenswert. Durch die Lebendigkeit, beziehungsweise durch
eine Unterbrechung oder Blockierung derselben, erfahre ich früher
und direkter, dass Krankheit naht, und so kann ich viel früher gegensteuern,
viel schneller und gezielter reagieren. Ein heißes Bad zur rechten
Zeit, leichtes oder anderes Essen dann und wann, gezielte Übungen
oder rechtzeitiges Ausruhen und Schlaf können viele Unpässlichkeiten
bereits im Ansatz beseitigen.
Die Spiegelung
Ich sagte bereits, dass
sich seelisch-geistige Pässlichkeiten und Unpässlichkeiten im
Körperlichen spiegeln. Aber eine Spiegel-bildung besitzt immer eine
Abhängigkeit, die wechselseitig ist. Und so liegt der Gedanke nahe,
das, wenn sich Seelisches im Körperlichen spiegelt, sich auch Körperliches
im Seelischen spiegeln kann. Ich kann für mich sagen, dass ich diese
Wechselseitigkeit in mir sehe. Aber hier stehe ich noch ganz am Anfang,
und ich kann nicht mehr sagen als "Ich glaube..." und so möchte ich
mich heute mit diesem wagen Hinweis begnügen.
Kommen wir jetzt zu etwas
Praxis
Der Aufbau der Übungspraxis
Meine Übungsstunde
beginnt zunächst einmal mit der Wahrnehmung dessen, was ist, in mir,
mit mir über mich. Dazu lege ich mich auf die Matte und schaue nach
innen, registriere mein "sosein" sozusagen. Dies ist mein Ausgangspunkt,
hier beginnt meine Arbeit, und hier beginnt mein "mich einlassen" in die
Übungspraxis. Dann folgen ein paar lockernde Übungen, die mich
etwas erwärmen und öffnen (wie zum Beispiel das Sonnengebet und
seine Variationen). Dann beginnt die Asana-Praxis, die entweder einer allgemeinen
Übungsreihe folgt (wie zum Beispiel der Rishikeshreihe) oder die ein
bestimmtes Ziel verfolgt (zum Beispiel ein Hinarbeiten auf den Skorpion
oder das Rad). Dann folgen als drittes Atemübungen und zum Abschluss
als viertes eine Meditation oder Entspannung. Je nach Übungsinhalt
können die Atemübungen auch vor die Asanapraxis gelegt werden,
allerdings finde ich persönlich für das Üben von Pranayama eine Vorbereitung durch Asana hilfreich und sinnvoll. Besonders interessant
ist danach auch der Übergang von Pranayama zu Meditation und Entspannung.
Die Vorgehensweise in Asana
Eine Asana beginnt mit der
Einstellung der Grundhaltung, die zunächst locker und entspannt eingenommen
wird. Dabei wer-den wie oben bereits erwähnt bestimmte Partien des
Körpers zum Halten, andere zum Absichern und weitere zum Bewegen eingerichtet.
Ich möchte dies nachfolgend an Beispielen erläutern.
Die Einrichtung und Übung
des Drehsitzes
Ich sitze in Grundhaltung,
das linke Bein ist eingebeugt und liegt mit der Außenseite vor dem
Rumpf auf dem Boden. Der Fuß ist lang ausgestaltet, das heißt:
über den Spann etwas ausgestreckt. Das rechte Bein steht über
dem Linken, mit dem ganzen Fuß auf dem Boden links neben den linken
Knie. Beide Sitzknochen des Gesäßes berühren fest den Boden.
Der Rücken ist aufgerichtet und gerade. Nun beginnt das Einrichten
und Halten des Drehsitzes.
1. Der linke Spann wird
aktiv und dreht sich etwas in Richtung Boden, was ein Absenken des linken
Knies auslöst und was den Oberschenkel lang erscheinen lässt.
2. Der rechte Fuß
nimmt Kontakt mit dem Boden auf, indem er sich fest auf den Boden stellt
und den vorderen Fußballen etwas betont. Besonders die Innenseite
des Fußes (am großen Zeh) verdient besondere Beachtung und
sollte bewussten Bodenkontakt haben. Jetzt wird ein weiteres Absinken des
Gesäßes auf der rechten Seite möglich und der Rumpf stellt
sich gerade über beide Sitzknochen.
3. Der Bauch zieht sich
etwas ein und ermöglicht ein Aufrichten des unteren Rückens.
Der Brustkorb öffnet sich dabei, geht näher zum rechten Oberschenkel
hin, die Schultern bleiben entspannt. Der Nacken kann etwas gestreckt werden,
wobei das Kinn sich zum Brustbein etwas absenkt.
4. Dann beginnt ein sanftes
Drehen des Rumpfes nach rechts, ohne die bereits beschriebenen Einrichtungen
zu stören. Der rechte Arm kann über das rechte Knie gehen und
bei der Drehung helfen, während der linke Arm hinter dem Körper
stützt und die Schulterpartie waagrecht hält. Beide Schultern
sind jetzt zu entspannen.
5. Die Arme richten einen
sanften Zug ein, der den Körper weiter gerade in die Drehung nach
rechts führt.
6. Dann beginne ich den
Atem lang und tief zu gestalten, wobei Bauch (hinter der Bauchdecke) und
Brust an der Atmung mitwirken. Als Zielregion behalte ich den Bauchbereicht
etwas unterhalb des Nabels in meiner Aufmerksamkeit.
7. Ist die Haltung jetzt
richtig und gut eingerichtet, erhalte ich in der Einatmung eine leichte
Drehung nach links, während ich in der Ausatmung zurück nach
rechts drehe. Tritt Entspannung der Bauchregion ein, so werde ich mit jedem
Atemzug etwas tiefer in die Drehung nach rechts eindringen, ohne etwas
selbst zu tun (mit Ausnahme des Atems natürlich).
8. Ich bleibe einige Atemzüge
in dieser Drehung, löse die Haltung dann auf und spüre der Übung
nach. Dann wechsele ich zur anderen Seite.
Der Kopfstand ist nicht
nur ein Ausharren in Unbeweglichkeit
Ich beginne aus der Stellung
des Kindes, falte meine Finger locker und entspannt und lege sie vor dem
Gesicht am Boden ab, die Ellenbogen liegen im Abstand einer Unterarmlänge
ebenfalls auf dem Boden. Dann richte ich mich etwas auf und lege den Kopf
mit dem Scheitel am Boden in die geöffneten Hände. Die richtige
Kopfhaltung lässt den Kehlkopf entspannt und ermöglicht bei Bedarf
eine Streckbewegung im Nacken.
1. Dann hebe ich das Gesäß
bis zur Streckung der Beine und laufe mit den Füssen so weit wie möglich
in Richtung Kopf, bis ich das Gefühl habe, vom Rumpf her gerade und
senkrecht zu stehen.
2. Dann aktiviere ich die
Hände und Ellenbogen, die fest den Kontakt zum Boden suchen, aktiviere
den Nacken, der sich geringfügig streckt, und nehme damit mehr und
mehr meines Gewichtes auf die Arme.
3. Das Einziehen und festmachen
des Bauches (Uddiyanabandha) ermöglicht es mir jetzt, die Beine vom
Halten zu befreien und in einer sanften Bewegung zur Decker hinauf anzuheben
und nach dorthin auszustrecken.
4. Als nächstes richte
ich dem Rumpf über den Armen auf, halte die Hüfte in einer mittleren
Position (Uddiyanabandha) und strecke die Beine vom Knie aus zur Ferse
hinauf. Die Füße sind zur Decke gestreckt, aber entspannt.
5. Die Streckung der Beine
und die mittlere Haltung der Hüfte ermöglicht den Beinen eine
sanfte Innendrehung, die der Linie vom äußeren Oberschenkelansatz
am Gesäß zum inneren Knie hin folgt. Diese Innendrehung übernimmt
so die Funktion des Haltens, wobei jetzt das Gesäß weitestgehend
entspannt werden kann.
6. Die Fußsohlen zeigen
in entspannten Zustand meist eine angehobene äußere Fußkante
(Außenriss). Diese Kante wird durch eine leichtes Anziehen über
die Wade begradigt. Ist diese Bewegung richtig erfolgt, lässt sich
die Haltung weiter aufrichten.
7. Wir bringen etwas Aufmerksamkeit
auf Ellenbogen und Hände, gewinnen dabei Raum unter dem Kopf und können
den Nacken etwas auslängen. Das Gesicht entspannt sich, da der Druck
auf dem Kopf weicht.
8. Und dann eine letzte
Kontrolle, Ellenbogen und Hände, der Nacken, die Hüfte in mittlere
Position, Uddiyanabandha, die Drehung der Beine nach innen, die Streckung
der Beine zur Ferse hin, die angezogene Fußkante, dann beginnen tiefe
und ruhige Atemzüge durch Bauch und Brust, ohne die Bauchdecke zu
stören
9. Ich bleibe einige Atemzüge
in dieser Haltung, löse die Haltung dann, indem ich die Beine gestreckt
zum Boden absenke, auf. Dies erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie das
Hineingehen, und ich beende die Übung in der Stellung des Kindes mit
kurzem Nachspüren bei vollkommener Atmung.
Der Skorpion ist die Fortsetzung
des Kopfstandes
Zur Übung des Skorpions
nehme ich zunächst den Kopfstand ein, indem ich wie oben beschrieben
bis zum Punkt 8 der Be-schreibung folge. Der Kopfstand ist die Grundstellung
des Skorpions.
1. Ich öffne die Hände
und lege sie mit der Handfläche fest und derart auf den Boden, dass
die Arme parallel sind. Dann gebe ich mehr Gewicht auf die Arme und Hände,
bis ich spüre, dass der Kopf sich befreien kann.
2. Durch Verlagerung meiner
Aktivität mehr zu den Händen hin kann ich die Oberarme aufstellen
und damit den Kopf anhe-ben. Ich stehe jetzt bei vollkommen gestrecktem
und geradem Körper auf den Unterarmen.
3. Durch einen tiefen Atem
beginne ich dann den Brustkorb mehr und mehr zu öffnen, lasse den
Bauch immer länger werden und erreiche so eine Bewegung in die Rückbeuge,
die durch das sanfte Anheben des Kopfes richtunggebend geführt wird.
Die Beine sind nach wie vor gestreckt. Die Oberarme längen sich an
der Rückseite.
4. Habe ich ein Mindestmaß
an Beugung erreicht, kann ich die Unterschenkel langsam in Richtung Kopf
absenken. Dies geschieht derart, dass die Streckung der Rückseite
an Rücken und Oberschenkel erhalten bleibt.
5. Dann beginnt ein tiefer
Atem die Haltung zu durchdringen. Nach einigen Atemzügen werden die
Beine sanft ausgestreckt, die Beuge wird aufgehoben und der Kopf langsam
am Boden abgesetzt. Die Hände falten sich und wir stehen wieder im
Kopfstand, den wir dann wie beschrieben weiter verlassen bis zur Stellung
des Kindes.
Zur Übung des Skorpions
als Zielasana gestalte ich eine eigene Übungsstunde, die diese Beinstreckungen,
Brustbewegungen und so weiter gezielt vorbereitet.
Asana ist Meditation
Wichtig im Halten der Asana
ist eine bewusste Geisteshaltung, die beobachtet und registriert, was ist.
Wichtig dabei ist weiterhin, dass ich bei mir bleibe, in mir bleibe, und
nicht äußeren Reizen folgend meine Mitte verlasse. Mein Fenster
der Aufmerksamkeit nach innen ist weit geöffnet, spürt zum Beispiel
des Drehsitzes die Füße ebenso wie die gedrehte Hüfte und
den Rücken und die Arme und... und... und..., während mein Fenster
nach außen durchlässig und unfixiert bleibt. Die Geisteshaltung
ist mit anderen Worten gesagt eine Art Meditation, ist im "jetzt und hier"
sein, ist nachgebendes "festsein". Und so folgt eine Übung der nächsten,
folgt der Grundhaltung das Einrichten und dem Einrichten die meditative
Einstellung der Wahrnehmung.
Schlusswort
Dies also ist meine Asana-Praxis,
so übe ich täglich. Und die Frage: "Ja schön, und wozu machst
du das alles?" würde ich heute beantworten mit einer Gegenfrage: "Wozu
essen, wozu trinken, wozu Zähneputzen und sich waschen?" Für
mich gehört das tägliche Üben von Asana einfach zum Leben
dazu, es ist Körperpflege und Manna (Nahrung für Leib und Seele),
nicht mehr, aber auch nicht weniger!
Haiku
von Phoebe Barker
Meditation I
Vor der Klotür stehn
mit schmerzenden Gliedern
die Götter preisen
Schweigen
Jenseits der Worte
der Anblick eines Gesichts
so neu wie der Tag
Tratak
Im Innern des Lichts
für eine Sekunde nur
das Gesicht Gottes
Yoga
Auf Mitten liegend
nach der Ewigkeit fischend
steht die Zeit uns still
Meditation II
Die Knie tun mir weh
Wolken kommen und gehen
doch das Herz ist wach
Morgen
Die Schüler gähnen
weise lächelt der Lehrer
draußen erstes Licht
Abend
Er schmunzelt wissend
wie eine Zwiebel sich schält
fallen die Schleier
Erwachen
Staubflocken im Licht
die der Mann im gelben Hemd
fröhlich hinweg wischt
Ewigkeit
Draußen fällt
Regen
unbeschwert fließt
der Atem
Moment für Moment
Liebe
Mantras und Gähnen
Fuß an Fuß mit
dem Nachbarn
das Herz weit offen
Mauna
Ein Haus der Stille
immerwährender Regen
Gottes Gegenwart
Meditation III
In der Stille sein
dem Klang des Herzens lauschen
dem Gesang Gottes
Abschied
Am Fenster stehen
über allen Wipfeln
ist Ruh'
ein Vogel fliegt auf
Samskara
Die Körper gejagt
die Welt der Sinne geliebt
mich selbst vergessen
OM Shanti
. Phoebe Barker.
Meditation,
der spirituelle Weg
- Auszug aus einem Vortrag
von Sukadev Volker Bretz -
Während der Meditation
können verschiedene Reinigungserfahrungen aufkommen: energetische,
emotionelle und geistige.Im Yoga sagt man: Unsere wahre Natur ist sat,
chit, ananda – reines Sein, Wissen und Wonne. Diese werden durch Unreinheiten
verdeckt wie manchmal die Sonne durch Wolken. Um zu unserer wahren Natur
zu gelangen, müssen wir alle Unreinheiten überwinden. Auf dem
spirituellen Weg und über die Meditation ist das möglich. Beschreiten
wir den Weg, meditieren wir, dann steigen die verschiedensten Unreinheiten
an die Oberfläche des Bewusstseins, wo sie leichter aufgelöst
werden können. Selbst wenn die Sonne von Wolken bedeckt ist, existiert
sie dennoch. Die Sonne verschwindet nicht durch die Wolken, sondern wir
sehen sie nur nicht mehr. So bedecken manchmal auch alle möglichen
Wolken unseren Geist, sodass wir von unserer Freude nichts mehr spüren
oder nicht mehr klar denken können.
Und so ist es auch mit unserem
Selbst: Wenn unser Geist ruhig ist, dann strahlt das Glück des Selbst,
und wenn unser Geist voller dunkler Gedanken oder weniger konzentriert
ist, dann scheint dieses Selbst nicht mehr.
Neben anderen Gesichtspunkten
ist ein wichtiger Aspekt des spirituellen Weges, dass wir uns von den verschiedensten
Unreinheiten befreien. Während der Meditation und überhaupt bei
allen spirituellen Praktiken können körperliche Reinigungserfahrungen
auftreten, z.B.: kurzfristiges Kopfweh, eine kurze Reinigungserkältung,
das Auflösen von Schutzverspannungen, das dann zu tieferen Verspannungen
führen kann.
Reine Meditationsreinigungs-Erfahrungen
klingen rasch ab, innerhalb einiger Stunden sind sie normalerweise überwunden.
Neben den körperlichen
gibt es auch energetische Reinigungserfahrungen, wobei sich der Körper
oder Teile des Körpers erhitzen können. Im Yoga wird das damit
erklärt, dass an den heißen Stellen prana, die Lebensenergie,
versucht, in neuen Energiekanälen zu fließen, aber weil die
Kanäle verstopft sind, entsteht Reibung und diese Reibung erzeugt
Wärme. Das ist eine verbreitete Erfahrung, was aber nicht heißt,
dass bei jemandem, der sie nicht verspürt, etwas nicht in Ordnung
wäre. Es geschieht immer gerade das, was geschehen soll, und
bei manchen Menschen äußert sich das eben energetisch als Wärme.
Es ist aber auch möglich, dass plötzlich die Mondenergie, eine
kühlende, regenerierende Energie, zu fließen beginnt. Das Zentrum
der erhitzenden und reinigenden Sonnenenergie befindet sich im Bauchbereich,
das des Mondzentrums in der Stirn. Shiva wird stets mit dem Halbmond am
Kopf dargestellt, dem Symbol für das Mondchakra (chakra = Energiezentrum).
Wird das Mondchakra aktiviert,
dann fließt eine kühlende Energie aus ihm herab. Sie ist angenehm,
wonnevoll
und wird deshalb als nektargleich
bezeichnet. Wie ein kühler Schauder strömt sie von oben herab.
Diese Wahrnehmung ist seltener.
Möglich ist auch, dass
die Energie den Körper plötzlich durchzuckt, wodurch er ebenfalls
energetisch gereinigt wird. Oder wir sitzen ruhig da und haben dennoch
das Gefühl, wir würden uns nach links und rechts, vor und zurück
oder im Kreis bewegen, würden zittern oder ganz leicht werden, oder
Glieder unseres Körpers befänden sich in einer ganz anderen Haltung,
als sie es tatsächlich sind. Das alles sind Zeichen, dass sich der
Astralkörper während der Reinigung im Körper bewegt, neue
Energien erwachen, Energieunreiheiten gelöst und neue Energiekanäle
geöffnet werden. Es ist ein gutes Zeichen, das wir geschehen lassen.
Die wirklichen, körperlichen
Bewegungen jedoch werden zur Ruhe gebracht, so weit das angenehm möglich
ist.
Von emotionellen Reinigungserfahrungen
sprechen wir, wenn alle möglichen Gefühle während der Meditation
aufsteigen. Das können leichte Gefühle oder Erinnerungen oder
starke Emotionen sein. Ja, es ist sogar möglich, dass man in Tränen
ausbricht! Doch niemand braucht sich zu ängstigen, die Gefühle
nicht mehr zu beherrschen. Normalerweise tut so ein Ausbruch gut. Etwas
anderes wäre es, wenn wir spezielle Techniken anwenden würden,
um Schuld oder alten Schmerz aufsteigen zu lassen.
Spüren wir im Yoga,
dass etwas aufsteigt, dann verstärken wir es nicht, sondern beobachten
es nur, lassen es immer nur geschehen.. Nicht immer löst sich diese
Spannung nach den ersten Anzeichen auf. Das würde sie übrigens
auch nicht tun, wenn wir voll in sie hineingingen. Es ist gut, sie öfter
aufzusuchen. Der Geistesinhalt und die Emotionen, die auftauchen, werden
sich von Mal zu Mal harmonisieren.
Während der geistigen
Reinigungserfahrungen kann es geschehen, dass wir plötzlich erheblich
mehr
Gedanken haben als vorher.
Wie wenig man den Geist
unter Kontrolle hat, das ist auch ein Bewusstwerdungs-Prozess.
Einmal hatte ich mich mit
einem meiner Onkel unterhalten. Er wollte wissen: Was ist Meditation? Mit
einfachen Worten versuchte ich, es ihm zu erklären. Man setzt sich
hin, sagte ich, konzentriert sich und bringt den Geist zur Ruhe. Gelingt
es, sich zu konzentrieren, dann kann es geschehen, dass der Geist in höhere
Bewusstseinsebenen aufsteigt.
Wie, du kannst dich nicht
konzentrieren? fragte er perplex. Du bist doch intelligent!
Es fällt mit schwer,
gab ich zu. Das konnte er nicht verstehen. Jemand, der normal und nicht
dumm ist, könne sich nicht auf eine Sache konzentrieren! Ich schlug
ihm vor, er solle sich einmal hinsetzen und an nichts denken. Das, so hatte
er gemeint, müsste doch ganz einfach sein. So wie er, denken viele
Menschen. Fangen sie an zu meditieren, glauben sie, gleich zur Ruhe kommen
zu müssen. Und tauchen dann Gedanken auf, meinen sie, für die
Meditation ungeeignet zu sein oder die Meditation sei sinnlos. Dem ist
nicht so.
Jeder Schritt auf dem Weg
zur Selbsterkenntnis ist ein bedeutender. Zu erkennen, wie der Geist funktioniert,
ist gut. Und so mag es eben geschehen, dass vorübergehend mehr Gedanken
durch den Kopf schwirren, wenn die Meditationspraxis erhöht wird.
Auch eine unvermutete Übelkeit könnte kurzfristig auftreten.
Ist das der Fall, sollte man vor der Meditation einen Tee trinken oder
in der Natur spazieren gehen oder sich in einem Raum ein wenig bewegen,
um den Kreislauf anzuregen. Wiederholt sich die Übelkeit, dann könnte
eine Magen-, Darmverstimmung, unregelmäßiger Blutdruck oder
Schwangerschaft die Ursache sein. Nicht alle Gebrechen, die während
der Meditation auftreten, sind. Reinigungserfahrungen
Nun ja, im weiteren Sinn
ist jede Krankheit und Erfahrung eine Reinigungserfahrung.
Kommen wir zu den Astralerfahrungen.
Es gibt den physischen-
, den Kausal- und den Astralkörper. Wenn jemand an den Astralkörper
nicht glaubt, könnte er auch die fünf Koshamodelle (Hüllenmodell,
nach dem das Selbst, der atman, von fünf Hüllen umgeben ist)
heranziehen. Beides ist lediglich eine Klassifikation menschlicher Fähigkeiten
und Erfahrungen.
Anhand des Modells der Astralwelten
und des Astralkörpers können wir diese Reinigungserfahrungen
besonders gut erklären. Sie werden eingeteilt in solche, die man sehen,
hören oder fühlen kann.
Also, wir meditieren gerade
und plötzlich sehen wir wunderschöne Farben und Formen. Was geschieht?
Die Kreativität wird angeregt! Nicht umsonst praktizieren viele Künstler
die eine oder andere Form der Meditation.
Nun kann es sein, dass die
Farben und Formen, die wir sehen, Wahrnehmungen von Astralenergien sind.
Wir haben die Augen geschlossen und plötzlich sehen wir Auren, Lichtkörper
von Menschen. Oder wir sehen mit offenen Augen Auren um die wirklichen
Menschen in unserer Nähe.
Nach tratak (konzentriertes
Blicken) auf die Flamme einer Kerze ist es leicht möglich, so ein
Strahlen um andere Menschen herum wahrzunehmen.
Es kann aber auch sein –
und jetzt wird es spooky, (gespenstisch) –, Astralwesen erscheinen. Also,
man sitzt irgendwo friedliebend mit geschlossenen Augen auf seinem Sitzkissen
und meditiert und auf einmal spürt, sieht man vor sich ein Astralwesen,
eine Gestalt. Man öffnet die Augen - es ist weiter da. Man schließt
die Augen wieder- das Wesen bleibt.
Möglich ist natürlich,
dass man eine schizophrene Einbildung hat, aber ebenso gut kann es tatsächlich
ein Astralwesen sein. Und jetzt würde ich unterscheiden zwischen spiritueller
– und Astralerfahrung, wobei die Übergänge ebenso fließend
sind wie bei den Reinigungs- zu den Astralerfahrungen.
Auch Engelswesen könnten
wir wahrnehmen. Erscheinen sie, dann ist das wie bei der Erscheinung eines
Meisters mit viel Licht und dem Gefühl von Wärme oder aber mit
einem Schaudern verbunden, das uns von oben herab durchrieselt, kein lähmendes
Schaudern, nein, sondern eines, das uns mit Wärme, Liebe, Energie,
Kraft und Zuversicht erfüllt.
Mit einem niederen kühlen,
bleichen Astralwesen dagegen wollen wir nicht übermäßig
viel zu tun haben. In seiner Gegenwart fühlen wir uns zusammengezogen,
gelähmt, verspüren wir Angst. Erscheint es, so ist es das Klügste,
wir schicken ihm Energie. Während des Einatmens nehmen wir Energie
auf und die schicken wir diesem Wesen mit dem Ausatmen zu. Auch ein mantra
(heiliges Wort, Gebetsformel) könnten wir wiederholen: Om (steht
für Brahman, auch Ausdruck der Urschwingung, aus der das Universum
hervorgegangen ist...) oder om namah shivaya (Verneigung vor dem Shiva).
Besonders machtvoll wäre ein mantra, in den wir eingeweiht sind. Oder
wir denken an einen Meister, an die Manifestation Gottes. All das würde
helfen, uns an etwas Höheres zu verankern, so dass uns diese Wesen
nicht zu nahe treten können und uns nichts geschieht. Das gleiche
gilt übrigens für die erdgebundenen Geister, zum Beispiel für
die Stimmen und Erscheinungen, nachdem jemand in einem Haus verstorben
ist usw.
Es kommt auch vor, dass
die niederen Astralwesen zu uns sprechen und Ratschläge erteilen.
Yogameister raten, sich nicht mit ihnen zu unterhalten und nicht weiter
auf ihre Weisungen einzugehen, denn sonst könnte es geschehen, wir
verlören zu viel prana (Atem, Lebenskraft, die den Körper durchdringende
kosmische Energie), lebten irgendwann nicht mehr unser eigenes Leben und
die Wesen kontrollierten uns.
Was sagt der Zauberlehrling
bei Goethe?: Die Geister, die ich rief, werde ich nicht mehr los. Das kann
tatsächlich passieren.
Anders dagegen ist es, wenn
wir Zugang zu einem höheren Astralwesen erfahren, die Vision von einem
Engelswesen oder von einem Meister haben. Von ihnen geht Inspiration aus:
Plötzlich wissen wir, was wir zu tun haben , plötzlich haben
wir Vertrauen in irgend etwas, plötzlich verstehen wir irgend etwas
besonders tief und klar.
Wenn wir von ihnen eine
konkrete Aufgabe erhalten, dann müssen wir sie auch ausführen.
Wir könnten auch noch
einmal nachfragen. Bitte, liebes höheres Selbst oder liebe kosmische
Energie oder lieber Gott, ist das, was du mir rätst, wirklich so und
so gemeint? Wird es erneut bestätigt, dann sollten wir es befolgen,
auch wenn wir unser bisheriges Leben auf den Kopf stellen müssten
Die spirituellen Erfahrungen
kommen aus einer höheren Ebene, aus der Kausalebene, und stehen deshalb
unserer wahren Natur und damit der kosmischen Natur sat, chit, ananda sehr
nahe. Mit ihnen verbunden sind gesteigerte Bewusstheit und Wonne, die auch
Liebe und Energie einschließt.
Unbedeutendere Erfahrungen,
Zwischenerfahrungen mit diesen Wesen ??? sind manchmal nicht so eindeutig;
dann müssen wir unseren Intellekt, unser Unterscheidungsvermögen
benutzen, um herauszubekommen, was sinnvoll ist.
Neben den sichtbaren Astralerfahrungen
treten auch hörbare auf. Es sind schöne Klänge, die wir
dann vernehmen. Ein Klang wie von einer Tambura, diesem Zupfinstrument,
mit dem auch Kirtangesänge begleitet werden, könnte erklingen,
ebenso Lauten-, Flöten- oder Glockentöne oder ein Summen. All
diese Klänge in tiefer Meditation, diese Anahataklänge, werden
von den verschiedensten Instrumenten nachgeahmt. Zwei Möglichkeiten
gibt es, auf diese Töne zu reagieren: Entweder wir beachten sie nicht
oder wir konzentrieren uns auf sie. Lauschen wir dem Ton bewusst, dann
kann ein subtilerer hörbar werden, und konzentrieren wir uns wiederum
auf diesen, bis er stärker wird, dann vertiefen wir so die Meditation.
Etwas gänzlich anderes
als anahata ist Tinnitus, der nach einem Hörsturz auftreten kann.
Tinnitus ist langfristig. Die Menschen, die unter ihm leiden, hören
eher unangenehme Geräusche: Motoren-, Lokomotivlärm, Pfeifklänge...
Tinnitusgeräusche werden stärker, wenn man gestresst ist. Die
Anahataklänge dagegen sind deutlicher, wenn es ruhig ist. Leider kennen
viele Mediziner den Unterschied zwischen Tinnitus und anahata nicht, und
so kommt es vor, dass Menschen, die diese schönen Klänge vernehmen,
auf Tinnitus behandelt und in Angst und Schrecken versetzt werden, wodurch
ihre Lebensqualität beeinträchtigt wird.
Eins ist sicher: Durch die
Konzentration auf die Anahataklänge wird kein Tinnitusklang ausgelöst.
Die Astralerfahrungen können
in spirituelle übergehen.Die Klassifikation dieser Wahrnehmungen ist
schwierig.
Es kann passieren, wir meditieren
oder liegen in der Tiefenentspannung auf dem Rücken – auch außerhalb
spiritueller Praktiken kann das geschehen – und plötzlich verlassen
wir unseren physischen Körper, schweben über uns und sehen, was
unter uns vorgeht. Sogar in ein höher gelegenes Zimmer könnten
wir entschweben und wahrnehmen, was dort geschieht.
Wir sollten dann nicht ängstlich
sein, aber dem, was sich da ereignet, auch nicht nachgehen. Wiederum lassen
wir es geschehen. Vielleicht nehmen wir es kurz wahr, so dass wir die Gewissheit
haben, wir sehen es wirklich. Wissenschaftler, Ärzte, Naturwissenschaftler
und Skeptiker können dann sagen und schreiben, was sie wollen; wir
haben die Welt von oben erblickt, wir haben etwas betrachtet, was wir mit
physischen Augen nicht hätten wahrnehmen können, wir wissen:
Bewusstsein ist nicht auf den physischen Körper beschränkt. Nicht
wenige Menschen kennen dieses Gefühl.
Wie gesagt, braucht man
in diesem Augenblick keine Angst zu haben. Manche denken, sie wären
dann gestorben. Gut, es ist möglich, dass man dann gestorben ist,
nämlich wenn man vorher einen Unfall oder ähnliches hatte.
Mir ist aber kein Mensch
bekannt, der während der Meditation oder Tiefenentspannung seinen
physischen Körper verlassen hat, also verstorben ist.
Natürlich kannte ich
Menschen, die meditiert haben und gestorben sind, aber nicht während
des Meditierens, sondern entweder durch einen Autounfall oder unter anderen
Umständen.Wenn wir also meditieren und uns eines Tages einmal über
unserem Körper befinden, dann werden wir schon bald in ihn zurückkehren.
Ist aber jemand irgendwann
einmal mit dem Auto unterwegs und kann sich plötzlich an nichts mehr
erinnern und hat offensichtlich keinen physischen Körper mehr, dann
kann es schon sein, dass er ihn tatsächlich verlassen hat.
Auch in diesem Fall ist
es gut, mantras zu zitieren: Om, om namah shivaya, vorzugsweise das eigene
mantra oder man betet oder denkt an einen Meister.
Schützen mantras auch
vor Unfällen?
Nun, es gibt auch karma,
das einfach seinen Lauf nimmt, ganz gleich, ob man mantras zitiert oder
nicht.
Andere Astral- oder Energieerfahrungen,
die erlebt werden können, sind Schwingungen im Körper. Oder wir
haben das Gefühl, in unserem Herzen geschieht etwas. Oder die Wirbelsäule,
die Stirngegend oder der Punkt zwischen den Augenbrauen, das ajna chakra,
wird warm. Möglicherweise verspüren wir auch ein Kribbeln in
den Füßen, Fingern oder im Gesicht.
Solche Erfahrungen treten
auf, wir brauchen uns nicht um sie zu kümmern. Sie sind lediglich
ein Zeichen, dass subtile Energien in diesen Teilen des Körpers arbeiten.
Kommen wir zu den höheren
und höchsten spirituellen Erfahrungen. Einige hatten wir bereits genannt:
die Wahrnehmung von Engelswesen, Meistern oder die Manifestation Gottes.
Es gibt Menschen, die diese
Bilder so, wie sie uns gezeigt werden, wahrgenommen haben. Aus diesen Gesichten
sind die Bilddarstellungen entstanden. Ja, Shiva, Jesus, Buddha, Krishna...können
wahrgenommen werden.
Ist ein Mensch von einer
solchen Vision erfüllt, dann erhöht sich sein Bewusstsein ekstatisch.
Licht erstrahlt in ihm, die Seele weitet, öffnet sich???, Liebe und
Wonne durchfluten ihn. Und vernimmt derjenige einen Anahataton, dann verschmilzt
er mit diesem Klang.
Wir können sagen, die
höheren spirituellen Erfahrungen, die aus einer höheren Ebene
wie durch einen Kanal durch uns hindurch fließen, führen immer
dazu, dass wir uns von unserem Ego lösen, die begrenzte Persönlichkeit
aufheben und mit neuer Erkenntnis, Bewusstheit und starker Liebe erfüllt
werden.
Die allerhöchsten spirituellen
Erfahrungen, die es auch noch gibt, sind unbeschreibbar, sind nicht mehr
in Worte zu fassen, sind jenseits von allem. Emotionen im herkömmlichen
Sinn werden nicht mehr verspürt, man sieht und hört nichts mehr,
sondern man hat nur noch das Gefühl von reiner Wärme, reiner
Ausdehnung, reiner Einheit, reinem Wissen...
Und selbst hier gibt
es noch einmal verschiedene Ebenen. Wir werden im Rahmen der Bhumikas (Stufen
der Vollkommenheit) noch einmal über sie sprechen.Auch im Traum können
sich Engelswesen oder Meister usw. manifestieren. Sogar vor einem Computer
oder anderswo sitzend, kann und etwas plötzlich durchzucken, kann
uns etwas zutiefst klar werden.Höhere Eingebungen können sowohl
innerhalb als auch außerhalb von spirituellen Praktiken auftreten.In
gewisser Weise sind diese Erfahrungen auch eine Gnade. Wir können
sie uns nicht erarbeiten, sondern wir können uns nur auf sie vorbereiten,
so dass sie leichter geschehen können.
Die höchste spirituelle
Erfahrung ist die Selbstverwirklichung.Eine hochspirituelle Erfahrung ist
auch jnana (Wissen, Weisheit), bei der unser Ego und der individuelle Wille
erlöschen. Es ist nämlich das Ego, das uns behindert, in die
tiefe Meditation zu gelangen.
Wer von denjenigen, die
bereits länger meditieren, kennt nicht die Erfahrung: Er sitzt und
auf einmal wird es schön und er denkt, jetzt hab ich`s! jetzt erreiche
ich samadhi!, und im nächsten Moment ist das schöne Gefühl
weg.Das war dann das Ego, das uns die schöne Erfahrung ruiniert hat.
Und deshalb bemühen wir uns im Yoga, das Ego abzubauen.Auf der Jnanaebene
sind die spirituellen Erfahrungen noch mit Licht, Klängen Worten,
Bildern und Gefühlen verbunden. Wir erweitern uns zum Göttlichen
hin oder das Göttliche fließt zu uns herab. Im savikalpasamadhi,
was Samadhi-Überbewusstsein heißt, treten die Erfahrungen
nicht mehr zusammen mit Worten und Bildern auf, wir wissen lediglich noch,
dass wir die Einheit erleben.
Nirvikalpasamadhi dann ist
reine Einheit, reine Verschmelzung: die Selbstverwirklichung.
Aus diesen Zuständen
erwächst das intuitive Wissen, und durch dieses Wissen gelangen wir
zu den Wahrnehmungen der Wirklichkeit, die wir dann mit Worten beschreiben
und so zur Philosophie der Metaphysik kommen, die uns wiederum hilft, spirituelle
Erfahrungen zu verstehen und unser Bewusstsein durch spirituelle Praktiken
systematisch zu erweitern.
Eine Strömung in der
modernen Wissenschaftstheorie besagt, das Universum sei rational nicht
zu erfassen. Immer mehr wird das Universum in Paradoxien, Chaostheorien
und Wahrscheinlichkeitsrechnungen beschrieben.
Selbst auf der physischen
Ebene entzieht sich das Universum einer strengen rationalen Analyse und
Erklärung. Das heißt nicht, es verhielte sich vollkommen ungeordnet.
Es gibt Gesetze, aber nicht nur solche, die dem menschlichen Geist entspringen.
Die Vedanta Philosophie
beschäftigt sich mit den Fragen: Was ist wirklich? Was ist unwirklich?
Wer bin ich? Was ist Bewusstsein? Was ist die Welt?
Die Antworten werden gegeben
aus höheren Erfahrungen, aus samadhi. Das samadhi ist aber nicht in
Worte zu fassen und die spirituellen Erfahrungen sind schwer beschreibbar.
Trotzdem ist es wichtig, über diese Fragen mit anderen Menschen zu
kommunizieren. Also reden, schreiben und lehren wir.
Buddha hat sich geweigert,
philosophische Gedanken zu äußern, über sie zu sprechen.
Gut, über karma und Reinkarnation hat er gepredigt, doch über
solche Fragen wie: Gibt es Gott oder nicht? Was ist die Welt? Wie ist sie
entstanden?, hat er keine Aussagen gemacht.
Er hat nur gesagt: Wenn
du in einem brennenden Haus bist, dann ist es wichtiger, schnell aus diesem
Haus hinauszulaufen, als dir Gedanken über die Natur des Feuers zu
machen, also dich zu fragen: Was ist Feuer? Wie entsteht Feuer? Was sind
die verschiedenen Kategorien von Feuer?
Und wenn wir dementsprechend
an unserer Begrenztheit leiden, dann wollen wir auch so schnell wie möglich
aus ihr hinaus.
Der Buddhismus geht ja sehr
stark von der Wahrnehmung des Leidens aus. Alles Leben ist Leiden, das
ist eine der vier edlen Wahrheiten des Buddha. Die anderen drei lauten:
Für das Leiden gibt es eine Ursache. Das Leiden ist vermeidbar. Aus
dem Leiden führt ein Weg hinaus, der achtgliedrige Pfad.
Das Leiden darf man nun
nicht wörtlich verstehen, sondern es bedeutet auch Unzufriedenheit,
das Gefühl des ständig sich erneuernden Mangels, das Wissen der
körperlichen Vergänglichkeit, der Wunsch, über sie hinauszuwachsen.
Buddhas Sicht der Welt ist
nicht so negativ, wie westliche Geisteswissenschaftler manchmal behaupten.
Yogameister empfehlen, sich
nicht auf Astralreisen zu begeben.
Allerdings gibt es in dem
Buch „Yogasutras“ von Patanjali einen Vers, in dem verdeckt eine Technik
angegeben wird, wie man den Astralkörper verlassen kann.
Gut, man kann es ja mal
ausprobieren, um in unserer westlichen, materialistischen Kultur eine wichtige
Erfahrung zu machen. Und dann hat man einmal etwas erblickt, was man mit
physischen Augen nicht sehen kann. Von daher könnte es berechtigt
sein.
Die Yogis sagen jedoch,
es ist eine gefährliche Zwischenebene. Ein spiritueller Aspirant sollte
sich nicht weiter damit abgeben, sonst bleibt er auf einer niederen Stufe
stehen.
Geschichte
von Rama und Vishvamitra
Die folgende Geschichte verdeutlicht
den Jnana Yoga, den Weg des Wissens, besonders gut. Und zwar ist das eine
Geschichte aus dem Werk „Yoga Vasishta“ geschrieben vor ein paar Tausend
Jahren, genau weiß man es nicht. Es ist ein Zwiegespräch zwischen
einem Königssohn namens Rama, und einem Weisen, Vasishta. Deshalb
nennt sich das auch die Yoga Vasishta. Und es beginnt damit, dass der Königssohn
demnächst gekrönt werden soll, er soll das Königreich übernehmen,
sein Vater hat schon lang genug regiert und will das Königreich übergeben.
Und bevor der Königssohn anfängt zu regieren, will er noch einmal
das Königreich sehen, noch einmal etwas beobachten und sehen in der
Welt. So reist er mehrere Wochen und Monate durch alle Teile des Königreiches
und als er zurückkommt, ist er tief deprimiert. Er isst kaum noch
etwas, er spricht mit fast niemandem, er schaut sich wenig an. Der König
ruft die besten Ärzte, um herauszufinden, was mit ihm los ist, aber
keiner weiß etwas, keiner weiß Rat. Sie checken den Puls und
alles mögliche andere und Rama lässt alles über sich ergehen,
aber er spricht wenig.
Gut, nachdem alle Ärzte
nichts sagen konnten, Ernährungsberater auch nicht - Psychologen gab
es damals nicht -, rief der König die großen Weisen des Landes
zusammen. Die großen Weisen kamen also zum Königshof und ein
besonders Weiser, Vishvamitra, wurde gebeten, mit Rama zu sprechen
Und in der Geschichte ist
das eigentlich relativ lustig, der Vishvamitra soll den Rama untersuchen
und der ganze Königshof ist zugegen und alle Weisen auch. Ich weiß
nicht, ob ich in der Situation etwas gesagt hätte. Jedenfalls, die
Geschichte will es so, dass Rama erstmals anfing zu sprechen, weil Vishvamitra
eben so ein großer Weiser war. Vishvamitra fragte ihn direkt: „Was
ist denn mit dir los?“ Rama sagte: „Weißt du, ich bin jetzt die ganze
Zeit in meinem Königreich gewesen und habe die Menschen beobachtet.
Der Sinn des Lebens ist mir nicht so klar. Überall streben Menschen
nach etwas und ich weiß nicht, wie viel Sinn das machen soll? Und
wie viel Sinn soll es noch dazu machen, wenn ich das Königreich regiere?“
Dieses Gespräch geht
relativ lange, ich mache es hier sehr kurz. Nach einiger Zeit jedenfalls
hatte Vishvamitra die Anamnese, die Untersuchung, beendet, ging zur Diagnose
über und sagte zum König: „O König, der Rama ist nicht
krank, er hat keine psychische Störung, sondern er ist auf der ersten
Stufe des Wissens, subecha, Verlangen nach Wahrheit. Er will wissen, was
ist wirklich? Er fragt nach dem Sinn des ganzen Daseins. Und, o König,
du wirst ihn nicht dadurch wieder zu einem fröhlichen Menschen machen,
indem du ihm immer großartigere Vergnügungen gibst, sondern
er muss regelmäßig anfangen zu meditieren“ – das wäre also
jetzt die Therapie, „er muss regelmäßig meditieren und
insbesondere braucht er spirituelle Unterweisung.“ Und dann, wie ein allgemeiner
Arzt seinen Patienten an einen Facharzt weiter verweist, sagte Vishvamitra:
„Und unter den anwesenden Weisen ist Vasishta der geeignete Guru, der geeignete
Lehrer für Rama.“
Gut, die Diagnose wurde
angenommen, die Therapie auch. Die nächsten Abende traf sich dann
immer der ganze Königshof mit allen Weisen, denn Vasishta galt als
ein ganz besonders Großer. Und Vasishta lehrte Rama Abend für
Abend über die Weisheit des Selbst. Und da Rama relativ jung war,
anders als in der heutigen Zeit, wo Könige und Politiker oft erst
in hohem Alter etwas zu sagen haben -, Rama war erst um die achtzehn oder
neunzehn und deshalb hat Vasishta auch nicht in großen, langen philosophischen
Abhandlungen gesprochen, sondern in vielen Geschichten.
Er spricht über Jnana
Yoga, die Weisheit des Selbst, die sagt, hinter allem ist das unsterbliche
Selbst. Aber die Schlussfolgerung aus dem Ganzen ist: Um zu diesem Selbst
zu kommen, muss man seine Pflichten erfüllen im täglichen Leben.
Es ist also keine Entsagungsphilosophie. Denn wenn man sich mit der Jnana
Yoga-Philosophie beschäftigt, kommt schon der Punkt, wo man sich fragt:
„Wenn alles das Selbst ist und die Welt, so wie wir sie wahrnehmen, unwirklich
ist, wozu überhaupt irgendetwas tun?“
In der Yoga Vasishta wird
der Standpunkt vertreten, gerade weil hinter allem das Göttliche steht,
gerade weil hinter allem das Bewusstsein ist, gerade deshalb ist das Handeln
im täglichen Leben dazu geeignet, dieses göttliche Bewusstsein
zum Ausdruck zu bringen.
Zum Schluss fragt Vasishta
Rama: „Hast du alles verstanden?“
Und Rama antwortet: „Ja,
ich habe alles verstanden.“
Und daraufhin sagt Vasishta:
„Nichts hast du verstanden. Denn niemand hat etwas gesagt, niemand hat
zugehört, folglich gibt es niemand, der etwas verstanden haben kann,
denn alles ist nur Brahman, das Absolute, und reines Bewusstsein – in Wirklichkeit
ist nichts passiert.“
In einer anderen mythologischen
Geschichte heißt es, dass Rama nachher tatsächlich den Thron
bestiegen hat und nach vielen Schwierigkeiten, die noch auf ihn warteten,
auch ein glorreicher König geworden ist.
Wunder
der Erde, Wunder des Lebens
von
Lore Tomalla
Ein Franzose sagte einmal:
„Was ist Deutsch doch für uns manchmal seltsam. Da sagen die Deutschen
zum Beispiel ’wunderbar’ und meinen ‚wundervoll’. Wenn jemand barfuss geht,
dann hat er keine Schuhe an, also sollte man meinen, ‚wunderbar’ bedeutet
‚bar aller Wunder’ – also ohne Wunder – und doch ist das Gegenteil
gemeint. Warum sagen sie nicht gleich wundervoll?“ Wundervoll muss es heißen,
voller Wunder! Das Leben ist voller Wunder, also wundervoll! - Leider gehen
wir meistens achtlos daran vorbei.
Vor Jahren machte ich eine
Therapie bei einer Heilpraktikerin in Schleswig-Holstein. Vier Wochen Diät,
Ruhe, Spaziergänge am Meer, Aufbauspritzen, Massagen und Atemschulung
mit Sauerstoffmaske. Vier Wochen sind eine lange Zeit. Ich hatte die Erlaubnis,
kostenlos aus ihrer Bibliothek Bücher auszuleihen. Sie schreibt selber
auch. Nach einiger Zeit kam mir das Buch einer Schweizerin in die Hände.
Blanche Merz schreibt über Orte der Kraft. Sie hat herausgefunden,
dass zum Beispiel Kirchen an besonderen Plätzen erbaut wurden, eben
auf Grundstücken, die sie „Orte der Kraft“ nennt.
In Elche an der Costa Blanca
in Spanien versuchte ich in einer Basilika aus grauer Vorzeit, von der
nur noch die Grundmauern erhalten sind, mich meditativ auf dasjenige einzustellen,
was Blanche Merz in ihrem Buch beschreibt. Ich hatte den Eindruck, als
könne ich in dem Teil des Grundrisses, den ich für die Sakristei
hielt, Erdstrahlen auffangen. Meine Füße vibrierten, „es“ stieg
auf in den Beinen bis zu den Knien. Meine Kusine ist Ärztin. Sie meinte:
„Geh nicht wieder dorthin, womöglich strahlen dort Uranvorkommen.“
– Wer weiß.
Ich ging mit Bekannten hin
und bat sie, sich mit leicht gebeugten Knien dort hinzustellen und zu versuchen,
etwas wahrzunehmen, vielleicht Schwingungen. Einigen lachten: „Solchen
Humbug glaubst du?“ - „Was heißt hier Humbug. Ich spüre
es wirklich. Und die Frau Merz berichtet in ihrem Buch über ihre Wahrnehmungen.“
Da meinte die eine, die einige Minuten bewegungslos verharrt hatte: „Ich
glaube, das ist was dran. Ich spüre es auch. Ich spüre es nur
ganz wenig, aber es gibt doch Rutengänger, die Wasseradern aufspüren
können. Vielleicht ist hier eine Wasserader und begabte Rutengänger
würden das bestimmt deutlicher spüren als ich.“
Die Zeit verging und ich
vergaß die Angelegenheit. Da kam mir eine Zeitung in die Hände.
Sie hieß Hagia Chora, Zeitschrift für Geomantie. Darin war Werbung
für das Buch einer Frau aus Versmold: „Zeitnischen. Das verborgene
Wissen der Externsteine.“ Unter Zeitnischen versteht sie Momente, in denen
wir zwischen Wachen und Träumen in der Lage sind, transzendentale
Dinge zu erahnen.
Erst lange nachdem ich das
Buch gelesen hatte, fiel mir auf, dass die Rinde eines Eukalyptusbaumes
in meinem Garten sich zur Seite windet und zwar den ganzen Stamm hinauf
entgegen dem Uhrzeigersinn. Ich erinnere mich, dass meine Lehrerin, die
Apothekerin ist, von „linksdrehendem“ Bioghurt sprach – und der sollte
so gesund sein. Also liegt die Annahme nahe, dass mein „linksdrehender“
Eukalyptusbaum irgendwelche positiven Kräfte in sich trägt. Ich
fasste ihn mit beiden Händen an und spürte nach wenigen Minuten
wieder diese Vibrationen, so wie ich sie aus der Sakristei der Basilika
bei Elche in Erinnerung hatte. Das Vibrieren wurde so stark, dass ich den
Baum loslassen und weggehen musste.
Einmal in der Woche fahre
ich in ein Reitzentrum nach Campoamor. Dort erteilt eine Therapeutin behinderten
Kindern Hippotherapie; das bedeutet, sie setzt sie auf ein ziemlich altes,
sehr ruhiges Pferd. Die Gehbewegungen des Tieres haben einen günstigen
Einfluss auf die Muskulatur. Ich war regelmäßig dort, mit Unterbrechungen
über fast ein Jahr. Nie ist mir etwas Besonderes aufgefallen. Neulich
stand ich wie immer wartend da, als mein Blick auf ein Mandelbäumchen
fiel, das schon sehr alt sein muss. Es hat eine raue Rinde, aber ganz junge
Zweige. Es war zur Zeit der Mandelbaumblüte, die in Spanien sehr früh
liegt, Ende Januar. Die jungen Zweige setzten zum Blühen an. Aber
da fiel mir etwas auf. Die Rinde drehte sich umgekehrt um den Stamm herum
wie bei meinem Eukalyptusbaum! Das hier war also ein Platz, wo eine Energie
vorherrschte, die sich im Uhrzeigersinn dreht, also rechts herum.
Ich fasste den Baum mit beiden
Händen an und versuchte, die Energie wahrzunehmen. Ich spürte
lediglich, wie mich eine große Ruhe überkam. Ich lehnte meine
Stirn an das Mandelbäumchen und stand so lange Zeit. Ich spürte
eine große Harmonie, fühlte mich eins mit der Natur, mit allem
was ist. Erst nach längerer Zeit ließ ich den Baum los. Die
Sonne schien schon recht warm über die Wiese, auf der das Mandelbäumchen
seinen Platz hat. Mir wollte es vorkommen, als hätte ich eine große
Entdeckung gemacht, als sei mir ein Naturwunder ins Bewusstsein gekommen.
Fernöstliche Lehren
kennen Energieströme, die im menschlichen Körper zwischen den
Zellen fließen. Von der chinesischen Akupunkturlehre werden sie als
Meridiane bezeichnet. Man kennt Punkte, wo sich zwei Meridiane kreuzen
und andere, wo sich drei Meridiane kreuzen – genau so, wie man es von den
Wasseradern unter der Erdoberfläche kennt. Die indische Yogalehre
nennt diese Energieströme oder -kanäle Nadis. Eine dieser Nadis
muß man sich vorstellen wie eine gedachte Linie, die wie eine Art
Körperachse vom Scheitel zur Rumpfbasis verläuft. Um diese zentrale
Nadi drehen sich zwei andere Nadis, die eine im Uhrzeigersinn, die andere
entgegengesetzt. Die rechtsdrehende wird als Sonnen-Nadi und die linksdrehende
als Mond-Nadi bezeichnet. Diese beiden Energien müssen im Einklang
sein, dann haben wir ein langes und gesundes Leben, verrät die Yogalehre
und bietet Atemübungen an, diese beiden Energien zu harmonisieren.
Ich bin Yogalehrerin – ich
übe seit 1950 selber, unterrichte seit 1970 und habe viele Erfahrungen
sammeln können; an mir selber und an den Menschen, die sich mir anvertrauten.
Dieses Jahr werde ich 71. In unzähligen Kursen des Berufsverbandes
deutscher Yogalehrer, in unzähligen Kursen bei der Gesellschaft für
geisteswissenschaftliche Fortbildung, durch zwei Indienreisen und dabei
erworbenen Übersetzungsrechten für Sanskrit-Quellentexte über
altehrwürdiges Wissen der Menschheit habe ich das Wissen zusammengetragen,
das ich in meinen Büchern zusammenfasste. Mein Anliegen ist, dieses
Wissen an Menschen weiterzugeben, denen es nützt.
Sukadev
Bretz
Liebe
Yoga Freundin, lieber Yoga Freund,
im
April gab es zwei Ereignisse, die nach dem 11. September 2001 nun auch
in Deutschland das kollektive Sicherheitsgefühl erschüttert haben:
- in
Dscherba kamen bei einem Terroranschlag 18 Menschen, meist Deutsche, um,
und das in einem Land, das als „sicheres“ Urlaubsland galt
-
in Erfurt brachte ein Amokläufer 17 Menschen um, eine Gräueltat,
die man bisher höchstens den Amerikanern zugetraut hätte
Dies
bringt uns wieder stark ins Bewusstsein: Wir sind sterblich und der Tod
kann uns in jedem Moment ereilen. Am wahrscheinlichsten natürlich
nicht durch Terroristen oder Amokläufer, sondern durch Autounfälle
oder tödliche Krankheiten.
Swami
Chidananda, einer der engsten Schüler von Swami Sivananda, schloss
fast immer seine Seminare ab mit den Worten: „ An drei Dinge solltest Du
Dich täglich erinnern. Vier Dinge solltest Du täglich praktizieren...“
und zwar:
Erinnere
Dich täglich an:
-
Gott
-
den Tod
-
die Heiligen, die den Tod überwunden und Gott gefunden haben.
Praktiziere
täglich:
-
Entwicklung von Tugenden
-
Regelmäßige spirituelle Praxis (Meditation, Yoga-Übungen
etc.)
-
Selbstlosen Dienst
-
Mantra-Wiederholung
Das
Erinnern an den Tod, auf Latein „Memento Mori“, hilft uns, nach dem Höchsten
zu streben. Wir können uns überlegen: Was ist vor der Tatsache,
dass wir jeden Moment diesen Planeten verlassen können, wirklich wichtig?
Sind wir bereit, in diesem Moment das irdische Leben zu verlassen? Wenn
wir wüssten, wir hätten nur noch einen Tag zu leben, würden
wir etwas bereuen? Vor diesen Fragen, die wir uns immer wieder, sogar täglich,
stellen sollen, nehmen wir das, was wirklich wichtig ist, in Angriff. Vor
diesen Fragen verblasst das Oberflächliche, das Überflüssige.
Nach solchen Fragen finden wir plötzlich Zeit, auch nach Gott zu forschen
und das zu praktizieren, was uns der Höchsten Wahrheit näher
bringt.
So
wünsche ich Dir, dass Du den Mut hast, diese Fragen täglich zu
stellen, und so Dein Leben wirklich bedeutsam zu gestalten, erfüllt
zu gestalten, mit anderen Worten: Aufhören, gelebt zu werden. Beginnen,
wirklich bewusst zu leben
Herzliche
Grüße
Sukadev
Neuigkeiten
vom BYV
Die
Zeiten in der deutschen Yoga-Bewegung stehen auf Kooperation, Vernetzung,
Zusammenarbeit, Austausch. Im August waren beim Yoga-Kongress der Deutschen
Yoga Gesellschaft e.V. Vertreter von 4 Yogaverbänden: Sigmund Feuerabendt
(DYG), Sri Friedrich Schultz-Raffelt (BDY), Sukadev Bretz (BYV), Nepal
Lodh (Deutsch-indische Hindu-Gesellschaft). Drei von ihnen trafen sich
auf unserem eigenen BYV-Kongress wieder: Sigmund Feuerabendt, Nepal Lodh
und natürlich Sukadev. Cornelia Galland vom Vorstand des BDY musste
leider kurzfristig ihre Teilnahme absagen. Beide Kongresse waren von Aufbruchstimmung
und Wunsch nach Miteinander gekennzeichnet.
Auf
Initiative des BDY fand dann am 19. Januar 2002 ein Treffen der 11 deutschenYoga
Verbänden statt. Es war eine sehr freundliche, kooperative Atmosphäre
in gegenseitigem Respekt und Hochachtung. Es wurde bekräftigt, dass
alle Verbände die Selbstverpflichtung eingehen, öffentlich nicht
negativ über andere Yoga-Verbände zu sprechen und auch ihre Mitglieder
dazu anhalten wollen.
Des
weiteren wurden drei Arbeitsgruppen für folgende Gebiete gebildet:
- Eine
Arbeitsgruppe will für 2004 einen großartigen Yoga-Kongress
unter Beteiligung aller Yoga-Verbände organisieren
-
Eine zweite Arbeitsgruppe will eine gemeinsame Linie/Standpunkt aller Yoga-
Verbände zur Krankenkassenfinanzierung erarbeiten, um gemeinsame Lobbyarbeit
bei der zu erwartenden nächsten Gesundheitsreform leisten zu können
-
Eine dritte Gruppe will die Gründung eines Yoga-Dachverbandes, in
dem alle Yoga- Verbände Mitglied wären, diskutieren
Einen
großen Dank besonders an den BDY, der das Treffen organisiert hat.
Der Geschäftsführer, Horst Willems, und die Vorstandsmitglieder
Cornelia Galland, Kumud Schramm und Erika Meineke waren sehr engagiert
dabei. Es wäre schön, wenn die Yoga- Verbände diese kooperative
Arbeit weiter vertiefen können und so im Kleinen das leben, was alle
Yogameister immer gelehrt haben: Einheit in Verschiedenheit.
Neuigkeiten
zum geplanten größeren Yoga-Seminarhaus
Seit
Ende 2000, und besonders aktiv seit Juni 2001, suchen wir ja nach einem
geeigneten Objekt für ein größeres Yoga-Seminarhaus. Zum
jetzigen Zeitpunkt (Mai 2002) hat sich leider immer noch nichts Endgültiges
gefunden. Leider hakt es immer wieder an ungenügenden finanziellen
Mitteln. Daher: Falls Du doch etwas Geld hättest, das Du für
einen solch großartigen Zweck verleihen könntest - auch gegen
Zinsen -, würde das helfen, dieses großartige Projekt zu ermöglichen.
Vieles könnte gemacht werden. Ein großes Seminarhaus mit bis
zu 200 Gästen und 50-70 Mitarbeitern würde riesige Impulse geben
für die ganze Yogabewegung und die spirituelle „Szene“ in Mitteleuropa.
So haben wir jetzt erst mal beschlossen, die Suchaktivitäten zu reduzieren,
auf weitere Kreditgeber zu hoffen, und zwischenzeitlich das Haus Yoga Vidya
auszubauen (siehe unten).
Neuigkeiten
aus dem Yoga Vidya Verlag
Einige
neue Publikationen wurden im letzten halben Jahr fertiggestellt, und sind
für BYV Mitglieder mit Ermäßigung zu beziehen:
Unsterblichkeit
und Freiheit. Vortragskassette von Sukadev
Karma
und Reinkarnation. Vortragskassette von Sukadev
Feste
und Fastentage im Hinduismus. Buch Paperback. Von Swami Sivananda
Tiefenentspannungs-CD.
Die beliebte MC jetzt auch als CD
Kirtan,
Mantra-Singen. CD mit Live-Aufnahmen aus dem Haus Yoga Vidya
Einige
Übersetzungen von Büchern von Swami Sivananda befinden sich in
Bearbeitung. Drei Monate lang war Klaus als Mithelfer mit der Transkription
verschiedener Vorträge von Sukadev tätig. Auch Rafaela aus dem
Koblenzer Yoga Vidya Center ist fleißig beim Transkribieren. In den
nächsten Monaten können so zwei neue Bücher von Sukadev
erscheinen: „Indische Geschichten“ sowie „Karma, Reinkarnation und Yoga
im Alltag“.
Ein
besonderes Projekt ist das „Yoga Vidya Asana Buch“, das mit vielen Photos
verschiedene Asana-Reihen zeigen soll. Als Zwischenprodukte sind schon
zahlreiche Internet-Seiten mit Yoga-Übungsplänen entstanden.
Schau doch mal auf die yoga-vidya.de-Webseite. Einen Überblick erhältst
Du unter www.yoga-vidya.de/Artikel.html.
Des
weiteren sind neue wunderbare farbige Handouts entstanden:
-
Yoga Übungsplan: Vorderseite Mittelstufe; Rückseite Anfänger
-
Yoga für den Rücken: 6seitiges Faltblatt A4 mit vielen Übungen,
die bisher noch nicht einmal im Yogalehrer-Handbuch stehen und mit einer
einfachen Übungsreihe
Diese
Handouts kannst Du ab sofort sehr günstig im Yoga Vidya Verlag beziehen
(Tel. 02685-8002-0). Sie sind eine ausgezeichnete Hilfe für den Yoga-Unterricht.
In den Yoga Vidya Zentren erhältst Du sie als Kursteilnehmer kostenlos.
Neuigkeiten
aus dem Haus Yoga Vidya
Das
Mitarbeiterteam ist in ständiger Bewegung:
Krishnadas
ging vom Haus Yoga Vidya ins Kölner Center, Saraswati vom Kölner
Center ins Haus Yoga Vidya, Vishnu ging ins Essener Center, Stefan ins
Frankfurter Center. Devaki ist aus Neuseeland zurückgekehrt und wieder
Mitarbeiterin, insbesondere in der Küche. Devaki hat sich als vorzügliche
und engagierte Übersetzerin von Büchern Swami Sivanandas herausgestellt.
Andrea ist von der Küchenchefin zur Boutique-Leiterin geworden. Hubertus
genießt als Springer ein sehr vielfältiges Arbeitsgebiet. Parvati
ist vom Zahlungsverkehr in die Küche gewechselt, und Mahadev von der
Springerfunktion in den Zahlungsverkehr. Suguna ist nicht mehr Büroleiterin,
sondern kümmert sich um den Yoga Vidya Verlag, insbesondere um die
Erstellung neuer Übersetzungen und Bücher und ist weiterhin Assistentin
von Sukadev. Sukadev ist mit neuem Enthusiasmus und Inspiration aus seiner
dreimonatigen Klausur mit intensiven spirituellen Praktiken zurückgekehrt.
Seit August ist Keshava Ashram-Leiter und kümmert sich um alles Praktische
und auch um den Ausbau des Hauses, so dass Sukadev mehr Entlastung hat,
um sich um das Unterrichten, das Erstellen von Artikeln, Internet-Seiten
und Büchern zu kümmern. Bhavani geht seit Januar eigene Wege.
Sie hat uns seither mehrmals besucht, und es geht ihr gut. Armin will im
Juni wieder für ein oder mehrere Jahre nach Indien gehen. Alex musste
seinen Zivildienst antreten, und will anschließend wieder zu uns
kommen.
Neue
Mitarbeiter im Haus Yoga Vidya sind:
-
Florian von Rosenberg, der neue Küchenchef, der die Tradition der
yogisch-vegetarisch-ökologischen Vollwert-Gourmet-Küche wunderbar
fortführt
-
Annika Schwarz, gelernte Krankenschwester, arbeitet mit viel Geschmack
und Raffinesse in der Küche
-
Martin Kamphausen, mit Betriebswirtschaftsstudium und viel Computer-Erfahrung
ist der neue Büroleiter und PC Netzwerkbetreuer. Er will sich auch
darum kümmern, dass alle unsere Yoga-Kassetten auf CD herausgebracht
werden
-
Nicolas Hess, NLP Master, Grafiker lacht gerne viel und herzlich und sorgt
dafür, dass die Broschüren, Bücher, Kassetten etc. ästhetisch
sehr ansprechend sind.
-
Pita Frank Holzapfel unterstützt das Bauteam und hat einen ganz entzückenden
kleinen Hund namens Neti mitgebracht
-
Claudia Torallo kümmert sich zusammen mit Janaki um den Haushalt und
kocht auch sehr gerne.
Viele
Mitarbeiter schließen gerade ihre Yogalehrer-Ausbildung ab, so dass
wir demnächst unter unseren 30 Mitarbeitern 24 ausgebildete Yogalehrer
haben. Neben den Langzeitmitarbeitern haben wir eine Menge Mithelfer, die
für ein paar Monate hier sind – manche von ihnen entschließen
sich im Laufe der Zeit oft, länger hier zu bleiben. Insbesondere Nives,
Andreas, Renate, Ina und Fred sind mit großem Enthusiasmus hier.
Falls
Du einige der Mitarbeiter/innen noch nicht kennen solltest, musst Du unbedingt
mal wieder hierher kommen!
Wir
hatten ein ganz phantastisches Frühjahr mit wunderbarem Wetter, wunderschönen
Seminaren, enthusiastischen Seminarteilnehmern. Die spirituelle Schwingung
und das Kraftfeld hier laden sich immer mehr auf. Dies zieht trotz erheblich
gesunkener Werbekosten immer Menschen hierher. Daher hoffen wir, bis zum
Herbst einen zusätzlichen Speiseraum, Yogaraum und weitere Gästezimmer
fertig stellen zu können.
Neuigkeiten
aus den Yoga Vidya Zentren
Im
Oktober wurde das neue Yoga Vidya Zentrum Mainz eröffnet. Es ist das
räumlich größte Yoga Vidya Zentrum, in dem auch sechs Menschen
leben: Allan, Christiane, Madhava, Stefan, Gopi und Atmaram. So sind die
morgendlichen und abendlichen Satsangs (Meditation und Mantra-Singen) besonders
kraftvoll. Es entwickelte sich sofort zum Zentrum mit den zeitweise
größten Schülerzahlen und einer besonders machtvollen spirituellen
Schwingung.
Das
Essener Yoga Vidya Zentrum geht seit seiner Gründung im Januar 2001
durch viele Veränderungen. Mahadev war Mitgründer und Mitarbeiter
vom Januar bis März 2001, Savitri war Mitarbeiterin vom März
bis Dezember, die Mitgründerin Maharani will im Juni ihre Mitarbeit
beenden, Vishnu ist seit Januar Mitarbeiter. Shri Karthikeyan, der indische
Meister aus Rishikesh, hat sich bei den letzten beiden Besuchen besonders
anerkennend über die Schwingung im Center geäußert. Und
so hat das Center bei allen Veränderungen vielen Menschen wertvolle
Impulse und Kraft gegeben.
Im
Kölner Center sind Manohara und Krishnadas mit viel Enthusiasmus dabei.
Ende September wird Krishnadas sein unterbrochenes Studium in Heide wiederaufnehmen.
Manohara ist seit Sommer auch der Yoga Vidya Zentrums-Koordinator und betreut
die Yoga Vidya Zentren mit viel Herz und Verstand.
Das
Koblenzer Yoga Vidya Center ist das beständigste. Rafaela schafft
dort eine besonders angenehme und liebevolle Atmosphäre. Das Koblenzer
Center hat besonders viele Teilnehmer bei Yogalehrer-Ausbildungen.
Das
Frankfurter Stamm-Center feiert im Juni sein 10-jähriges Bestehen.
Vor 10 Jahren wurde das Zentrum gegründet und ist so zur Keimzelle
des größten Yoga-Vereines in Mitteleuropa geworden. Sehr schön
ist, dass Eva-Maria Kürzinger, die Mitbegründerin und Mitarbeiterin
1992-1997, im Jubiläumsjahr wieder öfter bei Yoga Vidya war und
ein Seminar gegeben und bei einem Seminar übersetzt hat. In Frankfurt
gibt es immer wieder Erweiterungsüberlegungen, da es inzwischen zwar
das räumlich zweitkleinste, aber schülermäßig meist
besuchte Yoga Vidya Center ist. Vielen Dank an Gopala, Daniele und die
zahlreichen ehrenamtlichen Yogalehrer/innen und Mithelfer/innen! Ganga
(Susan Neumeister) will jetzt als dritte Mitarbeiterin ihre reichhaltige
Erfahrung als Yogalehrerin und Bürofachfrau einbringen.
Die
neuen Yoga Vidya Kooperations-Zentren in Augsburg, Worms, Möhnesee,
Zürich, Oberzissen, Altenburg und Saarbrücken sind sehr gut angelaufen.
In Worms wird ab Januar 2003 auch eine 2jährige Yogalehrer-Ausbildung
in Zusammenarbeit mit dem BYV stattfinden, ebenso im Darmstädter Center,
welches im Juni 2002 eröffnet. Das Cottbusser Center musste leider
wieder schließen. Ines ist schwanger geworden und konnte keine/n
Nachfolgerin/Nachfolger finden. Wir wünschen ihr und ihrem Kind allen
erdenklichen Segen!
Ich
wünsche Dir weiter viel Inspiration und Freude beim Üben und
vielleicht auch beim Unterrichten von Yoga!
Om
Shanti
Herzliche
Grüße
Sukadev
NEPAL LODH
über den Yoga-Kongress
16.- 18.11.2001
Das
Haus Yoga Vidya, Heimstätte des diesjährigen Yoga-Kongresses,
mutet in seiner idyllischen Lage wie ein großer indischer Ashram
mitten in Europa an. Die Gegebenheiten sind hier wie bei den Yogis im alten
Indien, die ihre Tapaschas mitten im Wald betrieben, weil sie der Überzeugung
waren: Hier ist posi- tives Prana, und hier können wir Körper,
Geist und Seele zur Ruhe bringen. Dabei entsprach die Auswahl der Veranstaltungen
den Anforderungen des modernen Zeitalters in idealer Weise.
Das
Themenangebot war so strukturiert, dass es die Erwartungen der Teilnehmer
hinsichtlich seelisch-geistiger Inspiration und Weiterbil-dung übertraf.
Die
verpflichteten Referenten vereinte bei aller Unterschiedlichkeit ihrer
Richtungen die Eigenschaft, daß sie im Yoga ihren Lebensinhalt sahen
und nicht Vermarktungswünsche eine Rolle spielten. So kam hier der
wahre Yoga zum Ausdruck.
Eingebettet
in das Rahmenprogramm war das Singen für den Weltfrieden, ein für
mich bewegender Gedanke anläßlich eines Fachkongres-ses in diesen
Tagen. Ist es doch auch Grundlage der Yoga-Philosophie, all unser Tun auf
den Einklang mit der Menschen-. Tier- und Pflan-zenwelt auszurichten.
Eröffnet
wurde der Kongreß durch seinen Leiter, Herrn Sukadev, Er richtete
herzliche, inspirierende Worte der Begrüßung an die schät-zungsweise
hundert oder mehr Kongreßteilnehmer, unter ihnen der Bundesvorsitzende
der Deutschen Yogagesellschaft, Herr Sigmund Feuerabendt und der Vorstand
der Deutsch- Indischen Hindu-Gesel1schaft.
Das
Willkommensritual war für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen insofern
ein Erlebnis, als sie sich dabei im yogischen Sinne öffnen konnten.
Der Vollzug dieses Rituals schafft eine angenehme geistig-seelische Atmosphäre
zur positiven Einstimmung auf konzentriertes, unbefangenes Lernen. Der
schön geschmückte Yogaraum wirkte inspirierend auf die Teilnehmer,
die einander mit einer Umarmung für Harmonie, Freude und Freundschaft
begrüßten.
Parallel
laufende Seminare boten jedem Teilnehmer die Möglichkeit, nach seinem
eigenen Interesse unter den Angeboten zu wählen.
Am
zweiten Kongresstag fand ein indisches Feuerritual, Homa genannt, statt,
das Herr Sukadev sehr einfühlsam und mit Begeisterung vollzog. Seine
Art der Gestaltung fand großen Anklang bei den Besuchern, die sich
nicht gescheut hatten, dafür um fünf Uhr morgens auf-zustehen.
Es war ein Erlebnis, das anzuschauen und zugleich Energie in sich zu spüren.
Der
Workshop "Sat Prem", Liebesritual für sich selbst, für den Partner/die
Partnerin, für Familie und Umwelt war überfüllt. Die Kongressteil-nehmer
lernten, wie sie ein Liebesritual für sich selbst zelebrieren können,
um das eigene spirituelle Bewusstsein in sich zu wecken. Die Anleitung
dazu war so strukturiert, daß es für die Teilnehmer leicht war,
das Ritual nachzuvollziehen. Auch die praktischen Übungen waren leicht
erlernbar und für späteres häusliches Üben einprägsam
vermittelt. In der heutigen Zeit haben wir oft Probleme mit unserem Partner
oder unserer Partnerin, im Alltagsleben ein für beide erträgliches
Maß an Zuwendung und eigenem Freiraum zu finden. Bei diesem Ritual
geht es darum, wie ich mich selbst weiterentwickle, ohne meinen Partner
zu verletzen, wie ich das Zusammengehörigkeitsgefühl stärke
und ein für beide friedliches und abwechslungsreiches Leben plane
und trennende Komplikationen bewältige. Dieses Ziel zu erreichen,
ist mög-lich, wenn wir uns bewusst werden, durch weniger Ego können
wir reine Liebe ausstrahlen. Tägliches Yoga-Üben und der Vollzug
des Ritu-als helfen uns dabei.
Sehr
gut besucht. war auch der Workshop "Yoga-Therapie" von Sigmund Feuerabendt.
Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung gelang es ihm, dieses nicht
leichte Thema so gut strukturiert zu vermitteln, dass die Yoga-Lehrer und
-Lehrerinnen Impulse erhielten, ihre Arbeit in diesem Sinne weiterzuentwickeln.
Die Yoga-Therapie geht von vorneherein von einem ganzheitlichen Ansatz
aus. Man therapiert nicht nur eine Befindlichkeitsstörung, sondern
sieht den ganzen Menschen. Das griechische Wort "Therapie" meint: Hegen
und Pflegen, und das ist, was wir ja im Yoga tun. Wenn ich Körper,
Geist und Seele pflege, werde ich in mir ein Glücksgefühl spüren,
und das bedeutet, mit mir selbst zufrieden zu sein.
Yoga-Therapie
und Selbsterkenntnis wurden auch thematisiert. Die körperorientierte
Psychotherapie ist heute aktuell. Aus yogischer Sicht hat man von Anfang
an gesagt, ohne den Körper einzubeziehen und ihn zu trainieren und
zu schulen , ist es fraglich, ob ein gesunder Geist und eine gesunde Seele
in ihm wohnen können. Im Yoga war es deshalb von je her das Bestreben.
Körper, Geist und Seele zu trainieren zum eigenen Wohl und dem der
Mitmenschen. Der Kern dabei ist die Selbsterkenntnis, aber die Erkenntnis
allein macht uns nicht. frei, sondern man muss sie auch im Alltag anzuwenden
lernen, und darin besteht das Anliegen der Yoga-Lehre.
Ein
tiefes Erlebnis für Körper, Geist und Seele verspürten auch
die Teilnehmer der (Gayatri-Mantra-Meditation. Der Saal war bis auf den
letzten Platz gefüllt. Es gab im Raum eine Schwingung von Energie,
die für jeden spürbar war. Ich habe selbst an dieser Gayatri-Meditation
teilgenommen und spürte die Schwingungen in meinem Körper noch
eine Woche danach. Ich fühlte, mein Körper war ins Universum
einge-treten, friedlich, wie es das Ziel der Gayatri-Meditation ist.
Vegetarische
Küche, alkoholfreie Getränke und spirituelle Gesänge rundeten
den Kongress ab.
Ein
Wochenende "Tapascha" mitten im Wald war ein beglückendes Erlebnis
für alle Kongressteilnehmer. Jedes Mal, wenn ich diesen Kon-gress
besucht und mitgestaltet habe, freue ich mich auf den nächsten.
Bremen,
den 29.11.2001
Einführung
in Vedanta
Buddha
hat sich geweigert überhaupt über Philosophie zu sprechen. Gut,
er hat über Karma und Reinkarnation und ähnliches gesprochen,
aber auf Fragen wie: „Was ist die Welt?“, „Wie ist sie entstanden?“, „Gibt
es Gott?“ hat er nicht geantwortet. Stattdessen hat er gesagt: „Wenn du
in einem brennendem Haus bist, dann ist es wichtiger, dass du schnell aus
dem Haus hinausläufst, als dass du dir Gedanken über die Natur
des Feuers machst.“ In einem solchen Fall wird man sich nicht lange damit
aufhalten, zu fragen: „Was ist Feuer?“, „Wie entsteht Feuer?“, „Was sind
die verschiedenen Kategorien von Feuer?“, sondern man will so schnell wie
möglich hinaus. Und so ähnlich ist es auch mit der Selbstbefreiung.
Wenn wir das Gefühl haben, wir leiden unter der Begrenztheit, unter
dem Gefühl des Mangels, der Vergänglichkeit, dann wollen wir
so schnell wie möglich aus dieser Begrenztheit herauskommen und sollten
uns darauf konzentrieren, dies zu erreichen, ohne zu viel zu hinterfragen.
Wenn wir es erreicht haben, wissen wir alle Antworten. Das ist das, was
Buddha meint, wenn er sagt „Alles Leben ist Leiden“. Es gibt eine Ursache,
und es gibt einen Weg hinaus.
Es
gibt sogar viele Wege hinaus. Man sagt, es gibt so viele Wege, wie es Pilger
gibt. Aber letztlich führen sie alle zum gleichen Ziel, zum Gipfel,
zum Höchsten.
Nur,
während man unterwegs ist, an Zwischenebenen arbeitet, ist es für
den menschlichen Geist im Normalfall unbefriedigend, nicht wenigstens eine
Vorstellung davon zu haben, worum es eigentlich geht und wohin der Weg
führen soll.
Buddha
hat zwar gesagt, es ist das nirvana, das Nichts, oder sunyata, die Leere,
zu der wir hinkommen wollen. Aber schon seine Nachfolger im Mahayana-Buddhismus
haben ausgefeilte Philosophiesysteme entwickelt und gefragt: „Was ist die
Wirklichkeit?“, „Was ist eigentlich dieses Nichts?“
So
ist auch im Yoga die Vedanta-Philosophie die Philosophie, welche versucht,
die Wirklichkeit zu beschreiben. Von ihr heißt es, dass sie aus einer
höheren Erfahrung stammt, dem Intellekt nicht widerspricht und logisch
nachvollziehbar ist. Aber sie ist eben ein Modell der Wirklichkeit, nicht
die Wirklichkeit selbst. Es gibt andere Modelle, die ebenfalls versuchen,
die Wirklichkeit zu beschreiben, wie es zum Beispiel in der Physik verschiedene
Modelle gibt, um die Natur des Lichtes zu beschreiben. Modelle sind insofern
hilfreich, als sie einem helfen, Experimente zu machen, technische Anlagen
zu entwickeln usw.
Das
Ende des Wissens
Vedanta
heißt zum einen das „Ende des Wissens“ und das „Ende der Veden“.
Es ist eine Philosophie, die Antworten gibt bezüglich der elementaren
Grundfragen des Seins, wie zum Beispiel: „Wer bin ich?“, „Woher komme ich?“,
„Wohin gehe ich?“, „Was ist wirklich?“, „Was ist unwirklich?“, „Was ist
Glück?“ Und wenn man die Antwort auf diese Fragen weiß, also
die Essenz der Vedanta -Philosophie selbst erfahren hat, dann weiß
man alles – daher das „Ende des Wissens“, wonach es nichts mehr zu wissen
gibt. Die Vedanta-Philosophie ist in den Upanishaden , die den Schlussteil
der Veden bilden, dargelegt – daher das „Ende der Veden“. Die
Upanishaden sind meist aufgebaut als ein Zwiegespräch zwischen Schüler
und Lehrer. Der Schüler geht zum Lehrer und fragt zum Beispiel: „O
großer Meister, was ist das, nach dessen Erkenntnis nichts mehr zu
erkennen ist?“ Oder: „O großer Meister, zeige mir den Weg zur Unsterblichkeit!“
Oder: „Zeige mir das, nach dessen Erfahrung alle Wünsche befriedigt
sind!“ - Die hatten damals großartige Fragen und Wünsche. Und
sie hatten auch den Mut, sie auszudrücken.
Wenn
Schüler Swami Vishnu, meinen Lehrer, etwas gefragt haben, ging es
meist darum: „Was kann ich gegen Rücken-, Kreuz- und Nackenschmerzen
tun?“, „Was soll ich machen bei Beziehungsproblemen?“, „Ich habe Probleme
im Beruf, bei der Arbeit, mit dem Magen, im Hals....“, usw. Aber die Schüler
in den Upanishaden, die wollten es wissen. Und der Lehrer hat sie normalerweise
zuerst auf die Probe gestellt, bevor er irgendeine Unterweisung gegeben
hat. In einer Upanishade zum Beispiel kommt ein Schüler zum Lehrer
und sagt: „O Meister, zeige mir den Weg zur Unsterblichkeit!“ Daraufhin
sagt der Lehrer, dem gerade ein anderer Schüler Kühe als Geschenk
gegeben hat: „Hier sind zweihundert abgemagerte Kühe. Kümmere
dich um diese Kühe. Und wenn aus diesen achthundert wohlgenährte
Kühe geworden sind, dann kommst du wieder.“ Und das dauert nun schon
ein paar Jahre.... Gut, dieser Schüler war ein richtiger Schüler,
ein Musterschüler, wie man ihn sich nur wünschen kann. Er hatte
Vertrauen in den Lehrer und bedingungslosen Gehorsam, ohne etwas zu hinterfragen.
Er weidete also die Kühe in der Überzeugung, damit seinem Lehrer
zu dienen. Dabei musste er mit den Kühen in der Wildnis leben. Nun
braucht man sehr viel Konzentration und Achtsamkeit, um sich ganz allein
um zweihundert Kühe zu kümmern. Da gehört schon sehr viel
Umsicht dazu. Auf diese Weise hat er eben Umsicht, Konzentration und Hingabe
entwickelt. Als er die Kühe zählte und dabei auf achthundert
kam, fing er an, die Herde zurückzutreiben. Und auf dem Weg zum Meister
hat sich ihm die Wahrheit von selbst enthüllt. Die Vögel sprachen
zu ihm, die Sonne, das Wasser und die ganze Natur. Und als er beim Meister
ankam, begrüßte ihn dieser mit den Worten: „Ich sehe das Strahlen
Brahmans in dir. Hast du die Selbstverwirklichung erreicht?“ Der Schüler
berichtet ihm von seiner Erfahrung und der Meister bestätigt sie ihm
dann nochmals. Und dieses Zwiegespräch, in dem der Schüler erklärt,
was er erfahren hat und der Meister das noch genauer in Worte fasst, das
ist der Hauptinhalt der Upanishade.
In
einer anderen Upanishade bittet ein Schüler den Lehrer: „O Meister,
es heißt, wenn man Selbsterkenntnis hat, dann hat man die Einheit
mit dem Höchsten und ist niemals mehr unglücklich. Bitte, zeige
mir den Weg zur Selbstverwirklichung, zur Selbsterkenntnis.“ Und der Meister
antwortet: „Bleib erst mal 25 Jahre lang hier und arbeite, dann sehen wir
weiter.“
Die
Upanishaden werden auch oft als „Geheimlehre“ bezeichnet, und nicht nur
als Geheimlehre, sondern sogar noch als Geheimlehre der Veden, die ja an
sich schon als höchstes Wissen gelten. Nicht deshalb, weil sie wirklich
so geheim wären - die Upanishaden sind nach der Bhagavad Gita das
meist kommentierte und meist verbreitete Werk in Indien. Die Veden gibt
es nicht so oft, die Upanishaden gibt es in Hülle und Fülle.
Aber sie gelten als Geheimlehre deshalb, weil sie nicht so einfach zu verstehen
und noch weniger einfach zu verwirklichen sind. Man braucht jemanden, der
einem die Aussagen darin erklärt, ihre wahre Bedeutung enthüllt.
Das Wort „upanishad“ bedeutet eigentlich „sitzen zu Füßen“ -
man sitzt zu Füßen des Lehrers und hört seiner Auslegung,
seiner Unterweisung zu.
Die
vier Stufen des Jnana Yoga
Der
Erkenntnisweg im Jnana Yoga (Yoga des Wissens, der Weisheit) beruht nicht
auf rein intellektueller Erkenntnis, sondern ist – jenseits der Reinigung
auf allen Ebenen und des Arbeitens am Ego, das bei der spirituellen Praxis
und beim selbstlosen Dienen geschieht – ein Einschwingen auf den Meister.
Das Lernen im Jnana Yoga vollzieht sich in vier Schritten:
·
Sravana, wörtlich „hören“, bezieht sich auch auf Lesen. Heutzutage
gibt es mehr Bücher, früher gab es weniger. Also wir hören
oder wir lesen.
·
Manana, darüber nachdenken, und das erstreckt sich auch auf Diskutieren.
Im Jnana Yoga spielt blinder Glaube keine Rolle. Es geht nicht darum, etwas
anzunehmen, sondern man hört sich an oder liest, was andere behaupten.
Dann denkt darüber nach, diskutiert, stellt Fragen, äußert
seine Zweifel, bemüht sich, seine Zweifel geklärt zu bekommen.
·
Nididhyasana, das heißt, man meditiert tief darüber. Und obgleich
die Übergänge fließend sind, gibt es einen Unterschied
zwischen Nachdenken und Meditieren. Beispielsweise kann man sich
zum Thema „Wer bin ich?“ erst einmal anhören, wie es die Meister erklärt
haben. Dann denkt man darüber nach, manana, und schließlich
meditiert man darüber: „Wer bin ich?“ Und in dieser Meditation beginnt
man damit, erst einmal logisch, rational nachzudenken. Und plötzlich
verlässt man die Ebene des rein Rationalen. Es ist dann mehr eine
„Schau“, wie es manche ausdrücken, oder wie ein Hineingehen, eine
Versenkung. Man geht ganz in diese Frage hinein, versenkt sich in sie hinein
oder erhebt sich zu dieser Frage. Und wenn man so die Ebene des Intellektuellen
verlassen hat und zu einer intuitiven Erkenntnis gelangt, das ist dann
tatsächlich nididhyasana. Und dies führt zu
·
Anubhava, dem Gefühl der Einheit mit dem Absoluten. Manchmal wird
es auch Brahmanubhava (Einheitsgefühl mit dem Absoluten) oder Atma
Sakshatkara, direkte Verwirklichung des Selbst, genannt. Es bedeutet die
intuitive Verwirklichung. Es gibt kleine Verwirklichungen und größere
Verwirklichungen. Es kann passieren, dass man in der Meditation plötzlich
verwirklicht, also intuitiv spürt und erkennt: „Ich bin nicht der
Körper.“ Oder: „Ich bin nicht das Denken, ich bin noch nicht einmal
die Emotion.“ Und dann gibt es natürlich die ganz großen Verwirklichungen:
„Aham brahma asmi“ – „Ich bin Brahman, das Absolute“!
Philosophie
der Einheit
Der
Makrokosmos
In
der Sichtweise des Vedanta ist Brahman (das Absolute) das Einzige, was
existiert. Vedanta gilt als Philosophie der Einheit, weil er behauptet:
Es gibt nur eine allumfassende Wirklichkeit, nämlich Brahman. Alles
ist Brahman, es gibt nichts anderes als Brahman. Und dieses unendliche
Brahman, welches ungeteilt, ewig und unendlich ist, ist sat-chit-ananda.
·
Sat: Es ist reines Sein, das heißt, es ist nicht irgendwo, an einem
bestimmten Ort, nicht hier oder dort, es ist einfach, es ist nicht größer
oder kleiner, es ist einfach nur, ohne weiteres Attribut.
·
Es ist aber nicht nur ein abstraktes, unbewusstes Sein, sondern es ist
auch chit, Bewusstsein. Bewusstsein an sich. In diesem Bewusstsein ist
natürlich auch alles Wissen enthalten.
·
Und es ist ananda, reine unbegrenzte Wonne.
Dieses
Brahman manifestiert sich als maya. Maya heißt Illusion (nicht
zu verwechseln mit „maya“ mit kurzem „a“, das an andere Worte angehängt
wird und so viel bedeutet wie „gemacht aus“, z.B. Anamaya kosha, die Nahrungshülle,
eine der 5 Hüllen des Körpers). Maya ist die Kraft der Illusion.
Diese Kraft der Illusion ist ein Teil von Brahman. Durch sie wird das Absolute
in Zeit und Raum gebracht, unterliegt in dieser Form der Veränderlichkeit
und schafft so jagad, die Welt der Erscheinungen, die manifeste Welt. Über
maya entsteht jagad aus brahman. Maya, die illusorische Kraft von brahman,
schafft die Kategorien Zeit und Raum und lässt so brahman scheinbar
zu einer vergänglichen, veränderlichen Welt werden mit verschiedenen
Farben, Formen, Gestalten, Wesen, Objekten usw.
Jagad
hat dann drei verschiedene Dichtigkeitsstufen, nämlich:
·
Karana, die Kausalwelt
·
Sukshma, die Astralwelt
·
Sthula, die physische Welt.
Auf
allen drei Ebenen sind die drei gunas, die Eigenschaften der Natur, wirksam.
Diese sind:
·
Sattwa: Reinheit, Klarheit, Leichtigkeit, Helligkeit
·
Rajas: Aktivität, Unruhe
·
Tamas: Dunkelheit, Trägheit, Schwere
Diese
Welt ist aber nun nicht eine willkürliche, in der hoffnungsloses Chaos
herrscht. In dieser Welt manifestiert sich brahman noch einmal als ein
besonderes Prinzip, nämlich als ishwara, der „persönliche Gott“
- nicht im Sinne von mein oder dein persönlicher Gott, sondern im
Sinne von Gott als Person, als ein konkreter Aspekt des allumfassenden,
absoluten kosmischen Prinzips, z.B. als
·
Brahma, der Schöpfer
·
Vishnu, der Erhalter
·
Shiva, der Zerstörer.
Ishwara
ist die Intelligenz hinter dem Universum. Man kann sich auch vorstellen,
das ganze astrale Universum ist der Astralkörper von ishwara, das
ganze physische Universum ist der physische Körper von ishwara, und
alles in diesem physischen Universum ist ein Teil des Körpers Gottes
und dieser Gott lenkt und steuert das ganze Universum, so wie wir die einzelnen
Glieder unseres Körpers bewegen. Aber alles im ganzen Universum ist
und bleibt nur eine Manifestation von brahman. Wegen der illusorischen
Kraft von maya erscheint die Vielfalt des Universums als etwas Getrenntes,
aber in Wahrheit sind alle Erscheinungsformen nur Manifestationen des gleichen
Prinzips, eben von brahman, und alles ist auf ewig mit allem verbunden.
Der
Mikrokosmos
Wenn
Brahman alles ist, ist es natürlich auch das Selbst, die wahre Natur,
aller Wesen. Dieses Selbst im Einzelnen wird bezeichnet als atman. Maya
manifestiert sich im Individuum als avidya, als Unwissenheit. Wir wissen
nicht mehr, wer wir wirklich sind. Wir identifizieren uns mit einem Teil
von hagad, dieser manifesten Welt, nämlich den sogenannten upadhis
(Schleier, Verhüllungen, Begrenzungen), den begrenzenden Attributen.
Diese Begrenzungen sind die drei Körper, die drei shariras:
·
Karana Sharira, der Kausalkörper
·
Sukshma Sharira, der Astralkörper
·
Sthula Sharira, der physische Körper.
Auch
hier wirken natürlich die drei gunas. Die Konsequenz, die Folge ist
jiva, die individuelle Seele. Wir fühlen uns als Individuum, als getrennt.
Wir identifizieren uns mit unserem Körper, unserem Geist, unserer
Persönlichkeit. Diese Identifikation, diese Begrenzung auf unsere
Individualität führt zu Leiden, denn intuitiv wissen wir: Unsere
wahre Natur ist sat-chit-ananda, unbegrenztes Sein, Wissen und Glückseligkeit
ohne Anfang und ohne Ende.
Aber
wir erfahren kein unbegrenztes sat, sondern ein begrenztes Sein. Wir sind
begrenzt auf ein Meter fünfundsiebzig oder siebenundsiebzig. Wir sind
begrenzt auf bestimmte Fähigkeiten und Möglichkeiten und wissen,
dass der physische Körper irgendwann stirbt. Da wir aber tief im Inneren
wissen, dass wir eigentlich etwas anderes sind, strebt jeder Mensch unbewusst
oder bewusst nach Ausdehnung des Seins, indem er zum Beispiel
·
sich mit anderen Menschen und Dingen identifiziert
·
Dinge besitzen, haben will
·
seine Macht ausdehnen will
·
sich äußere Freiheiten erkämpfen will, um sich nicht begrenzt
zu fühlen
·
sich bemüht, sein Leben zu verlängern
·
usw.
Aber
all das befriedigt niemals unser intuitives Streben nach Unbegrenztheit.
Denn in Wirklichkeit sind wir unbegrenzt.
Genauso
haben wir ein begrenztes Bewusstsein und begrenztes Wissen. Das befriedigt
uns nicht. Wir wollen mehr und mehr wissen, lernen. Das kommt daher, dass
wir tief im Inneren fühlen, wir sind reines, intuitives Wissen (chit).
Alles Wissen liegt von Anfang an in uns.
Und
schließlich haben wir begrenzte Freuden und Vergnügen, die uns
nicht befriedigen. Wir wollen unendliche Wonne (ananda) haben, wir streben
nach beständigem, anhaltendem, unvergänglichem Glück, weil
wir intuitiv wissen, so sollte es eigentlich sein, weil das unsere wahre
Natur ist.
Und
so begeben wir uns irgendwann auf den spirituellen Weg.
Meditation
- Die Weisheit des Ostens in westlicher Auslegung
Ohne
Namen
Ein
in Meditation erfahrener Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner
vielen Beschäftigungen immer so gesammelt sein könne. Er antwortete:
”Wenn ich stehe, dann stehe ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich
sitze, dann sitze ich. Wenn ich esse, dann esse ich.” Da fielen ihm die
Fragesteller ins Wort und sagten: ”Das tun wir auch. Aber was machst du
noch darüber hinaus?” Er aber sagte zu ihnen: ”Nein, das tut ihr nicht,
denn ... wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon. Wenn ihr steht, dann lauft
ihr schon. Wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.”
Was
immer schon ist, eine Einleitung in östliche Meditation
Unser
gegenwärtiger, alltäglicher Bewusstseinszustand – mögen
wir traurig oder froh, deprimiert oder ekstatisch, erregt oder ruhig oder
von Kummer und Sorgen geplagt sein – ist die Ebene des Geistes. Brahman
ist jetzt und hier. Sobald wir diese Weisheit wirklich begreifen, gewinnen
wir einen inneren Frieden, der auch in den schlimmsten Zuständen bestehen
bleibt. Es wird viel über mystische Wege gesprochen, aber oft wird
dabei das Wesentlichste übersehen: Das alltägliche, gewöhnliche
Bewusstsein, das ist der Weg.
Meister
Eckehard: Manche einfältigen Leute wähnen, sie sollten Gott sehen,
als stünde er dort und sie hier. Dem ist nicht so. Gott und ich, wir
sind eins. Durch das Erkennen nehme ich Gott in mich hinein.
Amkuki
Sessan: Wirklicher Friede und ewiges Glück, Unsterblichkeit und universale
Wahrheit, der Weg des Him-mels und der Erde, in anderen Worten die Erfahrung
des Absoluten und Grenzenlosen oder eben der Buddha Weg: Der große
Fehler liegt darin, zu glauben, man erlange das in einem Himmel oder einer
Welt auf der anderen Seite. Wir verlassen den Weg niemals auch nur für
einen Augenblick. Was wir verlassen können, ist nicht der Weg.
Ramana
Maharishi: Sie müssen sich von der Vorstellung befreien, das sie ein
Unwissender sind und das Selbst erst noch verwirklichen müssen. Sie
sind das Selbst. Gab es je eine Zeit, da sie des Selbst nicht gewahr waren?
Das
Suchen nach dem Geist entfernt uns von ihm, und zwar aus drei Gründen:
·
Das Suchen impliziert ein Objekt
·
Das Suchen impliziert einen Mangel
·
Das Suchen impliziert den Glauben, morgen etwas finden zu können wie
Erlösung oder dergleichen.
Diese
Implikationen sind falsch. Der Suchende ist das Objekt, es gibt keinen
Mangel und es gibt nichts, was zu finden oder erlangen wäre. Doch
der Geist kennt kein Morgen, keine Zeit, er ist immer in diesem zeitlosen
Augen-blick. Die darum ringen, ihre Seele zu retten, werden sie verlieren,
das war schon immer so.
Der
Bruch zwischen Subjekt und Objekt ist der erste Dualismus. Dieser Bruch
erzeugt Raum, und wo Raum ist, da ist auch Zeit. Diese Zeit ist ein Produkt
des zweiten Dualismus, den zwischen Leben und Tod. Sobald der Mensch im
Raum lebt, lebt er auch in der Zeit. Daher sind diese Dualismen eigentlich
nicht zu trennen, sie treten gleichzei-tig auf.
Shankara:
Würde man das Brahman als Ergänzung gewisser Handlungen darstellen
und die endgültige Befreiung als die Wirkungen eben dieser Handlungen,
so wäre sie zeitlich, wäre nur etwas, das unter den zeitlichen
Früchten des Handelns nur eine besondere Stellung einnähme. Doch
... die endgültige Befreiung ist ewig ... Sie ist von der Natur des
schon immer und für immer freien Selbst, und man kann ihr nicht die
Unvollkommenheit des zeitlichen aufprägen.
Trotzdem
es nichts zu erreichen gibt, ist es sinnvoll, sich auf den Weg zu machen.
Nur durch die erfolglose Suche (als geschicktes Mittel, Upaya) werden wir
sehen, was uns nie fehlte und nie verborgen war. Es ist eine Methode, sich
selbst Klarheit zu verschaffen über die Frage nach dem Geist.
Diese
Methode besteht in einer Reihe von Anweisungen, an die man sich halten
kann oder nicht. Hält man sich nicht daran, so gebietet es die Redlichkeit
(auch für den Wissenschaftler) sich jeglichen Urteils zu enthalten.
Hubert
Benoit
Benoit
beschreibt die Vorgehensweise mit dem Freiwerden und dem Zerfall von Energie.
Durch
irgend etwas (Erschrecken) wird Energie frei, die aufsteigt und durch Umwandeln
in Gedanken, Gefühle und Handlung zerfällt.
Dieser
verborgene Vorgang zeigt sich in der für gewöhnlich passiven
Haltung meiner Aufmerksamkeit. Weil meine Aufmerksamkeit passiv ist, wird
sie erst durch die bereits vollzogene Aktivierung von Energie aktiviert,
und zwar zu einem Zeitpunkt, wo nichts anderes mehr zu tun bleibt, als
diese Energie wieder aufzulösen. Meine Aufmerksam-keit befindet sich
noch im Zustand freier, unbedingter Bereitschaft, sie wird erst durch die
in meinem Organismus sich vollziehende Aktivierung von Energie geweckt,
sie ist also durch diese bedingt. So stehe ich immer vor vollen-deter Tatsache.
Kaum ist der Augenblick ohne Dauer überschritten, in welchem meine
Energie noch gestaltlos aus dem Schoß des noch nicht in Erscheinung
gewordenen aufsteigt, so wird die Energie von der Welt der Formen gleichsam
angesaugt. Damit ist die Gelegenheit, sie ... als gestaltlose Kraft (für
den Durchbruch zur Wirklichkeit) aufzuspeichern, endgültig verpasst,
und ihre Auflösung in Vorstellungs- und Erregungsabläufe wird
unvermeidlich. Nunmehr befindet sich die Energie im Bereich der Identifizierung
mit mir selbst (Ego).
Die
Reaktion des mentalen Bewusstseins, selbst wenn sie unmittelbar erfolgt,
kommt immer zu spät..., weil sie Reaktion ist, während sie Aktion
sein sollte. Unsere Aufmerksamkeit sollte nicht erst durch das Auftreten
der Ener-gie, sondern schon zuvor geweckt werden. Das wird möglich,
wenn wir, statt dem im Entstehen begriffenen Vor-stellungsprozessen zuzusehen,
auf diejenigen Vorgänge blicken, die erst entstehen wollen. Und dies
wird möglich, sobald wir versuchen, in aktiver Weise das Entstehen
der Energie selbst wahrzunehmen, anstatt passiv auf die bereits entstandenen
Energie und ihre bevorstehende Auflösung unser Augenmerk zu richten.
Versuchen wir es, es einfacher zu sagen: Eine aktive Aufmerksamkeit erspäht
im Voraus die Entfaltung der Bewegungen in meinem Inneren. Es interessiert
uns dabei nicht mehr die Erscheinung unserer Gefühlsregungen, sondern
ihr Zustande-kommen, nicht mehr die bereits arbeitende Bewegung, sondern
jene anderen, noch ungeformten Regungen, wel-che die Geburt der formgewordenen
darstellen.
Es
ist nicht schwer für uns, die konkrete Erfahrung zu machen, das die
auf die innere Welt gerichtete Aufmerk-samkeit ohne Objekte ist. Wenn ich
meinen inneren Monologen gegenüber wie ein aktiver Zuhörer verhalte
nach dem Satz: Sprich, ich lausche dir, so werde ich bald feststellen,
das der Monolog abreißt und das er erst wieder beginnt, wenn ich
meine beobachtende Haltung aufgebe.
Es
ist eine innere Geste, die den Monolog zum Schweigen bringt, kein Tun an
sich. Sie entzieht dem Denken den Boden, ohne es zu unterdrücken.
Die wesentlichen Punke dabei sind:
·
Eine aktive Aufmerksamkeit: Sprich, ich lausche.
·
Anhalten. Damit meinen wir die Suspendierung von Denken, Begriffsbildung
und Objektivierung.
·
Passives Gewahrsein, erkennen, ohne Gesondert zu sein.
Krishnamurti
Krishnamurti
beschäftigt sich wie kein anderer in seiner Tiefgründigkeit mit
passivem Gewahrsein:
Das
Wirkliche ist ganz nah, sie brauchen nicht danach zu suchen; und ein Mensch,
der die Wahrheit sucht, wird sie niemals finden. Wahrheit ist das , was
ist, und das ist das Schöne daran. Aber in dem Augenblick, wo sie
sich einen Begriff davon machen, wo sie danach suchen, fangen sie an zu
kämpfen; und ein Mensch, der kämpft, kann nicht verstehen. Deswegen
müssen wir still sein, beobachtend, passiv aufmerksam.
Krishnamurti
kommt immer auf einen Punkt zurück, egal, ob er von Furcht, Zorn,
Eifersucht oder Leiden spricht: Wir werden damit nicht fertig, indem wir
sie umgehen, sondern nur durch die Einsicht, das wir sie sind...
Ramana
Maharishi und die Vedanta Philosophie des Hinduismus
Wie
bei so vielen anderen hören wir auch bei Ramana Maharishi immer wieder,
wir sollen das Denken aufgeben. Es sei der Ursprung von Sklaverei und Selbsttäuschung.
Das heißt aber nicht, dass wir auf eine vorsteinzeitliche Entwicklungsstufe
zurückkehren sollen. Das symbolische Denken ist unverzichtbar, vorausgesetzt,
wir verwechseln es nicht mit der Wirklichkeit und unterscheiden zwischen
Karte und Territorium. Der einzigartige Gesichtspunkt, den Ramana einzubringen
hat, ist:
Der
erste und grundlegendste aller Gedanken, die sich im Geist bilden, der
Ur-Gedanke, ist der Ich-Gedanke. Erst auf diesem Ich-Gedanken hin bilden
sich die unzähligen anderen Gedanken.
Da
ich aber im Denken den Ich-Gedanken nicht aufgeben kann, empfiehlt er die
intensive Selbsterforschung anhand der Frage: Wer bin ich?. Diese aufmerksame
und gesammelte Selbsterforschung führt zum Versiegen der Bilder.
Zen-Buddhismus
Zen
arbeitet mit zwei Verfahren:
Die
Koan-Praxis, bei der der Schüler über eine unlösbare Aufgabe
nachsinnt, und über die Verzweiflung ihrer Unlösbarkeit zur Einsicht
gelangt,
und
die Praxis des Nur-Sitzens (Shikantaza), bei dem durch Verzicht auf jegliche
Aktivität eine passive Gelassenheit zwangsläufig aufkommen muss,
wenn man lange genug übt.
Zen-Übung
besteht nicht im bloßen Hersagen eines Koan. Was sollte das für
einen Sinn haben...? Das wichtigste ist, das Zweifel-Gefühl zu wecken,
mit welchem Koan man auch gerade üben mag.
Tai-hui
rät uns niemals, uns einfach innerlich ein Koan zu vergegenwärtigen,
er sagt uns vielmehr, wir sollten es durch die schiere Kraft des forschenden
Geistes zum Zentrum unserer Aufmerksamkeit machen.
Beim
Shikantaza darf man nicht gehetzten Sinnes sein, sondern muss so fest verwurzelt
und massiv in sich gesammelt sein wie, sagen wir, der Fujiyama. Dabei aber
müssen sie geistig wachsam sein und gespannt wie eine Bogensehne.
So ist Shikantaza ein Zustand erhöhter, konzentrierter Geistes-Gegenwart,
indem man weder überspannt noch in Eile und natürlich niemals
schlaff ist. Es ist die Geisteshaltung eines Menschen im Angesicht des
Todes. Stellen sie sich vor, sie nähmen an einem Duell im Schwertkampf
teil, wie er im alten Japan geübt wurde. Angesichts ihres Gegners
sind sie jeden Augenblick auf der Hut, entschlossen und bereit. Wenn sie
auch nur eine Sekunde in ihrer Wachsamkeit nachließen, würden
sie augenblicklich niedergestochen. Eine Menge Volk sammelt sich, um den
Kampf zu sehen. Da sie nicht blind sind, sehen sie die Volksmenge aus den
Augenwinkeln, und da sie nicht taub sind, hören sie sie. Aber ihre
Aufmerksamkeit wird nicht einen einzigen Augenblick gefangen ge-nommen.
T’ien-t’ai-Buddhismus
Im
Tien-tai-Buddhismus benutzt man verschiedene Mittel, die die Gedanken unterbrechen
sollen, von Konzentration bis zu intellektueller Analyse. Das wichtigste
Verfahren jedoch ist ”die Verkörperung der Wirklichkeit” genannte
nach innen gerichtete Aufmerksamkeit:
Die
Schulung nach der Methode der Verkörperung des Wirklichen besteht
darin, das man in der Meditationshaltung sitzt, die Augen schließt
und die Kontemplation einwärts wendet... Der Übende sollte die
Kontemplation einwärts wenden und auf die in seinem Geist aufsteigenden
Gedanken blicken..., er wird finden, das vergangene Gedanken weg sind,
das gegenwärtige Gedanken nicht bleiben und künftige noch nicht
da sind... So wird er erkennen, das auch dieser Scheingeist, der so steigt
und fällt, unwirklich ist. Allmählich wird er vertraut werden,
und sein Scheingeist wird von selbst enden.
Taoismus
und Wei Wu Wei
Eine
systematische, auferlegte und rituelle Meditationspraxis gilt als höchst
untaoistisch. Jedes planvolle Bemühen wird als eine Bemühung
des Ich angesehen und kann daher nicht zum Ziel führen, das Ich zu
vergessen.
Shen-hui
formuliert das Ziel des Taoismus so: ”Einer, der ohne Absicht ist, ist
frei von diskursiven Denken”, womit er meinte, das die Billigung jeder
inneren Regung, ohne jede Einmischung, zum Nicht-Denken oder Herz-Fasten
führt, und sich darin dann jenes passive Gewahrsein entfaltet, das
Tao genannt wird.
Wei
Wu Wei: Wir sind zwar nicht als Geist, und so gibt es eigentlich nichts
zu erlangen, zu ergreifen oder zu besitzen, aber um ihn zu leben, müssen
wir uns dephänomenalisieren und desobjektivieren und unsere Subjektivität
von der ins Phänomenale projizierten Ich-Vorstellung desidentifizieren.
Wie
naheliegend die Antwort ist! Aber auch wie ärgerlich!, denn wir können
es nicht denken und schon gar nicht benennen, ein Wort daraus machen, ohne
es in ein Objekt zu verwandeln. Das Mysteriöse besteht allein darin,
das wir die Wahrheit als ein Objekt suchen.
Wenn
das Subjekt sich selbst anschaut, sieht es nichts mehr; da kann nichts
zu sehen sein, denn das Subjekt, da es als Subjekt nicht sich selbst Objekt
sein kann, kann nicht gesehen werden.
Welchen
Sinn hat es, nach außen zu schauen? Du siehst ja doch nicht als Objekte.
Wende dich um und schau nach innen.
Diese
Desidentifikation erfordert keine besonderen Aktionen, sondern zunächst
die Einsicht, dass alles, was ich erkennen, sehen, fühlen oder denken
kann, eben nicht mein Ich ist, nicht Subjekt, sondern Objekt. Das Gesehene
ist niemals der Sehende, oder andersherum: Der Sehende kann nicht gesehen
werden.
Ken
Wilber aus ”Das Spektrum des Bewusstseins”
Benoits
”ich lausche dir”, Krishnamurtis totale Aufmerksamkeit, das taoistische
Wu Wei und sein uneingeschränktes Zulassen innerer Regungen, die Selbsterforschung
Ramanas, das große Forschen des Zen und Wu Wei Wus ”nach innen schauen
und nichts sehen”, all dies ist Faktor eins, aktive Aufmerksamkeit...
Das
Schweigen bei Benoit und Krishnamurti, das Samadhi und das Chih der Mahayanabuddhisten,
das Herzfasten der Taoisten, Ramanas Verschwinden des Ich-Gedankens und
Wei Wu Weis ”Leere, die du nicht siehst” , all das deutet auf einen Zustand
objektlosen Schweigens, auf einen zeitweiliges Aussetzen jenes Mechanismus,
der Bilder und Gedanken zu einem Schirm zwischen uns und der Wirklichkeit
verwebt, auf die Aufbrechung des primären Dualismus, auf die tiefe
Stille, worin die Wirklichkeit in vollkommen unveränderter Form offenkundig
wird. Dies ist Faktor zwei, das Anhalten...
In
diesem Zustand dann kann jederzeit und ohne sichtlichen Anstoß oder
Grund die unmittelbare Erfahrung dessen über uns hereinbrechen, was
immer schon ist. Dies ist Faktor drei, reines nicht-objektives Gewahrsein.
Bei
der Heilung des primären Dualismus übernehmen wir die Verantwortung
für alles, was uns wiederfährt, denn was uns wiederfährt,
ist unser eigens Tun. Denn es gibt nichts Getrenntes von mir, und daher
sind alle Handlungen meine Handlungen. Und da es nur eines gibt, ist das
weder gut noch schlecht, weder hoch noch tief...es ist. Hier hören
Probleme auf, Probleme zu sein.
Wittgenstein:
Zu einer Antwort, die man nicht aussprechen kann, kann man auch die Frage
nicht aussprechen. Das Rätsel gibt es nicht. Wenn sich eine Frage
stellen lässt, kann sie auch beantwortet werden...
Zweifel
kann nur bestehen, wo eine Frage besteht; eine Frage nur, wo eine Antwort
besteht, und diese nur, wo etwas gesagt werden kann. Wir fühlen, das
wenn selbst alle wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, unsere Lebensprobleme
noch gar nicht berührt sind. Freilich bleibt dann eben keine Frage
mehr, und eben dies ist die Antwort.
Die
Lösung des Problems des Lebens merkt man am Verschwinden dieses Problems.
Dies ist der Grund, warum Menschen, denen der Sinn des Lebens nach langen
Zweifeln klar wurde, nicht sagen konnten, worin dieser Sinn besteht.
Es
gibt allerdings Unaussprechliches. Dies zeigt sich, es ist das Mystische.
Suzuki:
Die Frage ist erst dann beantwortet, wenn sie nicht mehr gestellt werden
wird... Die wahre Antwort liegt da, wo die Frage noch nicht gestellt ist.
Wir
erwachen zu dem, was Coomaraswamy ”ein fortwährendes unkalkuliertes
Leben in der Gegenwart” nann-te.
Fortsetzung
folgt....
Das
Steuermerkblatt für Yoga-Lehrer
Von
Hanspeter Sperzel
Finanzamt:
1.
Kein Finanzbeamter kennt jeden Beruf. Unter vielen Berufen kann er/sie
sich nur wenig vorstellen und daher ist es günstig Dinge zu erklären.
Dies kann schriftlich oder mündlich (bitte vorher anrufen und Termin
erfragen) geschehen.
2.
Es ist nicht schwierig einen Einspruch einzulegen, falls Du das Gefühl
hast, dass der Finanzbeamte Dir zu Unrecht etwas nicht anerkannt hat. Es
genügt ein Brief – innerhalb der Einspruchsfrist von vier Wochen!
Die Begründung kann nachgereicht werden, z.B. wenn man nicht direkt
Zeit dafür hat oder Unterlagen noch besorgen muss.
Das
Finanzamt wird Dir Fristen setzen. Falls Du diese nicht einhalten kannst,
dann lass es das Finanzamt wissen, schriftlich oder telefonisch, damit
der Termin hinausgeschoben werden kann.
3.
Die meisten Finanzbeamte sind nett (Ehrlich). Wichtig ist, dass man versucht
alles so genau wie möglich zu erklären und auch ein ”Nein” mal
akzeptiert.
Ausbildungskosten
sind per Definition im Gesetz all jene Kosten, die dazu dienen einen Beruf
(den man bisher nicht ausübt!) zu erlernen. Dieser Beruf muss anerkannt
sein, d.h. es muss sich um eine Tätigkeit handeln, von der man zumindest
in der Theorie leben kann. Ob man das dann tatsächlich tut, ist nicht
von Bedeutung.
Diese
Ausgaben sind ”gedeckelt”, das heißt, hierbei gibt es einen Höchstbetrag,
über den hinaus weitere Kosten nicht berücksichtigt werden können.
(Der jeweils aktuelle Betrag steht in dem Heftchen zur Lohnsteuerkarte
oder kann beim Finanzamt erfragt werden.)
Hierunter
fallen z.B.:
1.
Fahrtkosten zur Uni, oder zum Ashram – hier sind die Kosten pro Kilometer
festgelegt. Der Betrag steht in dem Heftchen zur Lohnsteuerkarte oder kann
beim Finanzamt erfragt werden.
2.
Kosten für AStA, Yogakurse etc.
3.
Kosten für Yoga-Kleidung, soweit es sich um Kleidung handelt auf der
”Yoga-Vidya e.V.” oder ähnliches steht. Allgemeine Sportkleidung kann
steuerlich nicht berücksichtigt werden.
4.
Büromaterial – auch ohne Beleg bis ca. 50,- €
5.
Kopien
6.
Bücher (auf dem Beleg muss Titel und Autor stehen!)
7.
Computerprogramme
8.
Fahrtkosten zu Lerngemeinschaften
9.
Übernachtungskosten (nur mit Nachweis)
10.
Verpflegungsmehraufwand – Hier gibt es Pauschalen, je nachdem wie lange
man von zuhause weg ist . Der Betrag steht in dem Heftchen zur Lohnsteuerkarte
oder kann beim Finanzamt erfragt werden
11.
Arbeitszimmer * (weitere Erläuterungen s.u.)
12.
Computer *(weitere Erläuterungen s.u.)
Wer
zum Zeitpunkt des Beginns der Ausbildung zum Yoga-Lehrer als Lehrer (Sportlehrer),
Krankengymnast, Ergotherapeut, Arzt, Sprechstunden-Helferin bei einem Orthopäden
oder einen vergleichbaren Beruf ausübt, kann die Ausbildung zum Yoga-Lehrer
steuerlich als Weiterbildung und damit unbegrenzt als Werbungskosten geltend
machen.
Steuerlich
gesehen handelt es sich um eine zusätzliche Berufsqualifikation, die
es dieser Person ermöglicht, in ihrem bereits ausgeübten Beruf
besser eingesetzt zu werden.
Dies
gilt auch, wenn die Person zur Zeit zwar arbeitslos, zuvor aber einen solchen
Beruf ausgeübt hat.
Werbungskosten
sind per Definition im Gesetz all jene Kosten, die durch die Ausübung
des Berufs entstehen.
Bekannt
sind z.B. Fahrtkosten oder Berufskleidung.
Der
Haken ist, dass diese Dinge nicht privat nutzbar sein dürfen. Zwei
Fälle, die entschieden worden sind, waren: der Anzug eines Bankangestellten,
der diesen nachweislich nur in der Bank hatte und der ”Faust” eines Deutschlehrers,
der das Buch in der Schule mit den Schülern besprach. Beide haben
beim BFH (höchstes Finanzgericht in Deutschland) nicht Recht bekommen.
Nur
wenn z.B. mittels eines Zählers (Telefon/Auto) eine eindeutige und
leichte Trennung in einen beruflichen und einen privaten Anteil möglich
ist, ist eine Aufteilung möglich.
Mögliche
Werbungskosten als Yoga-Lehrer
1.
Fahrtkosten zum Ashram – hier sind die Kosten pro Kilometer festgelegt.
Der Betrag steht in dem Heftchen zur Lohnsteuerkarte oder kann beim Finanzamt
erfragt werden.
2.
Weiterbildung: Kosten für Yogakurse etc. an denen man selber teilnimmt
3.
Kosten für Yoga-Kleidung, soweit es sich um Kleidung handelt auf der
”Yoga-Vidya e.V. oder ähnliches steht. Allgemeine Sportkleidung kann
nicht geltend gemacht werden.
4.
Büromaterial – auch ohne Beleg bis ca. 50,- € ggfs. Kosten für
Kopien extra geltend machen
5.
Bücher (auf dem Beleg muss Titel und Autor stehen!)
6.
Computerprogramme
7.
Fahrtkosten zu Kursorten an denen Du Kurse gibst
8.
Übernachtungskosten (nur mit Nachweis)
9.
Verpflegungsmehraufwand – Hier gibt es Pauschalen, je nachdem wie lange
man von zuhause weg ist . Der Betrag steht in dem Heftchen zur Lohnsteuerkarte
oder kann beim Finanzamt erfragt werden
10.
Arbeitszimmer * (weitere Erläuterungen s.u.)
11.
Computer *(weitere Erläuterungen s.u.)
12.
Hilfsmittel für Teilnehmer (Yogadecken, Yogakissen, Bänder etc.)
13.
Kosten für die Gegenstände, die in den Unterricht mitgenommen
werden z.B. Bild von Swami Sivananda, Bilderrahmen dazu, Kerzen, Räucherstäbchen,
Blumen, Statuen
14.
Kassetten/CD und Kassettenrecorder/CD-Abspielgerät für den Unterricht
15.
Tasche/Korb etc. für die Gegenstände, die Du mitnimmst in den
Unterricht
16.
Beiträge zum Yoga-Lehrer-Verband
17.
Eigene Yogadecke und Hilfsmittel
18.
Yogamatten (für Teilnehmer/für Dich selbst)
19.
Telefonkosten/auch Handy-Telefongebühren (bis zu 5,- € pro Monat ohne
Nachweis) am besten jedoch mit Einzelverbindungsnachweis
20.
Schreibtisch*
21.
Stuhl*
*Arbeitszimmer:
Hier gibt es einen Höchstbetrag. Der Betrag steht in dem Heftchen
zur Lohnsteuerkarte oder kann beim Finanzamt erfragt werden.
Die
Kosten setzen sich wie folgt zusammen:
Größe
des Arbeitszimmers im Verhältnis zur gesamten Wohnung/Haus
In
diesem Verhältnis sind alle Kosten, die für die Wohnung/Haus
anfallen anzugeben. Dies betrifft
1.
Miete
2.
Nebenkostenabrechnung
3.
Heizung
4.
Reinigung – unter Umständen ohne Beleg z.B. 5,- € pro Monat
5.
Teppichboden
6.
Tapeten
7.
Renovierungskosten
Alle
zur Berufsausbildung oder Berufsausbildung benötigten Gegenstände,
unabhängig davon, wo sie sich befinden, können auch steuerlich
geltend gemacht werden. Zum Beispiel:
1.
Schreibtisch
2.
Computer
3.
Stuhl
4.
Regal
Insoweit
als Kosten für eine Sache (z.B. Computer) mehr als 800 DM (410 €)
überschreiten, dürfen sie nicht in einem Jahr geltend gemacht
werden. Die Kosten müssen über die voraussichtliche Lebensdauer
des Gegenstands verteilt werden. Bei Computer werden 4 Jahre angenommen,
Möbel (Schreibtisch, Stuhl, Regal) über 5 Jahre – falls gewünscht,
kann man auch bis zu 8 Jahre annehmen. Im Jahr der Anschaffung wird unterschieden
ob das Teil im 1 Halbjahr angeschafft wurde, dann wird der volle Jahresbetrag
angesetzt, wenn der Gegenstand im 2 Halbjahr angeschafft wurde, der halbe
Jahresbetrag.
Haus
Yoga Vidya
Gut
Hoffnungstal
57641
Oberlahr
Tel.
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Fax
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