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Yoga Artikel | Artikel von Swami Sivananda

       

Geist

Aus: "Göttliche Erkenntnis", von Swami Sivananda

(Anmerkung des Übersetzers: Hier ist, wie im gesamten Buch, “Geist” die Übersetzung des englischen Ausdrucks “mind”, also Psyche. “Spirit” wird in diesem Buch mit “Seele” übersetzt)

Das, was Dich von Gott trennt, ist der Geist. Die Mauer, die zwischen Dir und Gott steht, ist der Geist.

Der Geist ist nicht grobstofflich, sichtbar oder greifbar. Seine Existenz ist nirgends sichtbar. Seine Größe kann nicht gemessen werden. Er braucht keinen Raum, um darin zu existieren. Der Geist besteht aus subtiler Materie von verschiedenen Dichtegraden mit verschiedenen Schwingungsstufen.

Der Geistkörper ist bei den einzelnen Menschen sehr unterschiedlich. Er setzt sich zusammen aus grober und feiner Materie, je nach den Bedürfnissen des mehr oder minder entfalteten Bewußtseins, mit dem er in Verbindung steht. Beim Gebildeten ist er aktiv und klar umrissen; beim weniger Entwickelten ist er umwölkt und ungenau.

Die Aspekte der Funktionen des Geistes

Manas, Buddhi, Chitta und Ahamkara sind nur funktionale Aspekte des Geistes. Wenn der Geist Sankalpa - Vikalpa ausführt, Wollen, Gedanke und Zweifel, heißt er Geist. Wenn er unterscheidet und entscheidet, ist er Buddhi; wenn er sich selbst feststellt, ist er Ahamkara; wenn er der Speicher von Samskaras und der Sitz der Erinnerung ist, ist er Chitta; auch wenn er Dharana und Anusandhana macht.

Geist, Buddhi und Verstehen befinden sich in der Linga Sharira; aber sie arbeiten durch entsprechende Zentren im Gehirn. Das Gehirn ist nicht der Geist, wie westliche Menschen denken. Der Geist hat seinen Sitz im physischen Gehirn. Er erfährt das physische Universum durch die Schwingungen im Gehirn.

Obwohl der Geist alldurchdringend im ganzen Körper ist, hat er drei Orte, wo er sich in den drei Seinszuständen aufhalten kann. Der Sitz des Geistes im Tiefschlaf ist das Herz. Im Traum ist der Sitz des Geistes im Genick. Im Wachzustand ist der Sitz des Geistes im Ajna Chakra. Beobachte einfach, was Du bei tiefem Nachdenken machst. Du hälst die Finger an das Kinn, legst den Kopf nach rechts, wendest den Blick zum Raum zwischen den beiden Augenbrauen und beginnst dann ernsthaft über das anliegende Problem nachzudenken.

Geistaura

Die Lebenshülle ist subtiler als der physische Körper. Sie überlappt die physische Hülle und ist größer als sie. Die geistige Hülle ist subtiler als die vitale Hülle und größer als sie.

Man muß den Körper eines anderen Menschen berühren, um einen physischen Einfluß auf ihn zu haben. Dagegen kann man von ihm entfernt sein und ihm Prana durch bloßes ‘Weitergeben’ übertragen, denn Prana ist subtiler als der Körper. Man kann einen Menschen geistig durch Gedanken beeinflussen, auch wenn er Tausende Kilometer weit weg lebt, denn die geistige Kraft ist subtiler als das Prana.

Der Geist hat eine Aura, eine geistige oder psychische Aura. Aura ist Tejas, Strahlen, ein Schein, der aus dem Geist kommt. Die Aura von Menschen, die ihren Geist entwickelt haben, ist äußerst hell. Sie kann sich über Entfernungen bewegen und viele Menschen günstig beeinflussen, die damit in Berührung kommen.

Wer seinen Geist gereinigt hat, wird zu einem Zentrum von Kraft. Alle schwächeren, geringeren und unreineren Geiste werden unbewußt vom reineren und stärkeren Geist angezogen, denn sie schöpfen Frieden, Kraft und Stärke aus dem größeren, reineren Geist.

Unruhe und Einbildung

So wie Hitze untrennbar mit Feuer verbunden ist, so ist auch Unruhe nicht vom Geist zu trennen. Sie macht den Geist ruhelos. Diese Unstetigkeit verursacht Ashanti, das Fehlen von Seelenfrieden.

Die Möglichkeit zur Unrast ist der Geist selbst. Nichts anderes als dieser schwankende Geist ist die Welt. Der Geist ist kein Geist mehr, wenn die Unstetigkeit verschwindet. Der Geist hört auf zu sein, wenn er dieser Unrast beraubt ist.

Durch die Möglichkeit des Schwankens richtet der Geist Schaden an. Die Unrast ist Mara, Satan. Diese Unrast hat Vishwamitra in Versuchung geführt. Diese Unrast bringt den Rückschlag für den strebenden Aspiranten.

Sobald Unstetigkeit einsetzt, tauchen verschiedene Vorstellungen auf. Vorstellung und Unstetigkeit gehören zusammen. Die Vorstellung ist ebenso gefährlich wie die Unstetigkeit. Die Unstetigkeit bewegt den Geist. Die Vorstellung mästet den Geist. Geist ohne Unstetigkeit und Vorstellung ist einfach null.

Unstetigkeit und Vorstellung sind die beiden Samen des Geistes. Unstetigkeit ist der Brennstoff. Vorstellung ist das Feuer. Das unaufhörliche Feuer der Vorstellung wird durch den Brennstoff der Unstetigkeit aufrechterhalten. Wenn der Brennstoff der Unstetigkeit weggenommen wird, erlischt das Feuer der Vorstellung. Der Geist wird still. Er wird in die Quelle, den Atman, zurückgezogen.

Wunsch und Vergnügen

Der Wunsch erregt Geist und Sinne. So wie ein Chinese von seinen fünf Frauen hin und her gerissen wird, so wird auch der Geist von den fünf Indriyas hin und her gerüttelt. Er ist immer rastlos.

Die Wünsche sind zahllos, unstillbar und unüberwindlich. Vergnügen kann keine Befriedigung bringen. Es ist ein Fehler, das zu glauben. Vergnügen schürt den Wunsch. Es ist, als gösse man Ghee ins Feuer. Vergnügen macht einen Wunsch stärker, kräftiger und intensiver.

Du magst altern; das Haar mag ergrauen; aber der Geist bleibt immer jung. Die Leistungsfähigkeit mag schwinden, aber die Sehnsüchte bleiben auch dann, wenn fortgeschrittene Altersschwäche eingesetzt hat. Sehnsüchte sind die wahren Samen der Geburt. Diese Sehnsuchtssamen lassen Sankalpa und Handlung entstehen. Das Rad von Samsara wird durch diese Sehnsüchte in Bewegung gehalten.

Zerstörung von Wünschen

Der Geist liebt Bequemlichkeit, ist unbekümmert und sorglos. Man muß sein Wesen erkennen. Der Wunsch nach Bequemlichkeit und Sorglosigkeit ist im Geist verwurzelt. Aspiranten müssen sehr vorsichtig und achtsam sein. Versuche, Deine Wünsche unerfüllt zu lassen. Das ist eine Möglichkeit, den Geist zu beherrschen.

Du darfst dem Geist gegenüber nicht nachsichtig und tolerant sein. Wenn Du Deine Bedürfnisse auch nur um ein einziges Ding vermehrst, werden die Dinge immer zahlreicher werden. Ein Genuß nach dem anderen wird auftauchen.

Das, was der Geist am meisten schätzt, muß aufgegeben werden. Auf das, woran sich der Geist immer wieder hängt und woran er oft denkt, muß verzichtet werden. Wenn Du Äpfel besonders magst, verzichte zuerst auf sie. Du wirst großen Frieden erfahren, Willenskraft und Geisteskontrolle.

Du darfst die Dinge, auf die Du einmal verzichtet hast, nicht wiederaufnehmen. Immer, wenn Du etwas aufgibst, wird der Wunsch nach diesem bestimmten Ding einige e lang heftig und stark. Es beschäftigt Deinen Geist. Bleibe ruhig. Bleibe fest. Es wird schwächer und stirbt schließlich. Immer, wenn der Geist zischt, um die Dinge zurückzubekommen, die weggegeben wurden, erhebe die Rute von Viveka. Er wird seinen Kopf senken. Er wird schweigen.

Nimm alles so, wie es kommt, anstatt Dich zu beklagen. So ergreift man jede Gelegenheit. Man entwickelt sich leicht, erwirbt viel geistige Kraft und Gelassenheit des Geistes. Gereiztheit verschwindet. Kraft der Ausdauer und Geduld entwickeln sich.

Der Geist hat die Gewohnheit zu wandern

Die große Mehrheit der Menschen läßt den Geist wild herumlaufen und seinem eigenen süßen Willen und seinen Wünschen folgen. Ständig ist er in Veränderung und wandert. Er springt von einem Ding zum anderen. Er ist unbeständig. Er wünscht Abwechslung. Monotonie ist ihm zuwider. Er ist wie ein verwöhntes Kind, das von seinen Eltern zu nachsichtig behandelt worden ist, oder wie ein schlecht abgerichtetes Tier. Der Geist von vielen von uns ist wie eine Menagerie von wilden Tieren, wo jedes seinem Naturtrieb nachgibt und seinen eigenen Weg geht. Beherrschung des Geistes ist der großen Mehrheit der Menschen unbekannt.

Dieser Wandertrieb des Geistes zeigt sich auf verschiedene Weise. Der Geist eines Familienvaters geht zu Kino, Theater, Zirkus, usw. Der Geist eines Sadhus geht nach Varanasi, Vrindavana und Nasik. Viele Sadhus bleiben während des Sadhanas nicht an einem Ort. Der Wandertrieb des Geistes muß beherrscht werden, indem er durch Vichara rein und fest gehalten wird. Der Geist muß darin geübt werden, in der Zeit des meditativen Lebens fünf Jahre lang an einem Ort zu bleiben, bei einer Sadhanamethode, bei einem Yogaweg, bei einem spirituellen Ziel und bei einem Führer.

Wenn Du ein Buch zu lesen beginnst, mußt Du es beenden, bevor Du ein anderes nimmst. Wenn Du mit einer Arbeit beginnst, mußt Du Deine gesamte Aufmerksamkeit in diese Arbeit legen und sie beenden, bevor Du mit einer anderen Arbeit beginnst. “Alles zu seiner Zeit und gut getan, ist eine wertvolle Regel, wie mancher Mensch Dir sagen kann.” So handelt ein Yogi. Das ist eine sehr gute Regel für Erfolg im Leben.

Gestatte dem Geist nicht, hierhin und dorthin zu streifen wie ein streunender Straßenhund. Halte ihn immer unter Kontrolle. Nur dann kannst Du glücklich sein. Er muß immer bereit sein, Dir zu gehorchen, Dein Geheiß auszuführen. Wenn der Geist Dir sagt: “Geh nach Osten”, dann geh nach Westen. Wenn der Geist Dir sagt: “Geh nach Süden”, dann geh nach Norden. Wenn der Geist Dir sagt: “Trinke eine heiße Tasse Tee im Winter”, dann trinke eine Tasse eiskaltes Wasser. Schwimme wie ein Fisch gegen den Strom des Geistes. Dann wird der Geist ganz leicht beherrschbar sein.

Beherrschung des Geistes - das einzige Tor zu Moksha

Wahre Freiheit entsteht aus der Befreiung von der Knechtschaft des Geistes. Wer den Geist bezwungen hat, ist ein wahrer Herrscher und Maharaja. Wer Wünsche, Leidenschaften und den Geist bezwungen hat, ist der reichste Mensch. Wenn der Geist kontrolliert ist, macht es wenig aus, ob man sich in einem Palast oder in einer Höhle im Himalaja befindet, ob man aktiv Vyavahara macht oder in der Stille sitzt.

Den Geist zu beherrschen bedarf es der unermüdlichen Ausdauer und Geduld, die nötig ist, um mit der Spitze eines Grashalms den Ozean Tropfen für Tropfen zu leeren. Das Zähmen eines Löwen oder eines Tigers ist weit einfacher als das Zähmen des eigenen Geistes. Zähme zuerst Deinen Geist. Dann kannst Du den Geist anderer recht leicht zähmen.

Wie man den Geist beherrscht

Denke ständig an Gott. Dann kannst Du den Geist sehr leicht beherrschen. Das ständige Denken an Gott schwächt den Geist.

Der Geist kann sehr leicht an weltliche Dinge denken. Das ist sein Swabhava. Die Geisteskraft kann leicht in den alten Furchen und Bahnen weltlicher Gedanken fließen. Er findet es überaus schwierig, an Gott zu denken.

Es ist ebenso schwierig, den Geist von Objekten wegzubringen und ihn auf Gott zu heften, wie den Ganges nach Badrinarayan fließen lassen zu wollen anstatt nach Ganga-Sagar, wie sein natürlicher Lauf ist. Es ist als ruderte man gegen den Strom des Yamuna an. Und doch, durch festes Bemühen und Tyaga muß der Geist geschult werden, zu Gott zu fließen, sehr gegen seinen Willen, wenn man von Geburt und Tod befreit werden will. Es gibt nichts anderes, wenn man den weltlichen Sorgen und Nöten entkommen möchte.

Halte Innenschau. Habe immer ein inneres Leben. Laß einen Teil des Geistes und die Hände mechanisch ihre Arbeit tun. Eine Akrobatin hat während ihrer Vorführung ihre Aufmerksamkeit auf die Wasserkrüge geheftet, die sie auf dem Kopf trägt, obwohl sie die ganze Zeit zu verschiedenen Melodien tanzt. Genauso macht es der wirklich fromme Mensch, der sich um all seine Geschäfte kümmert, das Auge seines Geistes aber auf die wonnevollen Füße des Herrn geheftet hält. Das ist Gleichgewicht. Das wird zu einer integralen Entwicklung führen.

Die Welt - eine Projektion des Geistes

Die gesamte Erfahrung der Dualität des Wahrnehmenden und des Wahrgenommenen ist reine Einbildung. Es gibt außerhalb des Geistes keine Welt. Bei der Zerstörung des Geistes wird alles zerstört.

Die Aktivität des Geistes ist die Ursache allen Anscheins. Aufgrund von Unwissenheit oder Täuschung im Geist nimmt man die Objekte, Bäume usw. außen wahr und hat das Gefühl, sie wären getrennt von einem und real.

Solange es Geist gibt, gibt es all diese Unterscheidungen von klein und groß, hoch und niedrig, überlegen und unterlegen, gut und schlecht usw. Die höchste Wahrheit ist diejenige, in der es keine Relativität gibt. Wenn man den Geist durch ständige und tiefe Meditation über den Atman transzendieren kann, wird man den Zustand jenseits der Gegensatzpaare erreichen können, wo höchster Friede und höchste Erkenntnis liegen.

Geist und Mensch

Der Denker ist nicht der Gedanke. Der Geist ist genauso Dein Eigentum und außerhalb von Dir wie Deine Glieder, das Gewand, das Du trägst, und das Gebäude, in dem Du wohnst. Du sagst immer: “Mein Geist,” als wäre der Geist eines Deiner Instrumente, wie Dein Gehstock oder Dein Schirm. Auch in Fällen von Delirium oder in Fällen der Lähmung von geistigen Funktionen, wo ein Mensch sein Gedächtnis oder andere Fähigkeiten zum Teil oder gänzlich verliert, bleibt er. Das ‘Ich’ existiert. Daher ist der Geist nicht das ‘Ich’. Der Geist ist nur Dein Werkzeug oder Instrument. Du mußt wissen, wie Du ihn richtig bedienst.

Wenn Emotionen, Launen oder Gefühle sich im Geist erheben, isoliere sie, untersuche Ihr Wesen, zerteile und analysiere sie. Identifiziere Dich nicht damit. Das wahre ‘Ich’ unterscheidet sich völlig von ihnen. Es ist der stille Zeuge. Beherrsche Deine Impulse, Emotionen und Launen und erhebe Dich aus dem Zustand der Sklaverei zu einem spirituellen König, der über sie mit Kraft und Stärke herrschen kann.

Du bist in Wahrheit der ewige alldurchdringende Atman. Du bist das reine Bewußtsein selbst. Der Geist ist nur ein Bettler. Er nimmt sein Licht und seine Intelligenz vom inneren Lenker, dem selbstleuchtenden Atman, so wie der Eisenstab seine Hitze und seinen Glanz vom Feuer nimmt. Der Geist ist nicht intelligent, scheint aber intelligent zu sein, indem er sein Licht von Brahman nimmt, wie Wasser, das der Sonne ausgesetzt ist, seine Wärme von der Sonne nimmt.

Schüttle daher die Tyrannei des Geistes ab, der Dich so lange unterdrückt hat, über Dich herrschte und Dich bis jetzt ausgenutzt hat. Erhebe Dich kühn wie ein Löwe. Erhebe Anspruch auf die Großartigkeit Deines wahren Selbst und sei frei.

 

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