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Yoga Artikel | Yoga Vidya Journal  | Nr. 14 Herbst 2005

       

 

Yoga Vidya Journal Nr. 14, Herbst 2005

 

Reinkarnation

Über das Leben nach dem Tod

Viele Menschen beschäftigt der Gedanke, was nach dem Tod kommen mag. Die Reinkarnationslehre war zu allen Zeiten die am weitesten verbreitete Vorstellung für das Leben nach dem Tod. Sie findet sich sowohl in den östlichen Religionen wie z. B. dem Hinduismus und Buddhismus als auch in den westlichen Religionen wie im Juden- und anfänglichen Christentum. Der Reinkarnationsglaube entspricht besonders stark dem Bedürfnis des Menschen nach einem Sinn im Leben.

Die Yoga Theorie vom Leben nach dem Tod

Die Reinkarnationstheorie sieht das Leben als einen Kreislauf an, ähnlich wie den Lauf der Sonne. Dabei ist die eine Hälfte des Laufs der Sonne sichtbar, die andere unsichtbar. Im sichtbaren Halbkreis werden wir irgendwann geboren, ähnlich wie die Sonne aufgeht. Dann wachsen wir, so wie die Sonne aufsteigt. Zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr erreichen wir den physischen Höhepunkt. Danach beginnt das Altern, auf welches der Tod, der Sonnenuntergang, folgt. Mit dem Tod ist das Leben jedoch nicht zu Ende, genauso wenig wie die Sonne bei Sonnenuntergang stirbt, sondern nur unsichtbar wird. Entsprechend geht das Leben in der Astralebene weiter: Der physische Tod entspricht der Geburt in der Astralebene, dann erfolgt das Aufsteigen in höhere Astralebenen und dann wieder das Absteigen in die niederen Astralwelten, gefolgt vom Tod in der Astralebene, dem wieder die Geburt auf der Erde entspricht, die der Beginn der nächsten physischen Inkarnation ist.

Indizien für Reinkarnation

Es gibt Hinweise, die für die Reinkarnation sprechen:

  1. Es wird von Kindern berichtet, die sich an frühere Leben erinnern. Der amerikanische Forscher Ian Stevenson von der University of Virginia hat zahllose Fälle dokumentiert, in denen die Personen tatsächlich existierten, an die sich Kinder aus einem früheren Leben erinnern konnten.
  2. In so genannten Rückführungen können Menschen von Reinkarnationstherapeuten in frühere Leben zurückgeführt werden.
  3. Die zahlreichen, wissenschaftlich untersuchten Nahtoderfahrungen legen die Vermutung nahe, dass Bewusstsein und Wahrnehmung ohne Gehirn und Sinne möglich ist.
  4. Es gibt eine Reihe von Channel-Medien, die auch unter Laborbedingungen Dinge über Verstorbene, die sie nie gekannt und über die sie nie gehört oder gelesen haben, erzählen können.
  5. Viele Menschen machen in Tiefenentspannung, Meditation, Narkose, Koma oder geänderten Bewusstseinsstufen die Erfahrung, ihren Körper zu verlassen. Manche können anschließend beschreiben, was sich in einem Nachbarraum befindet. Manche haben das Gefühl, feinstofflichen Wesen zu begegnen.
  6. Manche Menschen erscheinen einem auf den ersten Blick sehr vertraut, und es ist sofort eine enge Verbindung da. Das könnte darauf hindeuten, dass man diese aus einem früheren Leben kennt. Trotz dieser Indizien kann man natürlich nicht behaupten, dass die Reinkarnation bewiesen ist, aber sie ist eine nahe liegende Hypothese. Vermutlich wird man aber erst davon überzeugt, wenn man entweder in einem geänderten Bewusstseinszustand seine früheren Leben wieder erlebt oder die Erfahrungen nach dem Tod selbst macht.

Vorbereitung auf den Tod

Normalerweise spürt ein Mensch den Zeitpunkt seines Todes. So kündigen viele alte Menschen ihren Mitmenschen ein paar Tage vorher an, dass sie gehen werden. Wenn der Mensch genau spürt, dass sein Tod bevorsteht, sollte er seine Angelegenheiten, seinen weltlichen wie seinen geistigen Nachlass, regeln. Er sollte schrittweise loslassen. Das kann durch Gespräche mit engeren Verwandten und Freunden geschehen, in denen er vielleicht noch Aufgaben, Verantwortung weiter reichen und sein Wissen vermitteln kann. Zu dem Prozess gehört auch, Lebewohl zu sagen, und das Wohl seiner Angehörigen ganz Gott anzuvertrauen im Bewusstsein, dass die irdische Aufgabe für dieses Leben erfüllt ist, und der Sterbende sich frei macht für Neues. Er sollte sich auch mit Menschen versöhnen, mit denen er sich vorher nicht gut verstanden hat. Oft ist es dem sterbenden Menschen ein großes Bedürfnis, über den Tod zu sprechen, aber meist befürchten Angehörige, dass es dem Sterbenden unangenehm sei, über den Tod zu sprechen und wollen ihn nicht daran erinnern. Der Sterbende dagegen kann genau das gegenteilige Bedürfnis haben und dazu, durch die ausweichende Zurückhaltung seiner Umwelt, nicht die Gelegenheit bekommen. Ist der Sterbende ein christlich gläubiger Mensch, mag es sinnvoll sein, wenn man den Pfarrer zu einem Haus- oder Krankenhausbesuch bittet. Eventuell kann man mit dem Todgeweihten auch über Reinkarnation sprechen. Natürlich gibt es auch Sterbende, die nicht über Gott und den Tod sprechen wollen, was man dann selbstverständlich respektieren sollte. Ideal ist, wenn jemand noch einmal mit dem Sterbenden betet, über spirituelle Dinge spricht oder ihn aufklärt, was nach dem Tod passiert. Er sollte auch spirituelle Bücher und heilige Schriften lesen. So ist es in den meisten Kulturen Tradition, wie z. B. im Christentum, wo Kranke Besuch vom Priester oder Pfarrer erhalten. Das Ritual der letzten Beichte oder "Letzten Ölung" hilft, sich vor dem Tod von allem Irdischen zu lösen. In der yogischen Tradition gilt insbesondere das "Maha Mrityunjaya"- Mantra als ein sehr machtvolles Mittel, um dem Sterbenden den Übergang zu erleichtern und ihm die nötige Kraft und Energie für die Reise zu geben. Wenn er dafür offen ist, kann man es mit ihm gemeinsam oder still für sich wiederholen.

Der Moment des Todes

In der Bhagavad Gita wird beschrieben, wie ein idealer Sterbevorgang aussieht: Der Sterbende zieht den Geist von allen äußeren Objekten zurück. Er zentriert den Geistnach innen, erst zum Herzen hin, dann richtet er die Achtsamkeit hoch zum Punkt zwischen den Augenbrauen und wiederholt sein persönliches Mantra. Mit dem Mantra und dem Bewusstsein in Gott verlässt er den physischen Körper über das Ajna Chakra (drittes Auge) oder das Sahasrara Chakra (Scheitelzentrum). So kann der Verstorbene in die höheren Astralebenen oder sogar in die Kausalebenen gehen, ohne zwangsläufig wiedergeboren zu werden.
Es ist allerdings so, dass die meisten Menschen im Moment des Todes eher an Verwandte, ihre zurückbleibenden Familienangehörigen, ihre Firma, ihr Haus usw. denken. Relativ viele Menschen lösen sich in den letzen Minuten vor dem Tod von dem, was sie festhält und denken an bereits verstorbene Verwandte. Es heißt, dass diese sich auf den höheren Ebenen der Astralebene befinden und merken, dass jemand aus der Familie oder ihnen Nahestehender stirbt. Sie kommen dann auf subtiler Ebene näher, um den Verstorbenen zu empfangen, der nach oben steigen will.
Nach der Yogatheorie ist der letzte Gedanke vor dem Tod besonders wichtig. Er hat einen großen Einfluss darauf, wo man in der Astralwelt ankommt, wie lange man dort verweilen wird und in welche Umstände man im nächsten Leben wiedergeboren wird. Wenn jemand z.B. in der Todesstunde an seine Katze denkt, wird er im nächsten Leben in eine Familie geboren werden, in der Katzen eine wichtige Rolle spielen. Wenn er an Geld denkt, wird er in eine Familie geboren werden, in der Geld ein zentraler Punkt ist. Wer im Todeszeitpunkt an seine Hinterbliebenen denkt, wird so lange in der Astralebene bleiben, bis alle, an die er gedacht hat, auch gestorben und dorthin gekommen sind. Wer zum Schluss an seine verstorbenen Angehörigen gedacht hat, wird von ihnen empfangen werden, soweit sie noch auf der Astralebene sind, wobei man sich später wieder zusammen mit der ganzen Familie und Freunden inkarniert, wenn auch in anderen Beziehungskonstellationen als im vorherigen Leben.Alte indische Schriften halten es sogar für möglich, dass man sich im nächsten Leben als Tier inkarniert, wenn man im Moment des Todes zu stark an ein Tier denkt oder sehr starke Wünsche hat, die in der Existenzform des Tieres leichter befriedigt werden können.
Die Anthroposophen und manche westliche Esoteriker, deren Reinkarnationstheorie ansonsten der yogischen sehr ähnlich ist, verneinen dagegen eine mögliche Tierinkarnation des Menschen. Die Mehrzahl der indischen Schriften in Hinduismus und Buddhismus sagt, dass die große Mehrheit sich im nächsten Leben wieder als Mensch inkarniert, denn letztlich sei das Sein nicht nur ein Kreislauf von Geburt und Tod, sondern vielmehr eine spiralförmige Evolution des Lebens auf eine immer höher entwickelte Existenzform hin, die sich über viele Leben fortsetzt. Für einen Menschen ist es, wenn man diesen Schriften folgt, also sehr wahrscheinlich, dass er im nächsten Leben auch wieder als Mensch geboren wird.
Um für den Zeitpunkt des Sterbens gut vorbereitet zu sein, raten viele große Meister jeden Tag mindestens 20 Minuten mit derselben Meditationstechnik, vorzugsweise mit einem Mantra, zu meditieren. Schließlich wird der Gedanke an das Mantra zum stärksten Gedanken im Leben. Und dieser kommt dann im Moment des Todes ganz von selbst und verhilft zu einem angenehmen Tod und einem guten Übergang in höhere Ebenen des Seins.
Die drei höheren Ebenen des Seins
Die Schriften erklären, dass dann wenn die Seele den physischen Körper verlassen hat, sie verschiedene feinstoffliche Welten durchläuft. Diese gliedern sich nach den alten indischen Schriften in drei Hauptebenen, die sich in 14 Ebenen unterteilen, auf die hier allerdings nicht eingegangen werden soll.

Als drei Hauptebenen werden genannt:
- Bhur Loka - Bhuva Loka - Swah Loka

1. Bhur Loka - die erdnahe Ebene

Bhur Loka gilt als die erdgebundene Astralebene. Demnach verlässt im Moment des Todes die Seele mit dem Astral- und dem Kausalkörper den physischen Körper und geht ein in die Bhur Loka. Beim Übergang sieht der Sterbende oft wie in einem Zeitraffer noch einmal sein ganzes Leben Revue passieren. Er wird erinnert an das, was er erlebt hat, was seine Aufgaben waren, welche er gut bewältigt hat und welche weniger gut. Das entspricht dem "Jüngsten Gericht" der Bibel. Dann verlässt die Seele den physischen Körper und sieht alle Geschehnisse der physischen Ebene von oben aus Bhur Loka. Nun hat der Mensch zwar den physischen Körper verloren, aber kann noch alle Vorgänge auf der physischen Ebene wahrnehmen. Er sieht die anwesenden Menschen, hört, was sie sprechen, spürt vielleicht die Liebe, Energie und Gedanken, die die Menschen ausstrahlen. Er ist jedoch angewiesen auf physische Kommunikation. Man sollte also mit dem Verstorbenen, zu dem man eine enge Beziehung hatte, noch einmal physisch sprechen, vor allem wenn man nicht die Möglichkeit hatte, sich vorher intensiv mit ihm zu unterhalten.
Ist man mit dem Toten allein, kann man sich in aller Ruhe von ihm verabschieden, um Verzeihung bitten, danken, vergeben etc. Man kann mit ihm über Reinkarnation reden und ihm sagen, er solle sich jetzt ganz seiner neuen Aufgabe widmen, sich von den Lichtwesen in die höheren Ebenen führen lassen und nicht dem Erdendasein verhaftet bleiben.
Die Tibeter lesen dem Verstorbenen in den Tagen nach dem Tod das ganze tibetanische Totenbuch vor. Dort wird berichtet, was im Moment des Todes geschieht, wie und durch welche Zwischenstadien sie vielleicht hindurchgehen. Nach der tibetischen Vorstellung können die Seelen dadurch bis zum Nirwana geführt werden.
Menschen, die sich vorher nicht mit dem Tod beschäftigt haben und plötzlich sterben, werden von den trauernden Angehörigen oft dazu gebracht, zu versuchen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Die Vorstellung ist, dass die Seele des Verstorbenen die Hinterbliebenen trösten möchte, dafür viel Energie verbraucht und deshalb vielleicht den geeigneten Moment, in die höheren Ebenen aufzusteigen verpasst. Damit bliebe sie dann länger auf Bhur Loka verhaftet, was entsprechend zu einer Verzögerung der weiteren Reise führen würde. Für den Fall, dass man nicht mit dem Toten allein sein kann, gehe man an einen ruhigen Ort, z. B. einen Meditationsraum. Dort kann man eine Kerze und ein Räucherstäbchen anzünden, ein Foto des Verstorbenen aufstellen und an ihn denken. In der Welt von Bhur Loka gibt es keine räumliche Begrenzung. Die Seele spürt: „Da denkt jemand an mich. Und er denkt mit liebevollen und nicht mit schmerzerfüllten Gedanken an mich“. Die Seele wird davon angezogen, nähert sich und man kann mit ihr sprechen. Danach sollte mindestens 108 Mal das „Om Tryambakam Mantra“ oder ein Gebet wiederholt werden. Die Verstorbenen suchen den Angehörigen, der eine lichtvolle Ausstrahlung hat, denn sie wissen, dass sie Licht und Kraft brauchen für die nächste Ebene. So heißt es, wenn einer in der Familie auf den spirituellen Weg geht und regelmäßig meditiert, dass alle Verwandten und alle Freunde über mehrere Generationen davon profitieren.
Sensible Menschen können in den Tagen nach dem physischen Tod des Angehörigen dessen Seele sehr nahe spüren, bisweilen sogar sehen.
Nach yogischer Auffassung ist die Hauptaufgabe eines spirituellen Menschen nach dem Tod eines Angehörigen, viel zu meditieren, viel Mantras oder Gebete für den Toten zu sprechen und Licht zu schicken, um ihm so Energie zu geben. Es kann sein, dass der Gebende sich dann etwas ausgelaugt fühlt, denn der Verstorbene nimmt Energie und der eigene Energielevel sinkt. Er sollte sich dessen bewusst sein, mehr schlafen als zu anderen Zeiten, mehr meditieren und insbesondere Pranayama üben, um die eigenen Energien wieder aufzuladen. In den ersten Tagen nach dem Tod sind Meditation, Mantrasingen, Licht, Gedanken und Gespräche besonders wichtig. Nach drei bis sieben Tagen kann man durch Pranayama und Yoga-Atemtechniken seinen Energietank wieder auffüllen. War der Verstorbene selbst ein spiritueller Mensch, kann auch die entgegen gesetzte Erfahrung gemacht werden: Man fühlt sich aufgeladen, beschwingt, fröhlich, die Meditation bekommt eine neue Tiefe, denn der Verstorbene versucht, einen vom Normalbewusstseinszustand in eine höhere Ebene des Bewusstseins zu ziehen.

Pretas - ergebundene Geister

Die Schriften beschreiben die Vorstellung, dass es Fälle geben kann, in denen der Mensch länger als drei Tage in Bhur Loka verweilt und dabei zum erdgebundenen Geist, zum Preta, wird. Dazu müssen zwei Voraussetzungen zusammenkommen: Die eine ist ein plötzlicher Tod, z.B. durch Unfall, Krieg, Mord oder Selbstmord. Die andere ist eine starke Verhaftung an einen Teil der physischen Ebene. Gerade bei einem plötzlichen Tod wird berichtet, dass der Mensch oft zunächst gar nicht bemerkt, dass er gestorben ist. Im Moment des physischen Todes kann auch die Seele betäubt oder ohnmächtig sein und erst Tage später wieder aufwachen. Die Empfehlung ist in diesen Fällen, dass man ein Mantra wiederholen und an Gott, seinen Meister oder die kosmische Energie, das universelle Licht denken soll. Die Folge sei, dass man entweder aus der Ohnmacht aufwacht und sich wieder im physischen Körper befindet oder Lichtwesen sieht und so in eine höhere Ebene jenseits der physischen Welt überwechselt.Wenn ein Mensch sein physisches Leben durch Selbstmord vorzeitig beendet, hat er normalerweise sein Karma auf der physischen Ebene noch nicht ganz abgeschlossen. Deshalb bleibt er so lange erdgebunden, bis das physische Leben auf natürliche Weise zu Ende wäre. Erst dann öffnet sich der Lichtkanal zur höheren Ebene. Selbstmord kann bei dieser Vorstellung also nie eine Lösung von Problemen sein: Man bleibt eine Weile ein erdgebundener Geist und man wird im nächsten Leben in eine Konstellation geboren, dass man mit der gleichen Problematik konfrontiert wird, der man im vorigen Leben ausgewichen ist.
Wenn es Menschen mit einen plötzlichen Tod nicht gelingt, ihre Energien rechtzeitig zu sammeln und sich von dem zu lösen, was sie unbedingt noch auf der Erdebene machen müssen, wird gesagt, dass sie längere Zeit in dieser Bhur Loka verweilen und zu so genannten Pretas werden können.
Längere Zeit auf der Bhur Loka zu verweilen ist zutiefst unangenehm, denn die Wünsche, wie Hunger, Durst, soziale Bedürfnisse sind weiterhin vorhanden, aber der physische Körper, der nötig ist, um sie zu befriedigen, steht nicht mehr zur Verfügung. Die Persönlichkeit und das Unterbewusstsein bleiben, Wünsche und Ängste bleiben, das Bedürfnis, mit jemandem zu sprechen, zu handeln, etc. bleibt, aber die Möglichkeit, sich über den physischen Körper auszudrücken, ist der Seele versagt. Pretas können sich über Träume bemerkbar machen. Manche Menschen fühlen die Gegenwart von Geistern als Schauder, Kälte oder Berührung oder können sogar Pretas sehen. Bei den so genannten Poltergeistphänomenen könnte es sich also um Pretas, die Gegenstände bewegen können, handeln.
Manche Pretas können sich über Channelling- Medien manifestieren.

Engel und andere Wesen aus höheren Ebenen

Neben den Pretas gibt es subtilere Wesen aus höheren Ebenen wie z. B. Devas (Engelswesen), Siddhas (Meister), Visionen Gottes. Der Unterschied wird so erklärt, dass man sich in der Gegenwart eines Preta kalt, gelähmt, klein, manchmal auch ängstlich fühlen kann. Pretas werden als eher dunkel, grau oder bleich und der Zustand nach der Begegnung mit einem Preta als müde und ausgelaugt beschrieben. Fühlt man die Gegenwart eines Preta, sollte man ihn ignorieren. Als eine einfache Weise der Unterscheidung wird die Wiederholung eines Mantras, eines Gebetes oder die Anrufung eines Meisters oder Gottes empfohlen. Die Vision des Preta wird dabei schwächer, die Vision eines höheren Wesens hingegen stärker. Die Gegenwart eines höheren Wesens dagegen gilt als lichtvoll. Man fühlt sich warm, voller Herzenswärme und Liebe mit dem Gefühl, der eigenen Erweiterung, der Wonne und Verbundenheit. In einer solchen Begegnung kann man eine Berufung erfahren, intuitiv können sich Zusammenhänge klären. Manchmal verliert man das Bewusstsein von Körper, Raum und Zeit und gelangt in andere Sphären des Bewusstseins. Der Zustand nach einer solchen Begegnung ist voll von Energie, Liebe und Inspiration, die noch lange danach bleiben. Wenn man eine Vision eines Engelswesens oder eines Meisters hat, soll man sich innerlich vor ihm verneigen, um Rat bitten und sich dieser Führung öffnen und anvertrauen. Pretas können sich auch Hilfe holen, ohne dass jemand konkret an sie denkt. Wenn sie merken, dass es besser wäre, auf höhere Ebenen zu gehen, suchen sie Kraftorte auf, wo sie Energie tanken können. Diese Orte können beispielsweise Ashrams sein, aber auch Kirchen, Tempel und Moscheen. Manche Menschen können während der Meditation die Anwesenheit von Pretas spüren und sehen, wie sie sich anschließend in Licht auflösen.

2. Bhuva Loka - die Astralebene

Bhuva Loka steht für eine höhere Astralebene. Sie wird als die Ebene benannt, zu der man normalerweise nach dem Tod fortschreitet, um dort die längste Zeit zu verbringen, bevor man sich wieder inkarniert. Bhuva Loka gilt als die schöne Ebene für die Mehrheit der Menschen. In Bhur Loka erscheint nach etwa drei Tagen, manchmal auch nach einem längeren Zeitraum nach dem physischen Tod ein Lichttunnel, der im alten Testament als "Jakobsleiter" bezeichnet wird. Es wird beschrieben, dass es in diesem Tunnel bestimmte Wesen gibt, deren Aufgabe es ist, die Seelen bei ihrem Aufstieg in Bhuva Loka zu begleiten. Die Vorstellung liegt nahe, dass es sich dabei um die eigenen Verwandten handelt, die sich bemühen, der Seele von oben entgegenzukommen und ihr zu helfen. Im Fall eines spirituellen Aspiranten, der einen engen Bezug zu seinem Meister hat, kann es sein, dass dieser ihn in die nächsten Ebenen hochführt. Auch ein Engelswesen kann diese Rolle übernehmen.
In Bhuva Loka manifestiert sich all das sofort, woran gedacht wird: Alle Wünsche, Vorstellungen, Ängste. Bhuva Loka besteht nicht nur aus den eigenen Gedanken, sondern auch denen aller anderen Menschen und sonstigen Wesen. Es handelt sich um unendliche, sich durchdringende Ebenen. Lernt man schon auf der physischen Ebene, seine Gedanken zu steuern, erleichtert einem diese Fähigkeit das Leben auf der astralen Ebene beträchtlich.
Bhuva Loka besteht aus verschiedenen Unterebenen. Die Ebene, wo man seine Vorfahren trifft, wird zum Beispiel als Pitri Loka bezeichnet. In der Sadhana Loka können spirituell orientierte Menschen weiter meditieren und mit gleichgesinnten Menschen zusammen sein.
Eine weitere Ebene, der „Himmel“ bzw. das „Paradies“, ist der Ort, an dem sich Menschen treffen, die im Wesentlichen ein ethisches, moralisches Leben geführt haben. Nach dem Tod gehen sie in ein "Paradies" ein, das so aussieht, wie sie es sich vorgestellt haben. In der christlichen Vorstellungswelt befinden sich im Paradies Engel und Harfen.
Moslems stellen sich das Paradies unter anderem als ewigen Frühling vor, in dem ihnen schöne Jungfrauen zur Gesellschaft gegeben werden. Bei den Indern gibt es einen vorübergehenden Himmel mit Indra auf einem Elefanten, mit Apsaras (himmlischen Nymphen) und Gandharvas (himmlischen Musikanten), Sängern, Tänzern, etc.
Als eine andere Unterebene von Bhuva Loka gilt die „Hölle“. Dies ist ein Ort, an dem sich Menschen treffen, die sehr gewalttätig waren oder sehr viel an Gewalt gedacht haben. Die Seelen werden angezogen von dieser Gedankenwelt der Gewalt und erfahren dort die geballten gewalttätigen Fantasien und Gedanken des gesamten Universums.
Auch hier bleiben sie nicht dauerhaft. Wenn das Karma dort erschöpft ist, inkarnieren sie sich wieder.
Die Aufenthaltsdauer in Bhuva Loka kann ganz unterschiedlich sein, sie soll von ein paar Tagen über einige Jahre bis zu Jahrhunderten reichen. Dieses findet unter anderem eine Erklärung darin, dass die Zeitempfindung auf dieser Ebene eine andere ist als die, die auf der physischen Ebene vorgestellt wird, wobei es sogar möglich sein soll, in die Vergangenheit wiedergeboren zu werden.
Nach yogischer Vorstellung ist der Weg von Bhuva Loka, nachdem das Karma dort erschöpft ist, ein erneuter Eintritt in Bhur Loka und von dort die Inkarnation in eine neue physische Existenz. Die Seele kann sich dabei nicht bewusst aussuchen, wo und unter welchen Umständen sie sich reinkarniert. Vielmehr bestimmt das Karma von welchem bestimmten Embryo, welcher bestimmten Familie, welcher bestimmten sozialen Situation die Seele angezogen wird. Man kann es so beschreiben, dass das höhere Selbst den Körper aussucht, der der Seele die Erfahrungen geben kann, die sie braucht, um sich im Prozeß der gesamten Evolution und der individuellen Evolution weiter zu entwickeln.
Der erste Schritt der neuen Reinkarnation ist die Empfängnis. Der Moment der vollen Inkarnation nach dieser Theorie ist der Moment der Geburt. Die inkarnierte Seele kann beginnen, ihr Karma auszuarbeiten und zu lernen. Das irdische Leben beginnt.

3. Höhere Ebenen nach dem Tod - Swar Loka

Die Theorie besagt, dass die Lebensstadien von Geburt, Wachstum, Veränderung, Alter, Tod, Bhur Loka, Bhuva Loka, Bhur Loka, Mutterleib, Geburt etc. für die Mehrheit der Menschen gelten. Großen Meistern sei dagegen der Zugang zu höheren Ebenen gewährt, die man im Drei-Ebenen-Modell als Swar Loka bezeichnet. Swar Loka liegt jenseits der Astralebene und entspricht der Kausalebene.
Nur wer schon im physischen Leben Samadhi, das Überbewusstsein erreicht hat, kann zu Swar Loka gelangen. Samadhi ist ein überbewußter Zustand des Geistes, jenseits von Zeit und Raum, jenseits von Ego und Ich-Gefühl, jenseits von Gedanken. Swar Loka ist ein Zustand transzendentaler Wonne, wo man sich Gott nahe oder mit Gott eins fühlt, aber noch nicht vollkommen verschmolzen ist. Das wird auch in manchen Religionen als der Himmelszustand bezeichnet. Man ist Gott nahe. Man ist nicht eins mit Gott, aber man ist mit Gott.
Nach Bhur Loka geht der Meister in Bhuva Loka. Es ist vorstellbar, dass er dort einigen seiner verstorbenen Schüler hilft und mit Aufgeben des Astralkörpers in Swar Loka wechselt.
Diese Ebene führt in der Theorie zu verschiedenen weiteren: Er kann schrittweise zu Videha Mukti weitergehen, der Befreiung nach dem Tod, oder sich wieder inkarnieren, um der Menschheit zu dienen und die letzten Schritte bis zur Befreiung in einem physischen Körper gehen.
Eine weitere Vorstellung ist, dass er übergeordnete Steuerungsfunktionen im Universum einnehmen kann, zum Beispiel als ein Engelswesen mit übergeordneter Verantwortung. Dies bedeutet, dass der Meister sich nicht mehr physisch inkarnieren würde, sondern auf einer subtilen Ebene aktiv wäre.
Ein Meister kann sich auch dafür entscheiden, sich wieder und wieder zu inkarnieren, bis alle anderen Wesen die Befreiung erlangt haben. Bei den Buddhisten wird das als Bodhi-Sattwa-Gelübde bezeichnet.
Als weitere Möglichkeit wird genannt, dass er bewusst den physischen Körper aufgibt und in subtilen Ebenen weiter existiert. Dies können zum Beispiel die so genannten Siddhas sein; diese Siddhas haben die Aufgabe, Aspiranten zu erscheinen und sie zu inspirieren, auf ihrem Weg voran zu schreiten.
Und es steht ihnen auch frei, sich wieder auf der Erde zu inkarnieren, um dort als lebendig Befreite die Befreiung im physischen Körper, Jivanmukti, zu erlangen.
Ausblick Von den verschiedenen Vorstellungen über das Leben nach dem Tod macht die Reinkarnationstheorie vielleicht am meisten Sinn. Vor dem Hintergrund der Möglichkeit der Wiederverkörperung können wir dieses Leben sehr bewusst und intesiv, ohne Schuld- und Rachegefühle, mit Liebe und Erfüllung leben.


von Sukadev Bretz
Beitrag wurde Veröffentlicht in „Yoga Aktuell“

 

 

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